Erich schrieb:die Marine hat möglicherweise zwei Aufgaben:
1. die eigenen Küsten zu schützen und
2. vor einer gegnerischen Küste zumindest "Unsicherheit" zu erzeugen.
Für den Küstenschutz reichen Schnellboote in Verbindung mit der Luftwaffe und möglicherweise landgestützte U-Jagd-Helis aus.
Eine Marine hat die Aufgaben die die Geostrategische Gesamtsituation diktiert, die dafür nötigen Mittel hängen gleichfalls davon ab.
Dies lässt sich damit mitnichten irgendwie festschreiben.
Israel Marine hat entsprechend der strategischen Lage zuallererst die Aufgabe die eigenen Küstenregionen vor feindlichen Raids zu schützen.
Die Marinen anderer Staaten haben ganz andere Aufgaben, beispielsweise wäre diese Zielsetzung für die US Navy ziemlich sinnentleert.
Weiterhin ist es Auftrag der Israelischen Marine feindliche Blockaden unmöglich zu machen bzw. zu brechen. Die insbesondere weil die Wirtschaft des Landes von In- wie Exporten abhängig ist.
Als nachrangige Aufgaben sind dann noch Angriffe auf feindliche Küstenregionen zu sehen und etwa die strategische Abschreckung der U-Boot-Waffe.
Was ich nicht sehe ist der Ansatz als Blue Water Navy aus der Tiefe heraus irgendwo Kampfkraft zu konzentrieren.
Trotz aller Überlegungen dahingehend, die israelischen Fähigkeiten dahingehend bleiben auf Kommandounternehmen beschränkt. Es gibt weder eine Amphibische Komponente der Landstreitkräfte noch Plattformen die konzentrierte Aktionen vor entfernten Küsten erlauben würden.
Ich halte das auch nicht für zwingend notwendig und dementsprechend die Träume der israelische Marine für ziemlich sinnbefreit.
Erich schrieb:Für den zweiten Punkt könnte Israel seine U-Boote einsetzen. Das zweite Problem ist aber insofern etwas kniffliger, weil Israel an zwei Meeren anliegt.
Die U-Boot-Flottille im Mittelmeer hilft wenig, wenn ein Gegner - sagen wir mal fiktiv der Iran - am anderen Meer anliegt, und ob Ägypten den Kanal im Krisenfall für israelische U-Boote öffnet kann man sicher bezweifeln.
Es stimmt, die Geographie ist ein grundsätzliches Problem. Allerdings auch eines das ziemlich leicht zu lösen ist - wenn man möchte könnte man ohne weiteres dauerhaft schwerere Einheiten in Eilat stationieren.
Was Ägypten angeht, ich würde jederzeit darauf wetten das Ägypten den Suezkanal unter so ziemlich allen Umständen offen lässt. Alles andere wäre ein klarer Kriegsakt und würde im Handumdrehen die USA auf den Plan rufen. Da man sich 1967 schon die Finger mit gesperrten Seewegen verbrannt hat...
Unabhängig davon, Israel wäre durchaus in der Lage die Schiffe um Afrika fahren zu lassen. Wäre nicht das erste Mal.
Erich schrieb:Also liegt es nahe, eine Dislozierung vorzunehmen - ein Teil der Boote im Mittelmeer (potentieller Gegner wäre z.B. Syrien, und auch die Küste vor dem Libanon und vor Ägypten usw. lässt sich mit U-Booten unbemerkter beobachten), ein zweiter Teil der Boote dann am Roten Meer.
Wenn aber mindestens ein Boot ständig im Einsatz sein soll, dann werden für jeden Standort mindestens drei Boote benötigt - eins im potentiellen Ensatzgebiet, eins auf dem Rückmarsch und ein drittes im Anmarsch.
Es besteht überhaupt kein Bedarf eine ständige Seepräsenz mit zwei U-Booten aufrechtzuerhalten. Eines vor der iranischen Küste wäre mehr als ausreichend, im Mittelmeer könnten ohne weiteres auch nur zwei Boote stationiert bleiben.
Denn die Hauptlast im Kampf gegen feindliche Marinen im Mittelmeer kann die Luftwaffe eh jederzeit übernehmen.