@hawkeye87
Zitat:seit wann führt verstattlichung und planwirtschaft zu einem wirtschaftlichen aufschwung?
Weiter unten äußerst du etwas anderes...
Zitat:man kann natürlich die arbeitslosigkeit beseitigen, indem man ein "recht auf arbeit" in der verfassung festschreibt und jedem einen job vermittelt - und sei er noch so sinnlos.
In dem von dir zitierten Text wird erwähnt, wie das gehen kann. Dort wird erwähnt:
Zitat:und strebt nun an, rund 700 stillgelegte oder unter Kapazität arbeitende Fabriken in die Hände der Arbeiter zu geben.
Richtig so. Auf diese Art können Arbeitsplätze wiederhergestellt werden, und das wäre auch für Deutschland eine Lösung. Genug Betriebe stehen nämlich in Deutschland ebenso wie in Venezuela still oder arbeiten unter Kapazität, weil so die Unternehmer ihren Profit, der nicht reinvestiert wird, steigern können.
Sicher kann man bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit viel Unfug machen - in der DDR reichte es aus, wenn man drei Jahre neben einem Ingenieur saß, um selbst Ingenieur zu werden (!) - aber besagte Maßnahme erscheint mir doch gar nicht mal so schlecht...
Zitat:eine wirtschaftspolitik dieser art führt zwar kurzfristig zu großen erfolgen (z.b. industrialisierung der sowjetunion, chinas "großer sprung nach vorne"),
Ich möchte nicht wissen, wo Rußland oder die VR China heute stehen würden, wenn sie diese Wirtschaftspolitik NICHT betrieben hätten. Zudem hielten vor allem im Fall der Sowjetunion die Erfolge durchaus lange an. Ich denke, daß andere Faktoren (Wettrüsten nach dem 2.Weltkrieg, übertriebene Bürokratie, etc.) der Sowjetunion wirtschaftlich mehr geschadet haben als diese Art von Wirtschaftspolitik.
Im Fall von Venezuela sehe ich diese Gefahren nicht. Es rüstet zwar auf, aber nicht übertrieben, und von irgendwelchen unsinnigen Prestigeprojekten sehe ich da auch nichts.
Zitat:die wirtschaft ist aber im internationalen wettbewerb nicht wettbewerbsfähig,
Wieso das? Zudem: Muß ich mich auf internationalen Wettbewerb einlassen? Man kann ihn auch beschränken, und wenn man dies nicht tut, kann es zu erheblichen Schäden für die Wirtschaft kommen - Massenarbeitslosigkeit inklusive dem damit verbundenen Verlust von Kaufkraft etc. Siehe hier z.B. mal Deutschland! Sitzt auf jeder Menge Steinkohle, importiert sie aber lieber aus China und Kolumbien. Das ist gar nicht gut...
Um einen Bezug zum Thema herzustellen: Warum sollte Venezuela, das selbst Erdöl fördert, denn in anderen Staaten gefördertes Erdöl produzieren. Nur im Fall von auf Kuba geförderten Erdöl sehe ich da einen Sinn. Ähnlich verhält es sich mit vielen anderen Gütern (z.B. Rindfleisch).
Zitat:da sie i.d.r uneffizient produziert und durch die staatliche lenkung und kontrolle jede möglichkeit zur eigeninitiative im keim erstickt wird - und damit auch die innovationsfähigkeit, die das wichtigste element für die wettbewerbsfähigkeit darstellt.
Die Sowjetunion und die VR China waren/sind Diktaturen, und so etwas führt häufig zu einer starken Abwanderung von Fachkräften. Auch Bürgerkriege, wie sie der Gründung der diktatorischen Regime in diesen Staaten vorausgingen, führen zu so etwas.
Hinzu kamen eine alles lähmende Bürokratie, Inkompetenz, Korruption und eine Menge ganz ähnlicher Faktoren.
Im Fall von Venezuela sehe ich diese Faktoren nicht erfüllt. Der Staat ist nach wie vor als demokratisch einzustufen, und oben genannte Faktoren sind dort bislang nicht oder nicht in besonderem Maße eingetreten.
Den Bericht von Amnesty International, zu dem du einen Link gesetzt hast, habe ich gelesen. Für die genannten Fälle kann die venezuelanische Regierung bestenfalls mittelbar verantwortlich gemacht werden.
Übertriebene Brutalität der Sicherheitskräfte einschließlich Ermordungen gibt es auch in anderen amerikanischen Staaten, z.B. der Dominikanischen Republik oder Mexiko. Auch in nichtamerikanischen Staaten, etwa Indien, gibt es solche Mißstände. Es wundert mich nur, daß noch niemand Indien oder Mexiko als Diktaturen bezeichnet hat.