So mal noch was zu den Spaniern:
Wie Quintus Fabius schon gesagt sagte, galten sie zu Anfang des Krieges als die Meister des Landkrieges. Ihre aber berühmt berpücjtigte Spanische Phalanx stützte sich hauptasächlich auf Tercios, große Haufen Infanterie, die nur an den Seitenrändern Musketiere besaßen. Außerdem gaben sie ein hervorragendes Ziel für die sich immer weiter entwickelnde Feldartillerie ab. Mochten sie also in den Kämpfen in dne Niederlanden unter Spinola noch gut zu Anfang das Fled behaupten, so wurd es zusehends schwieriger für sie. Insbesondere auch die niederländische Armee unter den Oranien ( deshalb auch oranische Armeereform) führte lange, für Artillerie weniger empfindliche Linien ein, die nun hauptsächlich mit Schußwaffeninfanterie besetzt wurden. In jenen Kämpfen, aber auch in den Kämpfen in Deutschland zeigte sich daher die spanische Phlanx den flexibleren Kampfformen unterlegen. Interessant wäre auch, dass die Spanier insbesondere auch Italiener als Söldner einsetzten. Große Teile Italiens waren zu dieser Zeit hispanisch-habsburgisch und so wurde mit dem Gold aus der neuen Welt immer wieder ein stattliches Heer aufgebaut. Die spanische Heerstraße verlief deshalb von Neapel durch Italien über die Alpen und dann den Rhein entlang bis zu den Niederlanden. Die protestatische Kurpfalzt war da ein Hindernis für die Spanier und sie waren glücklich als der unglückliche Winterkönig Friedrich sich auf sein böhmisches Abenteuer einließ und schließlich am Weißen Berge entscheidend besiegt wurde.
Letztlich endete die ära spanischer Landmacht bei Rocroi 1643, denn dort wurden sie von der aufstrebenden Macht Frankreichs bezwungen.
Nun aber nochmals zu den Schweden.
Sie hatten mehrheitlich einheimische Aufgebote, aber deren Schlagkraft kam erst mit den Reformen Gustav Adolphs.
Tja, was waren die Hauptpunkte:
- Einführung neuer leichterer Musketen, die ohne Musketengabel gehalten
werden konnte
- Erhöhung der Schußwaffeninfanterie nach niederländischem Vorbild
- Regruppierung der Truppen in Linienformationen, die für Feldartillerie weniger
verwundbar war : nun standen langgezogene Treffen von Infanteire in
wenigen Reigen hintereinander: dadurch wurde auf breiter Front die
Feuerkraft deutlich erhöht
- Einführung leichter Regimentsartillerie, die den Truppen direkt zugeordet
wurden und deren Feuerkraft erhöhten
- Neue, alte Rolle für die Kavallerie: der direkte Angriff auf feindliche
Infanterie mit blanker Waffe wurde wieder eingeführt, da kurzzeitig um 1600
fast nur noch DRagoner dominierten, die wie aufgesessene Infanterie
kämpften udn nur ihre Schusswaffen gebrauchten
Viele der Reformen wurden gerade im Hinblick auf die von mir schon erwähnten polnisch-schwedischen Kriege durchgeführt.
Denn die alte, unreformierte schwedische Armee war der so ganz udn gar eigenen polnisch-litauischen Armee immer wieder unterlegen:
Die Schlacht von Kirchhom habe ich ja schon erwähnt: Hier meisterte es der polnische Hetman Chodkiewicz ( pardon, er war um genau zu sein litauischer Hetman) mit 4.500 Mann gute 14.000 Mann niederzukämpffen. Und gut 9.000 Mann an schwedischen Verlusten spricht eine deutliche Sprache für die Effektivität der polnischen Kriegsführung: Auf freiem Felde war sie wohl in der ganzen östlichen Hälfte Europas jedem überlegen:
Die Polen setzten dabei ganz auf Schnelligkeit und operative Entscheidung: Nicht Festungen sollten erobert werden ( was die Polen eher schelcht konnten), sondern die Streitmacht des Feindes vernichtet werden. dafür setzten sie vorallem auf ihre Kavellerie, die in wenigen tagen mehrere Hundter Kilometer zurücklegen konnte und oftmals weit hinter der Front operierte und so den Feind störte ( Beispiel: russ.-poln.Krieg bis 1582: Iwan der Schreckliche wurde hier entscheidend besiegt). Die Kavallerie spielte also die Hauptrolle, insbesondere den gepanzerten Flügelhusaren oblag die schlachtentscheidende Funktion. Während leichte Kavallerie und sog. mittelschwere ( sog. Pancerni) Kavallerie meistens Umgehungsmanöver durchführten, den Feind am Flügel trafen oder auch deren Kavallerie beschäftigten bzw. in den Linien des Gegners schwache Punkte ausmachten, griffen die Husaren eben jene schwachen Punkte konzentriert an in geschlossener Formation, wobei sie in schnellem Galopp schnell durch die effektive Feuerreichweite des Feindes eilten und dann die feindliche Linie an ihren Angriffspunkten zu brechen versuchten.
Die Infanterie spielte keien so große Rolle, wobei sie aber in loser Formation durchaus auch versuchte den Gegner durch schnelles Feuern zu schwächen und so den Husaren den Weg zu bahnen.
Bei Kirchhom wurde aber der Sieg hauptsächlich durch die glänzende Leistung der Kavallerie geschafft: Chodkiewicz verstärkte einen Flügel so sehr, dass er dem entgegengesetzten schwedischen Flügel überlegen war. Die Angriff der Schweden konnten aber im Zentrum und auf dem anderen Flügel zurückgeschlagen werden und der verstärkte Flügel vernichtete die entgegengesetzten Schweden und packte sie von der Flanke, so dass die ganze schwedische Schalchtordnung zusammenbrach und gerade die Infanteriehaufen im Zentrum in Panik gerieten und von der nun von allen Seiten her flutenden polnischen Kavallerie niedergemacht wurden.
Die schwedische "Schusskavallerie" hatte sich der mit blankem Säbel und Lanze angreifenden polnischen Kavellerie als absolut unterlegen erwiesen. Ebenso hatten Feuerkraft gefehlt, um die polnische Kavellrie aufzuhalten und flexiblere Formationen, um Einbrüche besser zu verkraften.
Daher begann Gustav Adolpg seine Armee zu reformieren und tatsächlich gelang es der neuen schwedischen Armee, 1626 bei Gniew eien polnische Hauptarmee im Felde zu schlagen: Die in dieser Schlacht fast nur aus Kavellerie bestehende polnische Armee erfuhr hier die nun gesteigerte Feuerkraft der Schweden: Die Angriffe der Husaren wurde abgeschlagen und es war das einzige mal im aktiven Bestehen der Flügelhusaren, dass sie keien Einbrüche erzielten.
Daraufhin begannen die Polen ihre Schnelligkeit und Manövrierfähigkeit aber trotzdem in einer Art Guerilla- und Kleinkrieg in Preußen auszuspielen aufgrund ihrer immer noch stärkeren Kavalleriewaffe: Hier wäre vorallem Koniecpolski zu erwähnen, der vorallem leichte Kavellerie nutzte um die Schweden in imer neuen Gefechten zu zermürben. Während des schwedisch-polnischen krieges von 1655 bis 1660 sollte dann Stefan Czerniecki dieses Taktik perfektionieren und in größerem maßstab anwenden.
Auf jeden Fall wurde hier schon Schnelligkeit und erhöhte Mobilität von Truppen ausgenutzt in einer Art modernem bewegungskrieg.
Letztlich gelang es aber auch die so geschwächten Schweden in offener Feldschlacht zu stellen bei Stuhm: hier war genügend Infanterie und Artillerie aber vorhanden auf polnischer Seite um die schwedische Feuerkraft zumindest zu erwidern und hier konnten die Husaren wieder das Feld behaupten. Nach den Erfahrungen polnischer Truppen gegen Türken, Russen und Schweden wäre es wohl wirklich interessant gewesen, wie sich polnische Heere wohl direkt im (deutschen) Dreißigjährigen krieg geschlagen hätten.. nun ja, die Schweden hätten einen bekannten, scher zu schlagenden Gegner mehr gehabt