nachdem wir hier unter dem Obertitel "Streitkräfte und Rüstungsindustrie" posten möchte ich doch einige Gedanken zur Entwicklung einer ägyptischen Schiffsbaukapazität einbringen:
Zitat:pseunym postete
... die ägyptische Werftindustrie (die es kaum gibt), ist maximal in der Lage, mit vorgefertigten Kits Reparaturen und kleinere Upgrades durchzuführen. Zum Lizenzbau moderner Kriegsschiffe fehlt es an zuviel Knowhow und Technik.
Ich gebe Dir zunächst mal recht: Der staatliche industrielle Sektor wurde unter der Regierungszeit Mubaraks nicht privatisiert, sondern einfach zerteilt. Es gibt viele Beispiele, wie etwa die Stahlindustrie oder die ägyptischen Schiffsarsenale in Alexandria. Die Basis für jede Entwicklung, sei sie kapitalistisch oder sozialistisch, wurde einfach weggefegt.
Die Ägypter haben bisher auch nur einige Flugkörper-Schnellboote der "October-Klasse" und ein Begleit-/Werkstattschiff, die El Hurreya (6000 ts) aus eigener Produktion im Bestand. Damit ist die ägyptische "Werftindustrie" noch >schmäler auf der Brust< als etwa bei Algerien.
Andererseits gibt Ägypten - wie nahezu alle arabischen Staaten, die ja alle mehr oder weniger lange Küsten haben - imemr wieder Geld für Beschaffungsvorhaben der Marine aus, bis hin zu U-Boot-Beschaffungen.
Es läge daher nahe, eine nationale Werftindustrie aufzubauen, mit der auch Beschaffungswünsche von befreundeten arabischen Nationen erfüllt werden könnten. Das reduziert langfristig nicht nur die Anschaffungs- und Erhaltungskosten sondern schafft auch Arbeitsplätze.
Nun haben bisher nur Algerien, Ägypten und die VAR - konkreter Abu Dhabi (mit kleineren Fahrzeugen) den Ansatz für Eigenproduktionen gefunden. Es gäbe also einen relativ großen MArkt und wenig "einheimische" Konkurrenz.
Von den Voraussetzungen würde ich gerade Ägypten (ein bevölkerungsreiches Land, das mit dem Suezkanal strategisch günstige Ausgangspositionen hat) und das eine eigene nationale Stahlindustrie aufbauen will <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/index.htm?http://www.globaldefence.net/deutsch/kulturen/arabien.htm">http://www.globaldefence.net/index.htm? ... rabien.htm</a><!-- m --> als günstig ansehen.
Einige ägptische Oasen, die als Siedlungsgebiet für hundertausende von Ägyptern vorgesehen sind (Toschka-Projekt), wie Al Kharga, verfügen schon heute über eine bedeutende Bergbau- und Stahlindustrie und Eisenbahnverbindungen zum Niltal und nach Port Safaga am Roten Meer.
Neben Alexandria würde also auch Port Safaga relativ günstige Ausgangsbasis für die Errichtung einer nationalen Werftindustrie sein, die neben einem Eigenbau von Kriegsschiffen - an einer der wichtigtsten Schifffahrtsrouten der Welt gelegen - gerade auch mit Reparaturaufträgen für die zivile Schifffahrt ein "Devisenbringer" werden könnte.