Nebst ethnischen Minderheiten, die in verschiedenen Teilen des Landes gegen die Junta kämpfen, greifen auch die Bamar zunehmend zu den Waffen. Inzwischen ist der Konflikt im Irrawaddy-Delta angekommen. Das Irrawaddy-Tal ist quasi das Kernland der Bamar:
Zitat:On Saturday, clashes spread to the Ayeyarwady region, an important rice growing area that has large populations of both the Bamar majority ethnic group, from which much of the army draws much of its strength, and the Karen minority.
Clashes broke out before dawn at Kyonpyaw, some 150 km (100 miles) northwest of Yangon, when soldiers came to arrest a man suspected of harbouring weapons and were met by a bomb blast, a resident told Reuters.
"The people in the village only have crossbows and there are a lot of casualties on the people's side," said the resident, who asked not to be identified for fear of retribution. Khit Thit Media and BBC Burmese language news said three people had been killed.
Quelle:
https://www.swissinfo.ch/eng/clashes-spr...d/46679854
Beginnender Bürgerkrieg? Wenn es so sein sollte, dass die People's Defence Force, die hier wohl aktuell Unruhe stiftet, sich mit der Kachin Independence Army und der Myanmar National Democratic Alliance Army arrangiert - mittlerweile gibt es wohl über ein zehn verschiedene Gruppen -, dann wären das (geschätzt) über 15.000 bewaffnete Aufständische...
Zitat:Myanmar: Whole town flees amid fierce fighting
Nearly all the 8,000 residents of a town in Myanmar have fled following fighting between the army and militia forces opposed to the military coup.
A number of houses in Thantlang, Chin state, were set ablaze by artillery during fighting over the weekend. It is thought that thousands of residents have fled to India across the nearby border. Myanmar's military seized power in a coup in February sparking huge protests and the formation of opposing militia.
About 20 homes were set ablaze in Thantlang, according to Reuters news agency. A Christian pastor was reported to have been shot dead by soldiers when he tried to put out a burning building. [...] One resident told Myanmar Now: "Nearly 100 percent of the residents have fled. Only those government employees who do not participate in the civil disobedience movement and the army troops remain in the town."
https://www.bbc.com/news/world-asia-58650762
Schneemann.
https://www.sbs.com.au/news/un-fears-mas...ab0f2ea176
Zitat:UN fears 'mass atrocity crimes' in Myanmar as troops gather in north
The UN's Special Rapporteur on Myanmar has warned of the potential "for even more mass atrocity crimes".
The UN said on Friday it feared an even greater human rights catastrophe in Myanmar amid reports of thousands of troops massing in the north of the Southeast Asian country, which has been in chaos since a February coup.
"We should all be prepared, as the people in this part of Myanmar are prepared, for even more mass atrocity crimes. I desperately hope that I am wrong," said UN Special Rapporteur on Myanmar, Tom Andrews.
Es müssten doch jetzt mal irgendwann keine Rohinga in Burma mehr übrig sein ?! Meiner Kenntnis haben die Burmanen schon fast 1 Mio aus dem Land getrieben, erstaunlich dass das nicht von selbst organisch abflaut.
(25.10.2021, 20:44)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]https://www.sbs.com.au/news/un-fears-mas...ab0f2ea176
Es müssten doch jetzt mal irgendwann keine Rohinga in Burma mehr übrig sein ?! Meiner Kenntnis haben die Burmanen schon fast 1 Mio aus dem Land getrieben, erstaunlich dass das nicht von selbst organisch abflaut.
Diese Bürgerkrieg, wenn man es so nennen will, findet eigentlich seit mittlerweile 70 Jahren statt. Alle paar Jahre kommt es zu größeren Vertreibungen bzw. Fluchtbewegungen. Allerdings ist die Geburtenrate der Rohinga scheinbar so hoch dass ihre Zahl in Burma trotzdem über die letzten Jahrzehnte stark angewachsen ist.
Das müsste eigentlich jetzt auch zusammen brechen. Wenn keine Rohinga mehr in Burma sind, können sie sich dort auch nicht mehr vermehren. Darüber hinaus gibt es ja seit letztem Jahr eine gesetzliche Regelung, dass muslimische Familien nur noch zwei Kinder haben dürfen, die auch ziemlich rigide durchgesetzt wird. Das müsste also eigentlich alles nachlassen.
(22.12.2021, 23:24)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Das müsste eigentlich jetzt auch zusammen brechen. Wenn keine Rohinga mehr in Burma sind, können sie sich dort auch nicht mehr vermehren. Darüber hinaus gibt es ja seit letztem Jahr eine gesetzliche Regelung, dass muslimische Familien nur noch zwei Kinder haben dürfen, die auch ziemlich rigide durchgesetzt wird. Das müsste also eigentlich alles nachlassen.
Gibt es für dieses Gesetz eine Quelle?
Ich hatte schon einmal darüber spekuliert, dass sich der Widerstand gegen das Regime verstärken bzw. die verschiedenen Oppositionsgruppen sich zusammenschließen könnten. Und anscheinend geschieht dies auch zunehmend, vor allem vor dem Hintergrund von wohl über 1.000 Toten und massiven Menschenrechtsverletzungen...
Zitat:Widerstand in Myanmar
Milizen trainieren im Dschungel für den Kampf
Ein Jahr nach dem Militärputsch in Myanmar greifen immer mehr junge Männer zur Waffe: Im Dschungel trainieren sie mit Milizen der ethnischen Minderheiten - für den Kampf gegen die Armee. [...]
"Was tut ihr hier?", ruft ein Mann in Tarnfleckuniform den jungen Männern auf der Waldlichtung tief im Dschungel in einer Grenzregion Myanmars zu. "Wir kämpfen für unsere Heimat", rufen sie im Chor, dann marschieren sie los: Soldaten der "People's Defence Force" (PDF), der sogenannten Volksverteidigungsstreitkräfte. Weil friedlicher Protest gegen die Sturmgewehre der Armee wenig ausrichtet, greifen immer mehr junge Männer aus dem zivilen Widerstand zur Waffe. Gemeinsam mit Milizen der ethnischen Minderheiten trainieren sie für den Kampf gegen die Armee. Oft mit Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg oder selbstgebastelten Handgranaten - drei Patronen darf jeder Rekrut beim Schießtraining abfeuern, denn Munition ist knapp. [...]
Zweimal täglich sendet Radio NUG auf Mittelwelle, warnt vor Armeeangriffen oder gibt Tipps, um Internetsperrungen zu umgehen. Fordert Soldaten zum Überlaufen auf, bietet Regierungsmitarbeitern Führungsposten, falls sie sich dem Widerstand anschließen. NUG steht für "National Unity Government" - Regierung der Nationalen Einheit: Minister und Abgeordnete der früher demokratisch gewählten Volksvertretung, die nach dem Putsch vor der Armee geflohen sind und nun von einem versteckten Ort aus den Widerstand gegen die Junta koordinieren. "Nationale Einheit" bezieht auch die ethnischen Minderheiten mit ein, von denen 135 vor allem in den Grenzregionen des Landes leben - Kachin, Chin, Karen, Shan, Hmong. [...] Zwischen 80.000 und 90.000 Mann und Frau stark sind die bewaffneten Organisationen der ethnischen Minderheiten, schätzt Aung Zaw, Herausgeber des "Irrawaddy", einer unabhängigen News-Website. Zwölf ethnische Armeen seien in ganz Myanmar verteilt, sagte er am vergangenen Freitag bei einer Online-Podiumsdiskussion, und jetzt arbeiten sie mit den Volksverteidigungsstreitkräften der PDF zusammen - und viele Teile von ihnen hätten große militärische Fähigkeiten, sagt Aung Zaw. [...]
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/...r-553.html
Schneemann
Offenbar schwere Verluste der burmesischen Armee im Kampf mit Aufständischen...
Zitat:Exclusive: Myanmar army defector recounts heavy losses inflicted by Chin rebels
Feb 11 (Reuters) - A Myanmar army officer who defected and fled the country has detailed battlefield losses to rebels in the southern part of Chin state, with at least 50 soldiers killed and 200 badly wounded in 2021 by opposition fighters with homemade weapons. Kaung Thu Win, a captain who defected in December, offered a rare first-hand account of intensified fighting in Chin, in Myanmar's northwest, where the military junta has faced some of the fiercest armed resistance since it seized power a year ago. [...]
Speaking in northeastern India where he and his family have fled, the 32-year-old showed Reuters his national and military identity cards and detailed 12 incidents between May and December in which soldiers were killed or wounded by rebels.
He also showed Reuters some 30 classified army documents he said backed up his version of recent events in southern Chin state, where civilians opposed to the coup have taken up arms and are working with an established ethnic insurgent group. [...] The Tatmadaw did not respond to requests for comment on events in Chin, the account given by Kaung Thu Win or the documents he produced. The military has previously described armed groups opposed to the junta as "terrorists".
https://www.reuters.com/world/asia-pacif...022-02-11/
Schneemann