03.04.2009, 12:45
Ingenieur schrieb:Einerseits gibt es keine Regierung, die einem reinpfuschen kann und zwingen kann schlechte Staats- oder Bankenpapiere zu kaufen - andererseits schwebt seit der Einführung der Albtraum des Auseinanderbrechens über der Währungszone - der US-Dollar hat dagegen eine Art von Bestandsgarantie solange es die USA gibt.
Nehmen wir mal an Griechenland verabschiedet sich aus der Währungsunion. Entweder wird Griechenland "seinen Teil" des Euros wieder in die neue Drachme zurücktauschen um das internationale Vertrauen in Griechenland als Handelspartner zu schützen oder sie beginnen quasi bei Null wie wir seinerzeit mit der D-Mark und stellen bestenfalls die griechischen Vermögen von Euro auf ihre neue Währung um und lassen die internationalen Partner leer ausgehen. Im ersten Fall dürften die Probleme für den Euro überschaubar sein, im zweiten Fall ist es zB für einen arabischen Öl-Scheich irrelevant ob er nun Griechenland Öl für Euros verkauft hat oder zB Deutschland. in beiden Fällen hat er den Euro auf dem Konto und kann damit weiterhin in Deutschland einkaufen. Einziger Haken wäre das nun fehlende griechische BIP im Wertgefüge des Euros. Hier ist aber anzunehmen, daß die verbleibenden Länder im Zweifelsfall in den sauren Apfel beißen und für diesen Wertverfall mit Gegenmaßnahmen einstehen werden (sofern sie es können).
Natürlich könnte der Euro einen Overkill erleiden würde zu viele ohne Umtausch plötzlich aus ihm aussteigen, aber das wäre wohl der Super-Gau. Das dafür notwendige wirtschaftliche Umfeld müsste so miserabel sein, daß es aller Wahrscheinlichkeit auch die USA und damit auch den Dollar mitreißen würde.
Eine "Quasi-Bestandsgarantie" durch die Existenz der USA sehe ich daher persönlich bestenfalls im selben Umfang wie sie für den Euro existiert, solang Deutschland und Frankreich in ihm verbleiben.