phantom:
Zitat:Wie soll das funktionieren? Du siehst dem Terroristen nicht an, dass er einer ist. Genau gleich wie beim Schafshirten und dem Widerstandskämpfer.
Das führt jetzt hier zu weit weg, aber durch moderne Detektoren die auch geringste Reste von Sprengstoffen an Kleidung und Haut feststellen können, haben die Briten in Nordirland bspw viele IRA Kämpfer erwischt. Durch systematische Polizeiarbeit, durch Sensoren (auch Bodengestütze), durch Wanzen und systematische Überwachung und Erfassung der Bevölkerung, durch Spitzel, Bestechung, Informanten, geheimdienstliche Methoden also lassen sich Terroristen durchaus finden. Ebenso auch durch systematische Folter (französische Doktrin). Durch den Einsatz von Fernspähern, Scharfschützen, Spezialeinheiten usw werden die Terroristen angegriffen. Dabei ist es wesentlich, selbst der Überfallende zu sein, selbst derjenige zu sein, der im Hinterhalt liegt, Bomben legt, usw, sehr wirksam ist auch die Aufstellung eigener "Terroristen"gruppen die vorgeben Teil des Terroristen-Netzwerkes bzw Widerstandes zu sein. Usw usw usf, da könnte man jetzt noch seitenweise weitermachen. Aber:
Terrorismus ist eine Kampfform die Nicht-Militärisch ist und die man daher mit Panzern nicht bekämpft. Deshalb ist das eine abstruse Zusammenstellung: Terrorist - Panzer. Das geht völlig am Thema vorbei, da Panzer und Panzerkampf mit Terrorismus rein gar nichts zu tun haben.
Zitat:Der Bradley hat ja die höhere Waffenreichweite, wie soll das funktionieren?
Wie soll was funktionieren? Ich interpretiere deine Frage mal so: warum wichen die Iraker den M1 aus? Vielleicht mangelnde Gefahrenwahrnehmung: die M1 hätten die irakischen Panzer ja ebenso vernichtet wie die Bradley, sie kamen nur nicht dazu. Die Iraker haben die SPz vermutlich stark unterschätzt. Sie haben die Auswirkungen der Präsenz moderner PALR anscheinend nicht verstanden.
Die irakischen KPz-Kommandanten dachten vermutlich, die US-KPz seien zu stark, und sie könnten zumindest die SPz fertig machen. Vermutlich waren sie bis sie abgeschossen wurden sogar stolz auf sich, weil sie die SPz allein stellen konnten und den US-KPz ausweichen konnten. Ein KPz wird immer noch weltweit als stärker bewertet als ein SPz, auch bei der Bundeswehr.
Zitat:Die TOW kannst du aus dem Bradley nur aus dem Stehen abfeuern, das kann nicht sein.
Es geht nicht darum, dass aus der Fahrt gefeuert wurde, sondern dass die SPz im Verband insgesamt sich in die bessere Position bewegen konnten. Sie konnten bessere, überlegene Positionen einnehmen und dann von diesen aus die irakischen KPz abschießen (stehend). Und wo sie ungünstiger standen (also mit der Gefahr selbst von den vorstoßenden irakischen KPz vernichtet zu werden), konnten sie weiträumig ausweichen um in günstigere Positionen zu kommen. Der Kampf am Boden wird auch heute noch sehr oft nur aufgrund der Position in der man ist bzw die man erreichen kann entschieden. bspw mussten deutsche Fallschirmjäger nach Verlusten sich bei einem bekannten Gefecht zurück ziehen, nur weil die Feinde (die ansonsten unterlegen waren) in überlegenen Positionen waren.
Zitat:Für was hast du deine hochpräzise Artillerie die auf den Meter genau trifft, wenn nicht zum Stellungen ausheben?
Das ist ein gutes Argument. Der KPz stammt ja aus einer Zeit, als die Artillerie nicht mal im Ansatz so präzise und wirkungsvoll war wie heute.
Gegenargument: Artillerie ist nicht so beweglich wie ein KPz. Um das Gegenargument dagegen gleich vorweg zu nehmen: Heute hat Artillerie auch noch eine immense Reichweite, wie ich ja selbst immer wieder betone. Und muß daher nicht so beweglich sein.
Die Wirkungsweise einer Kanone (direktschuß) ist aber nun eine andere als die einer Haubitze. In Kombination mit vordringender Infanterie ist eine Kanone im Stellungskampf für das Eindringen in die feindliche Stellung Artilleriefeuer überlegen, vergleichbar einem Sturmgeschütz.
Zitat:Stimmt, aber die haben wir vom Flugzeug, der Drohne, der Artillerie und dem Spz.
Unter der Voraussetzung, dass der SPz eine stärkere Kanone hat eventuell. Das ist auch eine Frage ob Hardkill-Systeme wirklich so leistungsfähig sind wie behauptet. Wenn dem so ist, so könnte man 120mm Kanonen auch auf einige der SPz montieren und diese hätten dann immer noch 2 bis 4 Mann Transportkapazität. Solche Hybride zwischen SPz und KPz hätten dann immer noch die 120mm Kanone für die härtesten Stellungen und vor allem anderen als geschützten Starter für die Raketen, würden aber eben auf dem gleichen Fahrzeug aufbauen: so hätte man eine gepanzerte Plattform für alle Fahrzeuge.
Mein Ansatz ist aber ein vorsichtigerer, der weniger weit nach vorne springt, und zwar vor allem deshalb, weil die Kostenfrage eben gar nicht so problematisch ist:
Zitat:Deine Vorstellung alles 5x abzudecken, rechnet sich einfach nicht. Dann musst auf bessere Kampfmittel wie z.B. Drohnen verzichten. Grad die Bundeswehr ist nicht mit einem Wansinnsbudget gesegnet,
Die KPz sind ja schon da. Die Kosten die sie verursachen sind gar nicht so groß. Ein Leopard KPz bietet eine Menge Feuerkraft und Schutz und die Kosten dafür sind im Verhältnis gar nicht so groß.
Ich bin ja wie du gegen den Neubau von KPz. Aber meiner Meinung nach sollte man die vorhandenen eben weiter vorhalten, vor allem deshalb, weil man ja eine gewisse Übergangszeit hat bzw haben wird, in der die Panzer der Zukunft noch nicht da sind, in der man aber weiter Krieg führen muss.
Dein Konzept wäre ja eben nicht sofort da, selbst wenn es funktionieren sollte. Also brauchst du für die Übergangsphase eine Interimslösung. Und diese Übergangsphase ist lang, vermutlich unterschätzt du die Schwierigkeiten die ein völlig neues Panzerkonzept mit sich bringt.
Zitat:Bei den US-Einheiten ist die Anforderung von Luftschlägen eigentlich die Regel.
So ist es. Und gerade die Erfahrungen der Amis zeigen deshalb klar auf, wie unzureichend reine Luftschläge sind. Das haben selbst die Amis inzwischen erkannt und beschaffen daher im Moment mit Hochdruck hunderte von Haubitzen im Kaliber 155mm.
Um KPz durch Artillerie und moderne SPz zu ersetzen, brauchst du aber eben erstmal moderne Artillerie und SPz. Diese sind im Gegensatz zu den KPz im Moment nicht da. Also musst du sie beschaffen. Der M2 ist nun weiß gott kein moderner SPz. Man braucht also mehrere neue Systeme, das kostet immens viel. Die KPz aber leisten das gleiche und sind schon da !
Das ist der wesentliche Punkt: mit der Artillerie wie sie jetzt ist und mit den M2 Panzern kann man die KPz eben nicht ersetzen !
Neue SPz und mehr Artillerie müssten aber erstmal beschafft werden! Und diese Investition würde sich erst auf Dauer, mit der Zeit amortisieren. Und bis die Systeme in ausreichender Zahl vorhanden sind, muß zudem eine Interimslösung vorhanden sein. Also brauchst du die KPz so oder so noch eine geraume Weile.
Die Kämpfe der Russen in Grozny im zweiten Tschetschenienkrieg haben zudem gezeigt, dass KPz auch dann eine wertvolle Rolle im Stellungskampf spielen, wenn man vor allem auf Artilleriefeuer setzt. Die Russen haben Grozny aus der Luft und mit Artillerie regelrecht zerlegt. Die mangelnde Präzision der veralteten russischen Artillerie wurde durch entsprechende Massen an Granaten und völlige Skrupellosigkeit beim Einsatz derselben kompensiert.
Trotzdem brachte man den Gegner nicht aus seinen Stellungen heraus! Erst der direkte Einatz von Kampfpanzern zerstörte dann die Stellungen der Feinde im direkten Feuer der Kanonen. Der Gegner hatte hier jede Menge miteinander verbundene gehärtete Stellungen und wechselte diese ständig. Nur durch gewaltsame Aufklärung mittels KPz konnten die Russen ihn dann festnageln und vernichten. Moderne SPz mit modularer Panzerung und einem Modul für Hochrisikoumgebung und Mittelkaliberkanonen könnten dies ebenfalls. Solche SPz hatten die Russen aber nicht und auch die Amis haben sie nicht. In Ansätzen haben die Deutschen und die Südkoreaner so ein System das aber gerade erst jetzt eingeführt wird.
Und eben nur im Ansatz: es gibt eben noch kein solches Panzerungsmodul und es fehlt auch noch die Mittelkaliberkanone. Die Russen führten aufgrund dieser Erfahrungen den BMP-3 ein. Aber diesem fehlt es völlig an der Panzerung bzw Modularität.
Das ist der entscheidende Punkt: Bis SPz in der Art wie ich oder wie du sie andenken da sein werden, werden viele Jahre vergehen. Die müssen überhaupt erst mal gebaut werden und dann auch noch in einer größeren Zahl. Die Zahl der PUMA reicht ja bei weitem nicht aus so wie jetzt geplant.
Die KPz aber sind schon da, und sie kosten weniger im Unterhalt als ein neuer PUMA. Gerade weil die Wehretats klein sind, kommst du auch in Zukunft um die bereits VORHANDENEN KPz eben nicht herum, weil dein Konzept von SPz, Artillerie und Luft in Kombi Systeme voraussetzt, die entweder noch nicht da sind bzw nicht in ausreichender Stückzahl da sind und die in ausreichender Stückzahl noch lange Zeiträume nicht da sein werden.
Zitat:Schräge Anordnung ist sinnvoll, auch für den Kettenpanzer. Bradley und Abrams haben bezüglich SF/Minen nicht eben geglänzt.
Schräge Anordungen werden von modernen SF und Minen ebenso leicht durchschlagen wie nicht-schräge Anordnungen. M1 und M2 würde ich hier ohnehin nicht als Referenz für die Sinnhaftigkeit solcher Anordnung oder die Frage von Minenschutz im allgemeinen benennen. Beide Systeme sind mit modernen SPz wie dem PUMA in dieser Frage nicht im Ansatz vergleichbar.
Zitat:Das kostet alles ein Heidengeld, alleine der Sprit wenn du mit dem Teil rumfährst, die Besatzung, Ausbildung, und, und ..
Besatzung, Ausbildung usw, all das hast du bei einem SPz auch. Nur dass du die SPz die du für dein Konzept vorsiehst, überhaupt erst mal bauen müsstest. Während alte KPz als Plattform für diverse Fahrzeuge weiterverwendet werden können.
Man kann schwergepanzerte SPz und TPz auch aus alten KPz bauen (Israel, Russland), man kann FlaK und Begleitpanzer daraus bauen, und auch Pionierpanzer. Sprit, Ausbildung und Besatzung kosten auch bei deinem Konzept eine Menge. Ob KPz oder noch zu bauender schwer gepanzerter SPz ist da völlig egal.
Dein schwerer SPz würde auch eine Menge Treibstoff kosten. Das ist mal kein Argument.
Zitat:Wenn die Panzer kommen, hört sie sowieso jeder, dann gehen die Widerstandkämpfer raus, kommen später wieder wenn du abgezogen bist
Selbst wenn es nur diese Wirkung hat, ist das bereits wertvoll. Weil ich dem Gegner damit ein bestimmtes Handeln aufzwinge, ihn also verdränge. Verdrängung heißt Bewegung und das erhöht die Chancen, den Gegner zu finden. Die Kanadier haben auf diese Weise, durch gewaltsame Aufklärung also mit Leopard 2 KPz große Erfolge gegen die Taliban erzielt. Aber auch das ist nichts-sagend. Wir sollten unsere Armee eben nicht auf die Taliban als Gegner ausrichten, sondern möglichst flexibel, störungsresistent, redundant und anpassungsfähig machen.
Zitat: alles dreht sich diesen Konflikten um die Feindsuche. Es geht nicht wie du immer wieder repetierst, um fehlende Waffenstärke.
Ich würde mich nicht so stark auf die derzeitigen Konflikte hin ausrichten. Der Partisanenkampf ist nicht die Primär-Aufgabe von Panzern. Das ist meiner Meinung nach ohnehin ein massiver Fehler den viele Armeen zur Zeit machen, dass sie sich von Bewaffnung, Struktur und Doktrin viel zu sehr auf die derzeitigen Auslandseinsätze, insbesondere viel zu sehr auf Afghanistan ausrichten. Die ganze Armee wir auf den Einsatz in Afghanistan hin ausgerichtet, so wie er gerade ist. Damit versagt die gleiche Armee dann, sobald der Einsatz sich drastisch verändert bzw bei anderen Einsätzen.
Das ist es, was ich immer repetiere: Eine Armee muß möglichst flexibel sein.
Natürlich ist die Aufklärung immens wichtig. Auch ich messe ihr höchste Bedeutung zu. Aber man sollte sie eben bspw nicht auf Drohnen reduzieren. Man braucht viele verschiedene Aufklärungssysteme, um Maximal-Flexibel zu sein. Du reduzierst immer alles auf möglichst ein System, und gibst dafür primär Kostengründe an. Man müsse nicht alles 5 x abdecken. Gerade bei der Aufklärung aber sage ich dir: doch man sollte. Um eine maximale Flexibilität und Robustheit gegen Störungen zu erhalten. Wenn Friktionen deine Drohnenaufklärung stören, dann brauchst du einen Plan B, und einen Plan C, und je mehr Möglichkeiten man hier hat, desto schwieriger ist es für den Feind, deine Aufklärung zu stören bzw zu täuschen.
Und Feuerkraft wiederum muß möglichst groß sein. Ob nun von SPz oder KPz oder Drohnen, dass ist egal. Nur maximal-Groß muß sie sein und ausdauernd.
Und Raketen können diese Ausdauer im Feuer von SPz aus (noch) nicht bieten. Kein SPz führt genug Raketen mit bzw kann im Vergleich zu Kanonen-Munition genug Raketen mitführen um die gleiche Ausdauer wie mit der Kanone zu erzielen.
Das möchte ich nun nicht als Argument für KPz verstanden wissen, aber als ein Argument für Kanonen. Mit modernen, ultraleichten Mittelkaliberkanonen könnten SPz die notwendige, größere Feuerkraft erlangen.
KPz sehe ich, das möchte ich noch mal betonen nur als Interimslösung an. Sie dienen nur so lange weiter, bis sie ersetzt werden können. Dies wird irgendwann mal der Fall sein, aber es wird meiner Überzeugung nach viel länger dauern als du annimmst. Bis dahin braucht man KPz, weil die SPz die du andenkst nicht mal im Ansatz da sind und auch Luft- und Artillerie ungenügend sind. Und bis man dieses System in deinem Sinne optimiert hat, braucht man eine Menge Zeit und Geld. Und auch bei meinem Konzept wird noch eine Menge Zeit vergehen. Da die KPz aber eben da sind (im Gegensatz zu deinen sSPz), sollte man sie auch verwenden, weil die Vorteile die man daraus zieht immens sind im Vergleich zu den Kosten!
Zitat:Wenn die Panzer kommen, hört sie sowieso jeder,
Anbei: mit modernen Gummiketten sind Kettenpanzer erstaunlich leise. Und Radpanzer machen auch Krach.