30.10.2006, 03:19
Ich habe mich als "Hobbyanalytiker" :rofl: die Frage nochmal gestellt, warum dieser 2. Irak-Krieg geführt wurde. Dazu steht in Wikipädia folgende Aussagen:
Ich glaube das Argument "wirtschaftlichen Interessen der USA" ist zu einfach. Ich glaube nicht, daß ein zivilisatorisch hochentwickeltes Land wie die USA nur aus diesem Grund einen Krieg führen würden. Die USA ist kein "Willkür"-Staat. Andererseits weiß ich nicht, was ich davon halten soll:
Falls an dieser Aussage etwas dran sein sollte, würde dies zeigen, aus was für gefährliche Cowboys die Bush-Regierung besteht: Recht weicht Macht. Das wäre eine bedrohliche Entwicklung und ein Rückschritt internationaler Rechtskultur. Dennoch glaube ich persönlich daran, daß Öl nicht Kriegsgrund war.
Inwieweit er dies tatsächlich gesagt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Sollte dieses Zitat stimmen, muß sich die USA wirklich fragen, inwieweit ihr politisches System ("Bürokratie-Theorie der Außenpolitik") von moralisch-rechtlichen Grundprinzipien moderner westlicher Staatsführungs-Mechnismen zwecks Berechenbarkeit des Staatshandelns (Im Gegensatz zu Willkür) negativ abweicht und einer Modifizierung bedarf.
Ob die "Hindergrundinformationen" von Bob Woodwards neuester Bestseller über die Administration Bush brauchbar sind, ist ja auch die Frage, besonders seriös scheint Woodwards offenbar nicht zu sein:
Generell würd ich sagen, daß "Humanitäre Interventionen" als Kriegsgrund wohl der heikleste und schwammigste Kriegsgrund überhaupt ist.
Bliebe noch folgender Grund:
Die Frage ist nun, ob das iranische Atombombenprogramm ein entscheidender Mitgrund war, diesen Krieg zu führen. Ich selbst halte ein "Iran mit Atombombe" als die größte Bedrohung der Menscheit. Die Frage ist aber, legitimiert eine solche Gefahr den Irak-Krieg? Eine sehr heikle Frage.
Jedenfalls hat das Bundesverwaltungsgericht Tacheles geredet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg">http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg</a><!-- m -->
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Zitat:Viele, hauptsächlich Kritiker des Krieges, sehen in wirtschaftlichen Interessen der USA, sowie im Bestreben, den Einfluss auf die Region zu vergrößern, die eigentlichen Gründe des Angriffs.Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg">http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg</a><!-- m -->
Ich glaube das Argument "wirtschaftlichen Interessen der USA" ist zu einfach. Ich glaube nicht, daß ein zivilisatorisch hochentwickeltes Land wie die USA nur aus diesem Grund einen Krieg führen würden. Die USA ist kein "Willkür"-Staat. Andererseits weiß ich nicht, was ich davon halten soll:
Zitat:Paul O'Neill, Finanzminister und Mitglied des National Security Council im Bush Kabinett bis Dezember 2002, hat bei Interviews zu seinem Buch The Price of Loyalty behauptet, dass die Planung zur Invasion des Iraks schon auf der ersten Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates im Januar 2001 besprochen wurde. Zitat O' Neill „Alles drehte sich darum, wie man's machen könnte“. Er zitiert Bush mit „Findet mir einen Weg, es zu tun.“ In dem Buch wird auch beschrieben, dass es schon lange vor den Anschlägen vom 11. September, Memos mit einer hypothetischen Aufteilung des zu fördernden irakischen Öls gegeben haben soll.Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg">http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg</a><!-- m -->
Falls an dieser Aussage etwas dran sein sollte, würde dies zeigen, aus was für gefährliche Cowboys die Bush-Regierung besteht: Recht weicht Macht. Das wäre eine bedrohliche Entwicklung und ein Rückschritt internationaler Rechtskultur. Dennoch glaube ich persönlich daran, daß Öl nicht Kriegsgrund war.
Zitat:Am 29. Mai 2003 erklärte der stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz im britischen Magazin Vanity Fair, dass die Frage irakischer Massenvernichtungswaffen vor allem aus politischen Gründen für die Invasion genutzt wurde. Die Massenvernichtungswaffen Bagdads seien nie der wichtigste Kriegsgrund für die USA gewesen. »Aus bürokratischen Gründen« habe sich die US-Regierung auf dieses Thema konzentriert, weil das ein Grund gewesen sei, dem jeder, d.h. die "Bürokratien" Pentagon, Sicherheitsberater des US-Präsidenten, US-Außenministerium, habe zustimmen können. (Hintergrund dieser Äußerung ist die Bürokratie-Theorie der Außenpolitik).Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg">http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg</a><!-- m -->
Inwieweit er dies tatsächlich gesagt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Sollte dieses Zitat stimmen, muß sich die USA wirklich fragen, inwieweit ihr politisches System ("Bürokratie-Theorie der Außenpolitik") von moralisch-rechtlichen Grundprinzipien moderner westlicher Staatsführungs-Mechnismen zwecks Berechenbarkeit des Staatshandelns (Im Gegensatz zu Willkür) negativ abweicht und einer Modifizierung bedarf.
Ob die "Hindergrundinformationen" von Bob Woodwards neuester Bestseller über die Administration Bush brauchbar sind, ist ja auch die Frage, besonders seriös scheint Woodwards offenbar nicht zu sein:
Zitat:Woodward verlangt von seinen Lesern ein grosses Mass an Vertrauen. Da nicht mitgeteilt wird, wer die kenntnisreichen Interviewpartner sind, gibt es auch keine Möglichkeit, nachzuprüfen, ob sie die Wahrheit sagen, sich selbst ins rechte Licht setzen oder ihre Erinnerungen im Nachhinein an die Entwicklung anpassen wollen.Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2006/10/28/al/articleELWI7.html">http://www.nzz.ch/2006/10/28/al/articleELWI7.html</a><!-- m -->
Geschichtsschreibung ist es nicht.
Zitat:Von manchen Kriegsbefürwortern wurde das Ziel, die Beseitigung des Regimes des Saddam Hussein und damit die Beendigung von ethnischer Verfolgung, Folter und grauenvoller Diktatur als entscheidender Kriegsgrund genannt.Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg">http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg</a><!-- m -->
Der Krieg gegen Serbien, an dem sich die Bundesrepublik Deutschland aktiv beteiligte, und den viele Menschen befürworteten, obwohl er ohne UN-Resolution geführt wurde und völkerrechtlich umstritten war, wurde mit Menschenrechtsverletzungen begründet. Einen Vergleich des Irak-Kriegs mit dem Kosovo-Krieg hält der Direktor des Human Rights Watch, Kenneth Roth, allerdings für unzulässig:
„Die wichtigste Frage bleibt diejenige nach den Massenmorden. So brutal Saddams Regime auch war, seine Repressionsakte im März 2003 waren nicht von jener außergewöhnlichen Größenordnung, die eine humanitäre Intervention gerechtfertigt hätte. In der Vergangenheit hatte es solche Fälle zwar gegeben, etwa den Genozid von 1988, als das Regime 100.000 Kurden abschlachtete. Aber 2003 gab es einen solchen Anlass nicht.“[10]
Kenneth Roth schloss aus dem Fehlen eines Massenmordes außergewöhnlicher Größenordnung (Februar 2004): „Also ist das erste und wichtigste Kriterium für eine Intervention nicht erfüllt. Auch war das Motiv, Saddam anzugreifen, nicht in erster Linie humanitär. Als der Krieg begann, waren Saddams Menschenrechtsverstöße höchstens ein Randthema.“ [11]
Schon kurz vor dem Krieg sagte Kenneth Roth: „Dieser Krieg, das ist zunächst mal festzuhalten, ist kein Krieg, der für das Wohlergehen der Menschen im Irak geführt wird“
Generell würd ich sagen, daß "Humanitäre Interventionen" als Kriegsgrund wohl der heikleste und schwammigste Kriegsgrund überhaupt ist.
Bliebe noch folgender Grund:
Zitat:Geostrategische Interessen könnten beim Irak-Krieg ebenfalls eine entscheidende Rolle gespielt haben. Dafür spricht die Tatsache, dass die seit der Islamischen Revolution ohnehin schon sehr kühlen diplomatischen Beziehungen der USA zum Iran aufgrund dessen angeblicher Bestrebung, Atomwaffen bauen zu wollen, sich nochmals verschlechtert haben. Sofern der Irak die nötige Stabilität erreicht, könnten die USA den Iran aus zwei Richtungen angreifen. Erstrebenswert scheint auch ein besserer Zugang zu den Truppen in Afghanistan, das aus amerikanischer Sicht von unzuverlässigen Verbündeten umgeben ist, entweder, weil sie ebenfalls politisch instabil sind (Pakistan) oder im Einflussbereich Russlands liegen (Usbekistan). Sollte den USA tatsächlich eine Stabilisierung der Region gelingen, so stünde ihnen, im Zusammenhang mit neu entstehenden Militärbasen in Osteuropa und Zentralasien sowie bereits vorhandenen in der Türkei eine sichere Versorgungs- und Truppenverlegungskette an Basen offen.Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg">http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg</a><!-- m -->
Die Frage ist nun, ob das iranische Atombombenprogramm ein entscheidender Mitgrund war, diesen Krieg zu führen. Ich selbst halte ein "Iran mit Atombombe" als die größte Bedrohung der Menscheit. Die Frage ist aber, legitimiert eine solche Gefahr den Irak-Krieg? Eine sehr heikle Frage.
Jedenfalls hat das Bundesverwaltungsgericht Tacheles geredet:
Zitat:Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) entschied im Urteil vom 21. Juni 2005 (2 WD 12.04): Gegen den Irak-Krieg „bestanden und bestehen gravierende rechtliche Bedenken im Hinblick auf das Gewaltverbot der UN-Charta und das sonstige geltende Völkerrecht.“ Gleiches gelte für die deutschen „Unterstützungsleistungen“ so Urteilte das BVerwG "eine Beihilfe zu einem völkerrechtlichen Delikt ist selbst ein völkerrechtliches Delikt". Das BVerwG geht in seiner Urteilsbegründung sogar weiter und spricht davon dass der „neutrale Staat“ völkerrechtlich gehalten sei, „jede Verletzung seiner Neutralität, wenn nötig mit Gewalt, zurückzuweisen“..
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