ObiBiber schrieb:zum Thema 6. Gen Fighter gibt es auch noch ein paar Einwürfe meinerseits...
Es gibt durchaus neue Triebwerkstechnologien die es ermöglichen Jets problemlos auf Mach5 zu beschleunigen.... und diese auch bis in 100km Höhe zu tragen... ihr solltet hier vielleicht erstmal google bemühen bevor ihr hier wiedersprecht!!!
Bereits vor 50 Jahren wurde dies bereits durch die X-15 erreicht
Die X-15 besaß ein gewöhnliches Raketentriebwerk. Das steht also nicht im Widerspruch zu dem, was ich schrieb. Ferner wurde bei der X-15 für schnelle Flüge ab Mach 5 ein ablativer Hitzeschild aufgetragen, und zwar komplett, auch und gerade über die Cockpit-Haube, die sonst schmelzen würde. Für einen normalen Betrieb bei einem Militärjet ist das schlicht nicht praktikabel. Schon die Kosten für die Erneuerung des Hitzeschildes stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Von der Logistik ganz zu schweigen. Von globaler Reichweite konnte auch keine Rede sein. Die maximal 280 Seemeilen erreichte die X-15 nur mit einer ballistischen Flugbahn. Auch andere Dinge, die für Militärs wichtig sind, wie die Fähigkeit, von kurzen und improvisierten Pisten starten zu können, treffen auf die X-15 nicht zu. Der Treibstoff aus Ammoniak/LOX und Wasserstoffperoxid ist auch nicht leicht zu handhaben, um nicht zu sagen: ein logistischer Albtraum.
ObiBiber schrieb:vielversprechende Entwicklungen gibt es im Bereich des S/RAMJET Triebwerkes...
Amerikaner und Europäer forschen da seit über 50 Jahren dran, schon allein, weil man sich davon verspricht, eines Tages die horrenden Kosten für Starts in den Weltraum wenigstens teilweise senken zu können. Zwar gibt es durchaus hier und da Detailverbesserungen, aber etwas Brauchbares jenseits von Lenkraketen ist bis heute nicht dabei herumgekommen. Dass jetzt ausgerechnet die Inder einen Quantensprung schaffen sollen, wo sie noch nicht mal im entferntesten auf solch eine Aerospace-Industrie zurückgreifen können, wie Europäer oder Amerikaner, ist mehr als nur optimistisch. Es ist einfach Quatsch.
ObiBiber schrieb:eine weitere interessante Studie ist SKylon von ReactionEngine Ltd. ... diese Studie kann dies alles und kann 15t ins All befördern... jetzt stellt euch das Ganze mal mit einem Viertel der Größe und einer Waffenlast von 2-3t vor...
et voila.... haben wir solch einen Jet
<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/SABRE_(rocket_engine">http://en.wikipedia.org/wiki/SABRE_(rocket_engine</a><!-- m -->)
dieses Triebwerk ist zb ein Hybridtriebwerk... das bis zu einer höhe von 26km mit normalem Luftsauerstoff der Atmossphere funktioniert... danach wird auf internen flüssigen Sauerstoff geswitched.... und ab gehts ins All...
in der Atmossphere schafft dieses Triebwerk > Mach 5
In der Raumfahrt wird wie beim Autodesign, das allermeiste für den Papierkorb gezeichnet. Alle Jahre wieder gibt es ein tolles Projekt, das viel verspricht und dann irgendwann still und leise in der Versenkung verschwindet. "Studien" und "Planungen" gab es auch schon für die Projekte Sänger, HOTOL, Hermes und viele andere mehr.
Skylon benutzt als Treibstoff Wasserstoff, weil in der Raumfahrt der Treibstoff das billigste an einer Rakete ist und Wasserstoff den höchsten spezifischen Impuls bei noch beherrschbarer Technik bietet. Beherrschbar heißt hier aber beherrschbar für die Raumfahrt. Für die Luftfahrt ist das wiederum nicht praktikabel. Während Sauerstoff zur Verflüssigung "nur" auf -183° C heruntergekühlt werden muss, muss Wasserstoff -253° C kalt sein. Und der Bereich, in dem Wasserstoff flüssig ist, ist nur 6 Grad breit. Das ist ungeheuer aufwendig und tut man sich nur in der Raumfahrt an. Hinzu kommt, dass Wasserstoff selbst noch in flüssiger Form eine sehr geringe Dichte hat, was unglaublich große, voluminöse Tanks erfordert. Wasserstoff verflüchtigt sich außerdem sehr schnell, weswegen man ihn erst kurz vor dem Start betankt. Muss der Treibstoff mehrere Stunden in den Tanks auf Abruf bereitstehen, lohnt sich Wasserstoff schon nicht mehr.
Das ganze Gelumpe hat dann natürlich auch Auswirkungen auf die Startvorbereitungen. Die Leute von Arianespace gelten am Markt als besonders effizient und schaffen es, einen Ariane-5-Start mit 70-100 Leuten in rund 18 Tagen abzuwickeln. Die Amis brauchen doppelt bis dreifach so viele Leute und doppelt so lange für ihre Raketen vergleichbarer Nutzlast. Es ist unmittelbar einleuchtend, dass diese Zahlen auf einen Jet übertragen gleichbedeutend mit unbrauchbar sind.
Gegen die Hitze beim Wiedereintritt muss nicht nur ein Raumfahrzeug wie Skylon etwas unternehmen, sondern auch ein Mach 5 schnelles Flugzeug. Skylon will Hitzeschutzkacheln statt eines ablativen Schildes verwenden. Diese Idee hatte man auch schon beim Space Shuttle, und das hat sich als einer der Hauptgründe für die exorbitanten Startkosten herausgestellt. Denn nach jedem Start musste jede einzelne dieser rund 31000 Kacheln überprüft werden. Ebenso die immens aufwendigen Triebwerke. Im Grunde kann man sagen, das Space Shuttle musste nach jedem Flug komplett auseinandergebaut, inspiziert und wieder zusammengebaut werden. Wir alle wissen, dass es die Versprechungen, die Startkosten um 90% zu senken nicht erfüllen konnte, ja, dass ein Start des Space Shuttle sogar noch teurer ist als der einer Wegwerfrakete, die jedes Mal neu gebaut werden muss. Bevor Skylon sich daran machen kann, hier eine Verbesserung zu erbringen, muss Skylon überhaupt erst mal realisiert werden. Bei geschätzten 10 Milliarden Euro Kosten nur für die Entwicklung tippe ich auf Papierkorb.