blasrohr:
Man sollte noch zwischen defensiver Panzerabwehr reiner Infanterie (Panzer greifen Infanterie an) und einem offensiven Angriff von Infanterie gegen Panzer unterscheiden (insbesondere Hinterhalt).
Reine Infanterie gegen MBT, dass war schon vor Hardkillsystemen immer sehr nachteilig für die Infanterie und daran ändert sich durch Hardkillsysteme nichts. Das geht eigentlich nur mit PALR, die entgegen den Behauptungen von Nightwatch eben nicht leicht sind, sondern auch heute nur von spezialisierten Gruppen von Infanteristen eingesetzt werden können und mit einer guten Erfolgschance auch nur aus vorbereiteten Stellungen heraus. Ein ganzer Trupp wird dann zudem jeweils durch eine PALR gebunden.
Eine Ad hoc Abwehr von MBT ist durch solche Einheiten, reine Infanterie also de facto nicht möglich.
Die große Stärke von Hardkillsystemen liegt also nicht darin, dass eine Ad hoc Abwehr überwunden wird, dazu bräuchte es diese Systeme nicht einmal. Und beim Kampf gegen vorbereitete Stellungen könnten die PALR durch ein Feuerleitsystem koordiniert werden und damit die Hardkillsysteme schlagen.
Die große Stärke von Hardkillysstemen sehe ich darin, reiner Infanterie die Möglichkeit von offensiven Überraschungsangriffen (insbesondere Hinterhalten) gegen Panzer zu nehmen. Also dem typischen Überfallszenario, bei dem Panzer durch feindliche leichte Infanterie mit Hit and Run durch Panzerabwehrhandwaffen angegriffen werden.
Zitat:Wenn nun aber die Drohnentechnologie, bzw. ein Optronik soweit fortschreitet,
Auch Infanterie kann Drohnen einsetzen und PALR die NLOS sind, also über den Horizont und die Sichtweite hinweg schießen.
Nightwatch:
Zitat:Gegen wen? Ein paar Turbanträger mit AK-47 und RPG-7. Es ist eher peinlich das man gegen diesen Feind solches Zeugs einsetzen müsste.
Dezentral auf Kurzstrecke (also durch die Infanterie vor Ort) fernsteuerbare Bodendrohnen sind auch gegen gleichwertige Gegner im Infanteriekampf eine so immens wertvolle Steigerung der Kampfkraft und der Möglichkeiten, dass deine Ausführungen hierzu mich zweifeln lassen, ob du vom Infanteriekampf irgendeine Ahnung hast.
Eine Drohne mit einem MG, die ich aus der Deckung heraus fahren, aufklären und wirken lassen kann ohne diese selbst verlassen zu müssen ist im Infanteriekampf so immens wertvoll, dass ich mich wundere, wie du diesen Wert überhaupt leugnen kannst.
Zitat:gepanzerten Radarsenoren: Um was gehts genau? Die Dinger werden eine gewisse Grundpanzerung haben und schon kein Plastikgehäuse haben. Kann mir schon vorstellen das du hier mit klassischer Nato Munition auf größere Entfernung nicht viel ausrichtest.
Mit einer 7,62x51mm AP kann ich sogar bereits erstaunlich viel Panzerung durchschlagen, auf jeden Fall sehr viel mehr als ein Spliter. Von einer 12,7mm ganz zu schweigen.
In wie weit Radarstrahlen durch eine stärkere Panzerung hindurch gehen können - vom Sensor durch die Panzerung nach außen also und von außen durch die Panzerung zur Empfängereinheit - ohne durch die Panzerung dabei behindert zu werden, entzieht sich meiner Kenntnis. Sollte die Panzerung aus Metall sein, ist es unmöglich. Wie weit Radar durch Kevlar oder dergleichen durchgeht weiß ich nicht.
Ich kann mir aber keine Panzerung vorstellen, welche die Radarsensoren gegen SMG Feuer schützen würde. Oder gegen bloße Sprengkraft die den Panzer trifft, oder gegen brennende extrem heiße klebrige Flüssigkeiten die Minutenlang mit sehr hoher Temperatur auf dem Radarsensor brennen etc
RPO Rakete: Wieder mir eine wilde Behauptung. Wenn ich das Ding 10m vor dem Fahrzeug anfange und der Gefechtskopf detoniert (was garnicht sein muss) passiert den Sensoren nicht viel.
Ich habe diese Rakete als nur ein Beispiel explizit deshalb aufgeführt, weil ein Splitterkegel der sie trifft, den Gefechtskopf gerade eben fast immer zur Detonation bringt. Dann hast du die Wahl: in 10 m Entfernung von den Radarsensoren geht das Äquivalent von 5,5 kg TNT hoch (RPO-A), oder du hast einen Flammenkegel von 30 m Länge (also noch mal locker 20 m über den Panzer hinaus und 4 m Breite) der das ganze Dach und den ganzen panzer einhüllt (RPO-Z). Dann brennt es 5 Minuten bis 10 Minuten auf dem Panzer mit extremer Hitze, also auch auf dem Radarsensor.
Und bevor du solche Taktiken wieder als Spielerei deklarierst: Brandmittel und Granaten gegen Panzer einzusetzen um diese zu blenden und damit den Angriff der Panzerabwehrhandwaffe zu ermöglichen, sind eine Standard-Panzerabwehrtaktik.
Zitat:Warum sollte es westliche Infanterie können wenn es die Hisbollah nicht hinbekommt? Die Infanterie der Hisbollah ist unserer Infanterie kämpferisch überlegen. Auch der Israelischen.
Weil die Hisbollah nicht die technischen Möglichkeiten hat. Die Hisbollah hat nicht das technologische Niveau, nicht die Ausrüstung die wir haben. Bei weitem nicht. Dass die Juden die Hisbollah hochhypen müssen ist zudem nur allzu klar: nur so kann man das eigene schändliche Versagen legitimieren. Nicht die Hisbollah war im Libanon kämpferisch überlegen, sondern die Israelische Armee war schwach, da wurden Fehler ohne Ende gemacht, dass reicht weit über Panzer ohne Nebelwurfbecher hinaus.
Da Hardkillsysteme nun aber eingeführt sind, wird der Gegner über kurz oder lang ebenfalls anfangen, primitivere Feuerleitsysteme für seine PALR zu verwenden. Da die Hisbollah aus ausgebauten Stellungen heraus kämpft, ist das kaum ein Problem.
Zitat:Du hast allein die Möglichkeit das Ganze vollkommen zu motorisieren und Raketenjagdpanzerzügen zu operieren. Das hilft der leichten Infanterie aber nicht.
Leichte Infanterie hatte auch früher schon Waffenträger mit PALR mit dabei. PALR wurden aufgrund von Gewicht und Größe nie von reiner leichter Infanterie alleine eingesetzt. Das waren immer spezialisierte Züge. Jäger hatten noch nie PALR einfach so innerhalb der Gruppe mit dabei. Von daher schlägst du hier ständig und widerholt völlig ins Leere. Panzerjagdzüge der Infanterie waren schon immer gesondere Einheiten. Ob nun mit Waffenträgern wie Wiesel motorisert oder aus vorbereiteten Stellungen heraus, diese Art des Infanteriekampfes gegen Panzer war noch nie der Infanteriekampf der leichten Infanterie.
Zitat:Dein Panzerjägerverbund hat viel zu viele menschliche Komponenten die ausfallen können. Tolle Spielzeugsysteme sind nichts was die Infanterie im Gefecht effektiv verwenden kann. Die Dinger müssen wahrscheinlich aufwendig kalibriert und eingeschossen werden um die Fernsteuerung vernünftig hinzubekommen.
Laß mich raten: ist das der Grund warum alle Armeen so hektisch an Systemen wie dem IdZ arbeiten? Weil die Vernetzung bei der Infanterie ganz unmöglich ist?
Was ich da andenke, ist weder technisch kompliziert noch durch die menschlichen Teilnehmer bedroht. Der notwendige Rechner hätte gerade mal I-Pad Größe. Ein I-Pad ist so leicht und klein, dass kann man problemlos mitnehmen, davon kann man sogar mehrere mitnehmen.
Nun brauchst du nur noch eine Einheit auf der jeweiligen Raketenwaffe die sich mit dem Feuerleitsystem (I-Pad Größe) verbindet. Dazu brauchst du irgendeine Form von Verbindung zwischen den beiden, dass geht heute Problemlos. Schon steht das Netzwerk und der Angriff kann koordiniert werden. Das dauert im Feld nicht länger, als ein paar Computer zu einem LAN zusammen zu stöpseln.
Zitat:Da drückt niemand mehr auf irgendeinen Knopf. Wie soll dein Konzept in der Praxis aussehen?
Dass müsste bei einem solchen Feuerleitsystem auch nur noch einer der Schützen. Nehmen wir mal 3 Raketenwerfer an. Einer visiert einen Panzer an, und über das Feuerleitsystem erfahren die anderen, welcher der Panzer in ihrem Visier es ist. Sie visieren ihn ebenfalls an und drücken einen Knopf. Der Schütze der den Feuerbefehl erteilt, sieht ein grünes Licht aufleuchten und drückt einen Knopf. Alle Raketen fliegen koordiniert ab. Der Panzer wird vernichtet.
Zitat:Siehst du nicht das deine Taktik die Schlagkraft der Infanterie schon grundsätzlich erheblich abschwächt?
Im Gegenteil wird die Schlagkraft der Infanterie gestärkt, weil die Aufgaben schwerer PALR, die bisher nur von spezialisierten Panzerabwehrzügen geführt wurden auch von normalen Gruppen der leichten Infanterie übernommen werden können. Spezialisierte Panzerabwehrzüge gäbe es daneben zudem immer noch.
Reine leichte Infanterie kann heute nur mit Panzerabwehrhandwaffen gegen Panzer vorgehen. PALR sind da noch nicht mal in der Gruppenbewaffnung vorhanden, sondern eben nur Panzerbüchsen usw Erst seit wenigen Jahren gibt es halbwegs tragbare PALR wie die FGM 148. Gegen die brauchst du aber kein Hardkill, da reicht schon heißer Nebel.
Zitat:Ein gewichtiges Problem das du ignorierst: Durch deinen Goodies immobilisierst du die Infanterie. Das ist nichts mit mal schnell zuschlagen und wieder verschwinden wenn du deine Fernsteuerung auf- und abbauen musst.
Eine PALR muss ich auch erst aufbauen. Abbauen muß ich das Netzwerk nicht mal. PALR immobilisieren heute die Infanterie. Weil sie schwer sind. Eine MILAN wiegt insgesamt alles in allem an die 60 kg. Heutige PALR wiegen zu viel und immobilisieren die Infanterie.
Keine Infanterie der Welt schlägt mit PALR mal eben schnell zu und verschwindet dann. Solche offensiven Angriffe erfolgen immer aus vorbereiteten Stellungen, und zuerst müssen die PALR bereits aufgebaut sein.
Mein Konzept einer Koordinierung der leichteren Werfer hingegen erhöht die Mobilität und verkürzt die Zeit zum Aufbau einer Stellung für einen Hinterhalt gegen Panzer.
Zitat:http://www.rafael.co.il/marketing/SIP_ST.../5/635.pdf
„Kinetic Energy Rounds“ / „Kinetic Energy Threats“ Das sind APFSDS und nicht HEAT.
Na endlich. Und was steht da? Zitat:
Zitat: Trophy will be able to defeat Kinetic Energy (KE) threats in the future.
Also nicht heute, sondern in der Zukunft soll dieses System dies können. Und kein Wort von 1900 m/s.
Und noch mal: mit dem derzeitigen Splittersystem ist dies physikalisch nicht möglich. Die Masse und Energie der Splitter sind dazu nicht ausreichend.
Was bedeutet, dass müsste schon ein ganz anderes System vom Prinzip her sein.
Zitat:Genau darüber wird doch in schöner Regelmäßigkeit gejammert.
Dass SMG Munition durch dünne Zweige abgewehrt wird? Falsch. Leichte, rasante Geschosse wie die Kugeln der .223 können durch dünne Zweige abgelenkt werden. 12,7mm Kugeln nicht. Ganz einfach vergleichbar einer RPG Granate, die abgewehrt werden kann und einem APFSDS Geschoss, dass eben nicht mit diesem Abwehrmittel abgewehrt werden kann.
Noch darüber hinaus bleibt das ebenfalls rein physikalische Problem der Störflecken beim Funkmeß. Die Erfassungsreichweite muß bei derart schnellen Angriffen so groß sein, dass die Störflecken aufgrund der Bodenstrukturen zu groß sind, als dass das System den Angriff sicher in der notwendigen Entfernung erfassen könnte.
Oder willst du deine Panzer nur dort aufstellen und bewegen, wo du immer mindestens 500 m völlig freies, völlig ebenes Gelände um dich herum hast?
Ich spreche morgen noch mal mit einem Bekannten von mir, der Physik studiert hat, aber ich bin mir sehr sicher, dass diese zwei Probleme: 1 Radar am Boden - also die notwendige Erfassungsreichweite von mehreren Hundert Metern und 2 die Frage der Masse und Energie des Abwehrmittels gegenüber dem Angriffsmittel keine Abwehr von APFSDS mit diesem Wirkungsprinzip zulassen.
Dazu bräuchte man ein ganz anderes System, andere Sensoren, andere Abwehrmittel, usw usf
Zitat:Was willst du mehr? Wir entwickeln doch heute keine System um die ATGMs von übermorgen kontern zu können. Die Systeme sind dazu gedacht das abzuwehren was der Gegner heute und morgen im Arsenal hat, alles andere ist doch unrealistisch. Bis mal aus russischen Waffenfabriken eine verwendbare ATGM ganz unten bei unseren wahrscheinlichen Feinden in relevanter Zahl ankommt
Was ich mehr will? Ein System von Panzerabwehrwaffen, dass Hardkillysteme überwinden kann. Warum? Weil der Feind aus "russischen Fabriken" zwar nicht zwingend verwendbare ATGM in ausreichender Anzahl erhalten wird, aber in Zukunft auch Hardkillsyteme haben wird.
Hardkillsysteme wie wir sie jetzt haben, werden schon bald auch bei unseren Feinden Verwendung finden, und damit meine ich nicht irgendwelche besseren Banden wie die Hisbollah.
quote][Wir brauchen heute Hardkillsysteme gegen das was der Feind heute im Arsenal hat. Und wenn in den nächsten zehn Jahren ein Waffensystem / Konzept aufkommt das das System aushebelt können wir uns darüber Gedanken machen wenn es soweit ist.[/quote]
Hardkillsysteme nützen aber nichts gegen feindliche Hardkillsysteme. Deshalb sollten wir jetzt uns Gedanken darüber machen, wie wir dieses System schlagen können. 10 Jahre sind ziemlich wenig. Wenn wir jetzt sofort mit Druck anfangen, dann wird so ein System in 10 Jahren gerade mal einsatzbereit und vorhanden sein.
Und nochmal bezüglich Geschwindigkeit: zur Zeit werden ja bereits schon Raketen entwickelt, die extrem schnell sind, um durch diese hohe Geschwindigkeit Hardkillsysteme zu schlagen. In Bezug auf KE Geschosse sind zudem neue Arten von Kanonen wie beispielsweise Leichtgaskanonen als Bewaffnung von Panzern denkbar, die KE Geschosse dann sogar auf mehr als 11 km/s beschleunigen können. Kein Hardkillsystem kann eine solche Geschwindigkeit abfangen aufgrund der phsyikalischen Grenzen denen der Abwehrmechanismus unterliegt. Die verbleibende Reaktionszeit ist dann einfach zu gering.
Und Raketenwerfer für die Infanterie mit Flüssigtreibstoffen ließen sich auch mit Leichtigkeit innerhalb der nächsten Jahre realiseren.
Zitat:Vielleicht lassen wir einfach auch nur einen Schwarm Minidrohnen los die die Feindliche Stellung aufklärt und hochjagt.
Ein Konzept dass ich schon vor langer Zeit mal so propagiert habe. Sehr kleine Drohnen mit Sprengladungen und Sensoren, die der Aufklärung dienen, aber zugleich aufgeklärte Feinde mit der Sprengladung angreifen können (wobei die Drohne natürlich mit zerstört wird). Gerade im Orts- und Häuserkampf wäre dass eine wertvolle Waffe.
Aber wie war das? Du hast oben schon meine einfache fernbedienbare Lafette (mit lediglich Kameravisier, Fernsteuerung) als zu technisch und zu wenig praktikabel bezeichnet?! So ein System könne ja niemals funktionieren und bringe nichts? Und nun:
Zitat:vielleicht unterhalten wir uns dann über ein fahrzeuggestütztes Laserabwehrsystem das den kompletten Bodendrohnenverband sichert. Oder wir lachen drüber weil es niemanden interessiert wie viele Drohnen hopps gehen bevor die Stellung genommen ist.
Aber eine einfache Rakete und ein I-Pad großer Rechner und eine Funkverbindung auf kurze Distanz (vergleichbar einem W-LAN) zwischen beiden, dass ist technisch deiner Aussage nach unmöglich ....
Aber mal weg von dieser Seite der Diskussion:
Was für Konzepte für Panzer ergeben sich für dich aufgrund deiner Vorstellungen und Annahmen?
Wie müssten dann in Zukunft Panzer deiner Ansicht nach beschaffen und bewaffnet sein?