(15.02.2021, 19:30)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]LePen ist keineswegs mein Wunschtraum, im Gegenteil, wäre dies ja erheblich zum Nachteil Deutschlands. Ich sprach lediglich von möglichen langfristigen Vorteilen für die gesamte EU, sollte LePen gewinnen.
Nach der Ära Mitterand kamen 20 Jahre in denen Frankreich von Sozialisten und Konservativen eigentlich nur verwaltet wurde. Man könnte sogar von Versagen in wichtigen Teilbereichen der Politik sprechen. Macron, und das hätte ich anfangs gar nicht gedacht, hat sich wirklich als Macher erwiesen und nimmt auch mal die heißen Eisen in die Hand. Insofern scheint er auf einem guten Weg zu sein.
In der "Zeit" -
hier- wird darüber spekuliert, daß Frankreich eine Reduzierung der Kräfte im Sahel vorbereitet. Der Aufwand für die Operation "Barkhane" ist sehr hoch (materiell und menschlich), eine nachhaltige Besserung der Lage aber nicht in Sicht.
Daher vermutet der Autor, daß Präsident Macron eine Reduzierung des französischen Engagements in Erwägung zieht, was aber für die Stabilität der ganzen Region und die Sicherheit der MINUSMA-Truppen schwerwiegende Konsequenzen haben würde.
Auch Frankreich wird einen Teil seiner Vergangenheit emotional betrachtet nicht los...
Zitat:Sculpture of Algerian resistance hero vandalised before inauguration in France
Vandals in central France damaged a sculpture of an Algerian military hero who resisted France's colonisation of the North African country, just hours before it was inaugurated Saturday, AFP journalists reported.
The lower part of the steel sculpture in the town of Amboise, where Emir Abdelkader was imprisoned from 1848 to 1852, was badly damaged in the attack which comes in the midst of an election campaign dominated by harsh rhetoric on immigration and Islam. [...] Police said they were investigating the incident. The sculpture was commissioned to coincide with the 60th anniversary of Algeria's independence from France, won after a brutal eight-year liberation war that continues to poison relations between the two countries.
https://www.france24.com/en/europe/20220...-in-france
Weiterhin zur Polarisierung in der Innenpolitik, besonders die Rivalität zwischen Le Pen und Zemmour:
Zitat:Präsidentschaftswahl in Frankreich
Das rechte Duell
Zwei Präsidentschaftskandidaten aus dem rechten Lager - zwei Wahlkampfveranstaltungen am gleichen Tag. Marine Le Pen warb in Reims um die Gunst der Wählerinnen und Wähler, Éric Zemmour in Lille. In Umfragen liegen sie derzeit fast gleichauf.
Die rechte Politikerin Marine Le Pen und ihr rechtsextremer Konkurrent Eric Zemmour haben sich gut zwei Monate vor den französischen Präsidentschaftswahlen ein Fernduell geliefert. [...] Der mehrfach wegen rassistischer Äußerungen verurteilte Publizist Zemmour wetterte in seiner Rede in Lille gegen den angeblich von Frankreich finanzierten "großen Bevölkerungsaustausch" mit einer massiven Islamisierung des Landes. Als Beispiel nannte er die nordfranzösische Stadt Roubaix, die er als ein "Afghanistan zwei Stunden entfernt von Paris" bezeichnete. Frankreich verschwinde unter den erschrockenen Augen der Franzosen, sagte der Rechtsextremist. [...] Ähnliche Töne schlug Le Pen in ihrer Rede in Reims an: Sie wolle die Franzosen gegen die "Einwanderungs-Überflutung" beschützen. Die unkontrollierte Einwanderung verwandele Teile des Landes in "Nicht-Frankreich-Zonen". Präsident Emmanuel Macron habe das Land finanziell heruntergewirtschaftet, zur Spaltung der Gesellschaft beigetragen und sei arrogant und deprimierend. [...]
Le Pen hat inzwischen ihren Ton und auch ihr Wahlprogramm etwas entschärft, um auch für traditionell konservative Französinnen und Franzosen wählbar zu sein. Zemmour dagegen gibt sich provokant mit scharfer Rhetorik. [...] Eine Umfrage sah Zemmour am Samstag gleichauf mit Le Pen bei 14 Prozent der Stimmen, knapp hinter der Konservativen Valérie Pécresse.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...e-101.html
Schneemann
Auch Frankreich wird einen Teil seiner Vergangenheit emotional betrachtet nicht los...
Zitat:"Wir mögen unterschiedliche Erinnerungen haben, aber wir haben eine gemeinsame Geschichte", meint seinerseits Pascal Blanchard, der hier auf die Kritik einer kleinen Minderheit verweist. "Es wäre ein Fehler zu denken, dass jeder Helden haben muss, die ihm ähnlich sind".
Und haben vor allem Ignoranten die die Geschichte Ihres eigenen Landes nicht kennen.
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