@Erich
In Syrien und Pakistan greifen Rebellen einen Flugplatz an und schon siehst Du eine vergleichbare Situation? Sonst bist Du doch differenzierter. Schade auch, dass Du die syrischen Rebellen inzwischen in den "islamische-Fundamentalisten"-Topf schmeisst. Was für die Taliban gilt, gilt bei den syrischen Rebellen nur zu einem kleinen Prozentsatz.
Was die "Balkanisierung" in Pakistan angeht: die gibts schon lange. Die Stammesgebiete im Norden sind schon lange autonom. Jedenfalls schon vor der Zeit, als pakistanische Taliban und das pakistanische Militär aneinandergerieten. Daneben gibts mit Belutschistan noch eine weitere Region, wo die Regierung in Islamabad wenig zu sagen hat. Ansonsten scheint es im Land relativ ruhig, sprich keine medienwirksamen separatistischen Tendenzen. Sprich: Pakistan ist stabil genug, als dass sich demnächst mal eine Aufteilung abzeichnet. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Taliban mal die Macht übernehmen sollten, mag sich das vielleicht ändern. Man darf aber nicht vergessen, dass Pakistan viel grösser und bevölkerungsreicher ist als Syrien und dass die Taliban eine Minderheit sind.
hunter1 schrieb:@Erich
Schade auch, dass Du die syrischen Rebellen inzwischen in den "islamische-Fundamentalisten"-Topf schmeisst. Was für die Taliban gilt, gilt bei den syrischen Rebellen nur zu einem kleinen Prozentsatz.
Hast du da genauere Zahlen zu oder ist das eine kühne Behauptung?
Die Meldungen der letzten Wochen/Monate lassen er den Schluss zu das radikal-Islamische Kräfte eine sehr große Rolle in Syrien spielen.
Zitat:Hast du da genauere Zahlen zu oder ist das eine kühne Behauptung?
Die Meldungen der letzten Wochen/Monate lassen er den Schluss zu das radikal-Islamische Kräfte eine sehr große Rolle in Syrien spielen.
Das mit den Meldungen ist ja so eine Sache, wenns um Syrien geht...Meldungen aus dem "Westen" und von der syrischen Opposition werden jeweils vom Pro-Assad-Lager gleich als Lügen und Propaganda abgestempelt, Meldungen vom syrischen Regime und seinen Verbündeten darf man also getrost in die selbe Ecke stellen. Meldungen über Extremisten habens zudem ziemlich leicht, in den Medien einen Spitzenplatz zu erhalten.
Ich beziehe mich auf einen Beitrag von Schneemann (27.Sep.):
<!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?f=42&t=1903&start=855#p158137">viewtopic.php?f=42&t=1903&start=855#p158137</a><!-- l -->
Daraus:
Schneemann schrieb:Auszug aus dem Rian-Artikel:
Zitat:Rund 5000 ausländische Söldner kämpfen derzeit gegen die Regierungstruppen in Syrien.
Genau die gleiche Zahl hatte ich ja schon vor ein paar Tagen geschätzt, wobei es dann bei der gleichen Aussagekraft bliebe: Dies sind allenfalls 5-10% aller Aufständischen dort. Insofern kann man auch schlecht von einer Aufstandsbewegung sprechen, die nur aus irgendwelchen sunnitischen Islamisten besteht.
Mehr hab ich dazu nicht. Inwieweit das noch den jetzigen Verhältnissen entspricht, kann jeder für sich selber einrichten, je nach Weltsicht. Ergo ist es eine kühne Behauptung. Genauso kühn ist andererseits die Behauptung, die syrischen Rebellen seien alle islamische Fundamentalisten, bzw. dass diese eine tragende Rolle beim Aufstand spielen. Und noch viel kühner ist es, die Situation in Syrien mit der in Pakistan gleichzusetzen.
Mit radikal-Islamische Kräfte meine ich natürlich nicht nur Leute aus dem Ausland, sondern auch Syrer.
Ich verlagere die Diskussion mal in den Syrien-Strang.
zerfällt Pakistan nach dem Muster der Afghanen?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/pakistan-taliban-richten-21-soldaten-hin-a-875139.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 75139.html</a><!-- m -->
Zitat:30.12.2012
Pakistan Taliban richten 21 Soldaten hin
Sie wurden entführt, gefesselt und anschließend brutal hingerichtet: Taliban-Kämpfer haben 21 pakistanische Soldaten erschossen. Die Leichen lagen in einer unbewohnten Gegend im Nordwesten Pakistans. Ein Soldat überlebte das Massaker schwerverletzt.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/pakistan-sieben-tote-bei-angriff-auf-hilfsorganisation-1.1562537">http://www.sueddeutsche.de/politik/paki ... -1.1562537</a><!-- m -->
Zitat:1. Januar 2013 14:53 Pakistan
Sieben Tote bei Angriff auf Hilfsorganisation
In Pakistan sind erneut Mitarbeiter eines Hilfswerks Opfer eines Anschlags geworden: Sieben Menschen sterben, als Unbekannte ihren Kleinbus beschießen. Möglicherweise wurden sie mit Impfhelfern verwechselt, deren Arbeit die Taliban verhindern wollen.
...
http://www.n-tv.de/politik/USA-toeten-Mu...86286.html
Zitat:Donnerstag, 03. Januar 2013
Drohnenangriff in Pakistan
USA töten Mullah Nazir
Mullah Nazir bekämpft seit Jahren von Pakistan aus, ausländische Truppen in Afghanistan. In Pakistan lebt er unbehelligt, weil er dort einen inoffiziellen Nichtangriffspakt mit der Armee geschlossen haben soll. Die USA spüren ihn dennoch auf und töten ihn. Die Sicherheitslage in Pakistan wird dadurch fragiler.
...
Zitat:Bombings kill 115 people in Pakistan
QUETTA, Pakistan (AP) — A series of bombings killed 115 people across Pakistan on Thursday, including 81 who died in twin blasts on a bustling billiards hall in a Shiite area of the southwestern city of Quetta.
Pakistan's minority Shiite Muslims have increasingly been targeted by radical Sunnis who consider them heretics, and a militant Sunni group claimed responsibility for Thursday's deadliest attack — sending a suicide bomber into the packed pool hall and then detonating a car bomb five minutes later.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.usatoday.com/story/news/world/2013/01/10/pakistan-bomb-billiards-hall/1823409/">http://www.usatoday.com/story/news/worl ... l/1823409/</a><!-- m -->
http://www.spiegel.de/politik/ausland/pa...77580.html
Zitat:Massenprotest
Oberstes Gericht in Pakistan ordnet Festnahme des Premiers an
Von Hasnain Kazim, Islamabad
Die Atommacht Pakistan stürzt in eine tiefe Führungskrise. Hunderttausende demonstrieren und jubeln dem selbsternannten Revolutionsführer Tahir-ul-Qadri zu. Jetzt hat der Oberste Gerichtshof die Festnahme des Premierministers veranlasst.
Zitat:Pakistan plant Freilassung aller gefangenen afghanischen Taliban
Abu Dhabi (Reuters) - Pakistan plant sämtliche noch festgehaltenen Taliban-Kämpfer aus Afghanistan freizulassen.
Dies solle nach und nach geschehen, kündigte Außenminister Jalil Jilani auf einer Pressekonferenz in Abu Dhabi am Freitag an. Auf die Frage, ob die Maßnahme auch für die ehemalige Nummer zwei der Taliban, Mullah Baradar, gelte, antwortete er: "Das Ziel ist es, alle freizulassen." Weiter äußerte er sich nicht. Offenbar soll die Aktion ein weiteres Signal an die Taliban sein, dass Pakistan es ernst meint mit den Bemühungen um eine Aussöhnung mit den Islamisten. Pakistan hatte bereits vor kurzem der Freilassung afghanischer Taliban-Funktionäre zugestimmt, um einen Friedensprozess in Afghanistan in Gang zu bringen...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE90H03W20130118">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 3W20130118</a><!-- m -->
Schätze mal, das hat weniger mit der Absicht, den Friedensprozess in Afghanistan voranzutreiben, zu tun, als mit dem Hintergedanke, die Radikalen im eigenen Land zu befriedigen. Jedes Zugeständnis hier wird aber als Schwäche, nicht als Entgegenkommen erkannt werden...
Schneemann.
Stelle doch bitte deine Spekulationen nicht als unumstößliche Wahrheit dar Schneemann.
Zum Artikel:
Zitat:Eine Annäherung an die Taliban wird immer dringender, da die ausländischen Truppen ihre Kampfeinheiten bis 2014 aus Afghanistan abziehen wollen.
Ist doch klar das die Pakistaner zu ihrem zukünftigem Nachbarn gute Beziehungen wünschen.
Das ist keine Spekulation, es liegt schlicht auf der Hand. Pakistan hat massive Probleme mit Fundamentalisten im eigenen Land. Denen will man so auch entgegenkommen. Nur wird dies leider nichts helfen, zumindest nicht auf Dauer...
Schneemann.
Mir ist nicht bekannt das es vor 2001 ähnliche Probleme gegeben hat. Es hat immer Frieden geherscht.
Erst der US geführte Krieg hat die jetzigen Probleme hervorgebracht.
Ich sehe das so das Pakistan wieder den Status Quo wiederherstellen will, was vernünftig ist.
Pakistan und Afghanistan werden derzeit keine andere Wahl haben, wie mit bestimmten Volksgruppen oder Warlords eine Übereinkunft zu treffen. Die Schwäche besteht darin, dass beide Regierungen jeweils Teile ihres Staatsgebietes nicht kontrollieren. Das pakistanische Militär wäre in der Theorie in der Lage dazu, diesen Mangel an Kontrolle und Staatsmacht für eine ganze Weile gewaltsam zu eliminieren. Daran zweifel ich nicht. Trotzdem bewegen sie sich praktisch einfach in gar keine Richtung entscheidend. So wird ein bischen gekämpft und ein bisschen kooperiert, während das Gesamtkonstrukt weiter erodiert.