Die Containervariante ist für die generelle Erprobung und die ersten Einsatzerfahrungen sicherlich der richtige weil kostengünstige Weg. Sofern diese erfolgreich sind stellt sich natürlich die Frage, ob dies auch langfristig sinnvoll ist. Um mal andere Perspektiven aufzuzeigen, nur weil IRIS-T SLM aktuell senkrecht gestartet wird, ist dies nicht zwingend notwendig. Taiwan etwa macht mit der TC-2N vor, was auch mit IRIS-T möglich wäre. Sowas ließe sich durchaus (bei einer Verlegung des RAM) vor der Brücke unterbringen. Einen Schritt weiter würde ADL/NGELS gehen, gleiches Prinzip aber Kompatibel zu MK 41, in das Diehl eh eine Einrüstung plant. Genug Platz wäre Mittschiffs vorhanden (auch unter Beibehaltung der Containerstellplätze), die Seeziel-FK könnten ebenfalls integriert werden und würden so eine flexiblere Ausstattung ermöglichen. Nur mal so als Möglichkeiten abseits eines VLS, dass entweder spezialisiert oder schiffbaulich aufwändig wäre (oder beides).
(03.06.2024, 00:44)Ottone schrieb: [ -> ]kleines Mk 41 VLS in kleinster self-defence Ausführung (Bietet LM das Produkt noch an? Ich meine nein)
Du meinst richtig.
(03.06.2024, 01:09)Ottone schrieb: [ -> ]RAM muss genau vom Werfer auf die Bedrohung gerichtet werden. Bei längerem Kriegsmarsch müsste mindestens ein Klappwerfer für Tage wenn nicht Wochen aufgerichtet bleiben.
Ein RAM-Werfer kann 360 des Schiffes abdecken. Es ist natürlich kinetisch vorteilhafter und löst die Todzone auf, wenn die RAM keine 180° Drehung zum Ziel machen muss aber Schiffe mit nur einem RAM-Werfer, wie sie eigentlich üblich sind, haben natürlich einen 360° Schutz.
(03.06.2024, 18:59)Pmichael schrieb: [ -> ]Schiffe mit nur einem RAM-Werfer, wie sie eigentlich üblich sind, haben natürlich einen 360° Schutz
Meiner Kenntnis nach ist das nicht richtig, weil der FK schon beim Start (!) mit 2 Grad Genauigkeit sein Ziel sehen muss.
(03.06.2024, 19:19)Ottone schrieb: [ -> ]Meiner Kenntnis nach ist das nicht richtig, weil der FK schon beim Start (!) mit 2 Grad Genauigkeit sein Ziel sehen muss.
Der Sensor des FK arbeitet erst nach dem Start, davor ist sie absolut vom Schiff abhängig bzw. vom eigenen Radar beim SeaRAM.
Soweit mir bekannt nein, der IR Suchkopf schaltet im Starter auf (oder direkt beim Start). Es gibt keinen Datenlink.
Nein, im Gegenteil RAM hat ja extra einen passiven RF-Sucher an Bord um die erste Flugphase zu überbrücken bis das Ziel mit dem IR-Sucher aufgefasst werden kann, der IR-All-the-way Mode wurde ja erst später nachgerüstet.
Was die off boresight Fähigkeit angeht, so habe ich noch einen etwas größeren Winkel für alte RAM-Versionen im Kopf (13°?) aber das sollte spätestens mit RAM-Block 2 Geschichte sein denn andernfalls hätte es das Konzept RAM Block 2 mit ExLS senkrecht zu starten ja nie geben können. Allerdings wüßte ich nicht, das man hierfür bisher Kunden gewonnen hat oder es überhaupt Testschüsse gegeben hat. Mir scheint es auch wenig attraktiv eine MK-41 VLS-Zelle für 4 RAM zu opfern, vorallem da es für RAM ja auch leichtere Werfer gibt wenn der 21-fach Werfer zu groß/schwer etc. ist.
Es gibt Gründe wieso RAM mit dem Combat System zwingend verbunden sein muss und es SeaRAM gibt, wo es nicht mehr zwingend erforderlich ist.
Ja, aber wofür war ist das ein Argument?
Ich muss mich korrigieren: Der IR Sucher von Block 0 und 1 schaltet erst nach Verlassen des richtbaren Starters auf, aber er muss wie oben beschrieben recht genau in Richtung Ziel losgejagt werden.
Bei RAM Block 2 haben wir ein neues Produkt mit sehr anderen Eigenschaften, unter anderem ohne das R in RAM. So gut wie alle Aussagen dürften sich daher auf die Vorgänger beziehen.
Per definitionem nutzt RAM in allen Versionen LOAL, mangels Datenverbindung ist aber keine nachträgliche Zielkorrektur oder auch nur -zuweisung möglich. Die Ausrichtung des Starters auf das Ziel ist notwendig aufgrund der kleinen Sichtwinkel des RF- bzw. IR-Systems, für die Integration in ein VLS oder für größere Schusswinkel müsste die Flugsteuerung umprogrammiert werden, um Starterunabhängig zuerst die Ausrichtung und dann die Zielaufschaltung vorzunehmen. Aufgrund des Energieverlusts ist das meines Erachtens eine Schnappsidee. Block II unterscheidet sich hinsichtlich dieser grundsätzlichen Ausrichtung nicht von den vorherigen Versionen, nur die Leistungsdaten sind logischerweise andere.
Die Frage ist allerdings, was hat das alles noch mit dem Thema zu tun?
https://esut.de/2024/06/meldungen/50426/...ris-t-slm/
Ganz interessanter Artikel von der ILA zur Iris T.
„ IRIS-T SLX soll dank eines „Dual-pulse“ Motors über eine Reichweite bis zu 80 km verfügen und in bis 30km Höhe wirken können. Dazu werden keine neuen Fahrzeuge benötigt. Die größeren Raketen können in die bestehenden Werfer integriert und diese gemischt mit SLM und SLX beladen werden. In rund vier Jahren sollen sie einsatzbereit sein…“
Das würde bei einer Einrüstung von SLM für die F125 ja bedeuten, dass man in 4-5 Jahren dort auch die SLX verwenden könnte. Das wäre ja quasi sofort, sehr viel früher als in 4 Jahren wird man die SLM ja eh nicht auf die F125 bekommen.
Also qualitativ wäre die F125 damit schon ne brauchbare Fregatte. Muss man nur sehen dass man auch quantitativ da genug FK drauf bekommt.
(06.06.2024, 22:17)Jason77 schrieb: [ -> ]Das würde bei einer Einrüstung von SLM für die F125 ja bedeuten, dass man in 4-5 Jahren dort auch die SLX verwenden könnte. Das wäre ja quasi sofort, sehr viel früher als in 4 Jahren wird man die SLM ja eh nicht auf die F125 bekommen.
Abgesehen von der gebotenen Vorsicht vor den Aussagen zu Zeitrahmen, sollte man auch nicht annehmen, dass eine Kompatibilität des Starters zugleich eine vollständige System-Kompatibilität darstellt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für SLX dann trotzdem noch einen eigenen Integrationsprozess in das jeweilige FüWES erfordert.
Die SLX soll laut Diehl einen erweiterten Datenlink nutzen, aber das wären in dem Kontext eher Kleinigkeiten. Grundsätzlich ist die Systemoffenheit und hohe Flexibilität ein wichtiges Produktmerkmal, insofern würde jeder höhere Aufwand überraschen. Aber grundsätzlich würde ich die Erwartungshaltung erstmal etwas reduzieren und abwarten, ob es zu einer Erprobung kommt und was die Ergebnisse sind.
Insgesamt, und das habe ich hier auch schon mehrfach geschrieben, ist SLX in meinen Augen ein sehr wichtiger FK für die Zukunft der Familie und könnte, sofern erfolgreich, auch zu weiteren Anpassungen führen (bspw. eine Integration des Suchkopfes in die SLM), die das System insgesamt Leistungsfähiger machen. Mittelfristig kann daraus der Flugabwehrstandard der Marine werden (mit einem leistungsfähigeren FK obendrüber), aber wie zuvor gesagt - erstmal die Ergebnisse abwarten. Es wäre allerdings schon ein Treppenwitz der Geschichte, wenn es ausgerechnet mit der F125 ihren Anfang nähme.
Ich wage mal eine gewagte/positiv Prognose …
in 2 Jahren wird die erste F125 mit Iris-t SLM in den Einsatz gehen!
Ganz einfach weil Diehl da massiv dran interessiert sein wird
weil die technischen Hürden recht klein sind
Weil die Kosten überschaubar sind
Weil der Mehrwert für die F125 und später für die ganze Marine riesig sein wird
fühlt verdoppelt jeweils die nächstes und übernächstes Jahr seine Produktionskappa!
der Zeitraum bis 2026 wäre super… weil da die F123 in die Werft für ihr MLU gehen
Ich meine dies schon vorher gefragt vorgeschlagen zu haben,
aber was ist mit den Korvetten?
Im Ursprungsentwurf gab es doch neben dem Heilspot, Platz für die damalige Poliphem. Das wäre der nächste Kandidat nach 125, der es dringend braucht. Die 123 haben zumindest noch SSM, ja ESSM wäre besser weil die 123 so wichtig sind, aber die Korvetten haben gar nichts.