Zitat:Genau! Im Streit mit dem Iran geht es derzeit um die Atomfrage.
Soweit sind wir uns ja schonmal einig.
Nur darfst Du die anderen Aspekte dieses Konflikts, die überwiegend die selbe Aktualität und Brisanz besitzen, wenn auch kaum eine Basis für Verhandlungen darstellen, nicht so hintergründig betrachten. Genau das ist Dein Fehler.
Denn die Frage, ob Deutschland, Südkorea, oder Nordkorea, oder der Iran Atomkraftwerke bauen ist doch offensichtlich ein gehöriger Unterschied.
Und da kommt die Abhängigkeit der Variablen ins Spiel, die Du in meiner Aussage offensichtlich missinterpretiert hast.
Das hat jetzt nix mit der Statistikvorlesung -bzw "Empirische Sozialforschung wie das bei Euch Schwallerbacken heisst- zu tun, in der Dein Prof. zwischen abhängigen und unabängigen Variablen unterschieden hat *g*.
Hier gehts darum, dass sich all die genannten Faktoren gegenseitige beeinflussen und erklären. Welche da wieder untereinander wie in Abhängigkeit stehen, wäre sehr müssig im Detail aufzudröseln. Ist hier auch nicht gefragt.
Du verstehst es scheinbar nicht...
Konflikte kann man analytisch trennen, man teilt sie auf und untersucht Ebene für Ebene um die Wirkungen genauer untersuchen zu können und genauer zu sehen. Daher ist die primäre Ebene der Atomkonflikt und all die anderen Dinge bilden den Rahmen. Das heißt doch nicht, dass die deshalb irrelevant sind. Oder nicht mitwirken (*ojjjjjeeeee*). Natürlich spielt es eine Rolle, wo die Sache stattfindet: Aber das hatte ich doch explicit auch gesagt!! Nur schaut man sich die sache genauer an, so muss man eben diverse Ebenen unterscheiden, um da nicht ein unübersichtliches Faktorengestrüpp zu bekommen. Ganz einfache analytische Methodik. Wenn du schon scheinbar den Anspruch erhebst annalytisch vorzugehen, dann mußt es du es auch schon richtig tuen.
Und ach ja jetzt mal harte Worte: Solch Satz ist - ganz ehrlich - blanke dumme Arroganz:
Zitat:Das hat jetzt nix mit der Statistikvorlesung -bzw "Empirische Sozialforschung wie das bei Euch Schwallerbacken heisst- zu tun, in der Dein Prof. zwischen abhängigen und unabängigen Variablen unterschieden hat *g*.
Wenn du mit Begriffen operierst, dann mußt du wissen, was sie bedeuten. Dieses sinnlose Sich-rausreden würde dich in jedem Kontext mit Anspruch ziemlich lächerlich machen und dich als unseriös brandmarken.
Ich kann auch nicht Begriff wie Islam oder Sunniten bund durcheinander würfeln. Außerdem, wenn du hier Zusammenhänge aufzeigen willst, dann ist das nunmal empirische Sozialforschung. Mach es richtig oder laß es.
Zitat:Genau das ist der Punkt und ich bin froh, dass Du mir da Recht gibst.
Der Atomkonflikt, aber auch die Äusserungen Ahmadinejads, bieten derzeit die
perfekte Kulisse, um das Iran-Problem anzugehen. Eben genau aus dem Grund heraus, dass man nicht von heute auf morgen und pauschal einen Krieg anzetteln kann, oder Sanktionen verhängen kann. Das braucht natürlich einen Aufhänger. oder wie Du sagst einen Katalysator. Also etwas, was den Prozess in Gang setzt.
Nein, wenn ich genau lese, kaqnn ich dir nicht zustimmen. Dein Fehler: Du setzt alles als Inszenierung der Amerikaner. Sie wollen einen Kriegsgrunf. Das aber ist deine recht gewagte Theorie, die du bislang nur minder gut fundiert hast. Vorallem mit eigenen Interpretationen. Aber wer sagt, das die stimmen. Bislang ist nur klar, dass der Iran angefeindet wird. Ob es einen echten Plan gibt, der das alles instrumentalisiert, das ist deine Theorie. Nicht mehr, nicht weniger.
Ich bevorzuge lieber die Vorstellung, dass sich die Feindschaft prozessual in der Atomfrage ausbricht...
Denn es gibt bislang eher Indikatoren, die mehr dem bloßen Prozess zusprechen:
Viele Probleme im Irak, keien starke Achse zu den Europäern, ambivalentes Verhalten der Chinesen, Russen, keine große inneramerik. Kampagne wider dem iran, Mid-term-elections und innenpolitische Verwicklungen. All dies verhindert wohl, dass ein Krieg mehr ist als eine Planoption an einem Schreibtisch...
Wie gesagt, die Agenda wird letztlich von den Umständen bestimmt und die sehen eben nicht so aus, wie du es hier schilderst.
Zitat:boh..<nerv>..
Genau das ist ja Dein Problem, Dr.Thomas.
Schau' mal aus Deinen sturen Begriffsdefinitionen und Theorien hervor und schau mal aus dem Fenster: DA spielt das Leben. DAS ist die Praxis.
...Eine Welt die Du auf diese Weise mit Deiner sturen "Methodik" nie verstehen wirst.
Auch hier im konkreten Fall. Das hat hier nichts mit Empirik zu tun.
Nicht hinter jedem Wort versteckt sich eine Definition, die schonmal irgendwo gelesen hast. Aber wenn es Dich glücklich macht, dann bezeichne den Atomkonflikt als abhängige Variable und den Kontext als unabhängige.
Auch wenn ich genau darauf nicht wirklich hinaus will, wie ich oben dargelegt habe, sondern nur um Dir zu zeigen, dass Du hier nicht der einzige bist, der Statisitik gehört hat.
Wenn du ein Kommilitone wärst bzw. Erstsemester würde ich dir dringend raten, was anderes zu studieren, definitiv nix, was mit Sozialem zu tun hat...
Ich mach mir mal den Spaß, dich vorzuführen, dies aber als Student der Sozialwissenschaften und nicht als Co-Admin...
Erkläre mir mal, wie du bitte Realität für dich wahrnimmst? Wie verhälst du dich in bestimmten Sitautionen? Warum so, warum nicht anders? Warum denkts du das und nicht was anderes?
Oder anders:
Was ist für dich Leben? WAs ist für dich Praxis?? Was verstehst du unter beidem denn?? Erklär mir das mal genauer? Wenn ich aus dem Fenster sehe, sehe ich Wohnblocks und Straßen und Grünzeug. Ist das das Leben? Ist das, was da draußen vorgeht?? Boah eh! Das ist also das Leben!
*lach*
Im Ernst, ob nun bewußt oder unbewußt, alles geht auf Theorie zurück. Wenn du morgens aufstehst, dann überlegst du dir, was du alles tun mußt. Du bildest es dir ein zu wissen. Doch was ist dieses Wissen anders als Theorie, als Vorstellung und Erwartung von etwas. Genau wie deine Ausführungen! Sind sie real, anfaßbar?? Nein, sie sind nur wieder bloße Feststellungen und Vorstellungen, Interpretationen von Realität. Alles Theorie also, auch wenn sich keiner drüber Gedanken macht. All dies geht auf Konzepte zurück, auf
Vorstellungen von Leben, was Leben ist, was Leben beinhaltet. Das ist nix festes. Und bitte, dasselbe bei Realität. Jeder hat doch eine andere Wahrnehmung von Realität. Und so zieht sich das alles durch.
Theorie, Konzepte leiten uns, auch wenn es unbewußt ist.
Daher klann es ohne Theorie auch keine Praxis geben!
Und bitte schön, was ist denn Empirie für dich?? Selten eien so falsche Aussage gelesen. natürlich ist dies die Emperie hier, die für uns wahrnehmbaren Ereignisse *Kopf gegen die Wand hau*
Und wie bedeutsam der spezifische Begriffsinhalt ist, die jeweilige Definition, die (unbeweußt und bewußt) benutzt wird, das erschließt sich aber sicher wenn man sich von solch alltäglichen Denkmustern entfernt.
Zitat:Warum nicht ? Dann hätte man doch einen Kriegsgrund.
Wenn man die Anlage selber baut, dann ist da auch nix unterirdisch. Husch ein Bömbchen und schwupp ist sie weg.
Oder glaubst Du etwa in solchen Anlagen wird über Nacht genug Uran für eine Bombe gebaut ?
Die Lösung wäre ansich perfekt.
Aber man will sie trotzdem aus einer Reihe von Gründen nicht.
Zum einen weil es dann so ausschaut, als hätte man dem Iran nachgegeben.
Man stelle sich die hiesige Presselandschaft vor :
"Einigung im Atomstreit: Deutschland hilft Mullahs beim Bombenbau"
Das wäre wohl medial kaum vermarktbar.
Man gibt einem nicht-zuverlässsigen Akteur kaum die Instrumentarien in die Hand, deren Besitz man verhindern wollte. Schon gar nicht, wenn man wahrscheinlich die Anlage erst bauen würde und dann bomben würde. Das ist nicht westliches Kosten-Nutzen-Denken! Die Iraner hätten die Anlage im land, könnten sie allmählich in Beschlag nehmen, man würde sich streiten was mit dem Uran passiert usw.. All diese möglichen Entwicklungen will man partout ausschließen. Aber du argumentierst nur von der iranischen Seite...
Zitat:Was wohl noch schwerer wiegt. Die ganze NPT wird ja in ihrer jetzigen Fassung von den Atomstaaten in Frage gestellt.
Wenn man am Iran in der geschilderten Form also ein exempel statutiert, dann wäre es in Zuklunft kaum möglich, die Erlaubis oder das Verbot von Anreicherungsprogrammen von failed states glaubhaft zu definieren. Was meinste wer dann alles ne Urananreicherungsanalge made in Germany haben will ?!
Die Iraner kopieren doch eh schon immer mehr die Nordkoreaner in diesem Punkt. Allerdings zieht das Argument dahingend nicht, dass ein failed state eben kaum die Ressourcen hat, soclh ein Programm durchziehen und wenn kann man schnell intervenieren...
Zitat:Nene, da gibts nix zu deuteln. Die definitve Festlegung der Europäer auf eine dauerhafte Aussetzung wurde schon vor Ahmadinejad getroffen. Aber auch nachdem man mit den Iranern das Pariser-Abkommen unterschrieben hat.
Diplomatisch äusserst geschickt, daher Hut ab! Was man einmal zeitweilig aus der Hand gibt, kriegt man selten wieder zurück.
Dennoch geht es an den Tatsachen vorbei, wenn Du behauptest dieser europäische Kurswechsel in der Anreicherungsfrage hätte mit Ahmadinejad zu tun. Das ist schlicht falsch.
Übrigens, wenn Du Dich richtig erinnern würdest, war man damals vor der Wahl schon an einem toten Punkt angelangt und hatte die Verhandlungen abgerochen und hoffte darauf mit einem neuen Präsidenten weiter zu kommen.
Und damals waren die Verhandlungspartner noch die iranischen Reformkräfte.
Schon spannend, wie blauäugig Politiker auf beiden Seiten manchmal sein können, oder ?
Was hatte ich geschrieben??
Die Verhandlungen sollten einfach mal beginnen damals. Die tatsächliche Zielsetzung wurde erst nach und nach festgelegt und den Iranenr enthüllt. Immerhin sind solche Prozesse hochdynamisch und selten halten sich Vorabfestlegungen. Und unter Ahmednedschadwurde das Klima schlechter. Mehr habe ich nicht geschrieben.
Zitat:Mein Du damit jetzt mich, oder die Iraner ? Die Iraner fordern schon länger Sicherheitsgarantien. Das ist kein geheimnis. Was mich betrifft, so habe ich immer gesagt, dass die Iraner mit Sicherheit nicht an der Bombe bauen, sich aber die Option offenhalten wollen.
Ahh, mal ein wesentlicher Punkt bei dir, den du ja scheinabr ähnlich siehst wie ich... Sie nutzen die Bombe als mögliche Drohung, als Drohkulisse um sich abzusichern gegen amerik. Angriffe. Aber diese iranische Sichtweise bedeutet automatisch auch andere Wahrnehmungen. Ereignis ist nunmal nicht gleich Erlebnis... Diese Drohung destabilisiert die jetzige Ordnung da unten und wird eben als Gefahr angesehen durch Israel, USA und die EU.
Beide Sichtweisen sind nicht vereinbar...daher der Konflikt in toto.
Zitat:Nun, nach 8 Jahren Stellvertreterkrieg gegen die USA und die Araber, bei einem bis an die Zähne mit WMD's bewaffneten Israel, bei der Umzingelung durch die USA und wöchentlichen direkten und indirekten Kriegsdrohungen, wie es sich für den Iran darstellt, gehört es sozusagen zum gesunden Menschenverstand ein deutlich erhöhtes Bedürfnis an Sicherheit zu haben oder -sags mal wie Du- "paranoid" zu sein.
Ohhh, das kann ich auch:
Nach jahrelangem Sponsering von Terrorismus im Libanon, in Palästina, nach Malen um Malen von überzeugenden verbalen Angriffen gegen den Westen und Israel, nach schwersten Menschenrechtsverletzungen, nach Etablierung eines theorekratischen Regimes, nach der Mordrohung nach Rushdie usw. nach der Etablierung des Irans als radikale islamistisches Land wird man von Anfang an den Iran nicht gemocht haben.
Und Israel nutzt seine Waffen nur zur Selbstverteidigung. Der iran ist nicht direkt bedroht durch Israel. Allein dank ihrer extremistischen Haltung haben sie sich selbst in die Lage gebracht. Und ein Land muss automatisch damit rechnen, dass die Hegemonie von sonstwem zerbröseln will, dass dieses land dagegen vorgeht.
Ist doch gar nicht schwer zu begreifen..
Zitat:Kannst uns auch näher erklären worin die "Erpressung" genau besteht?
Und was an der Aussage ...
Ihr verzichtet gefälligst auf die Anreicherung, oder es gibt Sanktionen, oder Krieg
..keine Erpressung ist ?
Wenn du es genau wissen wilst, sind es zwei Erpressungen. Zwei Bedrohungen. Jeder gegenseitig. Warum?? Weil jeder nunmal einen völlig andere Sicht auf den Konflikt hat.
Für die USA/EU ist der iran ein hochfragiler, unberechenbarer Staat mit radikalen "Irren" an der Spitze. Solche Leute dürfen eben nicht mal in die Nähe atomarer Waffen kommen. Völlig unverantwortbar.
Und für den Ian ist das alles ein böses Spiel, um ein aufstrebendes Schwellenland klein zu halten undo die amerik. Suprematie aufrehct zu erhalten. Bedie Sichtweisen haben ihren Charme, aber weil ich westlich sozialisiert bin, neige ich doch etwas der ersten Lesart zu...