Zitat:Du hast durch deine Links ja gezeigt, dass du offenkundig einigermaßen über den historischen Verlauf der EF-Entwicklung, zu der die Rafale-Entwicklung praktisch parallel verlief, informiert bist, daher erstaunt es mich ehrlichgesagt, dass du diese deutliche Schwachstelle nicht erkennst oder erkennen willst.
Es geht nicht darum ob der Artikel Schwachstellen über die Bewertungen in der Studie offenbart oder nicht. Das eine Studie aus der Zeit wo noch keine Serienmaschine gab nicht auf dem neusten Stand ist, ist ja wohl klar.
Was ich nicht erkenne, oder nicht erkennen will

ist wie du aus der Tatsache das der Artikel alt ist ableitest das Rafale und Eurofighter jetzt auf einmal nah beieinander liegen? Die Rafale wurde nicht zum Vergleich der Leistungsfähigkeit in dem Artikel herangezogen. Es lediglich davon die Rede, das beide, Rafale und EF, ein active phased array radar entwickelt wird. Der Autor beklagt die Studie aus dem Grund, das für alle amerikanischen und russischen Muster bereits deutliche Leistungsteigerungen verfügbar sind, welche die Kill-ratio vom EF verringern. Da auch keine Änderungen im Programm der Rafale seitdem durchgeführt wurden (zumindest nicht mehr als auch im EF-Programm) kann man nicht darauf schliessen das die Rafale jetzt gleichauf liegt.
Man kann natürlich behaupten die Daten sind zu alt, aber sie stellen immer noch einen Eckwert da. Mit dem Artikel lässt sich weder sagen ob die Rafale näher aufgerückt ist, noch ob sich der Abstand der Maschinen zueinander vergrössert hat.
Aber deshalb hab ich ja auch einen Link geschickt, der offenbar aktueller (Zumindest hat er ander Zahlen) ist.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.airpower.at/flugzeuge/eurofighter/faq.htm">http://www.airpower.at/flugzeuge/eurofighter/faq.htm</a><!-- m -->
Aber wie schon vorher gesagt, auch wenn diese Zahlen noch weiter nach unten revidiert werden auf eine Kill-Ratio von 2:1 für den EF wäre die Rafale aus meiner Sicht nicht nah dran.
Im Gegenzug könnte man nach dem von dir genannten Artikel auch fragen ob die Rafale Kill-ratio von 1:1 überhaupt noch haltbar ist? Die Rafale ist von weiterentwicklungen anderer Muster genauso betroffen wie der EF.
Was aber zumindest nach den hier bereits genannten Quellen war sein soll, ist das die Rafale Supercruise-Fähigkeiten hat. Zudem ist die Rafale ganz klar im Moment der bessere Striker. Aber wie du selber gesagt hast, es sind beides Maschinen mit Aufwuchspotential.
Zitat:Und wenn es um ECM geht, die Rafale besitzt auch ein System zur aktiven Radartäuschung (was in gewissen Foren manchmal etwas leichtfertig als "active stealth" bezeichnet wird). Wie gut das System genau ist, bleibt offen. Der EF hat so etwas allerdings nicht.
In deiner Quelle wird gemutmaßt das so ein System für die Rafale entwickelt werden könnte oder schon entwickelt wird, weil es so ein Programm für Marschflugkörper gibt. Ich habe aber nirgends gefunden das so ein System schon fertig oder sogar im Einsatz ist. Genauso könnte man jetzt schon einer alten MIG 21 zuschreiben das sie unsichtbar ist weil die Russen angeblich ein Tarnsystem auf Plasmabasis entwickeln was die Radarstrahlen schluckt und in jedes Flugzeug integriert werden kann.
Kurz gesagt: Es ist noch nicht verfügbar, schon gar nicht für den Export. Sollte das System aber mal verfügbar sein, dann wäre es natürlich ein einzigartiger Pluspunkt, sofern die Russen nicht schneller sind.
Zitat:Zitat:kann das Radar der Rafale Flugzeuge in Kampfflugzeugröße auf Entfernungen bis 100km entdecken,
Nicht ganz richtig. Der genaue Wortlaut lautet "über 100 km", so wie bei U-Booten schon seit Ewigkeiten die Tauchtiefe mit "mehr als 300 m" angegeben wird. Was das bedeutet, kann man sich denken. Jedenfalls nicht, dass bei dieser Zahl das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Damit will ich nicht implizieren, dass die Rafale mit dem EF gleichzieht, das wird von Kommentatoren aufgrund der passiven Auslegung des RBE-2 bezweifelt. Nur lässt sich nicht so sicher darauf schließen, dass der Unterschied so ist, wie du es darstellst.
Zum Thema Radar und Verarbeitungskanäle kann ich nur sagen das deine eigene Quelle insbesondere anprangert dass das Radar der Rafale nur passiv ist eine deutlich verkürzte Reichweite und Genauigkeit hat. Das die Rafale immer mit einer E-2 oder E-3 AWACS zusammenarbeitet hilft da natürlich weiter, schränkt aber dann gleichzeitig den Operationsradius um die AWACS ein(Sofern der Gegner bessere Fähigkeiten hat, da auch die alten AWACS Systeme nicht mehr die neusten sind und in der Genauigkeit mit Sicherheit icht mehr mit den modernen vergleichbar sind. Zu den (Daten)-Verarbeitungskanälen hat die Rafale laut deiner Quelle 4, aber wofür diese genutzt, werden ob es sich um die gleichen wie beim EF handelt oder ob es der Rafale die gleichen Fähigkeiten/Vorteile des EFs erlaubt kann ich nicht nachvollziehen, konnte ich keine Quelle für finden. Es ist aber nicht auszuschließen.
Zitat:Zitat:
Zitat:so hat das Spectra alles auf dem modernsten Stand, aber der Schleppstörsender/köder fehlt
Die Rafale hat Auswurfkartuschen, die Radarköder aufnehmen können. Das ist nicht technisch nicht 100 % identisch zum Schleppköder, erfüllt aber exakt den gleichen Zweck.
Exakt den gleichen Zweck bei so unterschiedlichen Fähigkeiten? Wie kommst du darauf? Meinst du man baut dem EF das nur als Spass zusätzlich den normalen Radarködern ein?
Generell hast du Recht wenn du den Zweck dieser Systeme auf das ablenken von Raketen verdichten willst.
Aber hier nochmal kurz ein paar unterschiede.
Radarköder:
Wird abgeworfen, emittiert ein falsches Radarsignal welches die Rakete ablenken soll. Wird es zu früh abgeworfen und die Maschine entfernt sich, so ist die Gefahr groß das die Rakete wieder auf das eigentliche Ziel aufschaltet oder entsprechend durch den Gegner das Ziel korregiert werden kann.
Schleppköder/Störsender:
Wird an einem hundert Meter langen Kabel hinterhergezogen und folgt jeder Bewegung des Flugzeugs auch bei Überschall, was es erschwert diese voneinander zu unterscheiden. Es wird nicht nur ein falsches Signal für die gegnerische Rakete benutzt, sondern auch Störsignale ausgesendet, die stören, aber auch andere irreführen können(Es gibt schon einige Systeme, gerade in EF, Rafale und in der SU-30 die Störsignale orten und identifizieren können, was eine Zielauswahl erleichtern kann)
Der Schleppkörper ist mit dem Selbstschutzsystem DASS verbunden, dieses identifiziert anhand gegnerischer Störsignale und Radarsignaturen Quellen und identifiziert diese. Als gegenmaßnahme werden die Störsignale, b.z.w falsche Radarsignaturen auf den Gegner abgestimmt und über den Schleppköder gesendet.
Ist schon etwas anders als der nirmale Radarköder. Aber so ein System lässt sich bestimmt auch gegen einen kleinen Aufpreis in der Rafale installieren. Die Infrastruktur ist dort jedenfalls vorhanden.
Um mal ein Fazit zu ziehen:
Der Eurofighter kostet deutlich mehr. Hat aber auch einige Sachen mehr zu bieten. Die Rafale kann auch nachgerüstet werden, was den Preis aber nur erhöht.
Als Mehrzweckflugzeug ist die Rafale derzeit eine sehr gute Wahl, will man aber seine Lufthoheit verteidigen, so ist meines Erachtens nach gerade Griechenland mit dem EF besser bedient, da die Türkei angekündigt hat sich nur zwischen EF und JSF zu entscheiden. Ich glaube nicht das es für die Griechen Sinn macht, obwohl die Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei schon stärker waren, leistungsmäßig nicht den Status Quo aufrechtzuerhalten was die Luftverteidigung angeht.
Man kann jetzt natürlich noch ewig über Preis/Leistung und ob der EF wirklich so gut ist u.s.w. diskutieren.
Wirklich neue Einsichten kann man aber nur durch neue Studien oder durch Evaluierungsergebnisse der einzelnen Interessenten bekommen.
Fairer weise muss man sagen das der EF Exporterfolg in Österreich null Aussagekraft hat( Ausser das die Franzosen unfähig sind) weil das Angebot für die Rafale zu spät eingereicht wurde.
:wall: