Deutsche Airbus-Tochter will Eurofighter-Kampfflugzeug mit Drohnen kombinieren
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 15. Mai 2024
Gemäß der Loi de programmation militaire [LPM] 2024-30 soll die auf den Standard F5 aufgerüstete Rafale in der Lage sein, an der Seite von Drohnen des Typs "loyaler Flügelmann" [oder "loyal wingman"] zu operieren, die auf der Grundlage des nEUROn-Demonstrators entwickelt wurden. Das Programm wird in Zusammenarbeit mit Deutschland und Spanien durchgeführt und basiert auf einem Kampfflugzeug der nächsten Generation, das unter der Federführung von Dassault Aviation und mit den deutschen und spanischen Tochtergesellschaften von Airbus Defence & Space als Partner entwickelt wird.
Die Rafale F5 wird jedoch wahrscheinlich nicht das einzige europäische Flugzeug sein, das die Fähigkeit zur Steuerung von Drohnen besitzt. Denn im Rahmen des 2019 gestarteten LTE-Projekts [Long Term Evolution] will der deutsche Zweig von Airbus Defence & Space sogenannte MUM-T-Fähigkeiten [Manned UnManed Teaming - "Zusammenarbeit zwischen bemannten und unbemannten Plattformen"] für den Eurofighter EF-2000/Typhoon entwickeln.
Einzelheiten zu diesem Programm, das STAR [System and Teaming Advanced Research] genannt wird und im Rahmen der X-Platform-Studie [XPCS] durchgeführt wird, wurden in einer ... Stellenanzeige des Herstellers bekannt gegeben, der damals einen Chefingenieur für die Leitung des Programms in Manching [Deutschland] suchte.
Es ist die Rede von der Entwicklung eines "STAR-Demonstrators" auf der Grundlage eines zweisitzigen EF-2000/Typhoon mit "neuer Konnektivität", um Technologien für Mensch-Maschine-Schnittstellen (HMI) zu erforschen, die dann für künftige Anwendungen des SCAF genutzt werden sollen.
Die Entwicklungen im Rahmen des STAR-Projekts sollen "kompatibel und komplementär" zum LTE-Programm sein, an dem nicht nur Deutschland und Spanien, sondern auch Großbritannien und Italien beteiligt sind, wobei die beiden letztgenannten Länder auch am GCAP [Global Combat Air Programme] mitwirken.
"Der LTE wird eine Brücke zu den jeweiligen zukünftigen Kampfflugsystemen [SCAF und GCAP] bilden", erklärt das Eurofighter-Konsortium, das aus BAE Systems, Airbus und Leonardo besteht. Und weiter: "Einige der Technologien, die wir untersuchen, sind derzeit noch sehr unausgereift [...], aber wir müssen sie untersuchen, weil wir in der Lage sein wollen, die Dauerhaftigkeit der EF-2000/Typhoon so weit wie möglich zu gewährleisten".
Airbus beginnt jedoch nicht mit einem weißen Blatt Papier. Im Dezember 2022 begrüßte der Konzern die erfolgreiche Demonstration der "Multi-Domain Flight Demo" (MDFD), bei der zwei Kampfflugzeuge, ein Hubschrauber und fünf unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs) zusammenarbeiten konnten.
Die Flugzeuge, die in der Lage waren, eine "realitätsnahe Multi-Domain-Mission" durchzuführen, wurden über ein "Mesh Air Data Link Network" (CANDL) miteinander verbunden.