OT-On:
Ach revan, es muss schon schlimm um einen selbst bestellt sein, wenn man sich wegen
"nur 3% des EU Pips" einmal im Thread vergreift (wir diskutieren hier zm US-Dollar und nicht zum Euro) und dann noch in solche Schlagzeilen flüchtet, um von der eigenen Misere abzulenken - aber mal von Anfang an:
Dein erster Link hat folgenden Schwerpunkt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,677689,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 89,00.html</a><!-- m -->
Zitat:.. Diskussion über eine gemeinsame Wirtschaftspolitik. Der Vorsitzende der Euro-Zone, Jean-Claude Juncker, fordert eine engere Koordination zwischen den Staaten - Deutschlands ...
.. In der EU-Kommission denken daher immer mehr Politiker wie Juncker. In den mehr als zehn Jahren seit Einführung des Euro habe sich gezeigt, dass es nicht ausreiche, nur die Haushaltsentwicklung der Mitgliedsländer zu kontrollieren, heißt es nach SPIEGEL-Informationen in der Kommission. Der Stabilitätspakt funktioniere nicht. Die Teilnehmerstaaten müssten ihre finanz- und wirtschaftspolitischen Maßnahmen besser aufeinander abstimmen. ...
mit anderen Worten: die EU wird aus der Krise lernen und noch stärker werden;
zur Ergänzung <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:waehrungsunion-juncker-warnt-vor-totalem-aus-fuer-griechenland/50073835.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:waehr ... 73835.html</a><!-- m -->
Zitat:13.02.2010, 18:19
Währungsunion
Juncker warnt vor "totalem Aus" für Griechenland
Mit Mühe haben die Europäer die Staatspleiten-Sorgen gedämpft und die Märkte etwas beruhigt. Jetzt heizt ausgerechnet der Chef der Euro-Gruppe Spekulationen an, die Währungsunion könnte zerfallen. Zu Griechenland sagt er: "Wir werden ihnen keine Ruhe lassen."
...
Der Chef der Euro-Gruppe und luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker mahnte, die wirtschaflichen Unterschiede zwischen den 16 Ländern der Währungsunion nicht zu groß werden zu lassen. "Wir müssen aufpassen, dass die Divergenzen nicht immer breiter werden", sagte Juncker der "Süddeutschen Zeitung".
Einen Rauswurf Griechenlands aus der Euro-Zone lehnte Juncker ab. Dies hätte "erdbebenartige, unkontrollierbare Folgen" und würde das Land in die Nähe des Staatsbankrotts bringen.
...
Der luxemburgische Ministerpräsident führte aus: "Eine Währungszone kann auf Dauer nicht bestehen, wenn die Unterschiede in den Leistungsbilanzen der Volkswirtschaften übergroß werden." Die Wirtschaftspolitik müsse europäisch koordiniert werden.
...
Die EU-Regierungschefs hatten am Donnerstag eine Art Schutzschirm für Greichenland gespannt. Sie versprachen keine konkrete finanzielle Hilfe, schlossen sie aber auch nicht aus. Athen verpflichtete sich, ein radikales Reformprogramm ohne Abstriche umzusetzen - trotz Widerständen in der Bevölkerung.
Die sozialistische Regierung des Landes will das Staatsdefizit von 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts mit einer Rosskur binnen drei Jahren auf die im Maastricht-Vertrag festgeschriebene Obergrenze von drei Prozent senken.
...
also auch hier: Europa wird Konsequenzen ziehen, und zwar - so scheint der Trend - dahingehend, dass Greichenland nicht fallen gelassen wird, dass einzelne Staaten im Notfall "an die Leine genommen werden" und eine gemeinsame Wirtschaftspolitik auf europäischer Ebene immer wahrscheinlicher wird.
Dein nächster Link - der
Top-Stratege spekuliert kräftig, und stößt damit in das gleiche Horn wie der vom Spiegel zitierte US-Wirtschaftler:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,676966,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 66,00.html</a><!-- m -->
Zitat:... Es sei möglich, dass die Euro-Zone auseinanderbreche, sagte Star-Ökonom Nouriel Roubini, Professor an der New Yorker Stern School of Business, beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Nicht in diesem oder im kommenden Jahr - aber doch, wenn der Kontinent seine Schuldensünder nicht auf Kurs bringen kann.
und damit wird die Gefahr des "Auseinanderbrechens" doch etwas konkretisierter als beim "Top-Strategen": Roubini sagt deutlich die Voraussetzungen für ein solches Auseinanderbrechen
1.
"erst in einigen Jahren" und
2.
"wenn der Kontinent seine Schuldensünder nicht auf Kurs bringen kann"
und ich habe - z.B. aufgrund der von mir ergänzend zitierten Meldung der FTD - keinen Zweifel, dass Europa seine Schuldensünder auf Kurs bringen kann (was in den USA wohl nicht so klar erfolgen wird, spekuliere ich ergänzend).
Nur der Form halber darf ich auf das am Ende bei Deinem letzten Link eingestellte Video von n-tv verweisen:
"Griechenland wird nicht allein gelassen"
Damit bleiben noch zwei Links übrig;
einmal die österreichischen Nachrichten:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/art15,336020">http://www.nachrichten.at/nachrichten/w ... t15,336020</a><!-- m -->
Zitat:Eurozone: Ohne staatliche Hilfe gäbe es kein Wachstum
...
und dazu gleich einen Kommentar: ja und? Ist das ein besonderes Drama, das die Eurozone negativ von anderen Wirtschaftsregionen abgrenzt?
Es wäre ein europäisches Problem, wenn dem nur in Europa so wäre - aber dieselbe Schlagzeile passt auf die USA, passt auf Japan ... und sogar China (das die im Übrigen von den USA ausgelöste Finanzkrise noch mit am Besten überstanden hat) kann derzeit vor allem durch seine staatlichen Investitionen entsprechendes Wachstum generieren.
Der Unterschied besteht darin, dass das kleine Greichenland in derselben Situation wie die gesamten USA ist - beide sind überschuldet, und können daher kaum mehr staatliche Investitionen tätigen.
Insofern muss die Investition in der Euro-Zone von stärkeren Staaten kommen, und da gibts durchaus noch Euro-Mitglieder, die investieren können.
Nu bleibt nur ein Link von Dir übrig - der hats aber in sich:
das Handelsblatt <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/politik/international/staatsverschuldung-griechenland-steht-mit-302-milliarden-in-der-kreide;2527866">http://www.handelsblatt.com/politik/int ... de;2527866</a><!-- m --> geht speziell auf die Staatsverschuldung ein - mit überraschenden Ergebnissen:
Zitat:Griechenland steht bei ausländischen Banken mit gut 302 Mrd. Dollar in der Kreide. Das geht aus einer Statistik der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) für das dritte Quartal vergangenen Jahres hervor. Größte Schuldner sind demnach mit gut 75 Mrd. Dollar Frankreich und mit fast 64 Mrd. Dollar die Schweiz.
Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist das Risiko für die Schweiz am höchsten. Nach Angaben von Morgan Stanley macht ihr Engagement in Griechenland knapp zwölf Prozent des Schweizer BIP aus. Frankreich folgt als größtes Land der Euro-Zone mit nur 2,5 Prozent des BIP.
...
Nimmt man Spanien unter die Lupe, so liegt die Verschuldung des Landes bei ausländischen Banken laut BIZ bei gut 1,15 Billionen Dollar.
...
In Portugal beläuft sich das Engagement ausländischer Institute auf gut 286 Mrd. Dollar.
...
Ein großer Brocken ist Irland mit 938 Mrd. Dollar.
....
(ich hab mir jetzt nicht die Mühe gemacht, die Schulden untereinander aufzurechnen - denn die Griechen haben z.B auch den Iren Geld geliehen, und Portugal und Spanien haben auch wieder untereinander Schulden, so dass sich die Zahlen bei einer entsprchenden Verrechnung weiter relativieren würden - mir gehts um etwas ganz anderes:
OT-out:
Die Staatsverschuldung der USA hatte bereits Ende September 2008 die
Zehn-Billionen-Dollar-Marke überschritten (CIA World Factbook).
Zitat:Ihr Defizit hat im Haushaltsjahr 2009 einen Rekord von 1,4 Billionen Dollar erreicht. Für das laufende Haushaltsjahr wird ein Defizit von 1,5 Billionen Dollar erwartet, mehr als zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Quelle
Alleine das jährliche Haushaltsdefizit der USA ist somit weit größer als die gesamten Staatsschulden von Portugal, Irland, Griechenland oder Spanien - und das ist ein Mehrfaches von allen "Problemchen", die wirtschaftliche Zwergstaaten wie Griechenland haben.
Deshalb ist es auch sehr "hochmütig", wenn da gesagt wird:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:staatsverschuldung-geithner-glaubt-an-ewiges-aaa-der-usa/50071082.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 71082.html</a><!-- m -->
Zitat:07.02.2010, 17:50
Staatsverschuldung
Geithner glaubt an ewiges "AAA" der USA
Noch nie mussten die Vereinigten Staaten in ihrer Geschichte so hohe Schulden aufnehmen. Doch auf die Frage, ob deshalb das Top-Rating der USA gefährdet sei, meint der US-Finanzmininister ganz cool: "Niemals".
...
(aber Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall - und natürlich darf man nicht ausschließen, dass die bekannten US-Ratingagenturen, die bereits bei Lehmann Brothers mehr als versagt haben, für die USA - aus welchen Gründen auch immer - falsche Ratings abgeben).