Hi Nightwatch,
Nightwatch schrieb:Was du dabei übersiehst: Selbst wenn du mit deiner technischen Behauptung x < > z recht hättest, die vermeidliche Folge lässt sich daraus für den realen Krieg nicht ableiten.
Krieg funktioniert nicht nach Formeln. Die technischen Gegebenheiten lassen sich auf dem Schlachtfeld so nicht eins zu eins in militärische Erfolge oder Misserfolge übersetzen.
Krieg, die bewaffnete Auseinandersetzung hängt an einer unglaublichen Menge an Einzelfaktoren, technische Leistungsmerkmale sind da nur ein Punkt.
Was du machst ist ein technisches Kräfteverhältnis (das niemand überhaupt genau kennt) herzunehmen und auf den ganzen Kriegsschauplatz und Kriegsverlauf zu extrapolieren. Das kann nie funktionieren.
Technische Faktoren, Ausbildung und Planung und das Konflikt Gebiet sind aber die einzigen Faktoren auf die man Einfluss nehmen kann, der Rest ist höhere Gewalt. Darüber hinaus sind die Faktoren Technik, Ausbildung und Truppenstärke die Entscheidenden Faktoren in Krieg gerade wenn wir über einen Krieg reden der Hauptsächlich zu See und in der Luft (aufgrund der Geographie) wie in Weltraum (ASAT) und in exotischen Cyberspace geführt werden würde. Natürlich kann auch die beste Technik nicht helfen wenn die Ausbildung und Moral schlecht ist oder wen schlicht die eigene Führung völlig versagt. Doch auf das Versagen bzw. die Inkompetenz des Gegners zu hoffen ist nun mahl auch keine Strategie (So wie es etwa Hitler beim Überfall auf die UDSSR, Japan in Pazifikkrieg, die USA in Korea Krieg oder Israel vor dem Jong Kippur Krieg taten) man muss immer mit den Schlimmsten rechnen und sich darauf vorbereiten.
Nightwatch schrieb:Nehmen wir doch mal deine gefürchteten Kurzstreckensysteme her. Welche Faktoren kämen zum tragen?
Klima
Topographie
Wetter
Priorisierung
Dislozierung
Ausbildung
Erfahrung
Wartung
Moral
Disziplin
Belastung
Motivation
Bedrohung
Bereitschaftsgrad
Kommunikation
Kommandostruktur
Rules of Engagement
Störmittel
Köder
Das Problem ist aber Nightwatch das dies auch Umgekehrt gilt, etwa dieselben Faktoren nehmen auch Einfluss auf den Angreifer. Wie etwa Klima, Topographie, Priorisierung, Dislozierung, Ausbildung etc.. Sprich das ist kein Problem des Verteidigers alleine sondern es sind Faktoren die für beide Seiten sowohl Vorteilhaft als auch von Nachteil sein können.
Nightwatch schrieb:…Statistisch gesehen kommen da dann wahrscheinlich 9 von 10 Lenkwaffen durch. Und selbst wenn es nur die Hälfte wären (die Russen selbst setzen die Kill probability technisch betrachtet ja auch nur bei 0.6 an) wäre das auch noch mehr als ausreichend.
Das 0,6 gilt pro Lenkflugkörper, darüber hinaus hat das Panzir S1 System schon in einen recht realistischen Test bewiesen das es in der Lage ist 5 von 5 Marschflugkörper zeitnah abzufangen was eine pK von 1 ergäben würde. Das es X-faktoren gibt die einen die Rechnung verhageln können ist zwar absolut richtig aber dies gilt nun mahl leider auch für den Angreifer. So etwa kann z.b die Topographie auch den Verteidiger begünstigen, genau wie das Klima ihn zum Vorteil des Verteidigers gereichen kann und auch seine Störmittel (ECM) und Köder (Radar Köder, Attrappen etc.) können die pK des Angreifers gravierend reduzieren.
Nightwatch schrieb:Generell kannst du sagen: Je komplexer, je fehleranfälliger die Technik hinter einem Prozess ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Prozess im entscheidenden Moment der Auseinandersetzung nicht erfolgreich stattfindet.
Prozesse müssen dementsprechend einfach gehalten und redundant aufgebaut sein. Je mehr Faktoren zum tragen kommen und je schneller und fehlerloser ein Prozess ausgeführt desto unbeherrschbarer wird er in einem militärischen Kontext.
Das ist absolut richtig, aber in wie fern spricht dieser Umstand nun gegen die IADS und für Air Power? Denn die steigende Komplexität ist gerade bei Air Power ein viel größeres Problem wo man nur begrenzten Raum und begrenzte Energie hat und ich spreche hier nicht alleine von Plattformen wie der F35 sondern auch von der F22 und aufgewerteten Legacy Maschinen.
Nightwatch schrieb:Soso. Ignorieren wir die ganzen ECM Geschichten an Bord solcher Flugzeuge einfach mal.
Und dies wohl auch aus guten Grund, ist das ECM und das Radar System des B51 ja so alt wie das Flugzeug selbst.
Nightwatch schrieb:In der Praxis würde ich – gesetzt den Fall es wäre aus irgendeinem mit nicht geläufigen Grund nötig B-52H bei so einer Bedrohungslage einzusetzen – auf einen Fähigkeitenverbund setzen um diese Bedrohung zu neutralisieren. Sprich, die Staffel B-52H wird durch Gowler oder einem Compass Call Flugzeug begleitet. Zusätzlich kommen MALD-J und andere Decoys zum Einsatz. Ich bin mir sicher, dass man dadurch den Verband einigermaßen maskieren und bessere Ziele vorgaukeln kann.
Hast du mahl versucht dir das Chaos am Himmel bei deinem Szenario vorzustellen? Eine Operation mit derartig vielen unterschiedlichen Waffenträgern aus völlig verschiedenen Verbänden alleine zu koordinieren und richtig zu timen ist eine gewaltige Herausforderung. Die Komplexität der Operation ist derartig groß das die Chance hoch wäre das etwas dabei schiff geht. Wie elegant ist dagegen der Einsatz der F35 gegen eine feindliche IADS in Vergleich zu diesen fliegenden Zoo aus F22, F18G, EC-130H, B52H, KC-135, E2D und E3-Sentriys, vereint die F35 doch Strike Kapazitäten mit VLO, ECM, Network-Centric Warfare Fähigkeiten, überlegene Reichweite und einer SA die der eine Fighter Group mit AWACS Support gleich kommt.
Zitat:Eine Alternative wäre ein Überschallangriff durch B1-B Bomber mit dem Ziel den Angriff innerhalb des gegnerischen Reaktionszyklus auszuführen.
Die B1B ist in Vergleich zur B52 definitiv ein herausragendes Flugzeug leider ist ihre Zahl gering und trotz seiner Geschwindigkeit bleibt er gegen Abfangjäger wie der Mig31BM und 5 Gen Kämpfer wie der PAK FA und der J20 sehr verwundbar. Sofern du ihn aber nur als Träger für die JSSAM-ER verwendest dürfte er eine sehr effektive Waffe sein.
Nightwatch schrieb:Die gegenwärtig aktiven EW Plattformen sind EA-18G, F-16CJ, RC-135V/W und EC-130H.
Mit Ausnahme der F18G ist keines der genannten Plattformen als modern zu bezeichnen und auch nur in sehr geringer Zahl vorhanden. Und selbst die F18G wird erst wenn sie mit dem NGJ ausgerüstet ist ihre volle Einsatzbereitschaft erreichen. Darüber hinaus sind alle genannten Plattformen sehr limitiert da sie entweder eine sehr geringere Reichweite aufweisen so wie etwa die F18G, F16DJ oder ein RCS das sie verwundbar gegen jede SAM und A2A Rakete auf maximale Reichweite (400km+) macht. Die USAF hat erst vor kurzen sogar selbst zugegeben, dass man das Elektromagnetische Spektrum an den Feind verloren hat, daher wartet man bei der USAF auch verzweifelt auf die F35.
Nightwatch schrieb:Der israelische Ausflug nach Syrien in 2007 ist aber ein Hinweis darauf, welche Fähigkeiten man in der Hinterhand haben könnte. Senior Suter (schon die Möglichkeiten dadurch für den Laien praktisch Scifi) wird nicht der einzige Pfeil im Köcher sein.
Was aber eher nach dem Prinzip Hoffnung klingt. Kaum ein anderer Bereich wurde von der USAF derartig sträflich vernachlässigt wie ECM. Möglich ist sicher viel, nur ist da nun mahl eine gewaltige Lücke zwischen was möglich und was real verfügbarer ist.
Nightwatch schrieb:Es ist überhaupt nicht fraglich ob THAAD in der Lage wäre solche Systeme abzufangen. Das System wurde explizit gegen solche Bedrohungen entwickelt. Ebenso Aegis BMD und mit Abstrichen PAC-3.
Es sollte machbar sein einen ziemlich vernünftigen Schutzschirm über Guam und Okinawa aufzuspannen. Es wird für die Chinesen schwer sein, größere Salven zu generieren. Die Bestände sind schon von Haus aus nicht so groß und die Systeme sind auch noch für andere Bereiche vorgesehen. Zudem ist der CEP einfach immernoch mangelhaft.
THAAD als auch SAM3 wurden vornehmlich dazu entwickelt gegen Primitive SRBMs und MRBMs zu funktionieren das heißt gegen Irakische und Iranische SCUD Derivate oder Nord Koreanische Raketen wie der Nadong und der Taepodong 1 eine DF21 oder DF26 wie auch Russischer IRBMs wie etwa die SS-26/Iskander sind eine ganz andere Herausforderung. Die DF21 und DF26 sollen z.b ein MARV Sprengkopf besitzen der also keiner Baltischen Flugban mehr folgt während bei der SS-26 gleich mehrere Gegenmaßnahmen (MARV, High Speed (Mach 6-7), Signatur Reduzierung und ein ECM-System) gezogen wurden um PAC3 und THAAD zu begegnen. Die Iskader hat übrigens ein CEP von ca. 7m und sie wird auch nach China exportiert werden auch wird gemunkelt/bzw. ist sicher das die Iskader-M den INF-Vertrag verletzten soll. Was die Präzision der Chinesischen MRBMs angeht so wäre diese dabei auch nur ein Problem sofern man gehärtete Flugzeug Hangars hätte, die einen direkt Treffer nötig machen würden. Leider gibt es diese Anlagen nicht einmal auf Guam und die Chinesen hätten daher ein leichtes Spiel mit ihren Bomblet Warheads. Zumal der CEP der neueren DF21C gar nicht schlecht ist, wird dieser doch mit 30-40m angegeben. Ein weiteres Problem stellen die Hunderten Chinesischen Marschflugkörper dar (DH-10 , CJ-10) die biss Guam reichen und der Amerikanischen Tomahawk ebenbürtig bzw. überlegen sind (deutlich höhere Reichweite).
Nightwatch schrieb:In diesem Zusammenhang sei auch nocheinmal erwähnt, dass es für China strategisch problematisch sein kann Korea/Japan/Australien zu beschießen. Selbst wenn von dort aus US Streitkräfte operieren sollten. Derartige Attacken – zwangsläufig verbunden mit erheblichen zivilen Opfern – hätten sehr wahrscheinlich einen Kriegseintritt zur Folge, mit dem Ergebnis, dass die zahl der relevanten militärischen Basen exponentiell steigt.
Würde China es aber nicht tun, so hätten sie verloren, würden sie es dagegen tuchen, so hätten sie gute Chancen zu gewinnen ! Sprich das die Chinesen mindestens Japan angreifen würden, ist so gewiss wie der Deutsche überfall 1914 und 1940 auf Belgien. Denn die USA haben in Japan ca. 160 Installationen die in jeden Krieg in der Region von entscheidender Bedeutung währen, zumal ankert in Japan auch noch die 7 US Flotte. Nicht gegen Japan loszuschlagen würde bedeuten das die USA Sichere Häfen, Flugplätze, Radar Basen und Munitionsdepots in unmittelbarer Nähe des Konfliktgebiets hätten. Auch ist das Taiwan Szenario längst nicht mehr das einzige plausible Szenario für einen Amerikanisch-Chinesischen Krieg da ein Japanisch-Chinesischer Konflikt sogar noch wahrscheinlicher diese Tage erscheint.
Nightwatch schrieb:Da ist dann auch der schon erprobte Ansatz der US Luftwaffe relevant, die komplette Logistikkette von vier F-22 in eine C-17 zu packen um damit auf jedem Flugplatz binnen 24 Stunden einsatzbereit zu sein. Von Korea bis Australien gibt’s ne Menge Flugplätze in der Region…
Was an der Situation aber nicht viel ändern würde , da man immer noch von Flugplätzen starten müsste die in permanenter Reichweite feindlicher MRBMs und Marschflugkörper liegen würden.
Nightwatch schrieb:Genau das muss man eben nicht tun. Das du in solchen Kategorien denkst zeigt, dass du den Hochtechnologiekrieg im 21. Jahrhundert falsch verstehst.
Kriege werden selten bis zum Ende ausgefochten. Der totale Krieg des 20. Jahrhunderts eine die historische Anomalie und ist nicht die Regel für kriegerische Auseinandersetzung zwischen staatlichen Akteuren in unserer Zeit. Die Anwendung von Militärische Macht ist kein Selbstzweck, sondern nur ein Werkzeug des politischen Gestaltungswillens. Heute mehr denn je….
Vorweg ist die Aussage an sich das “totale“ Kriege bzw. große Kriege eine Anomalie währen ohne konkreten Beweis. Die Menschheit ist nicht besser und nicht schlechter als sie es immer war und wenn wir uns die menschliche Geschichte der letzten 3000 Jahre anschauen so sind große Eroberungskriege häufig anzutreffen und eben keine “Anomalie“ des 20 Jahrhunderts und auch die zweite Hälfte des 20 Jahrhunderts sah viele Kriege hocher Intensivität so etwa der Korea Krieg, der 6 Tage Krieg, der Vietnam Krieg, der Jom Kippur Krieg , der Libanonkrieg 1982, Der Irakisch-Iranische Krieg (erster Golfkrieg) und darauf der zweite Golfkrieg (Desert Storm), Kosovo 1999 etc. Selbst die Liste der Symmetrischen Kriege der letzten 50 Jahre alleine ist wie du sehen kannst verdammt lang, daher ist deine Aussage von begrenzten Krieg eher in der Kategorie Wunschdenken einzuordnen als in der Realität. Krieg ist und war immer die Fortführung der Politik mit anderen Mittel und wie weit dieser geführt werden kann hängt eben von den Möglichkeiten der beteiligten Konfliktparteien ab. Schwäche schafft Möglichkeit und wie schwächer man ist desto größer die Möglichkeiten für den Gegner mehr seiner Ziele wenn nicht alle (also deine Vernichtung) zu erreichen (macht dir Putin grad in Europa vor und Rot China in Pazifik).Und das man den Kalten Krieg mehr oder weniger glimpflich überlebte war schlicht der Tatsache geschuldete das die Westliche Schwäche nie derartig groß war das sich die Kommunisten nie einen realen Sieg in einen World War III erhoffen konnten (und dennoch stand man mehrmals kurz davor, wie etwa während der Kuba Kriese).
Zitat:Diese Realitäten spiegeln sich letztenendes auch in Rüstungsvorhaben wieder. Selbstverständlich benötigen wir verschiedene Assets um unseren Interessen entsprechend abgesteckte Einflussbereiche zu verteidigen bzw. durchzusetzen. Hierzu ist es jedoch keinesfalls nötig so zu rüsten als der finale Kampf der Systeme unmittelbar bevor. Das hat sich überlebt.
Insofern liegt der Fokus militärischer Aktion und militärischer Rüstung eben weniger auf der Frage wie man ein 1.5 Milliarden Volk mit einer totalen Luftoffensive zur Kapitulation bombt. Sondern darauf, wie und mit welchen Assets feindliches Handeln gegen uns und unsere Interessen verhindert werden kann.
Und das ist militärisch betrachtet in der heutigen Zeit relativ leicht und mit einem Bruchteil der zu Verfügung stehenden Assets machbar.
Provokativ ausgedrückt: Eine Invasion Taiwans wehrt man im Zweifelsfall mit einer gut platzierten Virginia und zwei Rotten F-22 ab.
Dieser Ansatz scheitert schon daran das man mit dieser Taktik keine Eskalation gewinnen könnte. Wenn China z.b Taiwan erobern will so wird es sich nicht von einigen verloren Kampf Flugzeugen daran hindern lassen. Selbiges gilt für die Senkaku Inseln oder für die Chinesischen Ansprüche gegen Vietnam oder den Philippen.
Wenn du dich etwas mit der Chinesischen Strategie beschäftigst also Anti-Access/Area Denial und der Amerikanischen AirSea Battle die eben darauf abzielt die A2/AD Strategie der Chinesen zu kontern. So sieht alles nach einen sehr großen Krieg aus, egal von welcher Seite du es auch betrachtest! So sieht die Chinesische Doktrin etwa vor die Amerikanischen Kräfte in Pazifischen Raum auszuschalten und eine weitere Intervention von neuen US See und Luft Kräften zu verhindern oder wenigstens so lange hinauszuzögern biss China Fakten geschaffen hat (also Territorium oder ganze Länder in der Region besetzt hat). Dafür baut China eine gewaltige Seekriegsflotte auf, daher rüstet man die PLANAF massiv aus, so sollen mindestens 700+ 5 Gen fightet beschafft werden und daher setzt man auf neuartige Offensiv Waffen wie ASAT (Zielt auf das GPS, AEHF und Milstar ab) und ASBMs (DF21D und DF25D) die auf die US Carrier Strike Groups zielen wie auch auf massive Cyber Kriegsführung auf allen Ebenen. Und nicht zu vergessen daher vergrößern und verbessern die Rot Chinesen auch zunehmend ihr Arsenal an klassischen Offensivwaffen also an IRBMs, MRBMs und Marschflugkörpern verschiedener Reichweite.
Die "neue" Amerikanische Doktrin dagegen zielt nun eben darauf ab, genau dies zu verhindern also den Zugang zu den Verbündeten selbst in Krieg offen zu halten und die See und Lufthoheit nicht zu verlieren bzw. sie wiedererkämpfen zu können bevor der Gegner (also China) seine Kriegsziele erreicht hat. Als Folge arbeitet man trotz der katastrophalen Obama Administration an neuen Waffen und Taktiken die mit dieser Bedrohung umgehen können sollen, so etwa an den L-RBS/B3, Hyperschall Waffen, einen neunen VLO Marschflugkörper, THAAD, SM3, SM6,ADMR, der F35 oder verbesserten Virginia Class SSNs etc. Der Punkt ist das es sich dabei eben um Szenarien extrem Hocher Intensität handelt und nicht um Scharmützel wie du sie gerne führen würdest.
Fazit. Die Zerstörung der Chinesischen Flotte, der Küstennahen Luftabwehr, der Kommando Struktur und der PLANAF wie der bereits gelandeten Chilenischen Invasion Truppen (etwa auf Taiwan oder kleineren Japanischen Inseln) währe unabdingbar für einen Alliierten Sieg (USA+ Verbündete). Genau wie für China die Zerstörung der Amerikanischen 7 Flotte wie der US Basen in Japan und Guam und auch der Japanischen Marine und Luftwaffe unabdingbar währe um Taiwan erobern zu können. Daher würde jeglicher Amerikanisch-Chinesische Konflikt auf einen massiven See und Luftkrieg wie einen Schlagabtausch mit Konventionellen SRBMs, MRBM wie Marschflugkörpern hinauslaufen. Selbst ein Japanisch-Chinesischer Krieg um die Senkaku Inseln könnte leicht zu einen umfassen See und Luftkrieg zwieschen China und Japan mit den USA alls Verbündeten eskalieren.
Nightwatch schrieb:Es gibt keinen gesteigerten Grund warum man SDB und JDAM einsetzen kann aber JSOW und JASSM nicht. Die Hauptarbeit erledigt eh die Lenkwaffe, Koordinaten füttern und das wars. Von der Hardware her überhaupt kein Problem, die F-22 schleppt Zusatztanks die mehr als doppelt so schwer sind. Kosten wahrscheinlich unter einer Milliarde US-$.
Bei der JSOW muss man zuerst die Frage klären ob diese Waffe von der F22 Intern Mitgeführt werden könnte. Bei der JASSM dagegen ist es eine Frage der Tragfähigkeit der Flügel bzw. der Waffen Anhänger die es zu klären gilt. Ich bin jetzt aber nicht mehr so pessimistisch was dies anbelangt, da du zu recht auf die Fähigkeit der F22 verwiesen hast gar 5000ibs Tanks zu tragen. Trotzdem ist es seltsam das weder JSOW noch JASSM in der F22 integriert wurden wohingegen selbst alte F15E und F16Block52 mit der JSOW und JSSAM ausgerüstet wurden.
Nightwatch schrieb:Drohnen müssen in einem High Intensity Umfeld grundsätzlich autonom agieren können.
Richtig, dies ist auch die einzige Logische Lösung für das Problem von ASAT, ECM und Cyber Angriffen leider sehe ich das Konzept nirgends Gestalt annehmen was wohl vor allem politische Gründe hat.
Nightwatch schrieb:Grundsätzlich muss man aber eh darüber nachdenken, ob Steuerungsbefehle immer über Satelliten laufen müssen. Ich könnte mir Beispielsweise vorstellen, Drohnen künftig etwa von Flugzeugträgern aus zu lenken. Steuerungssignale würden dann nur lokal über Relais (andere Drohnen oder auch EA-18 / E-2D) weitergeleitet. Hier ist eine ganze Menge machbar und Stören keineswegs so leicht wie du dir das vorstellst. Es ist eben nicht so, dass zwangsläufig immer ständig eine offene / sichtbare Datenverbindung bestehen muss.
Was das Problem sogar noch verschlimmern würde, denn so machst du auch deine Assets bzw. gar die Trägergruppe selbst zur Zielscheibe und dies ohne das du das Cyber oder das ECM Problem mit gelöst zu haben. Und was Stealth Kommunikation angeht, so wäre dies auf kurzer Distanz zwar möglich wenn auch Schweine teuer. aber auf großer Distanz ist es technisch nicht möglich.
Nightwatch schrieb:Und im Übrigen, ein Kampfflugzeug ist gegen Cyberangriffe genauso verwundbar wie eine Drohne. Wenn Flugsysteme infiltriert und geschädigt werden kann ein Pilot auch nichts mehr machen so technisiert wie die Jets heute sind.
Richtig, auch ein bemanntes Kampfflugzeug ist gegen einen eingebauten Kill-Switch nicht gefeit aber gegen klassisches Cyber oder ECM dagegen sehr wohl. Das schlimmste was da bei ECM passieren kann ist bei einem bemannten Flugzeug "nur" das man seine Lenkwaffen oder seine Kommutation stört, während Cyber-Angriffe auf das einbrechen in der Battle Cloud selbst beschränkt währen. Das Bemannte Flugzeug per Enter Taste zu zerstören oder gar zu kapern ist aber anders als bei nicht vollautonomen Drohnen eben nicht möglich und das ist ein gewaltiger Unterschied in einen Krieg gegen einen Gegner (Rot China) der sich auf Cyber Warfare spezialisiert hat.
Nightwatch schrieb:Deine erste Antwort: Sie kommt näher ran ohne entdeckt und abgeschossen zu werden.
Das ist Unfug, bei extern mitgeführten Antischiffsraketen erhöht sich die RCS derart, dass kein militärisch relevanter Unterschied zwischen den Jets besteht.
Sorry aber hier stehst du mit der Physik selbst in Konflikt. Denn Selbst mit Waffenaufhänger bleibt das RCS der F35 noch weit unter den RCS einer F18E/F/G in Clean Konfiguration. Hier ein simples Gedankenspiel ohne dabei zu tief ins Detail zu gehen, das Frontale RCS einer F35 mit interner Bewaffnung beträgt sagen wir ca. 0,015m2 das der JASSM (mit eingeklappten Flügel) wohl ca. 0,005m2 nun bleiben noch die zwei Anhänger bzw. fier Anhänger (gehen von Max JASSM Bewaffnung aus) diese sind ebenfalls nicht so unstealthy und zeigen einen 35 % Winkel auf, trotzdem können wir aber davon ausgehen das jedes dieser Anhänger das RCS der F35 um ca. 0,02m2 frontal verschlechtern würde. Unsere F35 mit 4X externen JSSAM wäre mit einen daraus folgenden RCS von 0,115m2 zwar klar weniger Stealth als eine F35 ohne Externe Bewaffnung ( RCS von 0,015m2) aber immer noch weit unter den Wert einer F18E/F oder jedes anderen Legacy Jets inklusive der F15SE etc. und zwar ohne Waffen.
:mrgreen:
Wie gesagt, sehr vereinfacht aber die Grundaussage ist richtig, eine deutliche Steigerung des RCS würdest du nämlich nur dann haben wenn du Externe Waffen verwendest die eben selbst nicht Stealth sind also etwa JDAM, SLAM, AIM120C7/D, MK84 etc. aber die JSOW wie auch die JSSAM sind LO/VLO Waffen.
Zitat:Deine zweite Antwort: Sie kann schneller fliegen.
Auch das ist komplett fürs Quartett, weil es keine praktische Relevanz hat ob der Waffenträger jetzt mit Mach .6 oder .8 die JASSM 500km vor dem Schiff auf die Reise schickt. Das es so ist bestreitet niemand, aber es hat keine praktische Relevanz.
Schneller bedeutet, dass du Zeitkritische Angriffe führen kannst, schneller bedeutet dass du der Waffe mehr Energie mitgibst was die Reichweite der Waffen weiter erhöht. Darüber hinaus erlaubt eine höhere Geschwindigkeit das Gefahrengebiet nach Abschluss der Mission auch schneller zu verlassen.
Nightwatch schrieb:Deine dritte Antwort: Sie kann weiter fliegen.
Auch das ist auf dem Papier richtig, hat aber in der Praxis keine Auswirkung. Voll aufgerödelt mit Außenlasten müssen beide Flugzeuge nach einem Trägerstart neu betankt werden. Du sparst sicher irgendwo an Tankerkapazitäten, aber das rechtfertigt das Programm nicht.
Falsch, überlegene Reichweite bedeutet, dass die F35 viel weiter von Träger aus operieren kann was die Sicherheit für die Trägergruppe massiv erhöht und sein Operationsradius effektiv verdoppelt. Eine F35 kann dazu auch viel länger in der Luft bleiben und so auch weit länger nach potenziellen Zielen bzw. Bedrohungen suchen als es etwa eine F18E/F/G könnte, mit anderen Worten neben Stealth ist die Reichweite wohl der größte Pluspunkte der F35C gegenüber der Legacy Flotte der Navy.
Nightwatch schrieb:Zusammenfassung: Die F-35 hat in der ASuW Rolle keinen entscheidenden Vorteil gegenüber der F/A-18E/F.
Zusammengefast die F35 ist in der ASuW Rolle der F18 E/F/G weit überlegen. Sie ist deutlich Überlebensfähiger, sie hat die doppelte Operative Reichweite und auch die höhere Verweildauer.
Nightwatch schrieb:Ach ja schön. ‚Plattform vs Plattform‘ , ‚Gen X gegen Gen Y‘. Nur weil etwas modern aussieht ist es nicht 5th Gen. Amerikanisches 5th Gen mag dominieren – chinesische Basteleien…
Aber was interessiert mich das? Bis China es mal gebacken bekommt irgendwann um 2030 einen ernsthaften Flottenträger mit mehr als einer Handvoll Flugzeugen auf See zu halten hätte nach meinem Ansatz F/A-XX schon IOC. Dazu wäre schon ein 5th Gen UCAV seit mehr als einer Dekade im Einsatz. Im Verbund wäre ich immer gut aufgestellt um dieses Problem zu lösen.
Nightwatch ich würde hier lieber mit der Selbstbeweihräucherung aufhören, die Chinesen haben mit der J20 und der J31 zwei 5 Gen Prototypen die wenigstens dem PAK FA Design technisch gerade was Stealth anbelangt überlegen sind. Selbst wenn die J31 und J20 der F35 und F22 unterlegen sein dürften (auch wenn nicht so unterlägen wie es etwa die PAK FA ist) so wären sie immer noch jeden Legacy Jet egal wie aufgebohrt weit überlegen. Sprich, hast du keine 5 Gen Fighter auf den Träger so bist du tot egal ob da ein USN Logo nun drauf ist oder nicht und was die Chinesische Träger Flotte angeht so wird erwartet das diese um 2025 zwei Operative Träger und einen weiteren großen mit Katapulten in IOC haben wird. Und was die F/A-XX anbelangt so wird diese sehr wahrscheinlich "nur" ein umfangreicherer Block Upgrade der F35C sein als ein komplett neues Flugzeug.
Nightwatch schrieb:Es ist keine Frage der Avionik. Die F-35 vereint von EW bis AEW&C viele Fähigkeiten in einer Maschine und einem Piloten. Egal wie viel man automatisiert, da ist sehr schnell einfach das Leistungsmaximum erreicht.
Falsch, es hat sehr wohl was mit der Avionik zu tuchen, denn die Avionik ist ja das was den Piloten überhaupt dazu befähigt eine SA zu nutzen die sonst nur mit AWACS, hunderten von Flugstunden an Ausbildung und extremen Stress zu erreichen wäre. Denn die Avionik der F35, übernimmt eben den Großteil der Arbeit des Piloten damit sich eben dieser voll auf dem Kampf konzentrieren kann. Die Avionik der F35 bzw. dass DAS System wertet die eigenen Sensoren also IRST, Radar etc. aus während es gleichzeitig automatisch mit den DAS andere F35 kommuniziert und Daten austauscht wie auch die Daten von anderen Plattformen (z.b E2D, DDG51 etc.) analysiert umso ein umfassendes Lagebild (SA) für den Piloten zu generieren. Dieser bekommt davon dabei selbst nichts mit, sondern ihn werden gleich auf den Display alle relevanten zu Verfügung stehenden Daten angezeigt plus einer Bedrohungsanalyse und empfohlenen Zielen.
Edit:
Und in genau dieser überlegenen SA liegt der Schlüssel zum Sieg und zur Überlegenheit der F35 gegen andere Maschinen und da kann selbst die F22 nicht annähernd mithalten. Und das ist auch was die F35 ja so teuer macht in Vergleich zu weniger Komplexen Maschinen. Denn die Software und Avionik die all dies ermöglichen soll ist extrem kompliziert und komplexen und daher ja so teuer und nicht etwa weil die Flugzelle so kompliziert währe oder weil so viele Waffen geschleppt werden müssen.
In Vergleich dazu ist die Avionik der F22 geradezu primitiv bzw. klassisch, ein starkes Radar mit LPI, ein Infrarot basierter Raketenwarnsystem und ein Maßgeschneidertes Kommunikationssystems was LPI Kommunikation mit anderen F22 ermöglicht. Dies erlaubt es der F22 in einer Weise zu operieren wie es ihre Vorgängerin die F15 tat also wie ein 4 Gen Kämpfer nur eben mit den 5 Gen Vorteilen wie ASEA, Stealth und Supercruise. Bei der F35 verhält es sich anders hier wird den Piloten ein umfassendes Elektronisches Asset packet zu Verfügung gestellt was in etwa den Wert eines Waffensystem Offizier und eines AWACS Operators entspricht. So mag die F22 zwar das bessere Flugzeug sein (Sie ist schneller, sie ist wendiger und hat bessere LO/VLO Eigenschaften) aber die F35 ist definitiv das bessere Konzept für den Krieg sofern sie auch nur annährend an die versprochenen Kapazitäten heranreichen kann. Würde man die Avionik und das Triebwerk der F35 mit der Flugzelle der F22 verbinden so hätte man wohl ein 6 Gen Kämpfer aber billiger wäre diese Lösung bei leibe nicht.