ede144 schrieb:Dann stelle ich mal eine Frage: Wieviele Armeen gibt es in Deutschland die man mit deutschen Industrieprodukten ausrüsten könnte?
Das interessiert doch nicht, wenn du für eine Regierung (Kunden) bauen darfst, ist es in aller Interesse (Eigner Deutschland, Betreiber Bundeswehr, Hersteller EADS), dass das Gerät auch an Verbündete verkauft werden kann. Das senkt durch die Verteilung des Entwicklungskostenanteils den Stückpreis auf ein Niveau, welches das Produkt sowohl im Exportmarkt als auch für zukünftige Upgrades attraktiv macht.
Zitat:Du hast nur die Bundeswehr und die bestimmt was sie will, bzw. die Politik bestimmt es.
Es krankt hier an mehreren Stellen die man in den meisten Fällen problemlos beseitigen könnte.
Zitat:Dieser einzige Kunde hat sein Bestellvolumen in den letzten Jahren gewaltig reduziert und die Lieferanten haben Überkapazitäten, die man abbauen muß.
Das interessiert doch den Kunden nicht, als ob man EADS nicht den A... mit Entwicklung-/ Steuergeld (Risikokapital) vollgestopft hätte. Es gibt doch keine einzige Firma in der westlichen Welt, die man derart protektioniert hat. Ein klein wenig offener Wettbewerb würde diesem Moloch nun wirklich gut tun. Was die kleineren Firmen betrifft, so müssen sie halt Personal wieder abbauen, oder exportieren ... jede andere Firma muss auch flexibel sein und Produkte die am Markt gefragt sind, anbieten.
Zitat:Da man das aber aus strategischen Gründen nicht will, gibt man viel Geld für die Entwicklung aus, baut keine Serienfertigung auf sonder man produziert handwerklich mit den entsprechenden Kosten.
Durch diesen elenden Protektionismus ist die Industrie so träge geworden, dass trotz riesigem Entwicklungskostenanteil, viel zu teure und vor allem an völlig falschen Punkten, vergoldete Produkte entstanden. Wie willst du mit den sauteuren und nicht fertig entwickelten Produkten den Weltmarkt erobern. Die Produkte sind einfach schlecht, aber ihr lügt euch lieber in die Tasche, weil das Deutsche ja Top sein muss.
Zitat:Das es mit einem Lieferanten zu Abhängigkeiten kommen kann, hat mittlerweile sogar die Automobilindustrie gelernt, und sie vermeidet das, auch wenn es kostenmäßig nicht die beste Lösung ist.
Wie immer in Deutschland sind die Zulieferer an allem Schuld, könnt ihr eigentlich einmal euer eigenes Versagen zugeben? Wenn in Deutschland der Pilot noch mit 200000 Euro nach besseren Konditionen jammert und streikt, dann stimmt einfach etwas in den Köpfen nicht.
Zitat:In der Rüstungswirtschaft hat man mittlerweile das Problem, das man nicht wirtschaftlich produzieren kann, sondern nur Fähigkeiten erhält.
Mit den Entwicklungsgeldern eines EF, eines NH90, eines A400M, eines Tiger ... wenn man sich nicht dauernd auf die Vergoldung der Zellen versteifen würde und endlich im Einsatz perfekt funktionierende und breit einsetzbare Geräte konzentrieren würde, hätte man längst viel mehr Exportkuchen abbekommen. Aber der Zellenbauer verschleudert das Geld lieber selber, statt es sinnvoll in Zulieferer zu investieren, die dringend benötigte Qualität/Funktionalitätserweiterung einbringen würden. Die Bedingungen sind ja keinesfalls schlecht. Der Entwicklungskostenanteil ist ja mittlerweile derart hoch, dass die Produktion wirklich nur noch wie ein schlechter Witz daneben steht.
Die Industrie ist schlicht unfähig die Politik in die sinnvolle Richtung zu beraten. Dass es sich ökonomisch rechnet, daran hat auch die Regierung ein elementares Interesse. Es stimmt schlicht nicht, dass da die Regierung im Weg stehen würde. Hier treten die völlig unvernünftigen Militärs auf den Plan, die bei den Zellen bezüglich Physik, immer in jede erdenkliche Nische bauen wollen. Das vervielfacht die nötigen Projekte und lässt die Entwicklungskosten explodieren.
Das Gleiche gilt für die Bestände der Bundeswehr, Fähigkeitsüberschneidungen müssen entfernt / Gerät inklusive Personal gestrichen werden. So wird effektiv gespart, wenn man immer alles erhalten möchte, kann man nie grosse Kostenblöcke streichen.
Zitat:Und da spielt der Preis keine Rolle.
Der Preis spielt immer mit die wichtigste Rolle, das ist Steuergeld welches diese Firmen sinnvoll für Deutschland verwenden müssten. Von Fähigkeitserhalt kann doch nicht die Rede sein, im Vergleich zu den USA konstruiert ihr um mindestens ein Jahrzehnt hinterher. Diese Fähigkeit hätte man mit einem günstigen Lizenzbau von z.B. dem Apache zum halben Preis erhalten können. Die Industrie muss doch wenn neu konstruiert wird, einen Plan vorstellen, was sie besser als der Konkurrent macht, wie sie das Produkt attraktiv für viele Käufer macht, wie man später durch eine grosse Serie das Produkt durch Upgrades auf dem neuesten Stand halten kann.
Das ist doch alles nicht möglich mit all diesen fundamentalen Fehlern die ihr hier begeht. Ihr tretet sämtliche Regeln die zur besseren Produkteleistung und zu ökonomischem Erfolg führen könnten.