28.11.2010, 21:07
Die Terminologie „Fremdenhass“ ist schon von vorneherein ein falscher Denk- und Analyseansatz Shahabs. Genau genommen gab es nämlich auch im Dritten Reich keinen „Fremdenhass“. Vielmehr drehten sich viele Hass- und Propagandaäußerungen um Juden oder Slawen, aber nicht um einen verallgemeinernden „Fremdenhass“ (die meisten Juden in Deutschland war übrigens Deutsche und keine Fremden). In neuesten Studien, die Bücher hierzu sind u. a. (was Baden-Württemberg betrifft) in Stuttgart erschienen, zeigen eher eine seltsame Mischung aus Propaganda, Mitläufertum und Geltungsbedürfnis (sowie einer Tendenz zum Weggucken) mancher damals an Ausschreitungen beteiligter Deutscher. Bei diesen sehr interessanten Studien wird erstmals – 65 Jahre nach Kriegsende – die Reaktion der Menschen und „kleinen Leute“ vor Ort in den kleineren Städten untersucht. Bezugspunkte sind unter anderem Freudental (wo eine große jüdische Gemeinde existiert hat) und Vaihingen-Enz (bei mir in der Nähe), wo ein KZ stand (ein Außenlager von Natzweiler).
Und Israel aufgrund eines Spiegel-Artikels einen grundlegenden „Fremdenhass“ einzuimpfen ist auch genauso falsch. Dies mag zwar dem Wunsch Shahabs entspringen, Israel als rassistisches Regime sehen oder es sich selbst erklären zu können, es entspricht aber nicht der Realität. Ich war vor einigen Wochen selbst vor Ort (nach langer Zeit mal wieder) und hatte den Eindruck, dass sich die Lage vor Ort sogar entspannt hat. Araber (oder solche, von denen ich annahm, es sind Araber) gehören zum Stadtbild völlig normal dazu; Juden kaufen bei Arabern ein und umgekehrt. Die Straßenschilder sind zweisprachig, in Taxis sitzen arabische und jüdische Fahrer, der Sprachwechsel ist gemischt. Von einer rassistischen Ausgrenzung konnte ich nichts bemerken. Ich war zwar nicht in Siedlungsgebieten, wo vermutlich die Lage angespannter sein könnte, aber zumindest in den (größeren) Städten, in denen ich war, war von Ausgrenzung oder Anfeindung nichts zu bemerken.
Insofern: Die im Artikel behandelte Problematik ist sicher gegeben und nicht schön, aber hieraus a) einen Vgl. zum Dritten Reich anzubringen hinsichtlich „Fremdenhass“ ist wieder Mal ein unschöner Versuch, Israel diskreditierend mit Nazideutschland und einem menschenverachtenden Regime auf eine Stufe stellen zu können. Zudem erfolgt der Versuch alleine schon mit einem völlig schwammigen und ungenauen Eingrenzungsansatz, ist also wenig schlüssig, zumal es jedem Menschen b) lächerlich erscheinen würde, wenn er heute in Israel sich bewegt und die ins Leben eingebundenen arabischen Mitbürger dort sehen würde und jemand dann sagt, diese seien in einer Lage, egal ob von der Bevölkerung oder der Regierung ausgehend, die mit irgendeinem Zustand von irgendwem im Dritten Reich im negativen Sinne verglichen werden könnte.
Jetzt kann man sich also nur noch die Frage stellen, warum irgendwer dann überhaupt auf die Idee kommt, diesen Rückschluss anzustellen. Nun, es ist dann wiederum hilfreich, sich die bisherige Argumentationsagenda von jemandem anzuschauen. Dann weiß man, welchen Geistes Kind er sein könnte und weswegen er absichtlich so etwas versucht zu konstruieren.
Schneemann.
Und Israel aufgrund eines Spiegel-Artikels einen grundlegenden „Fremdenhass“ einzuimpfen ist auch genauso falsch. Dies mag zwar dem Wunsch Shahabs entspringen, Israel als rassistisches Regime sehen oder es sich selbst erklären zu können, es entspricht aber nicht der Realität. Ich war vor einigen Wochen selbst vor Ort (nach langer Zeit mal wieder) und hatte den Eindruck, dass sich die Lage vor Ort sogar entspannt hat. Araber (oder solche, von denen ich annahm, es sind Araber) gehören zum Stadtbild völlig normal dazu; Juden kaufen bei Arabern ein und umgekehrt. Die Straßenschilder sind zweisprachig, in Taxis sitzen arabische und jüdische Fahrer, der Sprachwechsel ist gemischt. Von einer rassistischen Ausgrenzung konnte ich nichts bemerken. Ich war zwar nicht in Siedlungsgebieten, wo vermutlich die Lage angespannter sein könnte, aber zumindest in den (größeren) Städten, in denen ich war, war von Ausgrenzung oder Anfeindung nichts zu bemerken.
Insofern: Die im Artikel behandelte Problematik ist sicher gegeben und nicht schön, aber hieraus a) einen Vgl. zum Dritten Reich anzubringen hinsichtlich „Fremdenhass“ ist wieder Mal ein unschöner Versuch, Israel diskreditierend mit Nazideutschland und einem menschenverachtenden Regime auf eine Stufe stellen zu können. Zudem erfolgt der Versuch alleine schon mit einem völlig schwammigen und ungenauen Eingrenzungsansatz, ist also wenig schlüssig, zumal es jedem Menschen b) lächerlich erscheinen würde, wenn er heute in Israel sich bewegt und die ins Leben eingebundenen arabischen Mitbürger dort sehen würde und jemand dann sagt, diese seien in einer Lage, egal ob von der Bevölkerung oder der Regierung ausgehend, die mit irgendeinem Zustand von irgendwem im Dritten Reich im negativen Sinne verglichen werden könnte.
Jetzt kann man sich also nur noch die Frage stellen, warum irgendwer dann überhaupt auf die Idee kommt, diesen Rückschluss anzustellen. Nun, es ist dann wiederum hilfreich, sich die bisherige Argumentationsagenda von jemandem anzuschauen. Dann weiß man, welchen Geistes Kind er sein könnte und weswegen er absichtlich so etwas versucht zu konstruieren.
Schneemann.