@Thomas
Zitat:Man muss schon den Ansatzpunkt finden und das ist nunmal die Atomfrage! Alles übrige ist eben der Hintergrund, die diese Frage näher definiert und in ihrem Fortgang bestimmt.
Genau! Im Streit mit dem Iran geht es derzeit um die Atomfrage.
Soweit sind wir uns ja schonmal einig.
Nur darfst Du die anderen Aspekte dieses Konflikts, die überwiegend die selbe Aktualität und Brisanz besitzen, wenn auch kaum eine Basis für Verhandlungen darstellen, nicht so hintergründig betrachten. Genau das ist Dein Fehler.
Denn die Frage, ob Deutschland, Südkorea, oder Nordkorea, oder der Iran Atomkraftwerke bauen ist doch offensichtlich ein gehöriger Unterschied.
Und da kommt die Abhängigkeit der Variablen ins Spiel, die Du in meiner Aussage offensichtlich missinterpretiert hast.
Das hat jetzt nix mit der Statistikvorlesung -bzw "Empirische Sozialforschung wie das bei Euch Schwallerbacken heisst- zu tun, in der Dein Prof. zwischen abhängigen und unabängigen Variablen unterschieden hat *g*.
Hier gehts darum, dass sich all die genannten Faktoren gegenseitige beeinflussen und erklären. Welche da wieder untereinander wie in Abhängigkeit stehen, wäre sehr müssig im Detail aufzudröseln. Ist hier auch nicht gefragt.
Zitat:Naja, zwischen sie würden es so gern haben und es sich wünschen und oben auf die Agenda setzen bestehen schon große Differenzen.
Will heißen: Natürlich ist der Iran für Washington der bad Boy, natürlich will ihn man aus einigen aus den vor dir benannten Gründen gerne weg haben, aber es geht nunmal um einen Realitäts- und Verwirklichungsbezug in Sachen Politik, um die Möglichkeiten der Realisierung. Und da ist die Atomfrage wieder mal der Kritallationspunkt, der Katalysator und das Konzentrat zugleich.
Genau das ist der Punkt und ich bin froh, dass Du mir da Recht gibst.
Der Atomkonflikt, aber auch die Äusserungen Ahmadinejads, bieten derzeit die
perfekte Kulisse, um das Iran-Problem anzugehen. Eben genau aus dem Grund heraus, dass man nicht von heute auf morgen und pauschal einen Krieg anzetteln kann, oder Sanktionen verhängen kann. Das braucht natürlich einen Aufhänger. oder wie Du sagst einen Katalysator. Also etwas, was den Prozess in Gang setzt.
Zitat:Alles andere steht da zurück oder in sekundärer, nachfolgender Verbindung.
Nein. Das spielt alles, wie ich im Absatz darüber, aber auch in meinem Post den Du zitierst, geschildert habe, eine ganz erhebliche Rolle. Das lässt sich so einfach nicht Trennen. ..aber s.o...
Zitat:Außerdem, ganz realistisch die Agenda der amerik. Foreign Policy sieht auch de facto einen Iran change im Iran kaum als prioritativ oder als so einfach umsetzbar an. Da gibst du zu viel auf iranische Paranoia.
Nun, das glaube wer will. :rofl:
Zitat:Rein von der Methodik: Wenn du hier von abhängigen Variabeln sprichst (was so nicht der Fall ist), würdest du den Atomstreit aber als zentrales Element, sein Ausgang als unabhängige, entscheidende Variabel ansehern. Würde also deiner agnazen Argumentation widersprechen.
boh..<nerv>..
Genau das ist ja Dein Problem, Dr.Thomas.
Schau' mal aus Deinen sturen Begriffsdefinitionen und Theorien hervor und schau mal aus dem Fenster: DA spielt das Leben. DAS ist die Praxis.
...Eine Welt die Du auf diese Weise mit Deiner sturen "Methodik" nie verstehen wirst.
Auch hier im konkreten Fall. Das hat hier nichts mit Empirik zu tun.
Nicht hinter jedem Wort versteckt sich eine Definition, die schonmal irgendwo gelesen hast. Aber wenn es Dich glücklich macht, dann bezeichne den Atomkonflikt als abhängige Variable und den Kontext als unabhängige.
Auch wenn ich genau darauf nicht wirklich hinaus will, wie ich oben dargelegt habe, sondern nur um Dir zu zeigen, dass Du hier nicht der einzige bist, der Statisitik gehört hat. :tard:
Zitat:Man setzt doch dne Iranern kaum ne betriebebereite Anlage hin und läßt die Iraner auf den nächst-besten Moment warten, um die Amis und die Europäer aus dem Land zu jagen...
Warum nicht ? Dann hätte man doch einen Kriegsgrund.
Wenn man die Anlage selber baut, dann ist da auch nix unterirdisch. Husch ein Bömbchen und schwupp ist sie weg.
Oder glaubst Du etwa in solchen Anlagen wird über Nacht genug Uran für eine Bombe gebaut ?
Die Lösung wäre ansich perfekt.
Aber man will sie trotzdem aus einer Reihe von Gründen nicht.
Zum einen weil es dann so ausschaut, als hätte man dem Iran nachgegeben.
Man stelle sich die hiesige Presselandschaft vor :
"Einigung im Atomstreit: Deutschland hilft Mullahs beim Bombenbau"
Das wäre wohl medial kaum vermarktbar.
Was wohl noch schwerer wiegt. Die ganze NPT wird ja in ihrer jetzigen Fassung von den Atomstaaten in Frage gestellt.
Wenn man am Iran in der geschilderten Form also ein exempel statutiert, dann wäre es in Zuklunft kaum möglich, die Erlaubis oder das Verbot von Anreicherungsprogrammen von failed states glaubhaft zu definieren. Was meinste wer dann alles ne Urananreicherungsanalge made in Germany haben will ?!
Somit wird dies einfach nicht funktionieren. Auch wenn das -ohne die äusseren Faktoren- eine gute Lösung für diesen Konflikt im Speziellen gewesen wäre.
Zitat:Zunächst, dank Ahmedneschad hat sich das Klima definitiv verschlechtert. Jetzt ist man auch von Seiten der Eu nicht mehr so gut auf den Iran zu sprechen. Desweiteren wurde diese confidence building measure eben unterbrochen. Und eigentlich sollte eien tragfähige Lösung erarbeitet werden. Es war nix festgelegt, was nun letztlich das Ziel bzw.der Status bei sowas sein soll.
Nene, da gibts nix zu deuteln. Die definitve Festlegung der Europäer auf eine dauerhafte Aussetzung wurde schon vor Ahmadinejad getroffen. Aber auch nachdem man mit den Iranern das Pariser-Abkommen unterschrieben hat.
Diplomatisch äusserst geschickt, daher Hut ab! Was man einmal zeitweilig aus der Hand gibt, kriegt man selten wieder zurück.
Dennoch geht es an den Tatsachen vorbei, wenn Du behauptest dieser europäische Kurswechsel in der Anreicherungsfrage hätte mit Ahmadinejad zu tun. Das ist schlicht falsch.
Übrigens, wenn Du Dich richtig erinnern würdest, war man damals vor der Wahl schon an einem toten Punkt angelangt und hatte die Verhandlungen abgerochen und hoffte darauf mit einem neuen Präsidenten weiter zu kommen.
Und damals waren die Verhandlungspartner noch die iranischen Reformkräfte.
Schon spannend, wie blauäugig Politiker auf beiden Seiten manchmal sein können, oder ?
Zitat:Welche Sicherheitsgarantien soll der schon erhalten und wofür mal ganz provokativ?? Ich dächte es ging doch immer nur um die Atomenergie und eben nicht um erhöhte Sicherheit für den Iran durch die Atombombe oder die Drohung damit.. Sorry, aber mit sowas entlarvt man sich nur selbst.
Mein Du damit jetzt mich, oder die Iraner ? Die Iraner fordern schon länger Sicherheitsgarantien. Das ist kein geheimnis. Was mich betrifft, so habe ich immer gesagt, dass die Iraner mit Sicherheit nicht an der Bombe bauen, sich aber die Option offenhalten wollen.
Zitat:Aber es geht hier um die Bombe, um die Drohung damit und die damit verbundenen Rahmenbedingungen, die der Iran ziemlich paranoid wahrnimmt.
Nun, nach 8 Jahren Stellvertreterkrieg gegen die USA und die Araber, bei einem bis an die Zähne mit WMD's bewaffneten Israel, bei der Umzingelung durch die USA und wöchentlichen direkten und indirekten Kriegsdrohungen, wie es sich für den Iran darstellt, gehört es sozusagen zum gesunden Menschenverstand ein deutlich erhöhtes Bedürfnis an Sicherheit zu haben oder -sags mal wie Du- "paranoid" zu sein.
Paradox, nich ?
Zitat:Natürlich treibt der Iran sein Spielchen mit der Drohung eine Atombombe zu bauen.
Na die Drohung hätte ich aber gerne gelesen. LoL... :laugh:
Zitat:Plumpe, offensichtliche Erpressung aus westlicher Sicht. Nur bleibt die Frage, wie hier verfahren werden kann und wird...
Kannst uns auch näher erklären worin die "Erpressung" genau besteht?
Und was an der Aussage ...
Ihr verzichtet gefälligst auf die Anreicherung, oder es gibt Sanktionen, oder Krieg
..keine Erpressung ist ?