Schneemann schrieb:Die Wortwahl ist nicht sonderlich passend, meinst du nicht?
Du fragst mich das wirklich? - Nein.
Zitat:Wenn’s in Richtung „Abschaum“ (was andere schon geschrieben haben, nicht du) oder so was geht – und Bazillen, Ungeziefer, etc. rechne ich da auch dazu –, dann ist das richtig mies! Weil von so was ist es bis zum von der Propaganda verunglimpften „Untermenschen“ nicht mehr weit. Das zeigt aber – mit Verlaub – auch, wie du die Sache siehst!
Och, der Arme! Dass Ellians
Business exakt darin besteht, den bösen Buben zu mimen, unterschlagen wir einfach mal. Ärgern wir uns also lieber scheinheilig über die provozierten Reaktionen... :roll:
Ich kann meinen Punkt aber nochmal deutlich darlegen:
Chronisch Islamophobe und Oppositionelle Gruppen/Aktivisten (wie z.B Ellian) kommen in solchen Zeiten, frisch frisiert, aus ihren Löchern gekrochen und verbreiten zu sich bietenden Gelegenheit ihren ideologischen Dunst. Es entspricht einerseits ihrer fragwürdigen Ideologie, andererseits verdienen sie gutes Geld damit. Von einigen Medien werden entsprechende Stimmen ja nun verstärkt angefragt. Das ist der Medienmarkt. Völlig normal und bestimmt auch wenig überraschend für einen geschulten Medienprofi wie Dich.
Daher hätte ich es wirklich passender gefunden, wenn man die Photos von Ellian und H.M. Broder direkt neben Ahmadinejad, Nasrallah, Khamenei und Osama bin Laden gepackt hätte. Das hätte dem Spiegel-Cover einen treffenderen Sinn verliehen.
Und zum Thema Propaganda... Für wie authentisch hälst Du einen "offenen Brief" an Khamenei durch eine solche Person? Was gibt Dir das konkret? Eine Information, oder eine andere Form von Befriedigung?
Zitat:Aber du bist da in einer Reihe mit PressTV, dort wird nämlich geschrieben,
dass die gemeldeten 13 Toten auf Zusammenstöße mit „Terroristen“ zurückzuführen sind.
Oppositionelle Gruppen, wie MEK, Jund'allah, Pejak und weitere Interessensgruppen versuchen selbstverständlich derzeit auf einen Zug aufzuspringen, der zuvor ohne sie losgefahren ist und für den sie auch kein gültiges Ticket besitzen. Und niemand will sie in diesem Zug überhaupt sitzen haben. Jeder überzeugte Reformer würde sich über solche unliebsamen Schwarzfahrer ärgern.
Das führt nicht nur zur Desinformation, sondern das könnte die Authentizität der inner-iranischen Reformbewegung insgesamt gefährden, weil es sie potentiell in Miskredit bringen und manipulativen Darstellungen und Verschwörungstheorien die beste Vorlage bieten kann.
Zitat:Dieser Propaganda-Sender bedient sich also aller netter Deklarationsmethoden, mit denen ein Regime seine Feinde gerne mal tituliert. Insofern bist du mit deinem Bazillen-Gerede voll auf Linie. Nur sollte das einem wirklich die Schamesröte ins Gesicht treiben! Das ist bösartig, falsch und einfach nur diskreditierend.
Ich werde mich weder für Deine Beurteilung meiner Person schämen, noch für meine Beurteilung des Spiegel-Autors von der Coleur eines Broder. Letztere leben ohnehin davon, dass sie verbal attackiert werden. Das ist Teil des Konzepts.
Zitat:Man kann zu den „Reformern“ ja stehen wie man will, aber dieses Niveau ist schlicht einfach widerlich!
Dafür schäme ich mich auch nicht. Niveau ist halt auch nicht unbedingt eine Frage der Verpackung. Trotzdem recht erstaunlich, dass Dir dieses Wort so leicht über die Lippen geht.
Schneemann schrieb:Shahab3 schrieb:Sie sind nichts weiter als unbewaffnete (Zweck-)Verbündete der alten Riege und ausländischer Kräfte.
Ausländische Kräfte? Na klar, wenn es im Inneren Probleme gibt, lenkt man auf außenpolitische Probleme ab. Das ist doch ein alter Schachzug.
Dass Du meine Aussage aus dem Zusammenhang reißt, ist nicht nur schlechter Stil, sondern führt auch völlig am Kern meiner Aussage vorbei.
Der Reformbewegung fehlt die Macht und die Kraft, im Augenblick eine andere Rolle zu erfüllen. Was sollen sie gegen 12 Mio. bewaffnete Basij und Pasdaran auch unternehmen, um deren längst vollzogene und von langer Hand geplante Machtergreifung (so meine Hypothese) noch zu verhindern? Potential, welches über ein kurzweiliges, mediales Feuerwerke hinausgeht, sehe ich einfach nicht. Das ist meine persönliche Einschätzung der aktuellen Situation. Ob Du mich deshalb für einen bösen Optimisten oder einen bösen Pessimisten hälst, ist hier eigentlich nebensächlich.
Zitat:Es würde mich insofern nicht wundern, wenn es bald in Israel kracht und dort die Israelis, nach irgendeiner Provokation, wieder mal was plattwalzen. Sofort würde die Aufmerksamkeit auf die Sache dort gelenkt werden und der Iran käme wieder aus den Schlagzeilen. Vermutlich bekommt der liebe Schleppenträger Nasrallah bald mal einen Hinweis, dass er aktiv werden soll. Es wäre zumindest eine logische Konsequenz. Naja, wir werden ja sehen, ob es nicht in Nahost bald eine neue Krise gibt, zumindest steigen die Chancen dafür, solange die Krise im Iran anwächst.
Keine Ahnung. Da müsste ich meine Glaskugel mal wieder entstauben. In Anbetracht der aktuellen Lage, würde sie mir aber nur einen undurchsichtigen Grauschleier übermitteln. Für mich zu wenig, um das hier niveauvoll zu verpacken.