08.03.2014, 01:26
Zitat:Auch in dieser Zeit gab es in der Türkei, Libanon, Ägypten, Jemen, Russland, Irak, Iran, Afghanistan, Indonesien und Pakistan noch mehr Anschläge und Tote.Das ist sicherlich korrekt und mag so sein bzw. war leider so. Ich verstehe nur nicht ganz, was dies mit meinem Beitrag zu tun haben soll, wo ich eben versucht habe zu belegen, welche Attentate es in Saudi-Arabien selbst gegeben hat.
Zitat:Dass es in Saudi Arabien, oder irgendwo sonst, Anschläge gegeben hat und von denen sich sogar welche gegen Regierungsorganisationen gerichtet haben ist für mich kein Zeichen einer den Terrorismus bekämpfenden Grundhaltung.Hmm, ich hatte die Details - wenngleich diese auch sicher nicht alle Ereignisse umfassten - schlicht auf deine Bitte hin genannt (ohne eine allumfassende Gültigkeit zuzugestehen oder Vollständigkeit einzufordern). Wenn es indessen denn für dich kein Zeichen ist für die Probleme mit dem Terror in Saudi-Arabien selbst, so kann ich hier ja genau genommen nicht darauf antworten, da du deiner Wahrnehmung ein allumfassendes Geltungs- oder Wahrnehmungsspektrum bereit bist zuzugestehen. Sorry, aber ein Diskurs wird damit sehr, sehr schwierig.
Zitat:Insofern ist Deine Argumentationsgrundlage auf sehr dünnem Eis gebaut.Warum denn? Ich habe nur explizit auf deine Frage- und Antwortforderung reagiert und dir einige Bsp. genannt; und die geschilderten Ereignisse sind so geschehen (findet man auch ohne größeres Suchen im Netz).
Zitat:Derartige Vorfälle sind nicht zuletzt Randerscheinungen von "Verhandlungsprozessen", dem "Austragen von Meinungsverschiedenenheiten"...Nein, dies sehe ich anders. Wenn es denn nicht wirklich wichtige Aspekte sind oder wären, so könnte man sie i. d. T. auf den Zusammenhang von Randerscheinungen von "Verhandlungsprozessen" und dem "Austragen von Meinungsverschiedenenheiten" reduzieren. Da du aber selbst gerne Missstände in Israel oder Saudi-Arabien oder Bahrain (bevorzugt wenn es um Schiiten geht) als Zentralkritikpunkt anzuführen bereit bist, wage ich dir mal im Sinne deiner eigenen Logik direkt zu widersprechen. Genauso wie man sowas anderswo handzuhaben bereit ist, so müsste man es ja auch hinsichtlich Saudi-Arabien handhaben, weil ansonsten sind es immer nur Momentaufnahmen ohne Zusammenhang. Und die Intensität der Auseinandersetzungen mit dutzenden, ja hunderten Todesopfern geht doch um einiges über das "Austragen von Meinungsverschiedenheiten" hinaus... :?
Zitat:Diese Vorfälle, insbesondere jene in Saudi Arabien, beruhen nicht zwingend auf Feindschaft.
Jein. Natürlich ist es keine religiöse Feindschaft im eigentlichen Sinne, sondern eher eine machtpolitische Gegnerschaft im Inneren, die aber durchaus offen zu Tage tritt und auch ausgefochten wird, wenn das Königshaus selbst oder dessen Verbündete zum Ziel der Fundamentalisten wird/werden (was schon öfters geschah), zahlreiche Polizisten im Königreich kamen bei Schusswechseln mit militanten Extremisten ja auch schon ums Leben.
Zitat:Zu keinem Zeitupunkt wurde ein Konflikt Saudi Arabien vs. "Al-Qaida", oder "Al-Qaida" vs Saudi Arabien in irgendeiner Form von einer der beiden Seiten in auch nur ansatzweise systematischer Form betrieben.Naja, halbwegs korrekt, es ist wohl eher ein indirekter, also nicht immer gleich erkennbarer offener Konflikt, aber es gibt ihn. Man sollte indessen z. B. berücksichtigen, dass hunderte von al Qaida-Terroristen in Saudi-Arabien inhaftiert und verurteilt wurden (vor allem seit 2004). Dass dabei geflissentlich auch mancher Kritiker am Königshaus gleich mit weggesperrt wurde, dürfte allerdings auch ein begleitendes Problem sein. Auch die Aktionen im Grenzland zum Jemen, wo sowohl Stammeskrieger als auch al Qaida-Terroristen von den Saudis angegriffen wurden, sollte man nicht ganz verschweigen.
Zitat:Im Gegenteil, findet eine ideologisch, mediale, finanzielle und politische Kooperation in systematischer Weise statt. Wohlgemerkt im Rahmen einer Saudi Arabisch - Amerikanischen "Sicherheit- und Wirtschaftsallianz".Hmm, das ist doch aber nun wirklich bekannt. Die Information, dass seit den 1950ern die USA (damals unter "Ike" Eisenhower) ihren "private deal" mit den Saudis haben und dass sie seit dem 2. Golfkrieg dort zudem massiv mit GIs stehen bzw. dass die Dynastie Saud von den USA hochgerüstet wird, ist so "neu", wie dass "Speiseeis kalt ist". Man kann also gewisse Handlungen oder Berichte zu dem Komplex recht einfach aus diesem Winkel betrachten und weiß dann leicht, woher der "Wind weht".
EDIT: Beitrag erweitert und detailintensiver dargestellt.
Schneemann.