17.03.2016, 14:27
Zitat:Hm, ich lese ja ganz gerne eure Diskussionen, aber langsam wird es ermüdend.Grundsätzlich ist es ermüdend das zu lesen was man nicht hören möchte. Da könnte ich jetzt mindestens 60% von den Posts erwähnen, die von Deutschen gepostet werden, die nur ein Interesse haben, das US-Produkt zu diskreditieren. Es geht diesen Leuten doch nicht um die Abwertung z.B. von Stealth. Wenn Deutsch Stealth könnte, würden die Deutschen Stealth vertreten. Wenn US Stealth kann und Deutsch nicht, dann muss Stealth / entsprechendes Produkt schlecht geredet und jeder Artikel der irgendwie was Negatives enthält zitiert werden. Respektive Kritiker als DIE massgebenden Experten bezeichnet werden.
Zitat:Phantom hast du außer von Software generell, irgendeine praktische Berufserfahrung im Flugzeugbau? Ich möchte in keiner weise dein Wissen infrage stellen und finde auch du hast Recht, aber irgendwie, kommt es mir vor, als ob du gerne mal alles und jedem als "Dummkopf" darstellst. ;-)Ich hab grosse Erfahrung in der Softwareentwicklung und les schon über 25 Jahre intensiv über die Militäraviatik. Ich würde mir auch kein Urteil anmassen, wenn sich nicht die gesamte Militärtechnik in meine Berufsausbildung hinein entwickelt hätte. Es gibt mittlerweile keinen Bereich der nicht durch die Digitalisierung massgebend beeinflusst wird. Sei es in der Flugsteuerung, Zielsuche, Zielerfassung, Waffenleitrechner, Lenkwaffen... es gibt kaum einen Bereich mit dem man nicht die Präzision und die Leistung von Plattform und Waffe nicht durch Programmierung stark verbessern konnte, ja eigentlich die gesamte Art zu kämpfen komplett verändert hat. Die Physik über Jahrzehnte die Gleiche geblieben, was sich verändert hat, ist die Intelligenz die Plattform und Waffen übertragen werden konnten. Ja, ich mass mir an sagen zu können, dass ich mehr davon verstehe ...
Zitat:Ich denke einfach mal das jemand der die neusten Testmaschinen der Air Force fliegt, sich auch etwas mehr damit auskennen wird, als du, ich , oder die Putzfrau bei Airbus. Zumindest von Hintergrundinfos her, die wir nicht im Netz kriegen.Was den Avionikanteil betrifft, hat er keinen blassen Schimmer, ich sprech ihm jegliche Kompetenz ab. Ich seh nicht ein wieso man eine solche inkompetente Aussage stützen sollte. Seine Aussagen widersprechen fundamental den Kostenanteilen in der Entwicklung. Ich hab es bereits aufgeführt (Avionikanteil an den Entwicklungskosten).
Zitat:Ich denke schon dass, in diesem Fall, der Testpilot mehr über die F35 und ihre unterschiedlichen Muster bzw Aufgabenbereich wissen wird, als der 0815 Techniker. Der Techniker weiß auch nur aus seiner Wartungsanleitung, wann und was gewartet werden muss. Dafür gibt es ja heute die Diagnosegeräte.Was bitte weiss ein Pilot von der Entwicklung => gar nichts. Er bedient das Teil, er weiss doch nicht was Inneren alles baugleich ist. Er steht vor die Kiste und sieht was alles unterschiedlich aussieht, das ist alles. Aber was im Inneren als gleich ist, davon hat er keinen Schimmer. Klar kann man das Triebwerk ist in der F-35B anders ... vielleicht nur 40% baugleich. Aber was ist die Alternative in diesem Bereich, ein komplett neues Flugzeug und Triebwerk oder alle kleinen Träger verschrotten.
Zitat:Man darf sich natürlich nicht tot rüsten wie die Sowjetunion, da gebe ich dir vollkommen recht. Aber es ist schon Sinnvoll für unterschiedliche Feinde unterschiedliche Systeme zu haben. Ich würde meine F35 nicht hergeben um irgendwelche "Ak-Schwinger" zu bombardieren. Genaus so wenig würde ich aber auch in einer F16 über Sam verseuchtes Gebiet fliegen.Und was ist die Alternative? Einen Legacy-Je neu kostruieren und ebenfalls 120 Millionen $ und mehr pro Stück auszugeben (siehe Technik-Aufguss Eurofighter). Irgendwie habt ihr noch nicht realisiert, dass die Entwicklung heute generell teurer ist, mit Stealth hat das null und nichts zu tun.
Zitat:Für mich als Laie währe das Jagen wohl ein Vergleich. Für jedes Wild hast du das passende Kaliber. Trotzdem nimmst du für die Entenjagd ja nicht das Gewehr für den Elch. Dabei würde die Ente im Endeffekt ja genau so tot sein.Nein, so kann man es nicht angehen. Man könnte es mit Tiger- und Entenjagd sinnvoll vergleichen. Es gibt 1000 Tiger und 1000 Enten. Für die Tigerjagd brauchst du so oder 20 Topwaffen, jetzt kannst du dich noch fragen, ob du für die Enten noch 20 Kleinwaffen zusätzlich brauchst, obwohl du die auch mit den Topwaffen jagen könntest. Einen Textron, Gripen oder A-10 neben der F-35 noch zusätzlich zu betreiben, macht keinen Sinn. Die Anzahl Kampfflugzeuge (F-35) wird bestimmt durch den theoretisch grösstmöglichen konventionellen Gegner am Boden wie in der Luft (+ Reserve wegen Verteilung). Diese Zahl braucht man so oder so.
Für komplett andere Aufgaben (asymmetrische Konflikte), braucht man andere Plattformen (Reaper-Drohne), da ist die Überwachung (Daten, Infos sammeln) viel wichtiger als der Waffeneinsatz, deshalb ist die Plattform auch komplett anders konstruiert.
Zitat:Ich mein auch mal gelesen zu haben die Software sei modulweise aufgebaut. Eine F35 B hat z.b. wegen der Senkrechtfunktion "mehr" Code als die F35 A. Als Laie würde es für mich Sinn machen, wie es in der Praxis aussieht, keine Ahnung. Was sagt der Fachmann dazu?Klar gibt es noch mal deutlich mehr Code bezogen aber nur auf die Flugsteuerung, aber sicher viel weniger Code als wenn man einen komplett neuen Senkrechtstarter konstruiert. Du kannst doch alles von der Avionik übernehmen und die Flugsteuerung um die Hubtriebwerkkomponente und Schwebflug-Features ergänzen. Sobald das Hubtriebwerk abgeschaltet ist und normal geflogen wird, kann man doch weitestgehend auf die Flugsteuerung der Version A zurückgreifen und die Rahmenparameter leicht verändern, damit sie der veränderten Schwerpunktlage und Gewichten der B-Version Rechnung tragen. Aber moderne FCS berechnen das Optimum eigentlich nicht aus festen Parametern, das wird laufend dynamisch berechnet, einfach so dass man die Limits der Konstruktion nicht überschreitet.
Das Verrückte ist doch, dass er nicht weiss mit was er vergleicht. Müsste er heute den Harrier neu auflegen und zusätzlich neue Mehrzweckkampfflugzeug für den Hi-Lo Mix sowohl für die NAVY als auch für die Air Force konstruieren, würden die Kosten explodieren. Das kann man nicht mal mehr real andenken, das ist von den Kosten her derart abwegig. Man kann immer dumm daher faseln, dass einem der Generalist nicht gefällt, aber dann soll er es gefälligst aus seiner Tasche bezahlen.
Und einfach abschliessend: Die Berufsgruppe der Piloten ist in Zukunft hochgradig gefährdet. In der NAVY gibt es Kreise die diese Berufsgruppe am liebsten aus dem Arsenal kicken würden. Die Argumentationskette dreht sich in ihren Interviews immer darum, ihren Status als möglichst unverzichtbar darzustellen. Nicht zuletzt deshalb klammern sie sich an diese Nischenmaschinen, wo noch möglichst viel Handarbeit wie bei der A-10 gefragt ist. Die ganze Dogfight-Überbewertung und Training gehört in die gleiche Kategorie ... es ist schlicht Besitzstandwahrung, das Unausweichliche noch möglichst lang abzuwenden.