Zitat:meine erste frage wäre ob ein SSN bzw. Atomarangetriebenes UBoot mehr Geräusche entwickelt als ein modernes SSK wie 212 oder die Gotland.
eigentlich müsste doch z.B. 212 leiser sein da allein schon bei der Stromerzeugung kein Lärm entsteht höchstens durch den E- Motor aber den hat ein SSN auch, beim SSN hingegen entsteht schon Lärm durch die Stromgewinnung (Turbine)..
Wenn es um die akustische Signatur geht, sind zwei Dinge wichtig. Das wäre zum einen die Lärmentwicklung der Maschine bzw. des Reaktors. Zum anderen spielt die Schraube eine Rolle.
Wie Anderman schon sagte, sind SSK generell leiser, da der dieselelektrische Antrieb verglichen mit einer Nuklearanlage deutlich weniger Lärm entwickelt. Moderne SSK besitzen einen schalldicht gelagerten Dieselmotor, etwa das 212A, ich schätze mal, auch solche wie die Scorpene. Dazu kommt AIP in seinen verschiedenen Versionen, das zumindest bei Schleichfahrt die Antriebsgeräusche drastisch verringert. Allerdings erzeugt nach wie vor die Schraube Lärm.
Alle nuklear getriebenen Boote leiden unter der Lärmerzeugung der Pumpen, die für die Kühlung verwendet werden. Die zum Antrieb der Schiffe verwendete Turbinenanlage ist ebenfalls ein erheblicher Lärmfaktor, weswegen hier viel mit Schwingungsdämpfern gearbeitet wird.
Besonders die sowjetischen/russischen Boote hatten in diesem Bereich ein erhebliches akustisches Defizit, das bei den SSN erst mit den Akulas bedeutend verbessert wurde.
Zitat:meine erste frage wäre ob ein SSN bzw. Atomarangetriebenes UBoot mehr Geräusche entwickelt als ein modernes SSK wie 212 oder die Gotland.
Eine endgültige Antwort mit gültigen Zahlen kann dir wohl nur jemand geben, der an solchen Systemen arbeitet (obwohl er es vermutlich nicht darf), allerdings gilt, soweit ich weiß, immer noch die Faustregel, dass die SSK die leisesten Boote überhaupt sind. Allerdings weiß ich nicht, wie die SSBN á la Ohio-Klasse einzuordnen sind, da hier natürlich am meisten Wert auf Signaturreduzierung geachtet wird. Aber ausgehend von den technischen Gegebenheiten ist ein modernes SSK IMO trotzdem nochmals leiser.
Zitat:eigentlich müsste doch z.B. 212 leiser sein da allein schon bei der Stromerzeugung kein Lärm entsteht höchstens durch den E- Motor aber den hat ein SSN auch, beim SSN hingegen entsteht schon Lärm durch die Stromgewinnung (Turbine)..
Soweit ich das beurteilen kann, irrst du dich da nicht. Allerdings ist auch dazu zu sagen, dass bei den SSN und ganz besonders natürlich bei den SSBN auch mehr Kraft darauf verwendet wird, eben diese unvermeidbaren Geräuschquellen zu "verdecken". Dazu gehören die schon genannten Schwingungsdämpfer, besondere Materialien beim Bau bzw. der Verkleidung der Aggregate sowie der Außenhülle.
Ich halte das U212A für das am schwierigsten auszumachende U-Boot derzeit. Neben seiner relativen Geräuschlosigkeit ist auch der Rumpf aus amagnetischem Stahl von Vorteil. Sicherlich sind andere moderne SSK aber relativ dicht dran. Die Gotland hat schon zehn Jahre auf dem Buckel, was sich vermutlich auch in den technischen Lösungen zur Signaturreduzierung ausdrückt, gerade bei der Konstruktion der Antriebssysteme bzw. dem Hüllen- und Schraubendesign. Daher denke ich nicht, dass diese Boote wirklich gleichstark wie ein 212A sind. Das soll aber nicht heißen, dass diese Boote nicht ebenfalls sehr leise sind.
Die Kilos hinken den modernen westlichen SSK etwas hinterher. Das liegt zum einen an ihrem Alter, zum anderen an der immer noch schlechteren Technologie dieser Boote im Vergleich zu westlichen SSK. Ja, es sind leise Boote, aber da wird auch gerne mal gehyped seitens Russophiler. Ein Bekannter von mir aus einem anderen Forum, der im Bereich Sonartechnologie für ein australisches Unternehmen tätig ist, vertrat diese Meinung aufgrund Akustiktests, die Kilos involvierten und da ich selbst nie in einem Kilo mitgefahren bin, verlasse ich mich da auf seine fachlichen Kenntnisse.