@ hunter 1:
Zitat:Dann blieben den USA nur die Ölquellen aus Kirkuk als Zapfstelle. Wie das Öl allerdings von dort überhaupt aus dem Irak rauskäme, wenn der Süden amerikafeindlich wird, ist eine andere Frage. Die einzige Durchflussrichtung wäre nach Norden. Die Türken haben aber etwas gegen einen kurdischen Staat, also wäre es möglich, dass sie den Export kurdischen Öls durch ihr Land alles andere als toll fänden.
es gab vor Jahren Pipelines, die über Syrien ans Mittelmeer gegangen sind und mit Sicherheit relativ schnell wieder aktiviert werden könnten;
dann müsste der Westen aber mit Syrien kooperieren (was m.E. die Reformbemühungen des jungen Assad stärken könnte) - und das "schmeckt" Bush jr. nicht, der Syrien zur "Achse des Bösen" zählt;
tatsächlich würde eine Regionalisierung den Kurden wohl nur im Rahmen eines weiter bestehenden Gesamtstaates Irak eine gewisse Autonomie sichern, ohne dass türkische oder iranische Interventionen zu befürchten wären - und das auch nur mit engen Kontakten zu den USA;
der sunnitisch arabische Teil hat - denke ich - in Syrien einen natürlichen Verbündeten, weil die sunnitischen "Verlierer" der US-Intervention im Grundsatz mit einer vergleichbaren Staatsideologie groß geworden sind;
und einen relativ selbständigen schiitischen Süden hielte ich als "Pufferregion" zwischen dem schiitischen Iran und der sunnitisch-arabischen Welt nicht einmal für das große Unglück, im Gegenteil;
wenn es zu einer solchen "Dreiteilung" kommt - und da deutet immer mehr drauf hin (s.u.) - dann sollten die USA vor allem im kurdischen Norden präsent bleiben, um dort - wo sie willkommen sind - eine stabile und friedliche Entwicklung zu gewährleisten;
weiter wäre es sinnvoll, die Beziehungen zwischen der EU und Syrien zu intensivieren, um Syriens Reformen zu unterstützen und zugleich auch den islamistischen Einfluss auf den mittleren Teil des Irak einzudämmen (die USA haben hier absolut verspielt, ein Abzug der USA würden den Vorwand für terroristische Entwicklungen nehmen - allerdings müssten die US-Truppen dann durch arabische Einheiten ersetzt werden, entweder durch irakische <was wohl derzeit noch illusorisch ist> oder durch andere arabische Truppen, und die Syrer haben traditionell gute Kontakte in die Gegend
der schiitische Süden kann im Rahmen eines Bundeslandes Irak durchaus auch gute Kontakte zu Iran entwickeln - er würde eine Pufferfunktion einnehmen, und das ist in dieser Region sicher nicht schädlich;
dazu die neuesten Entwicklungen zu autonomen Regionen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4625202_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Konflikt über autonome Regionen
Verfassungsstreit im Irak spitzt sich zu
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Neue Teilung durch Föderalismus?
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Kurdengebiete als Vorbild
Die Forderung des Schiitenführers wurde von Politikern auch als Schachzug im Machtkampf zwischen Schiiten und Sunniten gewertet. Denn die Kurden im Norden, mehrheitlich Sunniten, haben seit 1991 faktisch einen eigenen Bundesstaat.
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Die US-Kräfte hoffen, die Verfassung werde die aufständischen Sunniten bändigen helfen.
.Stand: 12.08.2005 19:35 Uhr
mit Link zu
Verfassung bedroht Gleichberechtigung [R. Sütfeld, ARD New York]