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(30.04.2017, 21:34)manfredj schrieb: [ -> ]
(24.04.2017, 07:36)Helios schrieb: [ -> ]Wenn ich mir die Reaktionen auf die ersten Ergebnisse anschaue, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Fehlt den Politikern jegliche Sensibilität oder schlicht die Kompetenz, sich während eines laufenden Wahlkampfes und -prozesses in die politischen Entscheidungen anderer Nationen derart öffentlich einzumischen? Völlig egal, ob man früher bereits Gesinnungsgenossen per Telefon persönlich beglückwünscht hat, es gibt keine Notwendigkeit dies heute öffentlich zu machen und sich dadurch nicht nur klar zu positionieren (was für die spätere Glaubwürdigkeit natürlich ungemein nützlich ist, sollte es der bevorzugte Kandidat doch nicht schaffen), sondern auch unmittelbar Einfluss aus zu üben. Auch in Frankreich sehen große Teile der ländlichen Bevölkerung nicht nur als Globalisierungsverlierer, sondern auch als Europaverlierer, vor allem weil sie mit der Rolle Deutschlands unzufrieden sind. Und das macht sich ein breites Spektrum der Politik zu nutze, man schaue sich nur an wie europakritisch sich nahezu alle Kandidaten gezeigt haben, die nun dazu aufrufen, jenen zu wählen, der Europa nicht abschaffen will; und der, trotz seiner Deutschlandkritik, nun massive Rückendeckung aus Deutschland bekommt. Was für einen Eindruck hinterlässt das nun bei jene, die in zwei Wochen wieder zur Urne müssen und denen es prinzipiell egal ist, aus welchem politischen Spektrum ein Kandidat kommt, und die mehr darauf schauen, was er ihnen verspricht? Auch wenn hier nur selten darüber gesprochen wird, aber Deutschland spielt in Frankreich durchaus eine wichtige Rolle in der Berichterstattung (wichtiger als umgekehrt, habe ich den Eindruck), und gerade in den letzten Wochen ist die Aufmerksamkeit nochmals größer geworden. Ich halte es für ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, so undiplomatisch zu agieren.

Zitat:Der parteilose Macron geht als Favorit in die Stichwahl um das Präsidentenamt - auch dank des Rückenwindes, den er erhält: Von unterlegenen Mitbewerbern, aus Berlin, aus Brüssel. Doch das starke Ergebnis von Le Pen hinterlässt bei vielen einen bitteren Beigeschmack.

Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/macron-wahl-101.html

Ähnlich unsensibel ist man ja auch gegen Trump und beim Brexit vorgegangen. Ironischerweise hat Trump die Wahl auch gewinnen können weil er Clinton immer wieder mit Merkel verglichen hat und auch in Frankreich wird wohl Merkel Le Pens beste unfreiwillige Wahlhelferin werden. Auch bei der Brexit-Abstimmung soll Merkels Flüchtlingspolitik ja den Ausschlag gegeben haben. Das behaupten zumindest zwei Freunde von mir, die schon über 10 Jahre in London bzw. Manchester leben.

Ich glaube nicht, dass die deutsche Position bei der amerikanischen Wahl irgendeine Rolle gespielt hat, ebenso bezweifel ich, dass die Flüchtlingspolitik den Ausschlag bei der Brexit-Abstimmung gegeben hat. Zumindest bei den Menschen, die ich getroffen habe, war es eher ein Randthema und wurde vor allem als ein primär deutsches Problem wahrgenommen; allerdings hängt das sicher auch davon ab, in welchen Kreisen man sich bewegt, zudem ist es hier nicht das Thema. Ich stimme allerdings zu, dass man in beiden Fällen ähnlich unsensibel vor und nach der Wahl reagiert hat, und ich bin sehr gespannt, was es da noch an Reaktionen gibt. Hier im Grenzland wurde das jedenfalls schon nicht positiv aufgenommen.
(04.05.2017, 10:00)Helios schrieb: [ -> ]
(30.04.2017, 21:34)manfredj schrieb: [ -> ]
(24.04.2017, 07:36)Helios schrieb: [ -> ]Wenn ich mir die Reaktionen auf die ersten Ergebnisse anschaue, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Fehlt den Politikern jegliche Sensibilität oder schlicht die Kompetenz, sich während eines laufenden Wahlkampfes und -prozesses in die politischen Entscheidungen anderer Nationen derart öffentlich einzumischen? Völlig egal, ob man früher bereits Gesinnungsgenossen per Telefon persönlich beglückwünscht hat, es gibt keine Notwendigkeit dies heute öffentlich zu machen und sich dadurch nicht nur klar zu positionieren (was für die spätere Glaubwürdigkeit natürlich ungemein nützlich ist, sollte es der bevorzugte Kandidat doch nicht schaffen), sondern auch unmittelbar Einfluss aus zu üben. Auch in Frankreich sehen große Teile der ländlichen Bevölkerung nicht nur als Globalisierungsverlierer, sondern auch als Europaverlierer, vor allem weil sie mit der Rolle Deutschlands unzufrieden sind. Und das macht sich ein breites Spektrum der Politik zu nutze, man schaue sich nur an wie europakritisch sich nahezu alle Kandidaten gezeigt haben, die nun dazu aufrufen, jenen zu wählen, der Europa nicht abschaffen will; und der, trotz seiner Deutschlandkritik, nun massive Rückendeckung aus Deutschland bekommt. Was für einen Eindruck hinterlässt das nun bei jene, die in zwei Wochen wieder zur Urne müssen und denen es prinzipiell egal ist, aus welchem politischen Spektrum ein Kandidat kommt, und die mehr darauf schauen, was er ihnen verspricht? Auch wenn hier nur selten darüber gesprochen wird, aber Deutschland spielt in Frankreich durchaus eine wichtige Rolle in der Berichterstattung (wichtiger als umgekehrt, habe ich den Eindruck), und gerade in den letzten Wochen ist die Aufmerksamkeit nochmals größer geworden. Ich halte es für ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, so undiplomatisch zu agieren.

Zitat:Der parteilose Macron geht als Favorit in die Stichwahl um das Präsidentenamt - auch dank des Rückenwindes, den er erhält: Von unterlegenen Mitbewerbern, aus Berlin, aus Brüssel. Doch das starke Ergebnis von Le Pen hinterlässt bei vielen einen bitteren Beigeschmack.

Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/macron-wahl-101.html

Ähnlich unsensibel ist man ja auch gegen Trump und beim Brexit vorgegangen. Ironischerweise hat Trump die Wahl auch gewinnen können weil er Clinton immer wieder mit Merkel verglichen hat und auch in Frankreich wird wohl Merkel Le Pens beste unfreiwillige Wahlhelferin werden. Auch bei der Brexit-Abstimmung soll Merkels Flüchtlingspolitik ja den Ausschlag gegeben haben. Das behaupten zumindest zwei Freunde von mir, die schon über 10 Jahre in London bzw. Manchester leben.

Ich glaube nicht, dass die deutsche Position bei der amerikanischen Wahl irgendeine Rolle gespielt hat, ebenso bezweifel ich, dass die Flüchtlingspolitik den Ausschlag bei der Brexit-Abstimmung gegeben hat. Zumindest bei den Menschen, die ich getroffen habe, war es eher ein Randthema und wurde vor allem als ein primär deutsches Problem wahrgenommen; allerdings hängt das sicher auch davon ab, in welchen Kreisen man sich bewegt, zudem ist es hier nicht das Thema. Ich stimme allerdings zu, dass man in beiden Fällen ähnlich unsensibel vor und nach der Wahl reagiert hat, und ich bin sehr gespannt, was es da noch an Reaktionen gibt. Hier im Grenzland wurde das jedenfalls schon nicht positiv aufgenommen.

Bei der Knappheit des Brexit-Ergebnisses hätte es gereicht wenn einer von siebzig sich wegen Merkels Flüchtlingspolitik anders entschieden hätte.
Trump hat gewonnen, weil er gegen illegale Einwanderung vor allem über Mexiko und gegen die weitere Einreise von Moslems in die USA war. Auf Grund des komplexen US-Wahlsystems hätten etwa 100.000 Stimmen an der richtigen Stelle gereicht um Clinton an die Macht zu bringen.
In Pennsylvania hat Trump zum Beispiel nur gewonnen, weil die deutschstämmigen Amish People das erste Mal eine Empfehlung zur Präsidentenwahl ausgegeben haben.
(04.05.2017, 21:43)manfredj schrieb: [ -> ]Bei der Knappheit des Brexit-Ergebnisses hätte es gereicht wenn einer von siebzig sich wegen Merkels Flüchtlingspolitik anders entschieden hätte.
Trump hat gewonnen, weil er gegen illegale Einwanderung vor allem über Mexiko und gegen die weitere Einreise von Moslems in die USA war. Auf Grund des komplexen US-Wahlsystems hätten etwa 100.000 Stimmen an der richtigen Stelle gereicht um Clinton an die Macht zu bringen.
In Pennsylvania hat Trump zum Beispiel nur gewonnen, weil die deutschstämmigen Amish People das erste Mal eine Empfehlung zur Präsidentenwahl ausgegeben haben.

Es sind und bleiben aber Spekulationen, die ich aufgrund meiner eigenen Erfahrung eben nicht teile, zumal ich der Argumentationsart nichts abgewinnen kann. Und die hier, da wiederhole ich mich, nicht hin gehören.
Liebesgrüße aus Moskau?
Zitat:Französischer Präsidentschaftskandidat

Macrons Wahlkampfteam meldet Hackerangriff

E-Mails, Rechnungen und Verträge: Kaum 48 Stunden vor der Stichwahl in Frankreich sind Interna aus dem Wahlkampfteam von Präsidentschaftskandidat Macron verbreitet worden. Seine Mitarbeiter sprechen von einem Angriff auf die Demokratie.

Für die Verantwortlichen der Bewegung "En Marche!" (EM) ist es der befürchtete Info-Gau: Das Pariser Hauptquartier der Bewegung des französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron wurde nach eigenen Angaben Opfer eines schweren Hackerangriffs. Dabei gelang offenbar der Zugriff auf vertrauliche Insider-Dossiers. Die Aktion sei "massiv und koordiniert", teilte die EM-Pressestelle am späten Abend mit. [...]

Die authentischen Akten seien nun zusammen mit einer Reihe von gefälschten Unterlagen veröffentlicht worden, um "Zweifel und Desinformation" zu verbreiten. Rund neun Gigabyte an Daten wurden von einem Nutzer mit dem Namen EMLEAKS auf der Plattform Pastebin veröffentlicht. Das Innenministerium wollte sich nicht dazu äußern. Die französische Wahlkommission warnte Medien davor, Inhalte der Dokumente zu veröffentlichen. Eine Zuwiderhandlung könnte strafrechtlich geahndet werden. [...]

Trend Micro machte in seinem Bericht die Gruppe Pawn Storm hinter dem Vorgehen aus. Sie ist eine der ältesten Cyberspionagegruppen. Experten bringen die Gruppe mit dem russischen Militärgeheimdienst in Verbindung. "En Marche!" hatte seither die Sicherheitsbemühungen verstärkt: Mit geschützten Servern, der Nutzung von verschlüsselten Telefonnetzen und mehrfacher Authentifizierung beim Zugriff auf sensible Daten.

Die französische Regierung hatte wiederholt vor einer russischen Einmischung in den Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich gewarnt. Sie verdächtigte Moskau, die Wahl zugunsten von Le Pen beeinflussen zu wollen, die als russlandfreundlich gilt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/fr...46408.html

Schneemann.
Zitat:Macron beklagt massiven Hackerangriff

Das Team des französischen Präsidentschaftskandidaten Macron ist nach eigenen Angaben Opfer eines "massiven und koordinierten" Hackerangriffs geworden. Die Wahlkommission kündigte noch in der Nacht an, den Vorfall umgehend zu untersuchen.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/macron-169.html

Wem nützt es, einen solchen Angriff durch zu führen und wem nützt es, diesen Angriff zum aktuellen Zeitpunkt bekannt zu machen. Ein schwer durchschaubares Spielchen in einer so komplex strukturierten Welt.
(06.05.2017, 13:24)Helios schrieb: [ -> ]
Zitat:Macron beklagt massiven Hackerangriff

Das Team des französischen Präsidentschaftskandidaten Macron ist nach eigenen Angaben Opfer eines "massiven und koordinierten" Hackerangriffs geworden. Die Wahlkommission kündigte noch in der Nacht an, den Vorfall umgehend zu untersuchen.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/macron-169.html

Wem nützt es, einen solchen Angriff durch zu führen und wem nützt es, diesen Angriff zum aktuellen Zeitpunkt bekannt zu machen. Ein schwer durchschaubares Spielchen in einer so komplex strukturierten Welt.

Sollten die geleakten Daten wirklich echt sein, dann dürfte das kleinere Übel bei der Wahl morgen Le Pen heißen. Ich vermute aber mal, dass Macron trotzdem mit ca. 57% gewinnen wird und Frankreich danach politisch völlig ins Chaos steuern wird. Links- und Rechtsradikale haben in Frankreich inzwischen zusammen fast die Mehrheit in der Bevölkerung. Dazu kommen geschätzt 5% die mit Islamisten oder sogar explizit mit dem IS sympathisieren. Die Wirtschaftselite hat inzwischen völlig den Überblick verloren und wird durch ihren Kandidaten Macron nur noch eine weitere Radikalisierung in alle drei Richtungen befördern. Gute Nacht Grand Nation.
Selbst falls die Daten echt sein sollten, wäre Le Pen auf lange Sicht wohl eher nicht das kleinere Übel, zumindest Gesellschaftlich. Wie es politisch aussieht, müsste man es erst sehen, allerdings fehlt mir dafür das Interesse. Und was deine Zukunftsprognosen angeht, so halte ich davon recht wenig. Es ist halt üblich, dass man für unliebsame Kandidaten eher ein Schreckensszenario zeichnet.
Mal ein witziges Detail der heutigen Wahl in Frankreich. Im Überseedepartment Mayotte leben 98% sunnitische Moslems. Der größte Teil von ihnen ist schwarzafrikanischer Abstammung. Knapp 43% von ihnen haben Le Pen gewählt.
Zitat:Für Macron - und für Europa

Emmanuel Macron hat sich gegen die Rechtspopulistin Le Pen durchgesetzt und die französische Präsidentschaftswahl klar gewonnen. In seiner Siegesrede versprach er, das Land zu einen und das Leben der Franzosen zu verbessern. Gleichzeitig warnte er, es warteten enorme Herausforderungen.

Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/macron-...t-101.html

Seine Rede musste ich mir, unter Mithilfe französischer Freunde, dann doch zweimal anhören. Aber was ich gehört habe, hat mir durchaus gefallen. Die Stimmenzahl für Le Pen spricht ja durchaus Bände, und diese Leute jetzt nicht auszuschließen, sondern mitzunehmen wird eine große Aufgabe, ist aber auch der einzig gangbare Weg. Zumindest verbal macht er es deutlich besser wie andere Wink Allerdings wird er jetzt auch deutlich mehr Farbe bekennen müssen. Gespannt bin ich nun auf die Parlamentswahlen, und darauf, wie er überhaupt auf Dauer Handlungsfähig bleiben will.
Zu den heftigen, landesweiten Protesten in Frankreich...
Zitat:Bilanz der "Gelbwesten"-Proteste

1723 Festnahmen, 264 Verletzte

125.000 Demonstranten in ganz Frankreich trafen auf 120.000 Polizisten. Am Tag nach den teils gewaltsamen "Gelbwesten"-Protesten zieht das Land Bilanz und wartet auf eine Reaktion seines Präsidenten. Nach den jüngsten "Gelbwesten"-Protesten mit Krawallen in mehreren Städten sucht Frankreich nach einem Ausweg aus der Krise. Mit Spannung wartet das Land auf eine Reaktion von Präsident Emmanuel Macron. Der 40-Jährige hielt sich bisher mit Äußerungen zu den Demonstrationen auffällig zurück. [...] 264 Menschen wurden den Angaben zufolge landesweit verletzt, darunter 39 Sicherheitskräfte. Im ganzen Land waren 125.000 Polizisten, Gendarmen und Feuerwehrleute im Einsatz, davon in Paris etwa 10.000. Das Aufgebot war nach schweren Krawallen der "Gelbwesten" in der Vorwoche massiv aufgestockt worden.

Die meiste Gewalt gab es in der Hauptstadt Paris. Dort zündeten Demonstranten Barrikaden und Autos an, schlugen Fensterscheiben ein und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Polizei setzte Tränengas, Wasserwerfer und Blendgranaten ein, auch gepanzerte Fahrzeuge waren unterwegs. [...]

Premierminister Édouard Philippe rief das Land am Samstagabend zu Dialogbereitschaft auf - und kündigte Antworten Macrons an. Der Staatschef steht nach den andauernden Protesten der "Gelbwesten" massiv unter Druck. Seine Mitte-Regierung legte als Zugeständnis bereits die geplante Steuererhöhung für Benzin und Diesel auf Eis. Die Wut der Protestbewegung hatte sich einst an diesem Vorhaben entzündet - mittlerweile reichen die Forderungen viel weiter: von mehr Steuergerechtigkeit über mehr Kaufkraft bis hin zum Rücktritt Macrons.

Am Sonntagmorgen liefen in Paris die Aufräumarbeiten, wie ein dpa-Reporter berichtete. Viele Schaufenster und Scheiben auf den Champs-Élysées waren zerbrochen. Die Stimmung war ruhig. Nahe dem Amtssitz Macrons, dem Élyséepalast, und am Grand Palais waren immer noch viele Fahrzeuge von Sicherheitskräften zu sehen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/ge...42737.html

Schneemann.
In rund einem Jahr wird in Frankreich neu gewählt. Hat man sich 2017 noch über die Patzer von Le Pen gefreut, haben diese doch auch den Erfolg von Macron mitbedingt (über 60%), so dürfte es im Laufe des Jahres noch schwierig werden für ihn, diese Performance aufrecht zu erhalten, zumal es große Baustellen gibt und die Rechtspopulisten durchaus aktuell wieder erstarken.
Zitat:Präsidentschaftswahl in Frankreich: Macrons härteste Gegnerin

In einer TV-Show durfte die Rechtsextremistin Le Pen ihr Programm präsentieren: gegen den Islam, Stimme des Prekariats. Sie könnte damit die Präsidentenwahlen gewinnen.

Diese Fernsehshow bot der erfolgreichsten Rechtsextremen Europas eine große Bühne: Marine Le Pen debattierte am Donnerstagabend mit Innenminister Gérard Darmanin, einem wichtigen Mann in der Regierung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. [...] Noch nie waren die Umfragen für den Rassemblement National so gut wie jetzt. Im ersten Wahlgang 2022 könnte Le Pen den amtierenden Präsidenten Macron sogar mit 27 Prozent aller Stimmen überflügeln, im entscheidenden zweiten Wahlgang würden sie aktuell 48 Prozent wählen, Macron dementsprechend 52 Prozent. Vierzehn Monate vor der französischen Präsidentschaftswahl konnte sie sich in der Fernsehshow als einzige Herausforderin des Liberalen Macron präsentieren. [...]

Die Talkshow geriet zu einer Wahlkampfveranstaltung für Le Pen – ganz so, als hätte man in Deutschland zur Hauptsendezeit allein AfD-Parteichef Jörg Meuthen und CSU-Innenminister Horst Seehofer zum Thema Migration debattieren lassen. Le Pen wurde nicht gefragt zu ihren Ideen für die aktuelle Corona-Pandemie oder wie sie die Rente reformieren will. Nein, die Rechtsextreme konnte ihre Verachtung für Muslime und Flüchtlinge äußern. [...] Le Pen hat dazugelernt. Noch 2017, im entscheidenden Fernsehduell mit Emmanuel Macron vor dem zweiten Wahlgang, unterliefen der 53-Jährigen zahlreiche Fehler. Sie verwechselte Firmennamen, suchte hastig in ihren Papieren nach Zahlen und schob ihre schlechte Performance später auf "rasende Kopfschmerzen".
https://www.zeit.de/politik/ausland/2021...gle.com%2F

Eine Einschätzung zu Le Pen:
Zitat:Coronavirus in Frankreich: Krisengewinnerin Le Pen?

Durch die Seuche wird die Rechtspopulistin in ihrem Weltbild bestätigt: Grenzen helfen, die Wirtschaft soll national orientiert sein. Bei den Bürgern punktet Marine Le Pen mit Angriffen auf Macrons Krisenmanagement. [...]

In der Corona-Krise sollten die Franzosen zusammenrücken – dazu ruft Präsident Emmanuel Macron auf. Er hat von einer „nationalen Union“ gesprochen. Marine Le Pen jedoch denkt nicht daran, der Regierung angesichts der immensen Herausforderungen zu helfen. Die 51 Jahre alte Vorsitzende des rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) lässt keine Gelegenheit aus, Unmut zu schüren und der Regierung die Verantwortung für die hohe Zahl an Infizierten und Toten zuzuweisen. In immer kürzeren Abständen meldet sie sich in den französischen Medien zu Wort. Ihre Dauerkritik zeigt Wirkung. Die Stimmung ist gekippt. Hielt eine Mehrheit der Franzosen zu Beginn der allgemeinen Ausgangssperre am 17. März der Regierung ihr Krisenmanagement zugute, so sind laut dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos inzwischen 56 Prozent unzufrieden [...]
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...02021.html

Es wäre ja nicht so, dass sie wirklich Vorschläge parat hätte, wie man es besser machen kann bzw. die eine Verbesserung der Lage bewirken - es reicht ihr, dass sie die Unzufriedenen gegen die Regierung aufbringen kann...

Schneemann.
Der Punkt ist dass in Frankreich aktuell "Islamismus" das Thema ist. Da kann Le Pen mit dem Argument punkten, nach dem Motto: "Wir haben es ja schon immer gesagt." Nicht umsonst dreht jetzt Macrons Innenmister den Spieß um und wirft Le Pen vor dass sie nicht hart genug gegen Islamisten vorgehen würde, wenn sie denn an der Regierung wäre.
Und umgekehrt lobt Le Pen den Innenminister für dessen Buch und erklärt dieses würde sie sofort unterschreiben weil es ihre eigene Position wiedergibt. Mehr als amüsant:

https://www.france24.com/en/france/20210...tain-power

Zitat:Far-right leader Le Pen praised Darmanin for his recently published essay, entitled "Le Séparatisme islamiste" (Islamist Separatism). "I read your book very carefully. And..... I could have put my name on it,” she told Darmanin at the France 2 televised debate.

Schneemann:

Sie hat durchaus ganz konkrete Vorschläge was "man besser machen könnte", sie will nämlich ganz konkret erhebliche Mengen an Ausländern aus Frankreich deportieren lassen. Im weiteren muslimische Franzosen in ihren Rechten einschränken und weiteren Zuzug aus islamischen Ländern nach Frankreich rigoros und so weitgehend wie nur irgendwie möglich unterbinden. Darüber hinaus will sie Einbürgerungen von Muslimen ebenfalls unterbinden so dass keine weiteren Muslime mehr Französische Staatsangehörige werden können.

Wenn sie gewinnt wird dass in der EU noch hochinteressant, da die osteuropäischen Staaten wie Polen oder Ungarn im Prinzip sofort Frankreich in dieser Linie folgen würden. Das würde Deutschland politisch stark isolieren, die EU spalten (und auch schwächen) und ganz allgemein einen massiven Rechtsruck in Europa zur Folge haben, sei es politisch oder in der Frage der Realpolitik da andere EU Länder wie Griechenland oder Italien ebenfalls in diese Linie einsteigen werden mit der Begründung dass wenn Frankreich sich herausnimmt aus der Aufnahme der illegalen Einwanderer, dass sie dann ebenfalls keine mehr aufnehmen werden. Das wird dann die ganze EU verändern, in einer Art und Weise die konträr zur aktuellen Grundströmung dieser Bundesrepublik ist.

Langfristiger könnte dies allerdings durchaus positiv sein.
Zitat:@ Quintus Fabius könnte dies allerdings durchaus positiv sein.
Dein Wunschtraum "Le Pen" ist ja nun allgemein bekannt, aber vielleicht solltest Du ein bischen Geduld aufbringen. Die Prasidentenwahlen sind in 2022, und bis dahin gibt es noch ein paar Meilensteine.
Zum Biespiel:
- gelernt zu haben mit dem Corona Virus zu leben
- die Wirtschaft wieder an zu kurbeln
- und die Regionalwahlen im Frühsommer.
Anschliessend kann mann vielleicht besser einschätzen, welche Kandidaten es in 2022 geben wird. Marine Le Pen wird sicher dabei sein, es ist halt Ihr Lebensziel, aber Sie ist halt nur eine unter vielen. Auf dem rechten Flügel sind diese noch nicht wirklich aus dem Busch gekommen, und werden das auch vor den Regionalwahlen nicht tun..
LePen ist keineswegs mein Wunschtraum, im Gegenteil, wäre dies ja erheblich zum Nachteil Deutschlands. Ich sprach lediglich von möglichen langfristigen Vorteilen für die gesamte EU, sollte LePen gewinnen.
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