10.02.2007, 14:16
Zitat:da möchte ich dann doch einwenden, dass der Kupfer-Export nicht zwangsläufig auf die Eisenbahn angewiesen ist;Einverstanden. Die Hauptstrassen in Tansania sind ok, sprich geteert. Damit sollte man schneller sein als mit der Eisenbahn. Persönlich würde ich allerdings eher auf die Eisenbahn als Gütertransport setzen, denn damit ist insgesamt mehr Kapazität möglich. Wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass in Afrika ganz und gar keine europäischen Verhältnisse mit Staus auf den Strassen, gut gewartetem Schienennetz oder Doppelspur vorkommen, welche alle pro Eisenbahn sprechen würden. Die Nachteile der Strasse liegen in Afrika beim Zustand und beim Risiko eines Verkehrsunfalls (in Tansania relativ hoch, mit hässlichen Konsequenzen).
Interessant wäre die Fähigkeit der Eisenbahn, bei Regenzeit zu operieren, denn da weisen die Strassen Mängel auf, da Flusstäler selten mit hohen Brücken gequert werden.
Zitat:die parallel zur Bahnlinie führende Straße hat den Kupfer-Transport auf der TAZARA - der Banhlinie nach Dar-es-salaam - massiv konkurriertHast Du zufällig Zahlen dazu? Nicht, dass ich die Konkurrenz anzweifle, aber ich würde gerne mal einen Vergleich Strasse-Schiene sehen.
Ein weiteres Malheur für den Zug in Tansania ist das System der 2 Spurbreiten. Die gesamten nationalen Bahnlinien sind mit der TAZARA (nicht Tanzam, wie ich oben fälschlicherweise schrieb, vielen Dank für die Berichtigung) nicht kompatibel, da Kapspur vs. Meterspur. Im Interesse eines transafrikanischen Schienennetzes sollte Tansania früher oder später gesamthaft auf die Kapspur umrüsten, bzw. wenigstens in einen Ausbau der TAZARA investieren (oder die Chinesen darum bitten). So ein Projekt ist allerdings ziemlich utopisch, da fehlt schlicht und einfach das Geld.
Was die Eisenbahnen in Mozambique angeht, da scheint Wikipedia also nicht auf dem neusten Stand zu sein, denn eine Linie nach Tete wird dort nicht erwähnt.
Zitat:und diese Linie lässt sich problemlos nördlich des Sambesi (entlang der Überlandstra0e nach Fingue und Zumbo) bis Lusake verlängern, und dazu noch mit Strom aus dem Cabora Bassa Stausee elektrifizieren;Das ist interessant, bedeutet das, die Eisenbahnen in Mozambique (bzw. die angesprochene Linie) sind elektrisch? In Tansania wäre das momentan undenkbar, denn Stromknappheit ist gerade die Staatskatastrophe Nr.1. Das geht soweit, dass Dar es Salaam, die grösste Stadt, tagsüber keinen Strom bekommt (nur sonntags), das seit ca. einem Jahr. Dies, weil aufgrund einer langen Dürreperiode die Stauseen derart leer sind, dass die angeschlossenen Kraftwerke fast nichts produzieren können.
Zitat:dazu kommt, dass die Verladeanlagen im Hafen den Anforderungen nciht gewachsen sindDarüber bin ich leider nicht informiert, nur, dass (angeblich mit japanischer Hilfe) in Dar ein neues Schiffleitsystem gebaut wird, um den Seeverkehr besser in den Griff zu kriegen. Vielleicht ein Schritt in Richtung Ausbau. Die Chinesen haben schon den Hafen von Mombasa ausgebaut (den langjährigen Konkurrenten zum Hafen in Dar), sowie die Eisenbahnlinie von dort nach Kampala. Möglicherweise ist Dar es Salaam ja die nächste Baustelle (oder eben Maputo/Beira).