xiphias:
Wir sind ja genau genommen sehr weitgehend einer Meinung und ich äußere mich vielleicht später noch, aufgrund Zeitmangel komme ich oft auch nicht nach allen zu antworten.
Zitat:wäre ein raketenpanzer im afg einsatz nicht in fast allen fällen reiner overkill? dann m.E. lieber ein mörser oder ein (leichter) panzer mit 105 oder 120mm kanone.
Die Einsatzerfahrungen der Israelis (wie auch der Inder nach israelischem Vorbild) gegenüber assymetrischen Gegnern zeigen, dass PALR hoher Reichweite bzw Hybride zwischen PALR und Raketenartillere (NLOS Systeme) einen hohen Wert in der Bekämpfung von Partisanen haben.
Zweifelsohne sind Mörser und 105mm Kanonen hier ebenfalls sehr wertvoll, aber eine solche NLOS-PALR bietet über einen Mörser hinaus gehende Fähigkeiten. Das schließt sich alles nicht gegenseitig aus, sondern im Gegenteil.
Beispielsweise könnte man in Afghanistan GTK Boxer mit einem 120mm CARDOM Mörser einsetzen, dazu GTK Boxer oder PUMA mit PARS (mit den neuen Gefechtsköpfen/Sensoren) und dazu noch PUMA mit Cockerill Turm mit 105mm Kanone (die auf diesem Turm eine für das Kaliber extrem hohe Elevation hat). Eine solche Kombinaton von Systemen wäre hier immens leistungsfähig, gerade in Bezug auf das Gelände in dem man dort agiert.
Wodan:
Ich habe noch mal drüber nachgedacht und halte ich die Idee mit den GTK Boxer doch für recht gut. Und zwar gerade deshalb, weil man aufgrund der Modularität des Boxer diese Panzerabwehr-Module mit PARS sehr leicht und kostengünstig installieren könnte und man bei einer Zuspitzung der Krise mit Russland diese Fahrzeuge sehr leicht auf eigener Achse nach Osteuropa verlegen könnte und weil die Sache so insgesamt billiger käme und damit mehr dieser Systeme realisierbar wären.
Nur für sich selbst betrachtet wäre ein PUMA-Raketenjagdpanzer natürlich viel leistungsfähiger und besser, wenn man nur auf das System und seine Fähigkeiten blickt. Aber in einer ganzheitlicheren Betrachtung und unter Berücksichtigung kriegswirtschaftlicher Aspekte spricht viel dafür, den dafür weniger geeigneten GTK Boxer vorzuziehen.
Meiner Meinung nach gehört der GTK Boxer ja ohnehin zu den mechanisierten Kräften und nicht zur Infanterie/Jägertruppe. Der ist das ideale Unterstützungsfahrzeug für schwere mechanisierte Verbände, bei der Infanterie aber mehr ein Schaden als ein Nutzen.
Von daher wäre es sehr sinnvoll, die GTK Boxer von der Jägertruppe zu den Panzergrenadieren/Panzerbrigaden zu verschieben und dort als Mörserträger mit 120mm CARDOM Mörser und als Jagdpanzer mit PARS umzurüsten. So würden die schweren Verbände entsprechende Steilfeuerkomponenten erhalten die insbesondere die Panzergrenadiere brauchen und eine Verdichtung und Leistungssteigerung der Panzerabwehr welche insbesondere für die Panzerbataillone interessant wäre.
Die Reichweite von PARS ist hoch genug und es sind ja auch in Kürze NLOS Varianten verfügbar. Zusammen mit entsprechender Aufklärung sollte der Boxer daher als Trägerfahrzeug ausreichend sein.
Ich ändere daher hier meine Ansicht und bin der Überzeugung, dass wir hier nur GTK Boxer mit PARS beschaffen sollten. Nicht weil dass technisch/taktisch/plattformbezogen besser wäre, sondern weil es insgesamt speziell für die Bundeswehr das Beste wäre.
Und nicht das man mich jetzt da falsch versteht: ein PUMA-Raketenjagdpanzer ist einem GTK Boxer mit PALR in Fragen der Panzerabwehr weit überlegen, insbesondere gerade aufgrund seines Kettenantriebs, seiner stärkeren Motorisierung und seiner besseren Frontalpanzerung. Für den GTK sprechen hier also ganz andere, strategische und kriegswirtschaftliche Gründe.
Meiner Meinung nach sollte jedes Panzer- und Panzergrenadierbataillon eine eigene organische kompakte Panzerjäger-Kompanie erhalten welche mit solchen Fahrzeugen ausgerüstet ist.