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Normale Version: Euro, die EU-Währung
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@Erich
Zitat:Eine Währung von Malta und Zypern bis Finnland
Das ist ein politischer Erfolg - kein wirtschaftlicher Erfolg!

Zitat:kein ständiger Wechsel, wenn ich in Urlaub fahre (oder nur zum Kaffee-trinken nach Österreich fahre)
Was nützt dir das, wenn du nicht mehr in Urlaub fahren kannst? Das ist in etwa dasselbe, wie wenn ich blind bin und kostenlos ins Kino gehen kann.
Btw.: Ich fahre auch in die Niederlande, und es ist mir eigentlich egal ob ich da Geld wechseln muss oder nicht. Hauptsache, ich kann mir das was ich da kaufen will leisten.

Zitat:kein Währungsrisiko für die Wirtschaft innerhalb des gesamten Währungssystems.
Wobei die gemeinsame Währung die Risiken da bloß überdeckt und nicht beseitigt.
Griechenland zeigt da deutlich, was ich meine - gleiche Währung, aber wirtschaftlich nicht so stark wie Deutschland.

Zitat:= die Aufnahme von Staaten wie Griechenland, die den Kriterien nicht entsprochen haben
Afaik entsprachen nur zwei Staaten den Kriterien.
Zudem nimmt man es mit Regelungen in anderen Mitgliedsstaaten der EU nicht so genau. Die strenge deutsche Regelorientierung empfindet man da als fremdartig.

Zitat:eine fehlende europäische Finanz- und Wirtschaftspolitik ...
...und wie soll die aussehen?
Die Finanz- und Wirtschaftspolitik der einzelnen Staaten basiert auch auf kulturellen Standards, die sich unterschiedlich entwickelt haben. Denke nur mal an deine schwäbische Hausfrau!
Im Fall von Griechenland etwa sind bereits die kulturellen Unterschiede innerhalb der EU aufgebrochen. Ich kann mir gut vorstellen, das die Deutschen auf die Griechen geizig, kleinlich und sparsam wirken, während sie selbst sicher von ihrem orthodoxen Glauben mitgeprägt sind, der Passivität fordert.
Eine europäische Finanz- und Wirtschaftspolitik würde nur zu weiteren Konflikten führen und imho den Zerfall der EU nur beschleunigen.

Zitat:wenn man sich überlegt, wie lange Taler, Gulden und Kreuzer über alle nationalen Grenzen hinweg die Währung in Europa bildeten,
Sie waren aber nicht monopolartige Währungen in einem gemeinsamen Währungsraum.
Selbst das römische Reich war keine Währungsunion im heutigen Sinne. Gewiss, im ganzen Reich galt die Sesterze, aber sie war dort nur die verbreitetste Währung. Besonders in Griechenland und Syrien prägten Städte und Provinzen weiterhin ihre eigenen Münzen, erhielten also parallele Währungssyteme aufrecht.
Viel später, mit deinen Talern und Gulden war es ähnlich. Viele Währungen existieren einfach parallel nebeneinander.
Währungsunionen - wie sie z.B. die Eurozone darstellt - funktionieren dagegen auf Dauer nicht, schon weil sie prinzipiell instabil sind. Auch die Vorstellung, das eine Währungsunion dem Frieden dient, ist illusionär.

Mitleser

Tiger schrieb:...Währungsunionen - wie sie z.B. die Eurozone darstellt - funktionieren dagegen auf Dauer nicht, schon weil sie prinzipiell instabil sind. Auch die Vorstellung, das eine Währungsunion dem Frieden dient, ist illusionär.

Das mit dem Frieden ist auch so eine Sache. Deutsche Kanzler und Außenminister werden ja seit der Wiedervereinigung nicht müde zu betonen, wie wichtig die europäische Integration sei um den Frieden in Europa zu bewahren. Ich frage mich, ob solche Aussagen z.B. in Polen oder Dänemark nicht auch gelegentlich mal als verdeckte Drohung empfunden wurden ...
@Mitleser
Ja, mit dem Begriff Integration ist es so das man ihn unterschiedlich auslegen kann.
Sieht man hier etwa an einem unglücklichen Polandball:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://i.imgur.com/mvwObVV.png">http://i.imgur.com/mvwObVV.png</a><!-- m -->
:twisted:

Aber nun mal ernsthaft:
Ich denke, das man da Integration einfach überbewertet. Genug Staaten - etwa Dänemark und Polen - haben schließlich den TEuro nicht eingeführt, und haben imho damit etwas sehr richtig gemacht. Freiheit ist wichtiger als Integration.
Was von deutschen Politikern mit der Betonung kommt, wie wichtig die "europäische Integration" sei um den Frieden in Europa zu bewahren ist eigentlich nur eine Art lange eingeübtes Mantra. Sie verstehen imho vielleicht selbst nicht mehr, welche Bedeutung es ursprünglich hatte - auf andere kann es dennoch bedrohlich wirken, da gebe ich dir recht.
Wieso sollen Staaten besonders in Osteuropa - wo man gefühlt erst gestern wieder seine Freiheit errungen hat - sich wieder "integrieren", vielleicht im Sinne von unterwerfen und eine fremde Währung einführen?
In Tschechien und Ungarn, aber auch Dänemark und Schweden hat man den TEuro denn auch nicht eingeführt - warum wohl?
weil die Staaten die Kriterien nicht erfüllt haben?

Jedenfalls scheint Europa im globalen Vergleich nicht schlecht da zu stehen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/finanzen/europa-unter-anlegern-beliebter-als-amerika-13569410.html">http://www.faz.net/aktuell/finanzen/eur ... 69410.html</a><!-- m -->
Zitat:Europa unter Anlegern beliebter als Amerika
Wo sehen Investoren die besten Anlagemöglichkeiten in nächster Zeit? In Europa, zeigt eine große Umfrage. Ein Geldmanager bringt einen munteren Vergleich zu Griechenlands Bedeutung für die Währungsunion.

01.05.2015 ...
und das steht auch im Kontext mit dem Euro:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/finanzen/devisen-rohstoffe/das-ende-der-euro-abwertung-13567942.html">http://www.faz.net/aktuell/finanzen/dev ... 67942.html</a><!-- m -->
Zitat: Das Ende der Euro-Abwertung
Die nun deutliche Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar scheint keine vorübergehende Erscheinung zu sein. Denn das wirtschaftliche Kraftgefüge zwischen Europa und Amerika hat sich wieder verschoben.

30.04.2015, von Martin Hock ...

Getrieben wurden die steigenden Renditen innerhalb der Währungsunion von Anzeichen eines sich beschleunigenden wirtschaftlichen Aufschwungs, während gleichzeitig die Furcht vor einer Deflation zunehmend schwindet. Die EZB berichtete am Mittwoch, dass die Geldmenge M3 im März gegenüber dem Vorjahr mit einer Rate von 4,6 Prozent gewachsen ist. Auch die Kreditvergabe nimmt im Euroraum langsam wieder zu. Zudem hat der Deflationsdruck in Europa mit der Stabilisierung des Ölpreises nachgelassen. Im April betrug die Teuerungsrate 0 Prozent - damit ist das Preisniveau nach vier Monaten erstmals nicht mehr gesunken. Und ohne die Energiepreise lag die Inflationsrate mit 0,7 Prozent noch einmal deutlich höher.

Auch andere Meldungen lassen zu, ein leicht positiveres Bild für Europa zu zeichnen. Die Zahl der Arbeitslosen ist im April gegenüber März zwar nur um 0,2 Prozent gesunken, doch liegt sie um 3,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Spanien verzeichnete im ersten Quartal ein Wachstum von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal – das stärkste Wachstum seit Ende des Jahres 2007.

Die EZB selbst schreibt in ihrem neuen Wirtschaftsbericht, dass sich die Wirtschaft im Euroraum weiter erholen wird. „Über die kurze Frist hinaus dürften die zuletzt vom EZB-Rat eingeleiteten geldpolitischen Maßnahmen, der niedrige Ölpreis und die Abwertung des Euro dazu beitragen, dass die Erholung an Breite gewinnt und sich allmählich festigt.“
...
wobei die WELT die gleiche Nachricht in anderen Kontext stellt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/finanzen/article140331337/Und-ploetzlich-ist-der-Euro-wieder-obenauf.html">http://www.welt.de/finanzen/article1403 ... enauf.html</a><!-- m -->
Zitat:Und plötzlich ist der Euro wieder obenauf
Der Dollar-Kurs fällt derzeit drastisch, der Euro erholt sich. Viele halten das nur für eine überfällige Korrektur. Doch die eigentliche Ursache sind tiefe Verschiebungen in der Weltwirtschaft.
...

Die Währungsverschiebungen der vergangenen Monate hatten also nachhaltige Effekte auf die Wirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks. Die USA lahmt, Europa boomt. Doch dies wiederum führt nun schon wieder zu einer Trendumkehr am Devisenmarkt, zumindest kurzfristig. Und dies belastet auch die Börsen in Europa, denn bei einem stärkeren Euro würden auch die Unternehmensgewinne wieder belastet.
...

Entscheidend ist daher, wie es weiter geht. "Wie weit diese Korrektur gehen kann, ist schwer zu sagen, aber es scheint klar, dass die Dollar-Rallye vorbei ist.", sagt Nomura-Experte Nordvig. Daniel Fechtelpeter glaubt, dass der Euro wenigstens auf Kurse von etwa 1,15 Dollar aufwerten kann. Ähnlich sieht das auch Commerzbank-Experte Leuchtmann.

...
@Erich
Zitat:weil die Staaten die Kriterien nicht erfüllt haben?
Aus nationalen Empfindlichkeiten.
Gerade Tschechien und Ungarn haben schlechte, ja traumatische Erfahrungen mit der Zugehörigkeit zu staatlichen Zusammenschlüssen gemacht, was sich bis heute bei beiden in einem schwanken nationalem Selbstbewusstsein niederschlägt.
Betrachten wir als Beispiel doch mal Ungarn:
Nachdem man endlich die Osmanen los war fand man sich mit Österreich in einer Union wieder, und musste sich lange und bitter die Emanzipation von Wien erkämpfen. Als man sich dann endgültig von Österreich lösen konnte, verlor man ein Drittel(!) seines Staatsgebietes. In Ungarn selbst wundert man sich bis heute darüber, das man als Staat eigentlich existiert.
Ganz ähnlich ist es im Fall von Tschechien. Man profitierte zuerst von der Zugehörigkeit zum Deutschen Reich, doch pünktlich zu Beginn der Neuzeit lösten sich alle Erfolge in Luft auf, und mit der Schlacht am Weißen Berg bei Prag sank man zum unmündigen Anhängsel von Österreich herab.
Das sowohl Ungarn als auch Tschechien im 20.Jahrhundert in den Ostblock eingemeindet wurden - obwohl man in Tschechien den Aufstand gegen die Nazis gewagt hatte und US-Panzer bereits in Plzen/Pilsen standen - macht die Sache nicht besser.
Was aber hat das mit dem TEuro zu tun?
Wie du sicher gemerkt hast, haben beide Staaten erbittert um ihre Freiheit gekämpft.
Eine gemeinsame Währung wie der Euro ist aber ein Symbol dafür, das man zu einer Union gehört. Mehr noch, man gibt für sie Souveränität ab.
Darf man das? Sollen all die vergangenen Bemühungen um Freiheit und Respekt umsonst gewesen sein?
Fällt man nicht durch diese Union - und die gemeinsame Währung - wieder in ein tiefes Loch, ähnlich dem aus dem man sich gerade wieder emporgearbeitet hat?
Du merkst, das da mehr als zu erfüllende "Kriterien" und Zahlen am Werk sind...
also erst mal, ich kenne keine Währung, die TEuro oder Teuro heißt. Insofern könnte es sein, dass wir von verschiedenen Dingen sprechen.
Falls Du die europäische Währung Euro meinen solltest - dann stimme ich Dir zunächst in einem zu: kein Staat ist gezwungen, dem Euro-Gebiet beizutreten. Der Wille, beizutreten, ist die Grundvoraussetzung. Erst wenn der Wille vorliegt, kommt die Frage, ob denn die Kriterien erfüllt sind.

Aber gehen wir doch mal die einzelnen von Dir genannten Staaten durch (ich fange mal im Alphabet von hinten her an):
Ungarn: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.euro-anwaerter.de/anwaerter/ungarn/html">http://www.euro-anwaerter.de/anwaerter/ungarn/html</a><!-- m -->
Zitat:Die EU-Kriterien erfüllt Ungarn momentan immer noch nicht und eine baldige Einführung des Euro ist nicht absehbar ...
(die brauchen gar nicht erst zu wollen)

Tschechien: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.euro-anwaerter.de/anwaerter/tschechien/html">http://www.euro-anwaerter.de/anwaerter/tschechien/html</a><!-- m -->
Zitat:... Aufgrund der immensen Haushaltsprobleme gilt inzwischen 2019 als frühestmöglicher Termin.
(die wollen, können aber nicht)

Schweden: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.euro-anwaerter.de/anwaerter/schweden/html">http://www.euro-anwaerter.de/anwaerter/schweden/html</a><!-- m -->
Die Wirtschaft drängt - aber die Bevölkerung hat sich dagegen entschieden; ok, das ist zu respektieren.

Dänemark: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.euro-anwaerter.de/anwaerter/daenemark/html">http://www.euro-anwaerter.de/anwaerter/daenemark/html</a><!-- m -->
Die Bevölkerung hat sich mit (knapper) Mehrheit auch hier dagegen entschieden, und ist wegen der Finanzkrise auch verunsichert. Auch das ist zu akzeptieren.

Wir haben als zwei unterschiedliche Begründungen, warum die von Dir genannten Staaten nicht im Euro - Gebiet sind.
Die ehemaligen Ostblock-Staaten Tschechien und Ungarn können nicht, weil sie die Voraussetzungen nicht erfüllen (die von Dir genannten Gründe sind eher spekulativ und insbesondere im Hinblick auf Tschechien, das ja möchte, sogar falsch). Gerade weil diese beiden Regionen lange durch die KuK-Monarchie geprägt wurden und sich (wie die West-Ukraine) von Russland abkoppeln wollen, ist der Drang in die EU in der Bevölkerung eher stärker.
Die ehemaligen EFTA-Staaten Dänemark und Schweden haben dagegen nach einer Abstimmung in der Bevölkerung einen Euro-Beitritt (entgegen den Wünschen der Wirtschaft) zurückgestellt. Hier zeigt sich doch, dass die Bevölkerung der skandinavischen Staaten über die Jahrhunderte eine eigene Identität und gleichzeitig eine gewisse innere Distanz zum Rest Europas gewahrt hat.

Mitleser

Erich schrieb:...
Die ehemaligen EFTA-Staaten Dänemark und Schweden haben dagegen nach einer Abstimmung in der Bevölkerung einen Euro-Beitritt (entgegen den Wünschen der Wirtschaft) zurückgestellt. Hier zeigt sich doch, dass die Bevölkerung der skandinavischen Staaten über die Jahrhunderte eine eigene Identität und gleichzeitig eine gewisse innere Distanz zum Rest Europas gewahrt hat.

Der Unterschied liegt eher darin, dass da die Bevölkerung überhaupt gefragt wurde Big Grin
Mitleser schrieb:...
Der Unterschied liegt eher darin, dass da die Bevölkerung überhaupt gefragt wurde Big Grin
reine Spekulation Smile

Den politisch motivierten Widerstand der skandinavischen Länder und deren Sondersituation beschreibt ganz gut
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bpb.de/apuz/27961/nordische-sonderwege-nach-europa?p=all">http://www.bpb.de/apuz/27961/nordische- ... ropa?p=all</a><!-- m -->
Zitat: ....
Auf den ersten Blick liegt die Antwort nahe: Ja, es gibt einen nordischen Sonderweg. Dafür spricht die fundamentale Gleichartigkeit der nordischen Länder. Alle Länder der Region sind parlamentarische Demokratien mit weithin vergleichbaren Regierungs- und Parteiensystemen. Alle haben wohlfahrtsstaatliche Ordnungen etabliert, die auf einem großen und durch allgemeine Steuern finanzierten öffentlichen Beschäftigungssektor basieren. Alle nordischen Gesellschaften sind ethnisch und religiös homogen. Außerdem können sie ausnahmslos als "Vertrauensgesellschaften" charakterisiert werden, denn nirgendwo sonst in der Welt ist das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger sowohl untereinander als auch zu öffentlichen Institutionen wie Parlament, Polizei oder Schulsystem so ausgeprägt. Dies beruht nicht zuletzt auf dem hohen Wohlstandsniveau, dem relativ geringen sozialen Gefälle zwischen Arm und Reich und auf einer auf Durchschaubarkeit, Mitbestimmung und Konsens orientierten demokratischen Kultur.[2]
....
Zitat:Alle nordischen Gesellschaften sind ethnisch und religiös homogen.
Uhm, nö?
In Norwegen dürfte ein Fünftel der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben, in Schweden noch mehr, Dänemark etwa ein Zehntel.
Homogen ist was anderes.
Trotzdem waren die skandinavischen Länder über Jahrhunderte hin immer wieder Bestandteil gemeinsamer Staaten und sind Bestandteil einer relativ einheitlichen Kultur. Wenn ich mir ein Landhaus aus Skandinavien ansehe, dann kann ich nicht sagen, ob das in Dänemark, Norwegen oder Schweden steht.

Aber zurück zur EU-Währung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/griechenland-krise/wuerde-hellas-pleite-eurozone-veraendern-30718332">http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/ ... n-30718332</a><!-- m -->
Zitat:Wie würde Hellas-Pleite die Eurozone verändern?
Aktualisiert am 20. Juni 2015, 17:12 Uhr
Frankfurt/Main (dpa) - Eigentlich ist Europas Währungsunion ein Pakt für die Ewigkeit - der Euro-Ausstieg ist nicht vorgesehen. Trotzdem muss Griechenland diesen Weg vielleicht bald einschlagen.

....
:?:
Erich schrieb:Trotzdem waren die skandinavischen Länder über Jahrhunderte hin immer wieder Bestandteil gemeinsamer Staaten und sind Bestandteil einer relativ einheitlichen Kultur. Wenn ich mir ein Landhaus aus Skandinavien ansehe, dann kann ich nicht sagen, ob das in Dänemark, Norwegen oder Schweden steht.
- das könnte daran liegen das du mit den Baustilen dort nicht vertraut genug bist
- Ähnlichkeiten im Baustil können klimatischen Bedingungen und den vorhandenen Baumaterialien geschuldet sein
- was die letzten 1000 Jahre war mag historisch interessant sein, ändert aber nichts an der Zusammensetzung der Gesellschaften jetzt
SPIEGEL Leitartikel S. 8
Zitat:Nicht Europa, sondern Anti-Europa

.... Die großartige Idee von einem vereinten Kontinent darf nicht im griechischen Krisenherd verglühen. es gibt Alternativen zur Ermüdungspolitik, sie sind nicht ohne Risiko, aber sie sind besser als das, was jetzt passiert.

Die eine heißt Grexit: Griechenland verlässt die Eurozone und versucht es mit einer eigenen Währung. Die zweite heißt Schuldenschnitt: Griechenland muss einen Teil seiner Kredite nicht zurückzahlen. Beide Alternativen würden größere Beben auslösen, aber es gibt die Chance eines Neuanfanges, eines Endes der Krise.

Wer immer noch den Kern es alten Europäers in sich trägt, wird sich für die zweite Alternative aussprechen, mit einer großzügigeren Hilfe gegen starke Kontrolle, am Ende mit einer verbindlichen Finanzpolitik für alle. Das hat seinen Preis, aber dafür gibt es die Chance, dass wir doch noch das Europa bekommen, das uns versprochen war.

Dirk Kurbjuweit
der Autor scheint mich gut analysiert zu haben ... :wink:
Die aktuellen Entwicklungen um die möglichen Folgen des Verhandlungsstreits um Griechenland bringen ja auch immer wieder Länder wie Italien oder Portugal ins Gespräch bzw. es wird darüber spekuliert, was ein "Grexit" oder gar eine Pleite von Hellas etc. für diese bedeuten könnte:

1.) Während Italien bislang höhere Zinsen zahlen muss...
Zitat:Wegen Grexit-Gefahr

Italien muss mehr Zinsen für frisches Geld zahlen

Wegen der erhöhten Gefahr eines griechischen Abschieds vom Euro verlangen Investoren von anderen Krisenstaaten einen Risikozuschlag. Das spürt nun auch Italien, das sich mit drei Auktionen frisches Geld besorgt hat. [...] Italien muss wegen der Griechenland-Krise deutlich mehr Zinsen für frisches Geld zahlen. Die Auktionen dreier Anleihen spülten am Dienstag insgesamt knapp 6,8 Milliarden Euro in die Haushaltskasse, wie das Finanzministerium mitteilte. Das anvisierte Volumen von fünf bis sieben Milliarden Euro wurde damit erreicht. [...]

Wegen der erhöhten Gefahr eines griechischen Abschieds vom Euro verlangen Investoren von anderen Krisenstaaten einen Risikozuschlag.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/anleihen/wegen-grexit-gefahr-italien-muss-mehr-zinsen-fuer-frisches-geld-zahlen/11990040.html">http://www.handelsblatt.com/finanzen/ma ... 90040.html</a><!-- m -->

2.) ...sieht man die Dinge in Portugal betont gelassen:
Zitat:Portugal sieht in Griechenland-Krise keine große Gefahr für sich

Die Zuspitzung der griechischen Schuldenkrise bedeutet für Portugal nach Einschätzung von Staatschef Anibal Cavaco Silva keine große Gefahr. "Das Wachstum von Portugal wird nicht übermäßig von einem Zwischenfall mit Griechenland betroffen sein", sagte Cavaco Silva am Montag in Lissabon mit Blick auf eine drohende Pleite Griechenlands. Die Eurozone habe mittlerweile "so viele Instrumente", um ein Übergreifen der Krise in Griechenland auf die 18 anderen Mitgliedsländer der Währungsunion zu verhindern. [...]

Regierungschef Pedro Passos Coelho sagte, wenn auch "niemand immun" gegenüber der Griechenland-Krise sei, treffe diese sein Land nicht unvorbereitet. Dank großer Finanzreserven könne Portugal mit der "Volatilität der Märkte einige Monate lang zurechtkommen". Anders als in den Jahren 2010 und 2011 sei Portugal heute nicht mehr sehr anfällig für Krisen wie in Griechenland. [...] Für dieses Jahr rechnet die Regierung mit einem Wachstum von 1,6 Prozent.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Portugal-sieht-in-Griechenland-Krise-keine-grosse-Gefahr-fuer-sich-4407203">http://www.finanzen.net/nachricht/aktie ... ch-4407203</a><!-- m -->

Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/griechenland-krise-varoufakis-staenkert-gegen-schaeuble-wollte-2012-schon-den-grexit_id_4796533.html">http://www.focus.de/finanzen/news/staat ... 96533.html</a><!-- m -->
Zitat:Bundesbank: Beim Grexit drohen Milliardenlasten
...

Mitleser

Es "drohen Milliardenlasten"?
Bei welchem Szenario drohen die denn nicht ?