phantom:
Zitat:das müsste man mit einem Artillerie-System verschiessen oder von einem Flugzeug starten. Damit die Submunition auch "ballistisch" aus grösserer Entfernung fliegen kann, brauchen die ja auch etwas Masse. Die Entfernung zum Ziel bei der Teilung braucht man ja, damit die Rakete nicht schon vor dem Teilen abgeschossen wird, also braucht es vermutlich auch ordentlich Treibstoff bei einer Täuschung mit echten Objekten.
Die russischen Iskander-Raketen gehen ja schon in diese Richtung. Um die 10 000 km/h schnell und damit schon von der Geschwindigkeit her kaum abfangbar, sehr flache ballistische Kurve, und beim Zielanflug stößt die Iskander dann etliche Täuschkörper aus! Noch darüber hinaus befindet sich in der Rakete ein starker Störsender und sie ist mit speziellen Anstrichen gegen Radar getarnt.
Das von dir beschriebene System um die Hardkillsysteme zu überlasten, ließe sich am besten in einer Boden-Boden Kurzstreckenrakete realisieren. Die man dann mittels Raketenartillerie einsetzen kann (bspw mit dem MARS System, von dem ich ohnehin sehr viel halte)
Zitat:wieso auch, dann brauchst du für die Drohnen wieder ein Fahrgestell. ....Ich seh die Drohnen eher weniger am Boden, aus den Gründen wie du sie eben schon ein paar Beiträge vorher genannt hast.
Ein so externer "Schutzschild" wäre nur für die extremste Umgebung notwendig, also für "Belagerungs"panzer in Form Schwerer Kampfpanzer, die sich dann entsprechend langsam vorantasten. Und ich denke hier nicht so sehr an Bodendrohnen.
Kleine fliegende Drohnen können ein vereinfachtes, damit kleineres und leichteres Hardkillsystem tragen (mit Rotor um den Panzer herum schwebend). Dieses Hardkillsystem hat dann vielleicht nur 1 Schuß und ist ultraleicht konstruiert, aber im Netzwerk mit den anderen Abwehrsystemen um den Panzer, auf dem Panzer und auf Nachbarpanzern wäre hier ein noch weiter reichender Schutz möglich. Wenn sie nicht so sehr gebraucht werden, fahren diese Drohnen einfach auf der Außenhülle des Panzers mit. Zudem könnte man eine dieser schwebenden/fliegenden Drohnen jeweils über Kurzstrecken voraus schicken und zur Aufklärung verwenden bevor man um eine Häuserecke biegt oder einen Hügel überquert.
Ich sehe den Sinn eines solchen Systems vor allem im Orts- und Häuserkampf. Der Gegner kann zwar die Drohnen selbst vermutlich recht leicht mit MG usw runter holen, aber damit verrät er seine Position und der Panzer kann ihn angreifen. Ich halte ohnehin sehr viel von gewaltsamer Aufklärung! Das ist natürlich eher die ferne Zukunft, und auch meiner Meinung nach sehr ambitoniert.
Zitat:Du kannst natürlich auch alle 5 Minuten die Gummis unter deinen Ketten wechseln.
So schnell verschleißen moderne Gummiketten nicht. Selbst die Gummiketten der Wiesel in Afghanistan verschleißen langsamer als man es dachte (viel scharkantige Steine, schwieriger Untergrund).
Zitat:Den Infanteristen könnte man noch leicht erheblich verbessern. Ich bin mir sicher, dass wenn man all das Zeug was die Widerstandskämpfer auch machen, technisch noch verfeinern würde, es für die Fahrzeuge unglaublich schwierig würde.
Womit der Bewegungskrieg wieder mehr zum Stellungskrieg werden würde, weshalb ja gerade meine These ist, dass sich zukünftige größere Kriege verlangsamen werden. Aber:
Der Feind kann nicht überall zugleich sein und kein Feind wird so viel PALR und FlaRAK haben, um damit alles schützen zu können. Er muß also in der Verteidigung irgendwo einen Schwerpunkt bilden. Und nun kommt alles einfach darauf an, dort mit den Fahrzeugen präsent zu werden, wo der Feind nicht ist. Vergleichbar dem Inselspringen der Amerikaner im Zweiten Weltkrieg, wo die stärksten Feindverbände einfach übergangen wurden.
Von den rasant in die Tiefe des feindlichen Raumes eindringenden Fahrzeugen aus wird dann gegenüber den feindlichen Konzentrationen ebenfalls eine "Verteidigungs"stellung aufgebaut. Damit wird der Feind eingeschlossen und er selber kann nun aus den gleichen Gründen selbst ebenfalls nicht offensiv gegen unsere Stellungssysteme vorgehen. Ist er aber erstmal in seinem Stellungssystem eingeschlossen, dann verliert er. Das ist dann nur eine Frage der Zeit.
Das primäre Element in der Zukunft wird es daher sein, den Feind einzuschließen, ihn also seiner Mobilität zu berauben und ihn an einem Ort, seinem Stellungssystem zu binden. Dies ist möglich, denn wenn der Feind in größerer Zahl PALR und FlaRAK verwendet, kann er damit nicht einfach in der Zivilbevölkerung damit abtauchen und unsere Reihen mit dieser zusammen durchsickern.
Aus einem solchen Gebiet kommende Zivilbevölkerung wird zudem biometrisch erfasst und erhält einen biometrischen fälschungssicheren Ausweis der von da an immer mitzuführen ist, bevor man sie passieren lässt. Verdächtige werden vorübergehend interniert.
Die primäre Aufgabe der Panzer wird daher in Zukunft sein, den Raum in dem der Gegner nicht stark ist, so schnell wie möglich einzunehmen ! Das kann Infanterie nicht ohne Panzer, weil sie dafür nicht schnell genug ist und nicht genug Feuerkraft je Einheit tragen kann. Um den Raum so schnell wie möglich einzunehmen, muß der Panzer möglichst schnell sein (das beinhaltet vor allem anderen eine maximale Geländegängigkeit), möglichst lange ohne Versorgung auskommen und eine möglichst gute dezentrale und vor Ort vorhandene eigene Aufklärung besitzen.
Wenn die Panzer durch unwegsames Gelände rasant ins "Hinterland" vorstoßen können, dann können sie dort überlegene Positionen gewinnen, die ich "Bastionen" nenne. Ich nenne solche überlegenen Positionen deshalb so, weil von ihnen aus ein Angriff auf das feindliche Stellungssystem möglich ist, ohne dass der Feind aus diesem seinem Stellungssystem heraus meine Truppen in der "Bastion" auf die gleiche Weise bzw mit der gleichen Feuerkraft angreifen kann. Damit füge ich ihm von der Bastion aus zwingend mehr Schaden zu, als er mir zufügen kann.
Solche Positionen finden sich immer. Keine Armee der Welt ist in der Lage, alle solchen potentiellen Positionen mit ausreichend PALR und FlaRAK abzudecken. Also wird es immer solche Positionen mit einem unzureichendem oder keinem Schutz geben. Diese Positionen für uns einzunehmen ist die Primär-Aufgabe des Leichten Panzers.
In Kombination mit moderner Aufklärung ist dann im weiteren die Aufgabe, feindliche Angriffe aus dem eingeschlossenen Gebiet heraus abzuschlagen und im Gegenzug über den Horizont inweg in dieses hinein zu wirken. Und auch diese Aufgabe kann Infanterie nicht wahrnehmen, weil kein Infanterist die dafür notwendigen Waffen (Größe/Gewicht) transportieren kann.
Kein Gegner kann im gesamten Raum ausreichend stark sein. Also muß er sich irgendwo in vorteilhafter Stellung konzentrieren. Dies wird in der Zukunft immer mehr in Städten sein (auch und gerade wegen der dort anwesenden Zivilbevölkerung).
Die Aufgabe unserer Leichten Panzer wird es dann vor allem anderen sein, den Raum zwischen den Städten so rasant wie möglich einzunehmen und die Städte mit den Fahrzeugwaffen einzuschließen und damit das Hinein- und Hinaus in die Städte unmöglich zu machen. Zudem nehmen die leichten Panzer Infanterie mit, welche die Aufgabe der Einschließung des Feindes im zerschnittenen Gelände komplettiert.
Wenn dies geschehen ist, hat der Gegner schon fast verloren. Im weiteren erfolgt die Belagerung der Städte, wobei man sich Zeit lassen kann. Hierfür müssten wir die Kampfkraft unserer Infanterie massiv steigern, und sie kämpft dann hier in Kombination mit den Schweren Panzern, als notwendigem Spezialsystem für den Belagerungskrieg. Im Krieg insgesamt aber kann Infanterie die Rolle der Panzer nicht einnehmen, da sie weder diesselbe Feuerkraft noch Geschwindigkeit in den Raum hinein bringen kann.
Deshalb bin ich auch ein grundsätzlicher Gegner der völligen Verbindung von Infanterie und Panzer. Auch SPz und selbst TPz sollten eben nicht als integraler Bestandteil der Infanterie begriffen werden, sondern gerade eben als völlig selbstständige Waffe, die auch völlig ohne die Infanterie die sie transportiert agieren kann. Damit sie dies können, muß die Feuerkraft dieser Panzertypen massiv erhöht werden.
Der Boxer ist dem völlig entgegen gesetzt ein absolutes Negativbeispiel. Als Mutterschiff der Infanteriegruppe hängt er an dieser und hat keine ausreichende Feuerkraft. Ein BMP-3 bzw. BMD-4 hingegen repräsentiert vom Konzept her meiner Meinung nach den Panzer der Zukunft. Er ist ein SPz, kann aber auch als vollwertiger leichter KPz ohne Infanterie agieren. Und kann in diesem Fall seinen Laderaum für extra Mun/Treibstoff/Wasser usw nutzen und damit eine immense Autarkie erreichen.
Meiner Meinung nach wird in Zukunft eine möglichst lange Einsatzdauer von Panzern am Stück und ohne Versorgung immer wesentlicher werden. Die Panzer der Zukunft sollten in der Lage sein, viel länger als Heute ohne Versorgung agieren zu können. Durch die Auflösung jedweder Fronten und den immer zugleich laufenden Partisanenkrieg im Hinterland, die hohe Reichweite moderner Waffen und die modernen Aufklärungsmöglichkeiten ist die Versorgung in einem großen Krieg immens gefährdet. Ich gehe deshalb davon aus, dass bei einem größeren konventionellen Krieg extreme Versorgungsschwierigkeiten die Regel sein werden. Deshalb meine Forderung nach maximal möglicher Autarkie des Panzers.
Zusammenfassung:
Trennung von "Leichten" und "Schweren" Panzern.
Leichte Panzer:
1 Allumfassender, gleichzeitiger und überall zugleich eintreffender Schlag in die Tiefe, mit dem Ziel, ungeschützte oder nicht ausreichend geschützte Positionen (Bastionen) zu besetzen.
2 Einschließung der feindlichen Truppenkonzentrationen in deren Stellungssystemen. Immobilisierung des Gegners. Beherrschung des Raumes um die feindlichen Stellungssysteme herum.
3 Transport der Infanterie außerhalb der Sichtweise des Gegners, mit dem Ziel dass diese eigene Stellungen um die feindlichen herum herstellt und feindliche Ausbruchsversuche aus dessen Konzentrationsgebiet abschlägt.
Keine Bindung von Panzer und Infanterie.
Schwere Panzer:
1 Unterstützung der Infanterie beim Vordringen in das feindliche Stellungssystem. Dazu auch Transport der Infanterie an/bzw in das feindliche Stellungssystem hinein.
2 Wenn nicht anders möglich: Schaffung von Durchbruchsstellen für die "leichten" Panzer (im theoretischen Fall eines sehr langgezogenen feindlichen Stellungssystemes dass immens viel ungeschützten bzw wenig geschützten Raum dahinter abdeckt in den man anders nicht hinein kommt.
Enge Bindung von Panzer und Infanterie. Feste Zuordnung solcher Panzer zu bestimmten Infanterieeinheiten.
Zitat:Man macht es natürlich aus dem Grund nicht, weil wir keine menschlichen Verluste mehr tolerieren. Aus der Logik ergibt sich das Forschen rund um die Fahrzeuge, Flugzeuge und Drohnen.
So ist es. Gerade deshalb wollte ich mit eine wenig japanischer WK2 Mentalität mal dagegen halten.
Die Infanterie wird völlig vernachlässigt, dabei würde gerade die derzeitige Technologie ihre Kampfkraft immens erhöhen können.
In Kombination mit einer Bereitschaft mehr Gewalt auszuüben und mehr Verluste zu ertragen, könnten unsere Armeen immense militärische Macht ausüben. Da könnten die meisten anderen Länder der Welt nicht mal im Ansatz mithalten.
Wobei ich jetzt die Drohne noch gar nicht mal als Problem sehe, sondern vor allem die immensen Geldverschwendungen im Bereich der Luftwaffe im allgemeinen. Für die Kampfkraft welche die Luftwaffe zur Verfügung stellt, verbraucht sie einfach schier unfassbare Mittel. Und auch die Marine kostet einfach systeminhärent gigantisch viel. Das kann man ihr nun nicht mal vorwerfen, Kriegsschiffe sind einfach seit jeher das teuerste.
Trotzdem wären auch hier immense Einsparungen möglich, mit denen wir den Kern unserer Armee und insbesondere unsere Infanterie auf Weltspitzenniveau rüsten könnten. Wobei ich mit rüsten sowohl Ausbildung wie auch Ausrüstung meine.
Bezüglich der Frage zukünftiger Panzerfahrzeuge hätten wir mit dem PUMA zudem jetzt schon mal eine Plattform, von der andere noch viele Jahre entfernt sind. Und auch diese Chance nutzen wir nicht. Der PUMA als Plattform und in großer Stückzahl, wäre eine wesentlich bessere Entscheidung gewesen als der Boxer und die ganzen anderen Radpanzerkrankheiten. Statt dem Mungo hätte man die Gelder die man für diesen verschwendet hat in den Wiesel 2 stecken können.