Zitat:so und nun zu den parallelen europa/usa:
leider war es in europa lange zeit so, das der adel über krieg und frieden entschieden hat. wollen wir uns nur mal an den ersten weltkrieg erinnern, da war der deutsche kaiser ein cousin des britischen königs, der russische zar war auch ein abkömmling des gleichen geschlechts und trotzdem hat es diesen wahnsinnigen krieg gegeben. also quasi eine famillienfehde
und genau diese art von machenschaften existieren in europa nicht mehr, jedenfalls nicht in dieser dimension, weil man aus 2 weltkriegen gelernt hat.
in den usa hingegen hat sich eine neue form des adels gebildet, nämlich der geldadel. als beispiel möchte ich zwei der einflußreichten famillien aufzählen: die kennedy's und die bush's. solange diese menschen etwas zu sagen haben, wird sich die (außen-)politik der usa nicht verändern. leider
Die These, ein Adel bzw. dessen spezifische Charakteristika wäre für die zwei WK grundsätzlich verantwortlich gewesen, halte ich bestenfalls für abenteuerlich. Ohne das Aufkommen des Nationalgedankens, der nebenbei bemerkt der Todesstoß für den traditionellen Adel war, und die daraus folgende Motivation "ein Staat über die anderen", die ethnischen Konflikte zb. auf dem Balkan und die völkisch akzentuierte Buhlerei zwischen Frankreich und Deutschland etc. etc. hätte es bei weitem nicht diese Kriegsbegeisterung gegeben. Und der zweite WK zeigt noch viel mehr, wie wenig irgendwelcher Adel mit der ganzen Sache zu tun hat. Hitler hatte keine Adelsverbindungen irgendwelcher Art. Im übrigen gehen viele Historiker davon aus, dass Konflikte in der Adelszeit gerade deswegen geringere Ausmaße hatten, weil untereinander Verwandtschaftsbeziehungen herrschten und so eine größere Bereitschaft zur Beilegung von Konflikten durch nichtmilitärische Mittel, insbesondere Heirat, vorhanden war.
Zitat:wollen wir uns nur mal an den ersten weltkrieg erinnern, da war der deutsche kaiser ein cousin des britischen königs, der russische zar war auch ein abkömmling des gleichen geschlechts und trotzdem hat es diesen wahnsinnigen krieg gegeben. also quasi eine famillienfehde
Deine Argumentation ist in sich nicht schlüssig. Gerade weil sie verwandt waren, hätte das ja deiner Logik zufolge größere Kompromißbereitschaft erzeugen müssen (siehe Formulierung "trotzdem"), wenn das nicht so ist, dann tut die Verwandtschaft ja auch nichts zur Sache, sondern es geht um rein politische Motivationen. Abgesehen davon ignorierst du komplett die britische Legislativ- und Exekutivstruktur, in der der König eine stark untergeordnete Rolle spielte.
Aber um wieder zum Thema zurückzukommen:
Zitat:in den usa hingegen hat sich eine neue form des adels gebildet, nämlich der geldadel. als beispiel möchte ich zwei der einflußreichten famillien aufzählen: die kennedy's und die bush's. solange diese menschen etwas zu sagen haben, wird sich die (außen-)politik der usa nicht verändern. leider
An gerade mal zwei Beispielen machst du die gesamte US-Außenpolitik fest? Interessant. Dazwischen kamen eine ganze Reihe anderer Präsidenten, gehören die auch alle zu diesem Geldadel? Und was hat das nun mit den europäischen Adelshäusern zu tun? Ich wüsste nicht, dass Bush und Kennedy nenneswerte Verwandtschaften verbinden.
Selbst wenn wir davon ausgehen, dass du eine völlig andere Art von Adel meinst, die sich besser als Elite bezeichnen lässt und mit dem historischen, insbesondere europäischen Adel nichts zu tun hat: interessanterweise lässt du auch völlig John Kerry vor, der, aus einer reichen Ostküstenfamilie mit langer Tradition kommend, ein viel besseres Beispiel für den "Geldadel" in den USA darstellt und als Präsidentschaftskandidat eine zumindest teilweise substantiell andere Politik vertrat als etwa Bush. Die Außenpolitk der USA hat weniger etwas mit "Geldadel" als vielmehr mit der generellen Perspektive zu tun, mit der Amerikaner basierend auf geographischen Verhältnissen und ihrer nationalen Geschichte den Rest der Welt beurteilen. Was auch die relative Gleichheit gewisser Bestandteile etwa der Außenpolitik erklärt, egal ob nun ein beinahe schon linker Demokrat, zb. Clinton oder ein konservativer Republikaner wie Bush jr. an der Macht ist.
Zitat:die geschichte liefert leider viele beweise, zu welchen untaten eine große demokratie wie die usa im stande sind.
Das ist ja wohl eher ein Beleg dafür, dass jeder große und mit Macht ausgestattete Staat, egal welcher gesellschaftlichen Prägung, letztlich gewisse Untaten im Interesse seiner Politik begeht.
Weitere Diskussionen über 1./2. WK bitte in einen eigenen bzw. passenden Thread im Geschichtsforum auslagern!