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Zitat:Im Reich des Todes
Die ganze Welt schaut nach Kairo - zugleich foltern Beduinen auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel Tausende afrikanische Migranten, um Lösegeld zu erpressen. Und gleich nebenan machen ahnungslose deutsche Touristen Urlaub. Unterwegs durch eine Region, in der kriminelle Gewalt, Tourismus und Weltpolitik nahe beieinanderliegen. Von Michael Obert
Den Artikel müsst ihr mal lesen, hochinteressant. Direkt benachbart zu Israel ist da auf der Sinai-Halbinsel etwas entstanden, was jeder Beschreibung spottet. Ich kenne so etwas seit Jahren (wenn auch in weniger krasser Form - also ohne die systematischen Folterungen und zu Tode-Folterungen) aus Zentralasien und aus Pakistan, wo es auch immer mehr Entführungen und Menschenraub gibt, um damit Lösegelder zu erpressen. Dabei werden primär Arme, Flüchtlinge und Leute aus der Unterschicht entführt - gleiches Muster jetzt in Ägpyten - weil das Risiko für die Entführer damit extrem gering ist. Vor Jahren schon wurden in einem Dorf wo ich übernachtete, mehrere arme Bauern entführt. Mich hat dabei keiner angetastet, und das nur weil ich ein Ausländer war und das Ärger geben könnte!
Da die Familien dieser Opfer nicht viel zahlen können, kommt der Reichtum dann über die Masse. Und die Polizei/Staat kümmern sich nicht darum, weil es ja nur Arme/Flüchtlinge/ethnische Minderheiten usw trifft.
Der interessanteste Satz in dem Artikel kommt von einem der Folterer, welchen die Reporter interviewen konnten: Auf die Frage was die Beduinen tun werden, wenn die Afrikaner eines Tages ausgehen sagte er: dann holen wir uns die Opfer eben in Kairo. Und von einem Beduinenkind, dass auf die Frage nach seinem Berufswunsch angibt: Folterer zu werden und Neger zu Tode zu foltern....
Auch interessant: Wie in Afghanistan und den Grenzgebieten Pakistans sind die Islamisten die einzigen, die gegen diese Art des Menschenhandels etwas tun. Seien es die Taliban, oder die Al-Quaida Ableger auf dem Sinai: ausgerechnet die Radikal-Islamisten kämpfen als einzige gegen die Stämme/Clans/Mafiagruppen, welche Millionen mit der Entführung, systematischen Folterung und Erpressung von Flüchlingen und Angehörigen der Unterschicht verdienen.
Die Zustände im Sinai sind anscheinend schon lange bekannt s.u. Wie gesagt kenne ich so etwas bisher nur aus Zentralasien und nicht so nah an Europa. Auch die Qualität der Folterungen finde ich erstaunlich:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/menschenschmuggel-grausame-methoden-der-geiselnehmer-auf-dem-sinai-a-878452.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/m ... 78452.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2013/13/Sinai-1903">http://www.zeit.de/2013/13/Sinai-1903</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesspiegel.de/politik/organhandel-auf-dem-sinai-tatort-aegypten/7628276.html">http://www.tagesspiegel.de/politik/orga ... 28276.html</a><!-- m -->
Der Strom der Afrikaner ebt zur Zeit übrigens schon ab, die Einnahmen der Beduinenstämme aus Folterung und Sklavenhandel sinken. Item werden sie sich in der nächsten Zeit zunehmend an Ägyptern vergreifen, wahrscheinlich zuerst an Kopten (Arm, Unterschicht, Christen). Das Übergreifen dieser Art der organisierten Kriminalität auf ganz Ägypten könnte das Land in seiner derzeitigen instabilen Lage völlig destabilisieren und zerstören.