Nightwatch schrieb:Erich schrieb:erst mal - es sterben auf beiden Seiten Menschen!
Unerheblich. Entscheidend ist das es die einen verdient haben.
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und das entscheidet - wer?
Mit dem selben Recht könnte jemand von der Gegenseite entscheiden, dass die Führer des Likud "es verdient haben".
Solche Art von Argumentation ist Selbstherrlich, Selbstgerecht und Menschenverachtend. Sie ist entlarvend.
Schneemann schrieb:....
1.) Zunächst: Das die israelischen Militärausgaben nur auf die Interessen einer radikalen Minderheit zurückzuführen seien, ist ziemlich hanebüchen. Es gibt wohl kaum eine Armee, die so in der Bevölkerung verankert ist, und zudem kaum eine, die eine derart hohe Akzeptanz bei der überwiegenden Masse der Bevölkerung besitzt, was natürlich auch aus der Bedrohungslage resultiert. Es spielt auch keine Rolle, ob linke oder konservative Parteien am Ruder sind, was die Akzeptanz der IDF angeht.
2.) Israel gibt aktuell etwa 6,3% des BIP für Rüstung aus, was im Landesvergleich viel ist. Aber: Nach deiner Theorie müssten dann andere, z. B. arabische Staaten (Saudi-Arabien, Oman, sämtliche Emirate, Jordanien) bald auch zusammenbrechen wie die Sowjetunion, da sie etwa ähnlich viel ausgeben. Ich weiß nicht, ob sie zusammenbrechen, aber eines weiß ich, sie brechen höchstens dann zusammen, wenn es dort einen Fortsetzung des politischen "Frühlings" gibt, aber nicht weil sie wie die Sowjets pleite gehen werden.
...
Schneemann.
danke für Deine Argumente. Mit Dir kann man sachlich diskutieren. Daher zur Klarstellung
zu 1.)
Es ging mir nicht um die Akeptanz und Verankerung der IDF in der israelischen Bevölkerung. Es ging mir - wie auch die letzten Beiträge von mir vielleicht verdeutlicht haben - um die Kosten, die der Siedlungsbau im Westjordanland verschlingt.
Zusätzlich zu den Baukosten, die "dies- oder jenseits einer Linie" gleich sein mögen, wie ein anderer Diskutant meint, kommen nämlich spezifische Kosten für die Siedlungen im Westjordanland. Als Beispiel hab ich den militärischen Schutz der Siedlungen genannt, der mit diesem Aufwand für Siedlungen in Israel selbst nicht erforderlich wäre. Und meine Aussage ist, dass diese (!) Ausgaben im Interesse einer radikalen Minderheit, nämlich der Siedler, geleistet werden.
Zitat: "Der israelische Ökonom Shlomo Swirski stellte in einer Studie für das ADVA Center in Israel fest, dass "[t]here is no way we can calculate the full budgetary cost of Israel`s military control of the Palestinian territories - the cost of command centers, special forces, the extensive use of reserve units, etc. This is because most of the budget books about defense expenditures are secret". Seiner Ansicht nach sind die einzigen Indikatoren für eine grobe Schätzung der militärischen Kosten der Besatzung die im Haushalt extra ausgeschriebenen Zusatzausgaben für IDF Operationen in der Westbank und im Gazastreifen. So flossen laut Swirski zwischen 2000 und 2008 jährlich zwischen 125 und 1.330 Millionen US-Dollar in militärische Aktionen in der Westbank und im Gazastreifen."
(Quelle: "Klick")
Und Fakt ist auch, dass der Likud die Zustimmung zum Staatshaushalt auch im letzten Jahr davon abhängig gemacht hat, dass die Subventionen für den Siedlungsbau weiter fließen
Skins%2F_default%2FNo+Skin&ContainerSrc=[G]Containers%2F_default%2FNo+Container] (Quelle: "klick")
Der gesamte Staat Israel ist damit den Forderungen der Siedler, die von der Likud unterstützt werden, ausgeliefert.
Der Unmut der Demonstranten geht ja auch - was aus den hier veröffentlichten Berichten deutlich wird - gegen die staatlichen Subventionen, die speziell in diese Siedlungsprojekte im Westjordanland fließen.
zu 2.)
Diese 6,3 % des BIP sind wohl geschönt. Nach anderen Berechnungen hatte z.B.
"Israel im Jahr 2007 ca. 12 Milliarden US-Dollar im israelischen Haushalt für das Verteidigungsministerium vorgesehen. Dies entspricht einem Anteil von 17,6% am israelischen Staatshaushalt. Umgerechnet auf den Anteil der Verteidigungsausgaben am Brutto-Inlandsprodukt kommt man auf einen Anteil von 8%. Im internationalen Vergleich liegt Israel damit weit über dem Durchschnitt von 2,5 % des Brutto-Inlandsprodukts (SIPRI Yearbook 2008). In den Nachbarländern liegen die Anteile der Verteidigungsausgaben am BIP zwischen 2,7% (Ägypten) und 5% (Jordanien, Syrien). Zwischen 2000 und 2007 sind die israelischen Militärausgaben um 20% von 9,6 auf 12,3 Milliarden US-Dollar gestiegen."
(Quelle: "Klick")
Aber darauf kommt es nicht an. Entscheidend ist, dass sich Israel die Militärausgaben nicht mehr leisten kann
Quelle *klick* oder
hier "klick", weil das Defizit im Staatshaushalt auch eine entsprechende Inflation verursacht
(Quelle: "klick")
- und (um bei Deinem Vergleich zu bleiben) gerade das unterscheidet Israel von den reichen arabischen Ölpotentaten. Die können sich solche Ausgaben leisten.
Israels Regierung versucht, den Staatshaushalt durch Kürzung der Sozialausgaben (= Sozialkürzungen) auszugleichen, das war (woa) nicht nur 2002 der Fall,
sondern z.B. auch 2006
(Quelle: *klick")
oder jetzt auch wieder (s.o.).