Zitat:Nein, genau das eben nicht, der kalte Krieg ist vorbei, dass aber du dies nicht so siehst, überrascht mich nicht. Es geht auch nicht darum, dass derjenige genehm ist, der Russland nicht hofieren will, es geht schlicht darum, dass der vormalige Sieger aus Russland, noch ehe er sich abweisend geäußert hat, und von Russland aus mit erhöhten Energiepreisen und dem Vorwurf des Gasdiebstahls unter Druck gesetzt wurde. Man weiß mittlerweile, dass die Ukrainer Gas abgezweigt haben (insofern stimmen die russischen Vorwürfe). Nur: Das haben sie zuvor auch schon gemacht, erst als eine nicht dem alten Kader entsprungene (wenngleich auch sehr illustre bis zerstrittene Truppe) die Wahlen gewann, wurde das Ganze plötzlich ein Thema und kam auf das Silbertablett.
das war immer ein Thema, du kannst gerne auf Weißrussland schauen, dort gibts gleiche Streitereien ebenfalls.
Davor haben sich die Ukrainer an getroffene Vereinbarungen gehalten, Nationalismus und Natopläne gab es auch unter Kutschma, das war kein "Russlandfreund".
Natürlich erwartet Russland Gegenleistungen für wirtschaftliche Hilfe, warum sollte es anders sein?
Wer verdammt nochmal handelt anders auf dieser Welt?
Zitat:Juschtschenko ist ein Wendehals, sicherlich. Und es mag vertrauenswürdigere Personen geben. Aber wenn man sich anschaut, wie unter Kutschma oder auch Janukowitsch mit kritischen Presseleuten umgangen wurde, wie Leute verschwanden und Vetternwirtschaft betrieben wurde, so erscheint er immer noch als kleineres Übel.
unter Juschtschenko wurde sowohl Vetternwirtschaft als auch einfach schlechte Wirtschaftspolitik betrieben verbunden mit gefährlichen Nationalismus, das ist der Grund das viele Ukraine selbst so einen Mann wie Janukowitsch als bessere Alternative sehen...
Aber du hier in Deutschland weißt natürlich besser wie schön das Leben unter Juschtschenko in Ukraine war...
Zitat:Ach, das alte Lied. Nein, wenn es um russische Minderheiten geht (und bitte nicht die Georgien-Story) oder die Kultur, so ist das eine Sache, geht es aber um Unterdrückung unter dem Deckmantel des Machterhalts, so ist das eine andere.
was für altes Lied und Machterhalt?
Der Punkt ist das nach "Gepflogenheiten" Westeuropas im Umgang mit Minderheiten und Schutz ihrer Kultur und Sprache verankert in Gesetzesgebung, in Ukraine und baltischen Ländern ganz wilde Zustände herrschen.
Du solltest mir mal zeigen welche Minderheit in Westeuropa die etwa 30% der Bevölkerung ausmacht in einer ähnlichen Situation ist.....
Einzig und allein Passivität russischer Minderheiten und gering ausgeprägte Nationalismus und deswegen insgesamt neutrale Haltungs Russland bewahren den Frieden.
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Zitat:Du spielst darauf an, das Juschtschenko den ukrainischen Nationalisten Bandera - der während des 2.Weltkrieges für die Ermordung zahlreicher polnischstämmiger Zivilisten in Galizien verantwortlich war - posthum zum "Held der Ukraine" erklärt wurde.
Die Proteste der polnischen Regierung dagegen waren völlig berechnet, das ist ja fast das gleiche wie wenn die deutsche Bundesregierung einem Seyß-Inquart posthum das Bundesverdienstkreuz verleihen würde (!).
ja. Und das in einem Vielvölkerstatt wie Ukraine, Juschtschenko war und ist die größte Bedrohung für ukrainischen Staat. Weitere 4 Jahre Juschtschenko und seines immer aggresiver werdenden Nationalismus hätten zu Gegenbewegungen russischer Minderheiten geführt, damit wahrscheinlich zu einer Eskolation.
Bedenklich ist die Haltung hiesiger "Demokraten", wenn ein Nationalist Juden getötet hat das ist es schlimm, wenn er dabei auch Russen massakiert hat dann war das Freiheitskampf und seine Glorifizierung richtig.