Zitat:Kein Terror-Abendessen
"US-Behauptungen sind bizarr"
Mit scharfer Kritik hat der pakistanische Ministerpräsident Shaukat Aziz auf US-Angaben reagiert, wonach bei einem amerikanischen Raketenangriff auf ein Dorf an der Grenze zu Afghanistan mehrere El-Kaida-Terroristen getötet wurden.
Diese Behauptungen seien "bizarr", sagte der Regierungschef dem Nachrichtensender CNN bei einem USA-Besuch. Es gebe keinerlei Hinweise, dass bei dem Angriff auf das pakistanische Dorf Terroristen getötet wurden.
Vor allem die Behauptung, dass ausländische Terroristen in dem Dorf zu einer Besprechung während eines Dinners zusammengekommen seien, entbehre jeglicher Grundlage, betonte Aziz. "Diese Leute kommen in so einer Gegend oder Umgebung nicht zu einem Abendessen zusammen." Bei dem Angriff, der landesweite Proteste auslöste, kamen nach früheren pakistanischen Angaben 18 Menschen ums Leben. Aziz bezifferte die Toten nun mit 13.
Nach inoffiziellen amerikanischen Angaben sollen bei dem Angriff vier bis acht El-Kaida-Mitglieder getötet worden sein. Die Leichen seien von Kameraden fortgeschafft worden, zitiert CNN eine Quelle.
Das pakistanische Außenministerium teilte mit, die US-Regierung habe auf den von Pakistan beim US-Botschafter in Islamabad eingelegten Protest nicht reagiert. "Es gibt keine Antwort auf unseren Protest, den wir nach dem Raketenangriff eingelegt haben", sagte Ministeriumssprecherin Tasneem Aslam.
"Auch wenn wir nicht nach einer Entschuldigung der USA gestrebt haben, haben wir klargemacht, dass die Sicherheit im Land eine Angelegenheit der pakistanischen Regierung ist", sagte Aslam. "Wenn Terroristen sich auf unserem Boden befinden, dann sind wir verantwortlich dafür, gegen sie vorzugehen." Wegen des Angriffs hat die Opposition den pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf scharf kritisiert, weil dieser das Land an die USA "ausverkaufe".
<!-- m --><a class="postlink" href="http://n-tv.de/626175.html">http://n-tv.de/626175.html</a><!-- m -->
So weit sind wir nun also schon, der Luftraum eines souveränen Staates wird illegal verletzt und auf dessen Territorium offenbar unschuldige Menschen durch einen Luftangriff getötet.
Daraufhin hält man es offenbar nichtmal für nötig Stellung zu beziehen oder sich in irgend einer Weise zu erklären oder gar zu entschuldigen.
Eines Tages wird der "Nochvasall" Pakistan. bzw. sein derzeitiger Präsident gestürzt werden, über eine reguläre Wahl oder einen Umsturz und dann sollten sich vor allem die USA Sorgen machen, wenn einige Dutzend Atomwaffen incl. weitreichender Trägersysteme in den Händen von radikalen Islamisten sind, denn durch die jüngsten Angriffe auf Pakistan sowie die in der Region eher wenig "beliebte" US-Politik ist es nur eine Frage der Zeit bis die Radikalen durch die immer stärker werdenden Zuläufe und Zustimmung in der Bevölkerung an die Macht kommen werden, denn dann bekommt man einen Iran hoch 2.
Vieleicht ist es aber die einzige Lösung um die Überheblichkeit und Selbstherrlichkeit der Amerikaner zu erschüttern, in dem eines Tages einige Atomraketen in Richtung US-Basen oder in Richtung USA selbst fliegen, denn wie man sieht, solange niemand zurückschlägt oder den USA die Stirn bietet, werden sie sich heute und auch in Zukunft so benehmen wie es ihnen gefällt, ohne Rücksicht auf nichts und niemanden.
Es heisst, jeder erntet das was er säht. Die USA werden demnach früher oder später eine sehr reiche "Ernte" einfahren und als ob sie sich dessen immer noch nicht bewußt sind, sähen sie fleissig weiter und immer weiter.
@CommanderR
Zitat:und auf dessen Territorium offenbar unschuldige Menschen durch einen Luftangriff getötet.
Wer weiss ob wirklich alle unschuldig waren? Zudem stellt sich die Frage, auf wessen Informationen die Nachricht von den dortigen angeblichen oder auch tatsächlichen Terroristen beruht. Vielleicht wurden - etwa im Rahmen einer Stammesfehde - mutwillig falsche Informationen gesendet. Das wäre nichts neues...
Zitat:Eines Tages wird der "Nochvasall" Pakistan. bzw. sein derzeitiger Präsident gestürzt werden, über eine reguläre Wahl oder einen Umsturz
...und im Fall, das dort Islamisten an die Macht kommen, seinem Untergang entgegensteuern. Könnte ein islamistisches Regime in Pakistan diesen Staat aufrechterhalten, und was, wenn nach einer anschließenden "Säuberung" der pakistanischen Streitkräfte dort Indien einmarschiert? Man erinnere sich daran, wie viel Mühe der Iran 1980-1982 damit hatte, den angreifenden Iran zu stoppen!
Zitat:und dann sollten sich vor allem die USA Sorgen machen, wenn einige Dutzend Atomwaffen incl. weitreichender Trägersysteme in den Händen von radikalen Islamisten sind,
...und was ist mit Indien? Dieser Staat sähe Atomwaffen in den Händen eines islamistischen Pakistan wahrscheinlich ebenso ungern wie die USA. Wenn dann noch in Indien hinduistische Fanatiker an die Macht kämen, könnte das in der Ecke für spannende Zeiten sorgen.
Zitat:Vieleicht ist es aber die einzige Lösung um die Überheblichkeit und Selbstherrlichkeit der Amerikaner zu erschüttern
Auch die Islamisten sind überheblich und selbstherrlich. Und wie haben sie reagiert, als sie z.B. von den Israelis was übergebraten bekamen? Gekränkt.
Die USA würden leider ebenso reagieren.
Ich würde ja den Islamisten noch so manchen Schlag gönnen, und das in einem Maße, das ihr Selbstbildnis endlich erschüttert wird. Aber die USA sind noch weiter davon entfernt als die Islamisten.
Zitat:Es heisst, jeder erntet das was er säht.
Die Islamisten werden bereits geerntet, wenn auch noch nicht in einem wünschenswerten Maße.
U.S. diplomat, three others killed in Karachi blasts
<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.xinhuanet.com/english/2006-03/02/content_4248674.htm">http://news.xinhuanet.com/english/2006- ... 248674.htm</a><!-- m -->
Zitat:ISLAMABAD, March 2 (Xinhuanet) -- An American diplomat was killed in deadly bomb blasts in the Pakistani port city of Karachi on Thursday, which also killed three other persons, including a Pakistani paramilitary soldier.
U.S. President George W. Bush, currently in New Delhi, confirmed the death of the American citizen in the blast near the American consulate. (...)
Zitat:Enttäuschung in Pakistan nach Bushs Besuch
«Nicht einmal ein Zückerchen für Musharraf»
In Pakistan ist man über die Resultate des Besuches des amerikanischen Präsidenten Bush enttäuscht. Die Visite am Samstag habe gezeigt, dass Washington viel mehr an einer Verbesserung der Beziehungen zum Erzrivalen Indien interessiert sei als am alten Verbündeten Pakistan, stellten die Zeitungen ernüchtert fest.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2006/03/06/al/articleDN22R.html">http://www.nzz.ch/2006/03/06/al/articleDN22R.html</a><!-- m -->
:? Hmmm...Ist zwar nur ein Pressespiegel, aber u. U. schadet der Besuch Bushs bei Musharraf den Amerikanern in Pakistan viel mehr, als das eigentlich beabsichtigt war. Unbeliebt sind die Amerikaner (bzw. der Westen) in weiten Teilen des Landes jetzt schon, siehe auch den Karikaturenstreit, und nun wird Pakistan offiziell stark gegenüber Indien benachteiligt. Musharraf muss sich inzwischen "benutzt" vorkommen, galt er doch bisher als der (verlässliche?) Partner der Amerikaner im Kampf gegen Al-Kaida und Taliban in der Region. Bush hätte den Pakistanis wenigstens ein paar neue F-16 zum Vorzugspreis andrehen sollen (für die Pakistan wegen dem Erdbeben 2005 alle vorgesehenen Gelder gestrichen hat). Stattdessen gabs nur eine Ermahnung in Sachen Demokratie und Freiheit, weil Bush ja nur diese beiden Worte zu beherrschen scheint. Das hat Musharraf sicher gerne gehört, nachdem er sich ja selbst an die Macht geputscht hat.
Fazit: Pakistan ist vor den Kopf gestossen worden :wall:
Was folgt jetzt? Abwendung von den USA, neuerliche Unterstützung der Taliban und der Rebellen in Kashmir? Rüstungsgeschäfte nur noch mit China und ev. den Franzosen?
Oder war alles nur mediale Schaumschlägerei? Schon fast ein Fall für den Gerüchtethread
Zitat:Technology parks to improve quality of export products
By Ihtasham ul Haque
ISLAMABAD, April 17: The government plans to shortly introduce the state-of-the-art technology for improving the quality of the Pakistani products for export through setting up of technology parks and technology incubators in Karachi.
Official sources told Dawn on Monday that under a well thought-out plan, two separate companies — Development Company (DC) and the Management Company (MC) - will be established to assist the business community to help develop their enterprise management plans to enhance exports by improving their products.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dawn.com/2006/04/18/ebr4.htm">http://www.dawn.com/2006/04/18/ebr4.htm</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/politik/ausland/afghanischer-minister_nid_28936.html?DDI=3303">http://focus.msn.de/politik/ausland/afg ... l?DDI=3303</a><!-- m -->
Zitat:Afghanischer Minister
„Bin Laden lebt in Pakistan“
| 13.05.06, 16:29 Uhr |
Die afghanische Regierung hat dem Nachbarland Pakistan vorgeworfen, El-Kaida-Chef Osama bin Laden nur halbherzig zu verfolgen.
....
Fragt sich nur, wieviel Schaden Bin Laden noch anrichten kann.
Hat er noch die Kontrolle über Al Kaida, und wie handlungsfähig ist diese Organisation zur Zeit? Wirklich beeindruckende Anschläge hat sie längere Zeit lang nicht gebracht.
Aufschluss über die Gefahr durch Bin Laden könnte eines seiner jüngsten Tonbänder geben. Darin fordert er etwa zum Kampf gegen die Kreuzfahrer im Sudan auf. Dort sind aber keine Truppen der USA oder europäischer Staaten, sondern nur einige Truppen der Afrikanischen Union.
Dies könnte darauf hindeuten, das Bin Laden bei der längst zum arabischen Nationalismus konvertierten sudanesischen Regierung um Unterstützung sucht. Es könnte aber auch sein, das die ewige Flucht vor den Truppen der USA und ihrer Verbündeten sich auf den Verstand von Bin Laden auswirkt, und er inzwischen bereits paranoid ist.
Zitat:Pakistan verspricht mehr Anti-Terror-Truppen
Pakistan hat angekündigt, die Zahl der Truppen im Grenzgebiet zu Afghanistan aufzustocken. Künftig sollen dort 10.000 weitere Soldaten Islamisten jagen.
Pakistans Präsident Pervez Musharraf hat den USA ein stärkeres Engagement der Armee bei der Suche nach Terroristen und Islamisten im Grenzgebiet zu Afghanistan versprochen. US-Außenministerin Condoleezza Rice sagte einem Treffen mit Musharraf in Islamabad, Pakistan werde die Zahl der Truppen im Grenzgebiet zu Afghanistan um 10.000 Soldaten aufstocken. Bislang sind dort 80.000 pakistanische Soldaten stationiert.
(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/spezial/kampfgegenterror/415015.html">http://www.netzeitung.de/spezial/kampfg ... 15015.html</a><!-- m -->
Es stellt sich dabei eine Frage: Wenn bisher 80.000 Soldaten im Grenzgebiet nicht Herr wurden über die 'eigenen' Pashtunen, wie sollen dann 10.000 weitere Soldaten den Terrorismus aktiv bekämpfen.
Es kommt letzten Endes darauf an, ob der Wille zum Handeln nun wirklich vorhanden ist oder nicht. Bisher habe ich nicht den Eindruck gewinnen können, daß dieser Wille bei Musharraf wirklich vorhanden ist.
was soll er machen, geht er zu hart vor verliert er im eignen land geht er zu lasch vor verliert auch (bei den usa..)
die liebesbeweise die ihm fast täglich bombastisch inszeniert werden und der rückhalt den er sich von den anführern der clans sichern muss sind auch gute argumente nicht allzu hart vorzugehen
@ Timur
Das die Situation für Musharraf nicht leicht ist, bezweifelt ja keiner. Nur wenn eine ethnische Minorität meine Zentraltruppen angreift - wie im nördlichen Balutschistan und der Nord-West-Grenzprovinz wiederholt durch die dort ansässigen Paschtunen geschehen - kann er bei der Durchsetzung der Macht im eigenen Land leichter seine Karten ausspielen, denn noch ist die Bevölkerungsmehrheit meines Wissens 'indisch' stämmig.
Aber das Land selbst ist ziemlich islamistisch geprägt und selbst in einigen Kreisen des Militärs dürfte er sehr wenig Rückhalt genießen. Man sollte nicht vergessen, dass der sich zur Macht geputschte General Al Huqz 1979 letztlich nicht nur eine Islamisierung Pakistans gefördert hat, sondern auch der Streitkräfte. Musharraf steht da als indisch-stämmiger "Westler" auf einem ziemlich verlorenen Posten, da er sich kaum auf lange Sicht und für alle Eventualitäten Rückhalt aus der Truppe versprechen kann. Und die zivilen Kräfte sind eher schwach, korrupte oberflächlich verwestlichte Eliten. Der letzte PM von einer zivilen Regierung, Sharif, hatte sich massiv persönlich bereichert gehabt. Die innenpolitische Lage in Pakistan ist leider eben sehr instabil. Und da droht eben nicht von den Rändern Pakistans Gefahr.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.atimes.com/atimes/South_Asia/HI08Df03.html">http://www.atimes.com/atimes/South_Asia/HI08Df03.html</a><!-- m -->
Zitat:Pakistan: Hello al-Qaeda, goodbye America
By Syed Saleem Shahzad
MIRANSHAH, North Waziristan - With a truce between the Pakistani Taliban and Islamabad now in place, the Pakistani government is in effect reverting to its pre-September 11, 2001, position in which it closed its eyes to militant groups allied with al-Qaeda and clearly sided with the Taliban in Afghanistan.
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Ganz so krass wie in der Überschrift würde ich das vielleicht nicht ausdrücken, aber wie Thomas schon hervorgehoben hat, ist die politische Situation in Pakistan so fragil, dass man vermutlich aus machtpolitischen Gründen garnicht anders kann, als einen diplomatischen Spagat zwischen USA und Al-Kaida zu vollführen.
@Shahab3
Diese Probleme wurden auch noch dadurch verschärft, das sich das an der Grenze zu Afghanistan gelegene Waziristan für unabhängig erklärt hat. Dies ist eine extrem religiös-konservative Region, und viel Unterstützung für die Al Kaida und die Taliban kommt wohl aus dieser Region.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Waziristan">http://en.wikipedia.org/wiki/Waziristan</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,439166,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 66,00.html</a><!-- m -->
Zitat:CIA soll Millionen für Terror-Verdächtige gezahlt haben
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Islamabad - Pervez Musharrafs Memoiren "In the Line of Fire" ("In der Schusslinie") über die Folgen der Terroranschläge vom 11. September 2001 haben einen heftigen Disput mit den USA ausgelöst. Der frühere US-Vize-Außenminister Richard Armitage dementierte heute die in Musharrafs Buch enthaltene Behauptung, er habe damals gedroht, die USA würden Pakistan "in die Steinzeit zurückbomben", wenn das Land sich nicht am Anti-Terror-Kampf beteilige. Für Aufregung sorgten auch Musharrafs Angaben, der US-Geheimdienst CIA habe die Auslieferung von 369 Terrorverdächtigen durch Zahlung von mehreren Millionen Dollar erkauft.
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Naja, wen wundert das schon großartig...