Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel)
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Anbei eine interessante Reportage aus der MilitaryLeak zu intensiven Test des PUMA.

Man hat wohl aus der Vergangenheit gelernt Cool. Aus dem anliegenden Artikel möchte ich folgende Passage mal hervorheben.

Zitat: "...The success of this complex operation depended on seamless coordination among all units, and the Panzergrenadiers from Neustadt demonstrated their expertise in this regard. In addition to the crews, the repair and supply teams played a crucial role in the success of the training operation. With each exercise and training day, the crews gained confidence in operating their weapon systems. ..."

Quelle: MilitaryLeak.

https://militaryleak.com/2023/06/20/germ...test-test/
Zitat:Die ersten umgerüsteten Gefechtsfahrzeuge für das Heer sollten bis Jahresende 2023 von der Bundeswehr abgenommen werden. Wegen notwendiger Nacharbeiten insbesondere an der Software, die nach Angaben der Industrie im Februar 2024 abgeschlossen sein sollen, wird sich die Abnahme dieser ersten Fahrzeuge auf Ende Februar 2024 verschieben.

Quelle: https://www.bmvg.de/de/presse/verzoegeru...ma-5711456
Die Bundeswehr kauft 53 neue Triebwerke für Puma , so eine Meldung im presseportal .
Diese sind gedacht zum Einbau bei generalüberholung . Die Generalüberholung der Triebwerke beim Puma findet alle 1.000 Betriebsstunden, nach einer Laufleistung von 10.000 km oder alle zehn Jahre statt. Die Dauer der Generalüberholung beträgt nach Angaben des Auftragnehmers circa ein Jahr.
Da frag ich mich was da beschafft wurde , es geht hier um einen Motor. Solche Zeiten kennt man von ubooten oder Schiffen. Man scheint völlig vergessen zu haben für was Rüstungsgüter da sind und welchen Sinn und Zweck sie haben.


https://www.presseportal.de/pm/147341/5664087
Ich habe es gelesen und kann es nicht glauben. Huh

Das darf doch nicht sein!

Ein Jahr für eine Generalüberholung des Triebwerkes nach 1000h/10.000km?

Wie lange braucht man denn da bis das der Puma selber wieder aus der Werkstatt ist.
(Klingt als ob der Puma dann auch generalüberholt wird)
Vorteil ist halt dass die Pumas dann einsatzbereit keine…
Triebwerk raus, Tauschtriebwerk rein… ist an einem Tag erledigt…
dann kann das gebrauchte Triebwerk in Ruhe überholt werden
(07.12.2023, 20:48)ObiBiber schrieb: [ -> ]Vorteil ist halt dass die Pumas dann einsatzbereit keine…
Triebwerk raus, Tauschtriebwerk rein… ist an einem Tag erledigt…
dann kann das gebrauchte Triebwerk in Ruhe überholt werden

Das verstehe ich ja !
In dem Artikel heiß es, dass die Triebwerke bis her im Vorfeld der anstehenden Wartung ausgebaut werden.
Der Puma steht ja dann länger in der Werkstatt, auch wenn ein Ersatz-Triebwerk eingebaut wird.

Müssen Leopard 2-Triebwerke auch alle 1.000h über 1 Jahr generalüberholt werden?
Die Dauer der Generalüberholung hat weniger mit dem Triebwerk und mehr mit den Kapazitäten der Industrie zu tun.
Ich kann ja verstehen, dass diese Triebwerke komplexer sind und eine höhere Leistungsdichte haben als vergleichbare Triebwerke.

Aber eine Generalüberholung nach 1.000 h?


..und wenn diese Generalüberholung bei der Industrie 1 Jahr dauert, warum beschleunigt man den Vorgang nicht?
Das sind nicht mal 3 Stunden Nutzung am Tag?! Mit solchen Waffensystemen soll Deutschland in einem richtigen Krieg dann also verteidigt werden? Ehm ja...... Geldgrab.
(07.12.2023, 21:05)Helios schrieb: [ -> ]Die Dauer der Generalüberholung hat weniger mit dem Triebwerk und mehr mit den Kapazitäten der Industrie zu tun.
Wäre eigentlich interessant wer hier der konkrete Auftragnehmer hier ist. Falls das Rolls-Royce-MTU selbst sein sollte wäre das angesichts des Rumgeschreie genau dieses Unternehmens nach mehr Aufträgen früher dieses Jahr durchaus etwas pikant.

(07.12.2023, 23:52)HansPeters123 schrieb: [ -> ]Das sind nicht mal 3 Stunden Nutzung am Tag?!
Es geht nicht darum die 10 Jahre bzw. 1.000 Betriebsstunden bzw. 10.000 km "gleichzeitig" zu erreichen. Sondern wenn eines dieser drei Kriterien errecht ist ist die Generalüberholung fällig. Und im Regelfall ist das dann beim Erreichen der 10 Jahre. Panzer - Ausnahme Fahrschulfahrzeuge - werden zu Übungs-, Ausbildungs- und Instandhaltungszwecken im Frieden üblicherweise allenfalls eine mittlere dreistellige Anzahl Kilometer pro Jahr bewegt.
Übertechnisiertes Zeug im wirklichen Kriegsfall sehe ich so oder so kritisch egal wie die ihre 10000 Stunden berechnen ^^
Betriebsstunden werden da wohl als erstes erreicht sein . Wie oft stehen die Fahrzeuge bei laufendem Motor ? Noch mehr Einfluss hat das IDZ dazu muss Fahrzeug ja mehr laufen als noch beim Marder
Bei den genannten Intervallen geht es um die Friedensplanung mit dem Hauptaugenmerk auf die Materialerhaltung in der Langzeitnutzung. Weder haben diese Zahlen etwas mit den durchschnittlich erzielbaren Leistungen im Einsatzfall zu tun, noch mit den im Zivilbereich üblichen Intervallen, und besonders niedrig sind sie auch nicht (auch wenn das aufgrund der zuvor genannten Gründe weit weniger vergleichbar ist, als es den Anschein hat). Ich fürchte, hier existieren völlig falsche Vorstellungen vom Betrieb militärischer Technik, anders kann ich mir die Aufregung diesbezüglich nicht erklären.

Kritisch zu betrachten ist der angesetzte Zeitrahmen für die Generalüberholung. Dieses Problem ist heute leider häufiger anzutreffen und hat nicht speziell etwas mit der Bundeswehr oder Rolls-Royce/MTU oder gar dem Puma-Aggregat zu tun, sondern ist eher eine Folge der geringen Stückzahlen, der auch dadurch geringen Personaldecke, der fehlenden Ersatzteilbevorratung, usw., also die Kette der Friedensoptimierungen.

(08.12.2023, 00:13)kato schrieb: [ -> ]Wäre eigentlich interessant wer hier der konkrete Auftragnehmer hier ist. Falls das Rolls-Royce-MTU selbst sein sollte wäre das angesichts des Rumgeschreie genau dieses Unternehmens nach mehr Aufträgen früher dieses Jahr durchaus etwas pikant.

Meines Wissens gehen die integrierten Einheiten bei der Generalüberholung direkt an den Hersteller, die notwendigen Austauschteile kommen definitiv von dort und sind nicht irrelevant bei der Zeitplanung. Letztlich spielt das aber gar keine so große Rolle, wer es macht, weil die Probleme nahezu allgegenwärtig sind und es mir nicht darum ging, hier jetzt irgendjemandem konkret die Schuld zu geben.

(07.12.2023, 22:31)Kopernikus schrieb: [ -> ]..und wenn diese Generalüberholung bei der Industrie 1 Jahr dauert, warum beschleunigt man den Vorgang nicht?

Weil das nicht so einfach ist, aufgrund von den genannten allgemeinen und gegebenenfalls auch noch speziellen Gründen, wie beispielsweise:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unt...n-101.html
Bei aller zweifelsohne gebotenen Relativierung bezüglich der Zahlen in Bezug auf den Motor des PUMA ist es doch meiner Kenntnis nach unbestrittten, dass dieser hochspezielle Motor aufgrund seiner Konstruktion komplexer und aufwendiger ist als andere Motoren und dass er aufgrund dessen auch wartungsaufwendiger ist.

Das wäre natürlich kein großes Problem, hätte man genug Ersatz und über diesen hinaus nochmals zusätzliche Motoren auf Lager. Aber das hat man ja nicht und es wird auch in den nächsten Jahren nicht der Fall sein. Nun kann man natürlich erklären, der Mangel an Ersatzteilen und Motoren sei das wahre Problem, aber er wäre halt nunmal weniger problematisch wenn der Motor wesentlich einfacher, robuster und wartungsärmer wäre und es gibt Motoren die das im Vergleich sind.

Und dieser Umstand betrifft meiner Meinung nach den PUMA auch in vielen anderen Bereichen. Von der Software bis hin zum Turm und vielem weiteren, ist das ein komplexeres System im Vergleich zu anderen und dem folgend aufwendiger im Betrieb.

Dafür hat man ja dadurch umgekehrt auch wiederum deutliche Vorteile, beispielsweise im Kampf, beispielsweise in der Frage der Verlegbarkeit usw. aber diese Vorteile im Vergleich zu anderen Systemen müssen natürlich erkauft werden, sie bedingen zwingend auch gewisse spezifische "Nachteile" - genauer gesagt zu erfüllenden Anforderungen damit man die Vorteile des PUMA auch wirklich explorieren kann.

Und genau darin wird hier versagt. Und weil dies absehbar war, genau deshalb ist der PUMA das falsche System und ist an sich für uns und unsere Umstände falsch konzipiert. Nicht weil er per se falsch wäre, sondern weil er für die real existierende Bundeswehr falsch ist.
Er ist wohl eher für Militär allgemein ungeeignet.
Für Militär braucht man Motoren die robust sind und wo man alles rein kippen kann im Notfall