den Chinesen wird schon seit Jaahren immer wieder ein Ende des Booms und ein Platzen der Seifenblase angekündigt - langsam bin ich sehr vorsichtig mit solchen Unkenrufen;
das mit der chinesischen Spekulationsblase ist aber vor allem im Immobilienbereich ein durchaus realistisches Szenario;
in den "Boomtowns" (Shanghai usw) wurden Unmengen an Hochhäusern hochgezogen, die vor allem von Chinesen mit Kredit gekauft und nach kurzer Zeit mit hohen Spekulationsgewinnen wieder veräussert wurden - wobei auch die nächsten Käufer wieder mit Kreditfinanzierungen eingestiegen sind;
bei halbwegs seriösen Marktpreisen ist die Immo-Finanzierung mit Krediten ja kein Problem, aber bei steigenden Preisen, die überwiegend durch Spekulationshoffnungen getrieben werden, ist irgendwann ein Preisniveau erreicht, wo sich die Spekulationserwartungen nicht mehr so erfüllen und sich der Preisanstieg verlangsamt - wenn jetzt der Immomarkt nur durch Spekulationserwartungen und nicht durch seriösen Bedarf angeheizt wurde, werden die Anleger nervös - und wer die Gefahr sieht, dass seine Kredite nicht mehr bedient werden können oder gar der Marktpreis sinkt, verscherbelt seine Immo möglichst schnell auch unter Einstandspreis, um zumindest möglichst wenige Verluste zu haben;
bei einem Spekulationsmarkt bricht dann der überzogene Preis total zusammen .... bang boom, die Seifenblase platzt ... und die Banken schauen wie sie ausgegebene Kredite zurückfordern können und zwingen noch mehr Hasardeure zum Verkauf .... immer mehr unter Einstandspreis, und immer mehr Verlustgeschäfte häufen sich ....
da in China ein großer Teil des Wirtschaftswachstums und vor allem die Erhaltung sanierungsbedürftiger oder sogar konkursreifer Betriebe aus wackligen Krediten gesponsert wurde und sich die Bankenlandschaft erst langsam stabile Grundlagen anschafft ist das ganze ein durchaus heisses Pflaster auch für andere Wirtschaftsbereiche, zumal die chinesische Wirtschaft immer noch durch einen künstlich gehaltenen Wechselkurs gefüttert wird;
edit:
hat tastächlich einen turbulenten Börsentag gegeben - der chinesische Aktienindex, der erst vor einiger Zeit einen Höchststand erreicht hat, ist massiv abgesakt (Gewinnmitnahmen + ???)
nach dem Börseneinbruch in China scheint sich die Börsenwelt wieder einigermaßen zu erholen
hier die offiziöse Meldung aus China
<!-- m --><a class="postlink" href="http://german.china.org.cn/business/txt/2007-02/28/content_7881190.htm">http://german.china.org.cn/business/txt ... 881190.htm</a><!-- m -->
Zitat:Größter Kurseinbruch an der chinesischen Börse seit 10 Jahren
Nach dem rapiden Anstieg des Aktienindexes nach der Ferienwoche zum chinesischen Frühlingsfest erlebte der chinesische Aktienkurs einen schwarzen Dienstag.
Der Leitindex der Börsen in Shenzhen und Shanghai sind jeweils um fast 9 Prozent gefallen. Der Preis von über 1300 Aktien ist gesunken, und 700 Aktien fiel um 10 Prozent (In China kann der Kurs einer Aktie an einem Tag um maximal 10 Prozent steigen oder sinken).......
.....
Der Kurssturz in China versetzte die Aktienmärkte weltweit in Besorgnis.
....
Heute erholte sich der Börsemarkt allmählich. Der Leitindex von Shenzhen und Shanghai hat bei 8039 beziehungsweise 2881 Punkten geschlossen.
(China.org.cn, Xinhua, 28. Februar 2007)
das ganze zeigt nach meiner Meinung, wie verflochten die Kaptialmärkte inzwischen global sind - d.h. auch, dass China inzwischen ein wirtschaftliches Schwergewicht ist, das wir nicht mehr ignorieren können sondern mit dem zum Vorteil aller beteiligten kooperiert werden muss