phantom schrieb:Nightwatch schrieb:Du hängst mit einem konventionellen Flugprofil doch auch ständig am Tanker. Es hebt den Vorteil bei Bedarf weiter draußen bzw. schneller wirken zu können nicht auf, wenn du anstatt dreimal viermal am nachtankst.
Tschuldigung, aber das kann nicht stimmen. Der Luftwiderstand ist mit Mach 1.5 mindestens doppelt so gross wie bei 950km/h. Du hast gewaltig viel mehr Spritverbrauch, nicht nur 25%. Wenn du das Beispiel von Wikipedia nimmst so reduziert sich die Reichweite! nicht der Einsatzradius, von 2000km bei ökonomischem Marschflug auf 850km mit der Spritschleuder Supercruise.
Du musst das schon im operativen Kontext sehen. Es wird nicht ständig mit Supercruise geflogen sondern dann wenn es nötig ist, sprich wenn in einer festen Zeit ein Abfangvektor weit draußen generiert werden muss.
Im Regelfall loitert der Supercruise Jet ganz genauso wie das konventionelle Flugzeug. Nur ermöglicht es die situative Leistungsmaximierung eben mit erheblich weniger Assets weitere Räume abzudecken und schneller zu beherrschen.
Das ergibt einen gewissen Mehrbedarf an Kraftstoff, aber wie gesagt ist das nicht so extrem viel mehr über den kompletten Einsatz betrachtest. Und wenn du anfängst den Raum mit noch mehr konventionellen Assets abzudecken ist der Kraftstoffverbrauch signifikant weniger.
phantom schrieb:Zitat:Die Luftraumüberwachung erfolgt in der Praxis doch nicht durch Luftüberlegenheitsasset, dass bei Bedarf auf entstehende Bedrohungen reagiert sondern durch dezidierte AEW Flugzeuge. Sei es herkömmlich Awacs, 5th Gen Jets oder schwarze Spielzeuge.
Wie soll das in Zukunft funktionieren, ein AWACS nahezu blind gegenüber Stealthflugzeugen?! Du musst doch mehr Maschinen in der Luft halten, die Vorwarnzeiten wo man einen Legacy-Jet auf 300km orten konnte, wird es nicht mehr geben.
Auch Alarmstarts, meine Güte da hast du keinerlei Chancen mit dem Steigflug und dem zum Gegner fliegen, wenn das gegnerische Flugzeug substanziell reduzierte Signatur hat. Die Flugzeuge müssen schon in der Luft sein.
Wieso Alarmstarts? Die Shooter Rotte gammeln natürlich irgendwo am Tanker im Verfügungsraum und generiert einen Abfangvektor wenn sich eine Bedrohung ergibt.
Wie Luftüberlegenheitsjagd gegen Gegner mit signifikanten eigenen Stealth-Potential gestaltet ist eine komplett separate Frage, die sich so heute und morgen nicht stellt. Auch China benötigt noch mindestens zehn Jahre bis Stealth Jets in relevanter Quantität einsatzreif zu Verfügung stehen.
Und dann halte ich es für sehr Zweifelhaft, dass die neusten amerikanischen AEW Technologien nicht in der Lage sein werden diese Jets über große Reichweiten zu orten.
phantom schrieb:Zitat:Logischerweise hast du ein dichteres Netz wenn du mehr Shooter einsetzt. Das das aber effizienter ist drei anstatt einen Jet einsetzen glaubst du doch selber nicht. Der logistische Fußabdruck ist enorm und die bestehende Infrastruktur ganz schnell überfordert wenn du so einen Zirkus 300 Meilen weit draußen aufziehen willst.
Wenn man doppelt so viele F-35 wie F-22 im Betrieb hält, sind das bezüglich Wartung genau gleich viele Triebwerke.
Seit wann skaliert der Wartungsaufwand mit der Triebwerksanzahl? Da gibt es ja am Flugzeug sonst noch ne ganze Menge was gewartet werden muss. Und zwei Triebwerke heißt ja auch nicht, das da in der Triebwerksanalage alles doppelt vorhanden ist.
phantom schrieb:Zitat:Oder praktisch formuliert: Auf Guam findest du nicht genügend freie Betonfläche um den Luftraum über Taiwan mit F-35 zu fluten. Weniger, leistungsfähigere Maschinen sind hier die Antwort. Und besser als Jets wären Bomber. Aber das ist ein anderes Thema.
Und wie passen weniger leistungsfähige Maschinen mit Supercruise zusammen?
Garnicht, aber das ist ja auch ein ganz anderer Ansatz. Die Ökonomie der Bomberplattform ergibt sich aus der längeren Ausdauer und größeren Zuladung.
phantom schrieb:Zitat:Es schlägt doch niemand vor den Partrouillenflug im Supercruise durchzuführen. Auf die Idee kommst du nur weil du AEW und Shooter nicht trennst sondern in deiner F-35 Gesamtpaketlösung vereinen willst.
Supercruise ist eine situative Fähigkeit die es ermöglicht Assets zu sparen und schneller weiter draußen aktiv zu sein, WENN es nötig ist.
Wie bitte willst du in Zukunft so weit sehen, deine Logik bezieht sich immer aufs jetzt, berücksichtigt aber nicht die Stealthtechnik. Der physische Vorteil bringt dir nur was, wenn du sehr weit sehen kannst. Wenn das nicht gegeben ist, brauchst du mehr verteilte Einheiten.
Über die Gesamte Dienstzeit der F-22 und auch F-35 wird es die Ausnahme sein, dass man gegen HighEnd Stealth Jets antreten muss. Und zudem steht es in den Sternen ob China oder gar Russland jemals auf ein Stealth Niveau kommen, dass man mit dann modernen AEW Ansätzen nicht beherrschen kann.
Du skizzierst da eine operative Problematik die vielleicht mal 2030 relevant wird, wenn überhaupt. Eine Lösung dafür muss nicht heute gefunden werden, wie man das am Besten macht kann man in den nächsten Dekade entscheiden. Die Lösung lautet dann wahrscheinlich mehr Drohnen und ganz bestimmt nicht mehr Kampfjets.
phantom schrieb:Zitat:Eine F-22 kann ab Tanker damit in der gleichen Zeit in etwa einen doppelt so großen Raum abdecken wie ein Flugzeug, dass sich lediglich auf konventionelle Flugprofile stützt.
Das glaubst du doch selbst nicht, bis du nur auf dieser Geschwindigkeit bist, ist 30% der Strecke schon abgeflogen. Das machst du alles mit dem Nachbrenner. Dann ist es noch ein läppisches Delta im Vergleich zu einem normalen Flugzeug, welches auch den Nachbrenner abschaltet, aber kontinuierlich etwas an Speed verliert. Das reale Plus ist minimal, weil du eben nicht mit Mach 1.8 startest, weil der ganze Beschleunigungsvorgang deckungsgleich mit der normalen Maschine ist.
Die Zeit und damit Strecke um von Mach .8 auf 1.6 zu beschleunigen ist konstant und nicht abhängig von der Gesamtstrecke. Insofern ist die Aussage ‚schon 30% abgeflogen‘ nicht haltbar.
Nach dem was man liest benötigt die F-22 gut 50 Sekunden um entsprechend zu beschleunigen.
Wenn mich meine Mathekünste nicht ganz verlassen haben ergibt das eine Strecke von
S = 0,5* ( (548,8ms-274,4ms) / 50s ) * 50s² + 274,4m/s * 50s = 20580m
also sprich irgendwas in Richtung 20km. Lass es das doppelte sein und wir bewegen uns immernoch bei einen Fünftel bis einem Zehntel der Tiefe des abgedeckten Raumes. Und dann wird Supercruise erst interessant.
Zitat:Und es kommt mit der gleichen Geschwindigkeit wahrscheinlich fünfmal soweit bis wieder nachgetankt werden muss.
Bitte? Erklär das mal in einem Vergleich / Rechenbeispiel.[/quote]
Vergleichen wir mal die Super Hornet mit dem Raptor, die F/A-18E die beiden F414-400 schaffen mit Nachbrenner etwa das was die F119 der F-22 im Supercruise hinbekommen.
Der Verbrauch der F414 ist relativ sicher dokumentiert:
Im Nachbrenner 1,85 kg/daN h @ 97,9 kN = 18.112 kg/h pro Triebwerk.
Bei einer internen Treibstoff Zuladung von 4000kg (wir wollen das Ding ja nicht leerfliegen) ist nach weniger als Sieben Minuten Vollschub Ende.
Bei der F119 ist halt das Problem das sowohl der Schuboutput bei Full Military als auch der Treibstoffverbrauch auf diesem Leistungsniveau geheim gehalten sind.
Kursieren tun die Zahlen 80kg/kNh @ 116kN pro Triebwerk, das gibt ergibt gut 23 Minuten Vollschub.
Es ist hier nicht das fünffache sondern nur das dreifache aber die Richtung stimmt. Und wahrscheinlich ist das F119 Triebwerk eh noch effizienter.