16.08.2010, 20:05
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Zitat:16.08.2010, 10:36
Die neuen Crash-Risiken
China drosselt Amerikas Frischgeldzufuhr
Jahrelang lebten beide Staaten in einer perfekten Symbiose. Doch die USA kann sich bei der Finanzierung ihres Wohlstands nicht mehr auf die Volksrepublik verlassen. Sie muss sich selbst helfen.
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Der Schuldenstand von Bund, Staaten und Gemeinden in den USA beläuft sich auf 75 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) oder mehr als 10.000 Mrd. Dollar. Ein Zehntel davon hält allein China, das Japan als größter Gläubiger der Staaten abgehängt hat. Noch deutlicher wird die gegenseitige Abhängigkeit mit Blick auf Chinas gesamte Devisenreserven: 68 Prozent der 2450 Mrd. Dollar sind in US-Wertpapieren aller Art angelegt.
Doch die Spielregeln haben sich geändert, und es ist keineswegs sicher, dass die USA noch länger auf ihren kommunistischen Bündnisgenossen zählen können. Zu schnell wächst Amerikas Schuldenberg, zu groß sind mittlerweile die Zweifel der Chinesen an der Selbsterneuerungskraft der US-Wirtschaft, als dass sie ihr weiter unbegrenzt Kredit einräumen.
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Schon legt Peking neue Reserven verstärkt in japanischen Staatstiteln an. Allein die Schuldenquote des Bundes dürfte bis 2015 von heute 64 Prozent auf 80 Prozent des BIPs steigen, warnt der Internationale Währungsfonds (IWF) und mahnt die US-Regierung zum Sparen.
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"Die ausländische Nachfrage wird mit den Anstieg der Schulden nicht Schritt halten", warnt denn auch der IWF.
Behält der IWF recht, steigt die Gefahr, dass die US-Zinsen kräftig steigen, Obama die Refinanzierung der Staatsschulden immer schwerer fällt, der Konsum abflaut und die Konjunktur weiter leidet - ein Teufelskreis, der der weltgrößten Volkswirtschaft droht. So rechnen die IWF-Experten damit, dass die Realzinsen auf mittlere Sicht 0,6 bis 1,5 Prozentpunkte höher ausfallen, sofern die Leitzinsen dauerhaft null Prozent betragen. Anders dürften die USA keine Abnehmer für ihre Staatsanleihen finden.
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Die USA sind auf Entzug, der Nachschub versiegt. Denn Chinas Exportüberschüsse werden weiter sinken, glauben Experten wie Stefan Schilbe, Chefvolkswirt bei HSBC Trinkaus. Nicht unbedingt, weil die Volksrepublik weniger ausführt. Sondern weil die Chinesen mehr verdienen und die Importnachfrage steigt. Zudem versuchen Notenbank und Regierung in Peking alles, um die spekulative Zuflüsse ins Land abzumildern
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