Ein einfaches Stimmrecht ist besser wie keines. Da würden in naher Zukunft sicherlich eine Reihe von Themen zur Abstimmung stehen, die für Saudi Arabien hochinteressant sind (Iran, Ägypten, Bahrain, Syrien, Israel, ...wären mögliche Themen). Aber sie scheuen im Augenblick die Publicity wie der Teufel das Weihwasser. Eine andere Erklärung gibt es nicht, denn bestrafen können die Saudis mit ihrem Verzicht ja niemanden.
die Saudis müssten sich bei diesen Themen "offenbaren", also "Farbe bekennen" - und da würde entweder im Westen (USA) oder bei den von den Saudis zumindest ideologisch geförderten Islamisten (Salafisten & Co.) klare Verwerfungen unvermeidlich sein
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/saudi-arabien106.html">http://www.tagesschau.de/ausland/saudi-arabien106.html</a><!-- m -->
Zitat:Ausschreitungen in saudi-arabischer Hauptstadt
Tote bei Unruhen in Ausländerviertel
Bei Unruhen in einem überwiegend von Ausländern bewohnten Viertel der saudi-arabischen Hauptstadt Riad sind nach Polizeiangaben zwei Menschen getötet worden.
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Stand: 10.11.2013 12:08 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/saudi-arabien-jemen100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/saudi- ... en100.html</a><!-- m -->
Zitat:Saudi-Arabiens Grenze zum Jemen
Teurer Schutzwall gegen die Armut
Jemeniten können im Nachbarland Saudi-Arabien zehnmal mehr verdienen als zu Hause. Nicht nur Arbeitssuchende drängen über die Grenze, sondern auch Schmuggler. Saudi-Arabien rüstet die 2000 Kilometer lange Grenze zum modernen Schutzwall hoch.
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Stand: 05.01.2014 06:24 Uhr
Diesen und weitere Beiträge sehen Sie im Weltspiegel heute um 19.20 Uhr im Ersten.
Zitat:Wed Jan 08, 2014 3:30
Shiite Movement Warns to Hit Riyadh in Reprisal for Saudi-Led Violence in Iraq
TEHRAN (FNA)- Iraqi Shiite movement, Asa'ib Ahl al-Haq, urged Saudi Arabia to halt its support for the terrorist groups in the country, and warning that its interference in Iraq will result in dire consequences for Riyadh.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13921018000634">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 1018000634</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/911Bericht-bedroht-Buendnis-zwischen-USA-und-Saudis/story/15821678">http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/ame ... y/15821678</a><!-- m -->
Zitat:9/11-Bericht bedroht Bündnis zwischen USA und Saudis
Von Martin Kilian, Washington. Aktualisiert am 10.01.2014
Das saudisch-amerikanische Verhältnis ist bereits empfindlich gestört. Neue Enthüllungen über die Terroranschläge von 2001 könnten nun für Saudiarabien schwerwiegende Folgen haben.
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Als die Geheimdienstausschüsse des Kongresses 2002 ihren umfassenden Untersuchungsbericht zu 9/11 vorlegten, verfügte Präsident George W. Bush, dass 28 Seiten des Reports nicht veröffentlicht werden durften.
Abgeordnete fordern Publikation geheimer Informationen
Schon damals wurde vermutet, dass sich die zurückgehaltenen Informationen mit Saudiarabien befassten. Wie Osama Bin Laden stammten 15 der 19 Attentäter aus dem Königreich, auch war bekannt geworden, dass saudisches Geld die 9/11-Terroristen unterstützt hatte.
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Am 3. Dezember 2013 forderten der republikanische Kongressabgeordnete Walter Jones sowie sein demokratischer Kollege Stephen Lynch in einer gemeinsamen Resolution, die unter Verschluss gehaltenen Passagen des Untersuchungsberichts endlich publik zu machen. Nach der Lektüre dieser Seiten seien sie «absolut schockiert» gewesen, erklärten beide Abgeordneten. «Die Familien der Opfer verdienen es, alle Fakten über diesen tragischen Tag zu kennen», so Jones. Ausserdem sei die Veröffentlichung des Inhalts der geheim gehaltenen Seiten «entscheidend für unsere Aussenpolitik».
Experte: USA muss Saudiarabien-Politik überdenken
Die Resolution verlangt, alle Informationen «über die Verwicklung gewisser ausländischer Regierungen» in den Massenmord von 9/11 publik zu machen – nach Ansicht Washingtoner Kenner der Materie ein klarer Verweis auf Saudiarabien. So brisant seien Einzelheiten des nicht publizierten Teils des Reports, dass die US-Politik gegenüber Saudiarabien nach einer Veröffentlichung wahrscheinlich revidiert werden müsse, meint der New Yorker Journalist Craig Unger, der einen Bestseller über die Rolle des saudischen Königshauses in der amerikanischen Politik schrieb und sich dabei eingehend mit 9/11 befasste.
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So brisant seien Einzelheiten des nicht publizierten Teils des Reports, dass die US-Politik gegenüber Saudiarabien nach einer Veröffentlichung wahrscheinlich revidiert werden müsse, meint der New Yorker Journalist Craig Unger, der einen Bestseller über die Rolle des saudischen Königshauses in der amerikanischen Politik schrieb und sich dabei eingehend mit 9/11 befasste.
Die geheimen Passagen des Berichts belasteten die Saudis schwer, glaubt Unger – nicht unbedingt die saudische Regierung, «aber das Königshaus mit seinen Tausenden von Angehörigen». Mitglieder der königlichen Familie «spenden viel Geld für Wohltätigkeitsorganisationen, und davon fliesst einiges in die Terrorszene», so Unger. Der Vorsitzende des damaligen Untersuchungsausschusses, Floridas ehemaliger demokratischer Senator Bob Graham, verlangte bereits 2011 eine neue Untersuchung mit der Begründung, die saudische Verwicklung in 9/11 sei verschleiert worden. Graham deutete an, dass Mitglieder der königlichen Familie die Attentäter unterstützt hätten.
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Erstellt: 10.01.2014, 20:55 Uhr
hmmm - bisher nur spekulativ, aber die Beziehungen zwischen Saudis und den Salafisten und Islamo-Terroristen sind ja schon lange Gegenstand von diversen Gerüchten und Spekulationen, genährt durch bekannte Indizien ergibt das ein brisantes Gemisch.
@Erich
Die amerikanische Führung weiß sehr wohl was sie tut. Nach dem Angriff auf die USS Cole vor der Küste Jemens hat man umgehend die Sudanesische Regierung verantwortlich gemacht. Nach 9/11 waren es die Taliban und Saddam Hussein, usw.. Es war fast unmöglich Saudi Arabien noch gezielter zu "übersehen". Insofern war es bis dato US Doktrin, ihren Terror nicht nur zu dulden, sondern diesen Bezug auch systematisch zu vertuschen:
Zitat:Vice President Richard B. Cheney
“I think it s important first of all to recognize that we ve had a very good relationship with the Saudis now for about 60 years. ...Certainly, the Saudi government had absolutely nothing to do with the events of 9/11.”
- August 7, 2002
Secretary of State Colin Powell
“The Saudis have been responsive on all of the things that we have asked them to do.”
- October 31, 2001
“Saudi Arabia has been prominent among the countries acting against the accounts of terrorist organizations ... and I am delighted that Saudi Arabia ...has just ratified the International Convention for the Suppression of the Financing of Terrorism.”
- November 7, 2001
“The Saudis have been good hosts and our troops have been good guests. I know that Secretary Rumsfeld is constantly looking at the footprint of what forces we have out there, but in my conversations with the Saudi leaders, ...just about four of five days ago with Prince Saud, I ve had no suggestions from them that [they] were about to ask us to leave.”
- January 20, 2002
Secretary of Defense Donald Rumsfeld
“They [Saudi Arabia] have been cooperative. We have troops there. We have bases there. We are currently using that facility for some of the responsibilities we had for the United Nations to fly with coalition forces in Operation Southern Watch in Iraq.”
- April 26, 2002
Defense Department
“Saudi Arabia is a long-standing friend and ally of the United States. The Saudis cooperate fully in the global war on terrorism and have the Department s and the Administration s deep appreciation.”
-Victoria Clarke on August 6, 2002
Department of State
“ We re very satisfied with Saudi cooperation. They ve been with us in many areas of this coalition and many of the steps that need to be taken. You know, they ve helped to isolate the Taliban diplomatically. They ve worked with us on a number of military requests that we ve had. And we re working together in the financial area as well. So we re very satisfied with the cooperation. We ve found that they ve been together on everything we ve asked.”
-Richard Boucher on October 11, 2001
“We are very satisfied with our cooperation with Saudi Arabia. They ve agreed to everything we ve asked of them in our campaign against terrorism.”
-Philip Reeker on October 15, 2001
“I think we ve continued to have very good cooperation, to be fully satisfied with Saudi Arabia as we work together on the important financial aspect of the war against terrorism.”
-Philip Reeker on April 3, 2002
“I m very satisfied that the Saudi government is doing everything that we ve asked them to do in regard to the campaign against terrorism.”
-Francis X. Taylor on April 22, 2002
“We have been very satisfied with Saudi cooperation, a wide variety of areas, whether it s financial or law enforcement or other matters.”
-Richard Boucher on June 18, 2002
“The United States and Saudi Arabia enjoy excellent relations. We share a broad array of interests, including a common vision of peace, stability and prosperity in the region. We re pleased that we ve been able to expand this relationship to include common efforts against the threat of international terrorism. The Saudi government has cooperated in the international campaign against terrorism, and we welcome steps taken by Saudi Arabia to help combat the problem of terrorism financing, an important aspect of our war on terrorism globally.”
-Philip Reeker on August 6, 2002
“Again, as we ve said many times, U.S.-Saudi counterterrorism cooperation has been very solid, and we have every expectation to believe that that will continue.”
-Philip Reeker on August 12, 2002
“I think we ve been quite clear about the support that Saudi Arabia has given to us in terms of being a strong friend and ally in the war against terrorism, that we ve been fully and very satisfied with the support we ve gotten from Saudi Arabia in the many aspects of this war against terrorism - the financial aspects, the intelligence and information-sharing, the law enforcement actions in doing that.”
-Philip Reeker on August 15, 2002
White House
“Saudi Arabia has been helpful across the board in areas dealing with financing [and] the President is very pleased with the cooperation of the Saudi government.”
-Ari Fleischer on November 19, 2001
“The President believes the current arrangements are working and working well. (Bush) thanked Saudi Arabia for their friendship, cooperation and help and emphasized the mutual goal of bringing peace to the Middle East.”
-Ari Fleischer on January 18, 2002
“We re going to continue to work cooperatively with the Saudis on a host of issues. The Saudi cooperation has been strong and we ll continue to work with them.”
-Ari Fleischer on June 19, 2002
“Saudi Arabia is a long-standing friend and a long-standing ally... We very much appreciate the way they are cooperating in the global war against terrorism.”
-Scott McClellan on August 6, 2002
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.foxnews.com/projects/pdf/082702_saudi.pdf">http://www.foxnews.com/projects/pdf/082702_saudi.pdf</a><!-- m -->
Zitat:Schüsse auf Fahrzeug: Angriff auf deutsche Diplomaten in Saudi-Arabien
Bei einer Überlandfahrt in Saudi-Arabien ist ein Fahrzeug mit zwei deutschen Diplomaten beschossen worden. Es geriet in Brand, doch die beiden Deutschen überlebten den Angriff.
Dubai - Zwei deutsche Diplomaten wurden am Montag während ihres Besuchs im Osten Saudi-Arabiens attackiert. Auf ihr Fahrzeug sei geschossen worden. Beide überlebten den Angriff, sie hätten sich mit Hilfe eines Passanten in Sicherheit bringen können. Das Auto, in dem sie unterwegs gewesen seien, sei jedoch ausgebrannt, berichtet die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/angriff-auf-deutsche-diplomaten-in-saudi-arabien-a-943351.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 43351.html</a><!-- m -->
Schneemann.
Zitat:Riyadh gives $100M for UN counterterrorism
AP
Published: 12:56 January 24, 2014
Gulf News
Riyadh: A state-linked news website in Saudi Arabia says the kingdom has donated $100 million (Dh367 milliom) to the United Nations International Centre for Counterterrorism.
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The Arab News reported Thursday that UN Secretary-General Ban Ki-moon thanked Saudi Arabia for its support to the centre during a meeting with Foreign Minister Saud Al Faisal in Switzerland just before the start of peace talks over the Syrian civil war.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://gulfnews.com/news/gulf/saudi-arabia/riyadh-gives-100m-for-un-counterterrorism-1.1281443">http://gulfnews.com/news/gulf/saudi-ara ... -1.1281443</a><!-- m -->
Sinn für Humor haben sie ja :lol:
Zitat:Gefahr durch Syrien-Rückkehrer
Saudis starten Kampagne gegen Dschihad
Saudi-Arabien wird sich zunehmend der Rückwirkungen seiner eigenen Terrorförderung in Syrien bewusst. Eine Medienkampagne soll nun junge Männer vom Dschihad in dem Bürgerkriegsland abhalten.
Die Medien in Saudi-Arabien haben eine Kampagne gestartet, um den sogenannten saudischen "Dschihad-Tourismus" nach Syrien einzudämmen. In lokalen Medien wird derzeit ausführlich über das Schicksal des ehemaligen Kämpfers Suleiman al-Subai berichtet, der in sozialen Netzwerken unter dem Namen "Al-Sympathique" bekannt ist. Der 25 Jahre alte Sunnit aus der Ost-Provinz war vor seiner Reise nach Syrien durch Videos aufgefallen, in denen er schiitische Muslime beleidigt. [...]
Dschihadisten für das Herrscherhaus in Riad gefährlich [...]
Saudi-Arabien, das selbst islamistische Kampfgruppen in Syrien finanziert, ist zunehmend besorgt über die Rückwirkungen seines eigenen Engagements in ihrem eigenen Land. Die Dschihadisten, die zurückkehren, sind häufig traumatisiert und radikalisiert. Gerade unter Einfluss der Ideologie von Al-Kaida sind sie für das saudische Herrscherhaus eine Gefahr. Die Terrororganisation verübte schon mehrfach Anschläge gegen staatliche Einrichtungen in dem Königreich.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/Saudis-starten-Kampgane-gegen-Dschihad-article12413826.html">http://www.n-tv.de/politik/Saudis-start ... 13826.html</a><!-- m -->
Bevor nun es Kritik und Polemiken hagelt: Dies, damit meine ich die unterstrichene Zwischenüberschrift, ist genau der Aspekt, den ich hier schon einmal im Strang recht ausführlich formuliert habe und es ist auch der Kontext, den Scholl-Latour einmal schon vor mehr als eineinhalb Dekaden als den "saudischen Januskopf" bezeichnete. Einerseits fördert das Königreich den strengen Wahhabismus und damit indirekt und direkt auch radikale sunnitisch-salafistische Gruppen in der gesamten Umma, andererseits ist man sich in Riad schon seit einigen Jahren zunehmend bewusst geworden, dass man sich damit den eigenen königlichen Ast absägt, der die Dynastie trägt, die in den Augen radikaler Islamisten mit ihrem teils wenig islamischen Lebensstil geradezu als blasphemisch einzustufen ist. Die Anschläge in Saudi-Arabien der letzten Jahre (es wäre ja nicht so, dass nur Anrainerstaaten unter dem Terror der salafistischen Gruppen zu leiden hätten) haben so manchem im Königshaus wohl nach und nach auch die Augen geöffnet. Und man scheint durchaus erkannt zu haben, dass das Hofieren der radikalen Kräfte - quasi um sie dem Königreich genehm zu machen - ein Schuss ist, der gewaltig nach hinten losgeht. Ob indessen diese jetzige Initiative wirklich (noch) etwas bewirkt, die gerufenen Geister wieder zurückzudrängen, lasse ich mal arg, arg dahingestellt...
Schneemann.
deshalb versucht das Königshaus den islamischen Fundamentalismus zu exportieren - in der Hoffnung, dann im Landes möglichst selbst verschont zu bleiben
Erich schrieb:
Zitat:deshalb versucht das Königshaus den islamischen Fundamentalismus zu exportieren - in der Hoffnung, dann im Landes möglichst selbst verschont zu bleiben
Genau genommen ja, bzw. dies ist auch ein gewichtiger Aspekt. Durch die finanziellen Zuwendungen, die radikale Strömungen erfahren und erfuhren, versucht/e man zu erreichen, dass diese das Königshaus Saud in Ruhe lassen und zugleich im Ausland (bei den ideologischen und religiösen "Feinden" Saudi-Arabiens, sozusagen) sich austoben würden. Dass diese radikalen Strukturen aber oftmals (von ganz wenigen radikalen Fundamentalisten abgesehen) sich verstellen, quasi nickend das nette Geld annehmen, vorgeschoben Treue schwören und dann dennoch im Stillen zweigleisig fahren (also sich sowohl gegen das Königshaus selbst als auch gegen "Feinde" im Ausland [wozu auch der Westen zu rechnen ist] wenden), scheint im Petrodollar-umnebelten und von US-GIs seit Golfkrieg II 1991 u. a. teils stark beschützten Hause Saud arg lange keinen Menschen so richtig interessiert zu haben. Erst als die Bomben sozusagen wirklich unter dem eigenen Bett hochgingen, wurde man so ganz langsam hellhörig. Fragt sich aber, ob man die Signale rechtzeitig erkennen konnte - ich habe Zweifel...
Schneemann.
Schneemann schrieb:Die Anschläge in Saudi-Arabien der letzten Jahre (es wäre ja nicht so, dass nur Anrainerstaaten unter dem Terror der salafistischen Gruppen zu leiden hätten) haben so manchem im Königshaus wohl nach und nach auch die Augen geöffnet. Und man scheint durchaus erkannt zu haben, dass das Hofieren der radikalen Kräfte - quasi um sie dem Königreich genehm zu machen - ein Schuss ist, der gewaltig nach hinten losgeht
Das hast Du Dir aus den Fingern gesaugt, geträumt, oder gibt es irgendwelche belastbaren Hinweise, die Deine These stützen? Welche Person im Königshaus meinst Du und wie lauten die eingeleiteten Maßnahmen?
Shahab3 schrieb:
Zitat:Das hast Du Dir aus den Fingern gesaugt, geträumt, oder gibt es irgendwelche belastbaren Hinweise, die Deine These stützen? Welche Person im Königshaus meinst Du und wie lauten die eingeleiteten Maßnahmen?
Gerne bin ich bereit darauf zu antworten. Als Terrorakte innerhalb Saudi-Arabiens, die mutmaßlich mit al Qaida-Hintergrund geschahen, gelten zahlreiche Morde an westlichen Staatsangehörigen (etwa Simon Veness, Max Graf, Robert Dent, Hermann Dengl, Robert Jacobs, Paul Marshall Johnson, Laurent Barbot u. a.), Attacken auf Sicherheitsorgane sowie Anschlagsserien auf Einrichtungen der Armee oder verbündeter Armeen und die zivile Infrastruktur (u. a. Anschlag in Riad 2003 [39 Opfer], Janbu 2004 [7 Opfer]. Khobar 2004 [22 Tote], Riad 2006 [7 Opfer], Mada'in Salih 2007 [4 Tote], Anschlag auf Mohammed bin Naif 2009 [Anschlag „scheiterte“, bin Naif überlebte]). Diese Kumulation der Angriffe bewog die Führung des Königreiches, 2008 einen eigenen Sonderstrafgerichtshof einzurichten (der interessanterweise übrigens nicht der Scharia-Gerichtsbarkeit sich zu unterwerfen hatte – im Gegensatz zu über 300 anderen Gerichten in Saudi-Arabien –, was wiederum die militanten Islamisten desavouierte), auf Betreiben übrigens u. a. von
Mansur Al-Turki. Seit dem Anschlag 2009 hat übrigens auch
Mohammed bin Naif 2011 dem Tribunal zugestimmt (vermutlich aus persönlichen Gründen, wobei er selbst dann wieder eine unrühmliche Rolle bei der Verurteilung von Menschenrechtsaktivisten durch eben dieses Tribunal spielte), wobei anzumerken sei, dass ein solches (d. h. Saudi Arabien-weites) Gericht ohne höchste monarchische Absegnung wohl gar nicht eingerichtet werden könnte. Da ich allerdings keinen Einblick habe in geheime Erlasse des Königreiches Saudi-Arabien kann ich diesen letzten Satz letztlich nicht belegen, sondern hier bei der grundlegenden Entstehung des bereffenden Gerichtes allenfalls nur deutlich mutmaßen.
Wichtige Anmerkung: Die saudische Monarchie hat indessen die Befugnisse dieses „Gerichtes“ [Sonderstrafgericht] nicht nur auf al Qaida-Terroristen begrenzt – und hier zeigten sich durchaus Wirkungen, da die Terrorangriffe seit 2007 stark abgenommen haben –, sondern auch auf Menschenrechtsaktivisten.
Im Rahmen der Gesamtkritik an einer absoluten sunnitischen Monarchie (Menschenrechtslage, Gegensatz zur Shia) sollte man dies unbedingt miteinbeziehen.
Schneemann.
Schneemann schrieb:Als Terrorakte innerhalb Saudi-Arabiens, die mutmaßlich mit al Qaida-Hintergrund geschahen, gelten zahlreiche Morde an westlichen Staatsangehörigen (etwa Simon Veness, Max Graf, Robert Dent, Hermann Dengl, Robert Jacobs, Paul Marshall Johnson, Laurent Barbot u. a.), Attacken auf Sicherheitsorgane sowie Anschlagsserien auf Einrichtungen der Armee oder verbündeter Armeen und die zivile Infrastruktur (u. a. Anschlag in Riad 2003 [39 Opfer], Janbu 2004 [7 Opfer]. Khobar 2004 [22 Tote], Riad 2006 [7 Opfer], Mada'in Salih 2007 [4 Tote], Anschlag auf Mohammed bin Naif 2009 [Anschlag „scheiterte“, bin Naif überlebte]).
Auch in dieser Zeit gab es in der Türkei, Libanon, Ägypten, Jemen, Russland, Irak, Iran, Afghanistan, Indonesien und Pakistan noch mehr Anschläge und Tote. Dass es in Saudi Arabien, oder irgendwo sonst, Anschläge gegeben hat und von denen sich sogar welche gegen Regierungsorganisationen gerichtet haben ist für mich kein Zeichen einer den Terrorismus bekämpfenden Grundhaltung. Pakistan ist dafür u.a. ein Paradebeispiel. Insofern ist Deine Argumentationsgrundlage auf sehr dünnem Eis gebaut. Derartige Vorfälle sind nicht zuletzt Randerscheinungen von "Verhandlungsprozessen", dem "Austragen von Meinungsverschiedenenheiten", oder handfesten Machtkämpfen. Diese Vorfälle, insbesondere jene in Saudi Arabien, beruhen nicht zwingend auf Feindschaft.
Zu keinem Zeitupunkt wurde ein Konflikt
Saudi Arabien vs. "Al-Qaida", oder
"Al-Qaida" vs Saudi Arabien in irgendeiner Form von einer der beiden Seiten in auch nur ansatzweise
systematischer Form betrieben. Im Gegenteil, findet eine ideologisch, mediale, finanzielle und politische Kooperation in systematischer Weise statt. Wohlgemerkt im Rahmen einer Saudi Arabisch - Amerikanischen "Sicherheit- und Wirtschaftsallianz". Das Abhängigkeitsgebilde
USA - Saudi Arabien - Al-Qaida ist zutiefst obskur.
Die Anordnung des saudischen Königshauses, die Muslimbrüder küftig als Terrorgruppe zu behandeln ist ebenfalls nicht als Bekämpfung von militanten Islamisten im Allgemeinen zu verstehen. Das ist Teil eines köchelnden Machtkampfes zwischen Saudi Arabien mit Katar und der Türkei um den Einfluss in Ägypten und Syrien. In diesem Kontext haben diese Woche ja dann auch die VAE und Saudi Arabien ihre Botschafter aus Katar abgezogen.
Zitat:Sonderstrafgerichtshof einzurichten (der interessanterweise übrigens nicht der Scharia-Gerichtsbarkeit sich zu unterwerfen hatte – im Gegensatz zu über 300 anderen Gerichten in Saudi-Arabien –, was wiederum die militanten Islamisten desavouierte), [...] wobei anzumerken sei, dass ein solches (d. h. Saudi Arabien-weites) Gericht ohne höchste monarchische Absegnung wohl gar nicht eingerichtet werden könnte.
Ein sogenanntes
Luftschloß.