Bei einer wissenschaftlichen Arbeit über den ersten Kreuzzug stelle ich die Frage ob man ihn als AHnherren künftiger und heutiger Kriege sehen kann. Dabei will ich Bushs aussage er würde einen Kreuzzug gegen den Terror führen gerne mit einbauen, muß diese AUssage dann aber natürlich belegen.
WO ist die nachzulesen?
Habt ihr ein Buch, eine Zeitung?
Ich bräuchte dann z.B. die Ausgabe + Seite + genaues Zitat des Spiegels in der er dies erwähnt, irgend etwas in der Art...
Er sagte wörtlich "this crusade, this war on terrorism, is going to take a[ ]while" ...
because I owe my friends in the defense-industry a lot who made me president.
OK, das letzte hat er nicht gesagt, sondern nur gedacht.
Und zwar am 16. September 2001. Wenn Du danach googelst, findest Du tausende von Stellen. Wenn Du irgendwie politische Zeitschrift, die direkt danach erschien in die Hand kriegst, da steht das bestimmt auch drin. In größeren Bibliotheken sind oft Magazine wie Spiegel o.ä. archiviert, wenn Du unbedingt eine Papierquelle brauchst.
[ ] soll andeuten, dass es im Englischen "a while" und "awhile" gibt. Da es eben eine Rede war, kann man sich das aussuchen. "a while" ist IMHO richtiger, aber wer bin ich denn schon, im Web findet man jedenfalls beides...
Wobei man Vorsichtig sein muss, hier geht es auch darum, das das Wort "Crusade" in den US anders verwendet wird, wusste ich auch nicht. Wurde aber von einem ehemaligen Kollegen von IBM darüber aufgeklärt. Die führen auch "Kreuzüge" gegen Übergewicht, Gewalt an Schulen usw.
Hier tut sich ein typischer Spalt zwischen Europa und den USA auf, in sprachlicher Hinsicht: Die USA haben eine Vielzahl von Ausdrücken, u.a. aus dem christlichen Kontext in das Alltagsleben integriert. Ebenso verhält es sich beim Militär, oft werden militärische Ausdrücke verwendet, um diese oder jene Handlung auch im sozialen oder innenpolitischen Kontext zu verdeutlichen. Das wird dann hierzulande gerne dafür verwendet, den Amerikanern Militarismus zu unterstellen. Aber die meisten Amerikaner verwenden solche Termini einfach, ohne darüber weiter nachzudenken. Es ist eben Teil des Wortschatzes.
Das Problem hierbei ist also, dass die Intention keinesfalls eindeutig ist. In Zeiten, in denen Kritik an den USA so eine Art Modeerscheinung in Europa und bes. Deutschland geworden ist, werden dann nicht selten Intentionen unterstellt, die aus der Sicht deutscher Sprachgewohnheiten interpretiert werden und ins eigene Weltbild passen, aber sich nicht eingehender mit solchen Unterschieden beschäftigen (oder beschäftigen wollen?).
Wenn du also eine objektive Arbeit schreiben willst, dann solltest du dieses Problem zumindest berücksichtigen.
Zitat:Turin postete
...Das Problem hierbei ist also, dass die Intention keinesfalls eindeutig ist. In Zeiten, in denen Kritik an den USA so eine Art Modeerscheinung in Europa und bes. Deutschland geworden ist, werden dann nicht selten Intentionen unterstellt, die aus der Sicht deutscher Sprachgewohnheiten interpretiert werden und ins eigene Weltbild passen, aber sich nicht eingehender mit solchen Unterschieden beschäftigen (oder beschäftigen wollen?).
Hm, Kreuzzug impliziert auch bei uns ein Höchstmaß an Hingabe an eine Sache. "Kreuzzug - gegen Drogen" "- gegen Analphabetismus" o.ä. gibts auch in unserem Sprachgebrauch. Vielleicht gibts sogar ein Gegenstück im Arabischen. Ich denke deshalb es ist mehr eine Sache der individuellen Bildung ob man in der Lage ist das differenziert zu betrachten. Wenn ich kein Interesse für Geschichte habe, wenig lese und im Alltag mit einem Repertoire von roundabout 350 Wörtern in meinem Umfeld bestens zurecht komme, dann schreckt eine solche Formulierung natürlich besonders auf.
@Marc79
Kurz: Der Begriff "Kreuzzug" ist in den USA, die ja inzwischen ziemlich wenig Bezug zur europäischen Geschichte haben nicht so negativ belastet wie in Europa und der arabischen Welt.
Zitat:Hm, Kreuzzug impliziert auch bei uns ein Höchstmaß an Hingabe an eine Sache. "Kreuzzug - gegen Drogen" "- gegen Analphabetismus" o.ä. gibts auch in unserem Sprachgebrauch.
Dass das Wort so verwendet werden KANN, ist klar. Nur wird es das üblicherweise nicht. Wann hat zuletzt ein deutscher Politiker vom Kreuzzug, Krieg oder Feldzug gegen Drogen, Kinderpornographie oder sonstwas gesprochen?! Gut, man könnte die These anbringen, dass der durchschnittliche deutsche Politiker einen limitierten Wortschatz hat.
Mein Eindruck ist allerdings, dass solche Ausdrücke im Land der "Abstandswaffen" und "Effektoren", ob bewusst oder unbewusst, schlicht und ergreifend dermaßen politisch belastet sind, dass sie vermieden werden. In den USA dagegen ist der historische oder fachliche Kontext vollkommen zweitrangig.