31.03.2014, 09:18
Quintus Fabius schrieb:Was ich mich immer in Bezug auf die F-35 frage ist, warum man ein derart komplexes hochwertiges System beschaffen soll, wenn man die gleiche Leistung auch anders viel einfacher hinkriegen kann.Klar, die F-35 ist ja nix anderes. Mit der Technik nimmt man sich der Problematik der Bodenziele an und versucht primär dort die Leistung des Flugzeugs zu verbessern. Jetzt kannst du sagen, ja wir machen alles vom Boden aus ... aber mit Drohnen?! Das sind aber auch nur Flugzeuge / halt unbemannt, es ist nicht der Boden. Der Boden ist vergleichsweise lahm und mit ihm kann man die Schwerpunkte eben nicht schnell verlagern.
Bodenaufklärung in Kombination mit Stealth-Drohnen (teilautonom bzw auch dezentral durch die Bodeneinheiten vor Ort gesteuert) könnte einen Gros dessen leisten was die F-35 besonders macht.
Man kann es drehen und wenden wie man will, die Luft ist viel schneller ... wenn das Gerät überlebensfähig ist, brauchst du davon auch nicht so viele Einheiten, weil du Punkt XY viel schneller und ohne Geländehindernisse erreichen kannst / die gesamte Feuerkraft extrem schnell verschieben kannst, ohne dass der Verteidiger Zeit hat, dort die grosse Defense aufzufahren. Es ist doch keine Frage ob Drohne oder F-35 (bemannt), es sind die Fähigkeiten die man braucht. Meinetwegen könnte man es auch nur mit Drohnen machen, aber von den bemannten Kampfflugzeugen die bisher entwickelt wurden, ist nun mal die F-35 die grossem Abstand die sinnvollste Lösung. Wenn man der Drohne alleine die Luftherrschaft geben würde, ja da wären die Vorurteile noch viel schlimmer als bei den Änderungen die man jetzt einführt. Die Leute wollen immer den gleichen Mist (in leicht abgeänderter Form) und sind nicht bereit über den Tellerrand hinauszuschauen, so ist das leider. Und dass sie den Physikparametern nachhängen ist halt dem Umstand geschuldet, dass sie nur das verstehen. Ich nehm jetzt die Anwesenden aus, aber die Tendenz ist auch hier zu meinem Bedauern immer wieder zu lesen.
Zitat:Den Rest können Marschflugkörper, ballistische Raketen, Legacy-Flugzeuge für Tag 2 usw usf ergänzen.Das kostet alles auch, grad du bist ja eher für die Lösungen mit dem Gerät in die Nähe des Gegners sich begeben und dann ein vergleichsweise dumme, günstige Munition über den Gegner zu kippen (JDAM vs. Marschflugkörper ... Granate vs. TOW). Dass ausgerechnet du dann Marschflugkörper forderst, ist natürlich schon etwas seltsam. Meiner Meinung nach, könnte man viel mehr mit Raketen und Marschflugkörper lösen ... deshalb bin ich sowohl beim Panzer als auch beim Flugzeug für eine Standardeinheit und ... die speziellen Dinge löst man dann mit Raketen die jedem Exoten in der Physik weit überlegen sind. Das ist auf die Dauer die viel günstigere Lösung, als der unsinnige Weg mit den vielen Spezialgeräten den man momentan noch beschreitet. Für jeden Quark baut man noch eine speziell angepasste Plattform, das ist einfach bescheuert hoch 3.
Zitat:Warum die F-35 als System, wenn man mittels Bodeneinheiten, Bodenaufklärung und Drohnen eine noch größere Präzision und noch bessere Aufklärung erzielen kann als mit der F-35?Die Drohne ist kein Bodengerät. Man kann auch ein anderes Stealth-Flugzeug nehmen, aber sicher keine aufgeblasene F-22, sicher kein EF der kein Stealth aufweist ... das sind alles Geräte die für ein Standardflugzeug wenig Sinn machen.
Zitat:Ein Gedanke den ich auch oft habe ist der Vergleich mit dem IdZ System oder anderen solchen Systemen. Da wird so viel Sensorik und Verknüpfung und Elektronik an einem Punkt kulminiert, dass der Nutzer damit völlig überfordert wird. Dem Pilot einer F-35 dürfte es daher ähnlich gehen, weshalb der Rechner hier beachtliche Teile übernehmen werden muss (wie schon heute bei Flugzeugen üblich).Da frag ich mich schon, ob du dich jemals mit der Technik der F-35 auseinandergesetzt hast. Auch das geht man allumfassend an, all die Informationen werden dank der hochgradigen Automatisierung auf möglichst simple Entscheidungen für den Piloten reduziert, damit man eine überragende situational awarness erreichen kann. Das geht nur, wenn man dem Piloten möglichst alles abnimmt oder simpel aufbereitet, dass er nur nach Ja/Nein Entscheidungen zu treffen hat. Einfaches Beispiel, man wird heute in einem Flugzeug von einer Rakete getrackt, jetzt kannst du wie bisher einfach die Warnlampe anknipsen, oder wie es neu geschieht, Flugkorridore aufzeigen wo du sicher neben den verschiedenen Gefahrenquellen durchfliegen kannst. Das Wichtigste dabei ist die richtige Analyse der gegnerischen Emissionen, die dann in einem Gefahrenszenario verrechnen und schlussendlich dem Piloten nur noch auf dem Display aufzeigen, was er am besten zu tun hat.
Der Kritiker würde jetzt sagen, ja dann kann man auch gleich alles einer Drohne überlassen ... da würde ich nicht widersprechen. Aber leider ist die Zeit nicht reif, die Piloten, die Militärs die entscheiden sind nicht bereit für einen solchen Entscheid. Viele Entscheidungsträger turnen lieber in ihren Geräten herum, anstatt dass sie sich um das bemühen was es wirklich braucht. Die NAVY ist vielleicht schon weiter und plant nur mit Drohnen, ich kann das nicht beurteilen.
Zitat:Die Idee eines reinen Luftkrieges nun ganz ohne Bodeneinheiten vor Ort halte ich wiederum für Sinnfrei.Das ist ja nicht realisierbar und auch nicht wünschenswert. Wie du immer richtig erwähnst, kann keine Lufteinheit Kontakt zu Zivilpersonen herstellen oder etwas besetzen.