Wochenende !!
Frisch ans Werk:
500 vor chr. bis 300 nach chr. /
Zitat:also mein favorit ist eindeutig rom: die römischen legionäre würde ich als die best aus gebildetens und auch ausgerüstesten der antike ansehen. auch im belagerungsgerät waren die römer ohne zweifel führend.
einziges manko dürfte die schlechte kavallerie gewesen sein, was sich auch in den kämpfen gegen die östlichen gegner gezeigt hat.
Roms Legionen haben sich seit ihren Anfängen enorm entwickelt und verändert, im Jahr 500 v Chr war das noch eine Milizarmee, und die Reiterei war im Verhältnis zur Größe Roms stark, im Bereich um 200 v Chr haben wir eine Wehrpflichtarmee und die Reiterei war schwach, im Bereich um 0 v Chr haben wir den Schwenk zu einer Berufsarmee. Zeitgleich änderten sich die Waffen, die Taktik, die Indoktrination.
Falsch ist: das die Römer die bestausgerüstetsten Truppen hatten, das Imperium wurde von Legionären erobert, die häufig eben nicht so gut wie z.B. makedonische Hopliten ausgestattet waren. Die Ausbildung gab es wie die überlegene Ausrüstung erst ab der Zeit, als keine anderen Mächte mehr übrig waren in deren Gebiet man ernsthaft expandierte.
Im Belagerungskrieg waren die Römer herausragend, also Rang 1 für die Römer bei Belagerungen innerhalb der gesamten Zeitspanne.
Speziell nach der Heeresreform des Marius waren die römischen Truppen den meisten Gegnern überlegen,
Das ist recht inkorrekt, die Heeresreform des Marius war eine notwendige Anpassung der Struktur an die Berufsarmee die sich genau zu dieser Zeit entwickelte, die römischen Heere der punischen Kriege aber wären dieser Armee durch ihren Kampfgeist wie durch ihre Masse überlegen gewesen. Die stärkste Zeit hatte das römische Heer nach dem Samnitenkrieg und bis zur Zerstörung Karthagos und der Eroberung des Ostens, in dieser Zeit war der militärische Höhepunkt und das war vor der Reform. Im weiteren interessant daß es eine Wehrpflicht/Milizarmee war.
Sie hatten nurgegenüber dem Reitervolk der Thraker im Osten mangelnde Ausbildung.
Den Thrakern ??? Bitte um Erläuterung ?? Die Reiterei spielte in den Kämpfen gegen die Thraker nur eine untergeordnete Rolle. Die Thraker waren nun nicht gerade der Reitergegner, sie waren weder numerisch noch vom Können her den Römern überlegen.
Zitat:Nach zahlreichen Seeniederlagen gegen Karthago
Es gab nur wenig Seeniederlagen gegen die Karthager, die erste größere Seeschlacht haben die Römer bereits entscheidend gewonnen und die Mehrheit der Seeschlachten ging an Rom. Rom war von Anfang an den Karthagern maritim deutlich überlegen. Übrigens ein klassischer Irrtum im Bild das man von den Abläufen damals hat.
Die Folgen der römischen Abholzungen, auch für die Industrie und den Heizbedarf sind übrigens im gesamten Mittelmeerraum sichtbar, vor allem auch in Griechenland, im Libanon und in Spanien sowie auf vielen Mittelmeerinseln.
Zitat:Sparta ist ein Militärstaat voller Rätsel. Zwar haben die Spartaner die beste Armee in der Antike, doch einsetzen wollen sie ihre riesige Militärmaschine nicht.
Sparta hatte nicht die beste Armee der Antike, nicht mal im Vergleich mit den zeitgenössischen anderen griechischen Armeen waren die Spartaner überlegen. Dann waren ihre Streitkräfte auch noch äußerst klein, das größtmögliche spartanische Aufgebot lag so bei 5000 Mann.
Dazu kamen dann noch sonstige Lakedaimonier und Periöken und z.T. in Not- und Sonderfällen auch Heloten, aber das waren auch nur normale Kämpfer, die Elite umfasste nur maximal so um die 5 Lochen, also 5000, die Gesamtspartanische Armee maximal so um die 20 000 Mann.
Zitat:Für das untere Ende Deines Zeitraums (500v.Chr) kann man ganz sicher die Perser ansetzen, die damals ohne Zweifel die stärkste Militärmacht ihrer Zeit darstellten.
Womit du die Chinesen außer acht läßt, in dieser Zeit waren die Chinesischen Staaten die stärksten Militärmächte ihrer Zeit. Ihre Heere waren größer als selbst das persische und besser bewaffnet und sie verfügten bereits über Stahl, Schuppenpanzer aus Gußeisen und Stahlwaffen.
Trotzdem ist die Einordnung richtig, dass die Perser gleich nach, vielleicht sogar neben den Chinesen mit zu den stärksten Mächten gehörten, das Perserreich war unendlich viel stärker und manche seiner Truppen sogar einiges besser als die griechischen. Das die Perser Griechenland nicht dauerhaft erobert haben liegt an ganz anderen Gründen und eben nicht am griechischen Heldenmut, der hätte nichts genützt.
Nope ! Bis ins 6. Jh. n.Chr. war China völlig gepalten und durch innere Konflikte geprägt. Frühestens mit der Wiedervereinigung Chinas (Sui-Dynastie) wird China interessant.
Gerade deshalb, weil in China ununterbrochen über mehr als 200 Jahre Krieg herrschte, und zugleich eine Rekordernte nach der anderen für gewaltiges Menschenwachstum sorgte und weil die Kerngebiete der sogenannten Streitenden Reiche nicht behelligt wurden und so ein unerschöpfliches Menschenreservoir stellen konnten war China vom Kriegerischen Her allen anderen weit voraus.
Zwischen 403 und 221 war diese Zeit, die Chan Kuo Zeit (Zeit der kämpfenden Staaten), dabei hatten diese Einzelstaaten selbst für sich allein mehr Krieger und Soldaten mit besserer Bewaffnung als viele andere Großmächte. Rein numerisch hätten die Perser sie noch in den Schatten stellen können, aber selbst das ließ rasch nach, im Jahr 300 verfügte der Quin Staat bereits über fast eine Millionen Soldaten.
In dieser Zeit war China total militarisiert und die sogenannte Lehre der Legalisten propagierte erstmals in der Menschheitsgeschichte den totalen Krieg eines Volkes gegen ein anderes Volk.
Im Jahr 221 ergriff Cheng, der König der Quin die Macht und das Quin Reich war zu diesem Zeitpunkt definitiv die stärkste Militärmacht der Welt, mit Abstand. An der totalen Militarisierung sind die Quin dann auch recht schnell gescheitert und mußten den Han den Platz räumen, die sich vom Legalismus abwandten und dem Konfuzianismus zuwandten. Mit letzterem ließ aber die militärische Stärke von China unter das Niveau Roms nach.
Zitat:Ich würde für jene Zeit eher die Skythen als stärkste Militärmacht ansetzen.
Die Skythen ist ein Sammelbegriff der sehr, sehr viele Völker umfasste, die für sich allein fast alle recht schwach waren. Zum Teil wurden die Skythen übrigens von den Persern besiegt, und zwar im Osten und um den Aralsee herum. Diese Skythen kämpften dann im persischen Heer gegen die anderen Skythen, aber auch gegen die Griechen, während die Griechen wiederum auch skytische Söldner als Bogenschützen gegen die Perser verwendeten. Aus dieser totalen Uneinigkeit heraus, und weil es nie Ein Volk der Skythen gegeben hat, sondern nur dutzende Völker oder gar hunderte unter diesem Sammelnamen sehe ich die Skythen nicht als Militärmacht an.
Zitat:Der direkte Vergleich ist halt auch irgendwie schwierig zu ziehen.
Es gab bei der römischen Eroberung des Partherreiches durch Trajan einen Zusammenstoß von Legionären mit einer chinesischen Militärexpedition, die Chinesen haben den kürzeren gezogen, als Crassus viel früher gegen die Parther verloren hat, sind sehr viele römische Kriegsgefangene von den Parthern dann an die Chinesen verkauft worden und von diesen eingesetzt worden. Die Chinesen waren überaus beeindruckt von den Legionären. Witzigerweise gibt es eine ganze Reihe solcher Beispiele aus chinesischen Quellen, aber keine Überlieferungen von römischer Seite, ebenso wissen wir durch Ausgrabungen, daß römische Kaufleute per Schiff nach China gefahren sind, und zwar regelmäßig, aber das ist ein anderer Thread.