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Normale Version: Neuausrichtung der Stützpunkte
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Da der Warschauer Pakt nicht mehr existiert und es in der Ostsee keine
gegnerischen Flotten gibt, denke ich, dass die Deutsche Marine die Lage
ihrer Stützpunkte ändern sollte. So gibt es in der Nordsee einen Marinehafen
und in der Ostsee gleich 4 (ohne Flensburg und Neustadt). Ich finde auch,
dass man nicht alle Einheiten auf einen Stützpunkt konzentrieren sollte.

In der Nordsee sollte es einen zweiten Stützpunkt geben, gerade weil dort
vielbefahrene Seehandelswege sind. In der Ostsee sollte man östlich von
Rügen eine Stützpunkt erichten, da im weiten Umkreis kein fester Marinehafen
vorhanden ist.

Auch die Verteilung der Schiffe ist nicht ganz geschickt. Will man in der
Nordsee die Gebiete rund um die ostfriesischen Inseln und den Halligen mit
großen Fregatten im Falle eines Falles kontrollieren? Ein Schnellbootverband
wäre gut. In der Ostsee könnte man einen solchen mit einem Fregatten-
verband austauschen, da, nachdem das 1. Zerstörergeschwader aufgelöst
worden ist, kein Fregattengeschwader dort fest beheimatet ist.

Wie findet ihr meine Überlegungen, teilt ihr sie oder findet ihr, dass sie
totaler Quatsch sind? Sagt mir, wie ihr darüber denkt.
Also in der Sache mit einem zweiten Stützpunkt für die Nordsee und eines Schnellbootsverbandes stimme ich dir zu....aber lohnt es wirklich ein ganzes Fregattengeschwader in der Ostsee zu stationieren? Ich mein gegen wen?
Kiel liegt an der Nordsee, so kann man das fast schon sagen, wenn man an den Kiel-Kanal denkt. Im Grunde ist Kiel von der Lage her ein idealer Standpunkt, schnelle Verbindung zu Nord- und Ostsee, gleichzeitig mehr oder weniger gut geschützt. Insofern wäre eine Stationierung an dieser Stelle mehr als Wünschenswert, allerdings spricht kaum etwas gegen die Stationierung der "Dickschiffe" in Wilhelmshaven.
Die Ostsee weiter "aufzurüsten" ist wohl kaum nötig, bedenkt man die geopolitische Lage. Ich wage es mal zu bezweifeln dass uns von der Ostsee her eine große Bedrohung erwartet, und wenn, dann haben wir ja auch noch unsere Verbündeten.
Alles in allem find ich die Verteilung so wie sie jetzt aussieht nicht schlecht. Mal sehen ob sich da in Zukunft noch was tun wird (auch im Hinblick auf K-130)...
Zitat:Helios postete
Kiel liegt an der Nordsee, so kann man das fast schon sagen, wenn man an den Kiel-Kanal denkt. Im Grunde ist Kiel von der Lage her ein idealer Standpunkt, schnelle Verbindung zu Nord- und Ostsee, gleichzeitig mehr oder weniger gut geschützt. Insofern wäre eine Stationierung an dieser Stelle mehr als Wünschenswert, allerdings spricht kaum etwas gegen die Stationierung der "Dickschiffe" in Wilhelmshaven.
Die Ostsee weiter "aufzurüsten" ist wohl kaum nötig, bedenkt man die geopolitische Lage. Ich wage es mal zu bezweifeln dass uns von der Ostsee her eine große Bedrohung erwartet, und wenn, dann haben wir ja auch noch unsere Verbündeten.
Alles in allem find ich die Verteilung so wie sie jetzt aussieht nicht schlecht. Mal sehen ob sich da in Zukunft noch was tun wird (auch im Hinblick auf K-130)...
Kiel liegt an der Ostsee, auch trotz Nord-Ostsee-Kanal, denn einen Kanal kann man in Krisenzeiten schnell blockieren. Daher sollte man Kieler Kampfschiffe nicht für die Nordsee einplanen.
naja "einplanen" im Sinne von sich auf sie verlassen sollte man sie wirklich nicht, aber im Hinterkopf als Option behalten kann man sie auf alle Fälle...
Bist ein ganz schlauer, wußte gar nicht das Kiel an der Ostsee liegt Rolleyes

Wer spricht denn hier von Krieg? Es geht um vernünftige Friedensmäßige Dislozierung, und in dem Fall liegt Kiel, dank Kiel-Kanal, an der Nordsee. Daran kann auch dein "hätte, wäre, wenn" nichts ändern. Ansonsten können wir auch sagen, man kann jeden Hafen (gerade auch Wilhelmshaven dank der doch etwas ungewöhnlichen Bauweise) leicht sperren. Im Westen baut man nunmal für den Frieden... :evil:
M.E. sollte sich die Dislozierung an strikt funktionalen Kriterien orientieren. Da Streitkräfte eben für den Ernstfall (wie auch immer) vorgesehen sind, müssen Faktoren wie Bedrohung und Verfügbarkeit grundsätzlich auch mit in die Planung einfließen.

Mit der Einrichtung sogenannter "Typstützpunkte" hat sich die Deutsche Marine jedoch bereits schon vor etlichen Jahren von der Betrachtung o.a. Kriterien zu Gunsten betriebswirtschaftlicher Faktoren abgekehrt. Und das ist die Realität.

Inzwischen ist die Realität auch konzeptionell begründet, der Faktor "Bedrohung" ist im nordeuropäischen Raum kein relevanter Faktor mehr.
Da Deutschland nun einmal eine Exportnation ist, braucht man meiner
Meinung nach ein Fregattengeschwader in der Ostsee, um einerseits die
Verbindungen der Fähr- und Handelsschiffe zu schützen, sowie die
Zuffahrt zum Kattegat.
In Kiel sollte man ein Minensuchgeschwader aufstellen, da Verbidungswege,
wie in diesem Fall Flüsse oder Kanäle ein ideales Ziel für den Feind, und
dazu zählen auch terroristen darstellen.
Die Sache mit den Typstützpunkten ist meiner Ansicht nach ein großer
Fehler der Marine. Warum will man denn alle Einheiten einer Flottille auf
einen Hafen stützen? Das sind doch perfekte Ziele oder etwa nicht?
Ich bin eher dafür, die neuen Korvetten in die Ostsee kommen und die
älteren Schnellboote in die Nordsee verlegt werden. Die Ost- und Nord-
friesischen Inseln bieten den Schnellbooten fast perfekte Räume, um aus
einem Hinterhalt anzugreifen.
@ Polybus Nicht böse nehmen, aber wenn ich dich so lese. Glaub ich morgen bricht der 3. WK aus. Also eine militärische Bedrohung der deutschen Küste ist unrealistischer als unrealistisch. Daher ist auch nicht dafür zu planen. Somit kann man seine Planungen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten mache, was auch sinnvoll ist. Wo doch die Kassen immo so voll sind.
Ja, und selbst wenn sich irgendwann mal ein solcher Krieg anbahnen sollte, wird er sich sicherlich schon Jahre vorher durch Veränderungen in der politischen Weltlandschaft ankündigen. Und dann kann man ja immernoch entsprechende Maßnahmen einleiten.

Denn wozu sollte man ne Party vorbereiten auf die keine Gäste kommen?
@polybos
Vielleicht bin ich im Laufe der Zeit ein wenig abgestumpft (merk´nix mehr?), oder genau dieser Zustand ist bei den Leuten eingetreten, die sich Gedanken um exakt dies Thema machen sollen? Vom Grundsatz her gebe ich Dir recht, aber:

Um die Begriffe "Feind" und "Bedrohung" zu konkretisieren muss man erstmal definieren, wer das ist, was er will und was für Möglichkeiten der oder die dazu haben. Erst dann kann man entscheiden, was dagegen zu tun ist. Beim Bund haben die dafür extra ´ne eigene Vorschrift, aber Sun Tzu hat das 2500 Jahre vorher nicht viel anders gemacht.
Evt. würde es interessant werden, ein neues Diskussionsthread (unter ALLGEMEIN) aufzumachen, um mögliche Bedrohungen gegen Deutschland zu diskutieren (oder unter SEESTREITKRÄFTE, sofern wir uns auf maritime Bedrohungen beschränken).

@Starfighter
...Klasse Zitat :daumen:, woher kommt das?
Ich meine ja nicht, dass die Flotte vergrößert werden soll. Es soll praktisch nur
ein Gleichgewicht zwischen Nord- und Ostsee geben. Es müssen doch keine
riesigen Stützpunkte werden.

Das Wort "Feind" benutze ich sehr gern, um damit alle potentiellen Angreifer
auf Deutschland (Terroristen, Staaten, etc.) in einem Topf zu packen.

@Django:
Das wäre keine schlechte Idee, im Allgemeinen einen Thread darüber
aufzumachen. Kann aber jemand anderes machen.