die lcs entwürfe sind auf der einen seite sicherlich revolutionär und technisch wie operativ äußerst interessant. auf der anderen seite krankt es aber an zentralen stellen.
ObiBiber schrieb:wenn "eierlegende Wollmilchsau" dann richtig
und lieber eine Lizenzproduktion des LCS Vorschlags von General Dynamics in Erwegung ziehen......
+diese Schiff kostet ~250 Mio $ !!! (die hälfte einer F125)
in der dezemberausgabe des marineforums wurde in dem lcs artikel ein durchschnittlicher stückpreis von 307mio $ angegeben und zwar bei der beschaffung von 54(!) einheiten. andere schätzungen gehen mittlerweile von 316 mio $ aus. noch 2003 kursierten wunschvorstellungen der navy von 150 mio $ und einer obergrenze von 220 mio $ wobei schon damals die industrie inoffiziell von 300-350 mio $ sprach.
dabei ist mir der lieferumfang für diese preisangaben nicht mal klar. im günstigsten fall währen das wohl preise für ein lcs inklusive einer modulkonfiguration aber ich schätze ehr das es nur ein lcs mit basisausstattung für den preis gibt und man alle missionsspezifischen module (asw, asuw, mine warfare) extra kaufen muss.
wie dem auch sei, man erlebt es selten, das kosten für rüstungskosten sinken und wenn man bereits zu einem so frühen stadium derartige kostensteigerungen zu verzeichnen hat dann kann der endpreis durchaus auch noch die 400 mio $erreichen. (und das möglicherweise ohne missionspakete).
Zitat:+ist viel variabler (die Saudis wollen LCS als neues AEGIS Luftabwehr-schiff)
ein lcs mit aegis ist bisher nicht projektiert. es existieren lediglich waage gerüchte, das sowohl saudi arabien als auch israel interesse an den lcs zeigen. man darf nicht vergessen, das die lcs "nur" 3000t schiffe sind. die kleinste klasse auf der bisher aegis verwendung findet dürften die norwegische nansen klasse sein mit ca. 5000 t und da hat man gerademal ein spy-1f und soweit ich weiß keine möglichkeit sm-2 zu verwenden. ich will nicht ausschließen, das man sowas auch mit einem lcs realisieren kann aber das würde die modularität und vielseitigkeit des entwurfs nachhaltig beeinflussen. durch das aegis käme soviel gewicht und volumen an bord das man sicher nicht in dem umfang in container verfrachten kann wie die angedachten missionspakete. mit anderen worten, wenn es einen lcs entwurf für aaw geben wird dann ausschließlich für aaw.
Zitat:+kann für alle Rollen (ASW,ASuW,AAW,....) genutzt werden
wie gesagt aaw ist bisher nicht projektiert und das basispaket der lcs beinhaltet nur ram als aaw komponente.
Zitat:das LCS ist für die Aufgaben welche der F125 zugeschrieben werden, viel besser geeignet
+mehr Platz (Transport von 200 Soldaten zusätzlich inkl. Fahrzeuge, 3 Helis, Drohnen)
+höhere Geschwindigkeit (wichtig in Küstennähe)
+flexibler
+ich bekomme 2 Schiffe zum Preis von einer F125
-einziger möglicher Nachteil ist die mir nicht bekannte Standzeit im Vergleich zur F125
man muss beachten, dass die lcs entwürfe zwar recht flexibel sind aber jeweils nur eine aufgabe erfüllen können. der transport von 200 soldaten und material ist z.b. nur möglich wenn keine missionmodule an bord sind. die unterbringung erfolgt dann auf dem missionsdeck. permanent vorhanden sein sollen nur unterbringungsmöglichkeiten für 75 personen und da gehört auch die basiscrew dazu (ca. 40-50). soweit ich weiß sind es auch nur 2 hubschrauber.
alles in allem beinhalten die lcs entwürfe sicher einige punkte, die man als wünschenswert und zukunftsweisend ansehen kann (allem voran die modularität mit einer angepeilten umrüstzeit von nur einem tag) aber bedingt durch die vorgaben der us-navy haben die entwürfe auch deutliche nachteile. als hauptkritikpunkt sehe ich den extrem hoch angesetzte top speed (wünschenswert "50 kn at sea state 3" minimum "40 kn at sea state 3"). eine hohe geschwindigkeit ist ja nett und 40kn mag erstmal nicht nach so viel aussehen aber a) wird ein anbieter mit 40kn kaum eine ausschreibung gewinnen wenn ein anderer 50kn bietet also peilt jeder entwurf die 50kn an und b) handelt es sich bei dem lcs eben um eine 3000 t "fregatte" und nicht um ein schnellboot. daraus resultiert, dass die geforderte höchstgeschwindigkeit die entwürfe extrem beeinflussen (maschinenanlage, rumpfform, vorhandener treibstoff, ...). da verwundert es dann nicht, das die schiffe trotzt 3000t eben keine multimission schiffe im sinne von gleichzeitig sind. dazu kommt, dass sie selbst mit dem entsprechenden missionspaket im vergleich ehr leicht bewaffnet sind.
aus diesem grund würde ich den max. topspeed runtersetzen aber weiterhin eine hohe transitgeschwindigkeit fordern.
man muss auch beachten, dass das ganze lcs programm in meinen augen ein high risk programm ist. die us-navy läßt derzeit sicherlich nicht ganz ohne grund zwei konkurrierende entwürfe bauen. darüber hinaus basieren die missionspakete in hohem maße auf dronen über, auf und unter wasser. sicherlich ist das zukunftsweisend aber auch risikoreich (siehe z.b. k130).
aus diesem grund würde ich auch ehr zu konventionellen schiffen mit einem system ähnlich dem stanflex tendieren. das ist einfach eine kostensparmaßnahme denn ich brauche nur für ca. 50-60% der schiffe die entsprechenden waffencontainer. allerdings gibt es da auch grenzen, die neuen patrol ships der dänen werden z.b. zwar weiterhin stanflex container für essm nutzen aber für die sm-2 braucht man herkömliche mk-41vls systeme.
was egv und/oder lpd betrifft so bin ich der meinung, dass man das ganze ja nichtmal so groß aufziehen muss und gleich eine marineinfantrie aus dem boden stampft mit lcac und co. die kanadier interessieren sich z.b. zur zeit für eine art kombination und nennen das joint support ship. neben den üblichen versorgeraufgaben soll das schiff eine erweiterte hubschrauberkomponente besitzen ro/ro fähig sein und auch material mit lcu's anlanden können. natürlich kann man das nicht mit einem vollwertigen lpd entwurf vergleichen aber es würde zumindest deutlich über die egv-fähigkeiten hinaus gehen.