Kosmos schrieb:Verbund aus eigenen hoch entwickelten Militärkunst und militärischen Technologien, es ist nachvollziehbar dass in den ersten 10 Jahren neuen russischen Staates Probleme zu groß waren, aber auch die nächsten geschah nichts, jetzt ist drittes Jahrzehnt angebrochen und es ist kein Ende des Abwärtstrends in Aussicht, es wird nur schlimmer, jetzt hat man etwas Geld
aber ist nicht mehr befähigt damit etwas sinnvolles anzufangen, SU besaß mit die führende Position bei der Militärkunst und Technologien, heutiges Russland steigt Schritt um Schritt herab auf Niveau von 1900.
Jetzt mal ernsthaft: War das nicht das, was man wollte? Nämlich die alte schwerfällige Armeestruktur aus Sowjetzeiten, wo es einen Offizierskader in Höhe eines Drittels des Armeebestandes für die Einberufung von 20 Mio Rekruten gab, abzuschaffen und an deren Stelle eine Struktur von ständig und sofort einsetzbaren Kampfeinheiten zu schaffen? Die Sowjetarmee war für die Führung eines großen Krieges mit der NATO inklusive langer Frontverläufe konzipiert. Auf die neuen Herausforderungen nach dem Fall der Mauer war sie nicht vorbereitet. Darum mußten doch bisher auch, wie im Falle der Tschetschenien-Kriege und dem Kaukasus-Krieg 2008 jedesmal Einheiten provisorisch zusammengestellt werden, die einigermaßen einsatz- und gefechtsbereit waren. Glauben Sie, beim alten Offizierskader sind die Erfahrungen für eine solche neue Struktur vorhanden? Gibt es da wirklich an den Offiziersakademien keine jüngeren Leute, die in der Beziehung geeignet sind?
Genauso gibt es doch bisher keine Erfahrungen mit dem neu zu schaffenden Unteroffizierskader in Höhe von 250.000 Zeit- und Berufssoldaten, wo die Ausbildung der ersten Jahrgänge wohl erst 2012 abgeschlossen sein wird. Gab es viele Jahrzehnte nicht. Da weiß man doch überhaupt noch gar nicht, wie es sein wird, wenn die erst mal ihren aktiven Dienst aufgenommen haben.
Ist es nicht vielmehr ein Problem der verfallenden und veralteten Ausrüstung mit konventioneller Waffentechnik sowie Nachrichten- und Kommunikationstechnik, was das Problem darstellt? Das fehlende Geld dürfte da gar nicht mal das Problem sein, wenn man Foxhounds Beiträge liest, der etwas tiefer in der Materie steckt. Ist es nicht vielmehr eine Frage der fehlenden Kapazitäten und Fähigkeiten der russischen Rüstungsindustrie, die das wahre Hindernis darstellt? Auch diese ist in den 15 Jahren Vernachlässigung sowie Unterfinanzierung stark heruntergekommen.
Übrigens: Ich sehe hier eine große Chance für den deutschen Maschinenbau wie auch für die hiesige Rüstungs- und Luftfahrtindustrie. Wenn man zu einer Zusammenarbeitmit Rußland bei der Entwicklung von Großraumflugzeugen auch im militärischen Bereich kommen bzw. auch die Kapazitäten der hiesigen Industrie mit russischen Aufträgen auch aus dem militärischen Bereich auslasten könnte, wäre in der Beziehung eine für alle nutzbringende Symbiose möglich. Falls es bei dem einen oder anderen, der vielleicht noch durch den Kalten Krieg geprägt oder jetzt mit Rücksicht auf den großen Bruder in Übersee solche Überlegungen gar nicht erst anstellen will, dem halte ich entgegen, daß Rußland nicht mehr der große Gegenspieler des Westens ist. Es ist vielmehr, trotz aller spezifischen Interessen, ein potentieller geostrategischer Verbündeter.
Die Gelegenheit ist für D und Europa so günstig wie noch nie. Es gibt weder grundlegende politische, ideologische oder religiöse Unvereinbarkeiten, noch gibt es irgendwelche Gebietsstreitigkeiten oder -forderungen auf irgendeiner Seite. Die russische Elite ist im Grunde europafreundlich gesinnt. Entgegen aller antirussischen Propaganda im transatlantischen Sinne hat bereits Putin als Präsident immer wieder Angebote zur Zusammenarbeit gemacht, obwohl Rußland weder in die NATO noch in die EU strebt, weil man sich für den spezifischen souveränen Weg als Großmacht entschieden hat. Das gilt für Medwedjew im selben Maße. Natürlich muß man davon ausgehen, daß jeder russische Präsident die Interessen seines Landes wahren wird. Das halte ich allerdings für legitim und empfehle das vor allen auch der deutschen Regierung.