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Normale Version: United States of America
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revan schrieb:Deutschland war ein Trümmerhaufen, nach den der 2 Weltkrieg vorbei war und die europäischen Siegermächte wollten Deutschland deindustrialisieren und das auf alle Ewigkeiten. Nur die USA stellten sich dem entgegen, mit Erfolg und währe die USA nicht gewesen so sähe alles aus wie die DDR 1993, wirklich ein schönes Land. Die USA mag sich nicht immer Korrekt in Latein Amerika verhalten haben, aber in Europa und Japan wie Süd Korea können wir erhobenen Hauptes stolz darauf sein was wir erreichten. Wir haben Deutschland zu einer Demokratie gemacht und diese auch verteidigt gegen den Russen und seine Knechte , dank unserer Hilfe wurde Berlin gerettet, vor der Russischen Tyrannei und dank uns wurde Europa sehr wahrscheinlich nicht volständig Rot und Dunkel.
...
In Asien verteidigten wir Süd Korea das heute eine Wirtschaftsmacht und blühende Demokratie ist. Was währe gewesen wenn Kim Heute über ganz Korea herrschen würde ? Japan wurde zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt und das dank uns, weil wir diesen Land unsere Märkte öffneten und vor den Russen retteten. Hunderte Millionen Menschen verdanken uns ihre Freiheit, sicherlich nicht nur uns, sondern auch sich selbst doch waren wir die Stütze vieler Nationen gerade Deutschlands, ja ganz West Europas und gerade Japans und Süd Koreas...
Da muss ich uneingeschränkt Recht geben. Ohne die amerikanischen Stiefel wäre (West-)Deutschland über kurz oder lang selbst unter die Stiefel gekommen, genauso wie Süd-Korea. Dass die amerikanischen Importe den größten Teil des Aufschwungs in Fernost und Westeuropa ausgemacht haben, ist ebenfalls historisch gesichert.

Nachtrag:

revan schrieb:Zeig du mir Kosmos, eure Erfolge ? Was hat Russland in Europa vorzuweisen außer Massaker wie in Ungarn beim Arbeiteraufstand in der DDR oder beim Prager Frühling ? Was hat Russland den Länder dies es unterdrückte gebracht außer Elend, Rückschritt und Traumen und Tot und leid !
Die Russen waren bei der Unabhängigkeit der Balkanstaaten vom Osmanischen Reich hilfreich. Danach hatten sie einfach Pech mit Revolutionen und Regierungen.
Ingenieur schrieb:Die Russen waren bei der Unabhängigkeit der Balkanstaaten vom Osmanischen Reich hilfreich. Danach hatten sie einfach Pech mit Revolutionen und Regierungen.


@Ingenieur, stimmt , bestreite ich auch nicht, sicherlich eine gute Tat, aber wie du selbst sagtest danach ging alles schief.



@All, Aber nur um etwas klarzustellen:Mir geht es nicht darum jetzt den Russen als Menschen zu dämonisieren, aber auch mal klar Leuten wie Kosmos aufzuzeigen, das dass was Unrecht war nicht weniger Unrecht ist nur weil es Russland beganngen hat ! Kurz gesagt ich erkenne als Amerikaner an, dass wir nicht Engel sind die überall nur Gutes taten und für das gute Kämpfen, unser Land hat Großmachtpolitik betrieben und nicht alles war gut aber unternstrich haben wir sehr viel Gutes getan auf was man stolz sein darf.



Leute wie Kosmos meinen nun aber plötzlich alles hinweg zu wischen und uns als eine Art zweite UdSSR darzustellen, damit ihr Weltbild von guten Russen ja nicht in Schwanken kommt. Man könnte manchmal fast meinen das wir (USA) Europäische Länder mit Panzern überrollen und Schreckensregime überall installierten und nicht die UDSSR ! Gegen diese in meinen Augen unrechte Verfälschung, Leugnung und Verklärung der Realität, alles damit man ja nicht so dasteht wie man eben nach Sachlage nun dasteht, habe ich was, ja es macht mich wirklich wütend.



Ich habe z.b einen Rumänischen Mieter der das selbige empfindet und für viele Leute die ich in Ehemaligen Ostblock kennenlernte sind Kosmos Worte sicherlich blanker Hohn und es geht mir nah, obgleich ich selbst nicht betroffen war, von dem was in Osten geschah. Aber ich habe wenigstens nie weggeschaut oder das was geschah, mir zu recht gebogen damit es ja Politisch Korrekt erschien und damit es zur Lieber Rot als Tot Mentalität passte.
Zitat:Da muss ich uneingeschränkt Recht geben. Ohne die amerikanischen Stiefel wäre (West-)Deutschland über kurz oder lang selbst unter die Stiefel gekommen, genauso wie Süd-Korea.
es gibt Meinungen wonach Stalin einen neutrallen Status für Deutschland wollte, etwa wie Finnland oder Österreich. Auch ohne NATO haben sich nicht schlecht entwickelt diese Länder, oder nicht?
Zitat:Dass die amerikanischen Importe den größten Teil des Aufschwungs in Fernost und Westeuropa ausgemacht haben, ist ebenfalls historisch gesichert.
amerikanische Importe waren etwa selbslose Hilfe der USA für die Befreiung der Welt oder wie?
Nochmal, wirtschaftliche Stärke Deutschlands oder etwa auch Japans war und ist grundsätzlich gegeben.
Zitat:Zeig du mir Kosmos, eure Erfolge ? Was hat Russland in Europa vorzuweisen außer Massaker wie in Ungarn beim Arbeiteraufstand in der DDR oder beim Prager Frühling ? Was hat Russland den Länder dies es unterdrückte gebracht außer Elend, Rückschritt und Traumen und Tot und leid !
oh so schlimm die Dinge in Ungarn, Prager Frühling oder Ungarn auch waren, war amerikanische Unterstützung der Contras etwa weniger blutig?
Oder gar Vietnam?
Japan brauchte und braucht amerikanische Soldaten am aller wenigstens zum Schutz vor SU, Amerikaner haben dort Militärstützpunkte eingerichtet um das Land zu kontrolieren, so einfach ist es.
Genauso wie SU dies in Teilen der Osteuropa tat.

Wenn im Kalten Krieg die USA glaubten ihre Stellung gefährdet zu sehen dann schlugen sie ebenfalls mit voller Härte zu...........

Russland hat z.B. weite Teile der Zentralsien in dem Sinne zivilisiert dass eine funktionierende medizinische Versorgung, Infrastruktur und Industrie aufgebaut wurden, ein Bildungssystem. Ja selbst Afganistan, NATO liegt immer noch hinter den Errungenschaften der SU auf diesen Gebieten dort.
Zitat:Die Russen waren bei der Unabhängigkeit der Balkanstaaten vom Osmanischen Reich hilfreich. Danach hatten sie einfach Pech mit Revolutionen und Regierungen.
äh, für was hilfreich?
Wer tratt denn danach für Demokratie und Freiheit auf? Etwa deutsche, französische, englische und amerikanische Kolonialreiche?

Zaristisches Russland war um kein bisshen schlechter als seine europäische Gegenparts seinerzeit.

Kommunistisches System war zu anfang keineswegs ein russisches System oder etwa "böses" System sondern eine neues gesellschaftliches Modell das eben in vielen Ländern große Unterstützung hatte, Expansion der SU hatte sehr oft, sehr viele Unterstützer in betroffenen Regionen.

Prozess in dem Sowjet Union sich immer mehr zu einer Diktatur wandelte die vorallem der Mehrheit der Bevölkerung keine Perspektive mehr bot ging zusammen mit Wandlung der westlichen Staaten die trotz der zahlreichen ebenfalls vorhandenen Untaten insgemat eine viel bessere Alternative für die Menschen bot, für jeden einzelnen Individuum.

Auch Demokratien, auch USA gingen über Berge von Leichen der anderen wenn sie glaubten dass es ihren nationallen Interessen entspricht, USA sind immer noch nicht gerade zimperlich aber wenn man sieht wie überlegen die USA sind dann kommt man nicht umher auch gewisse selbstauferlegte Zurückhaltung, Gerechtigkeitssinn festzustellen, e sist gut dass USA den Kalten Krieg überstanden haben.
Aber abseits all dem ermöglichten sie mehr Freiheit, Wohlstand und Zukunftsperspektiven.
Das trat für Sowjet Union am anfang ebenfalls zu, sie ermöglichsten es dass den Bauersöhne die früher weder lesen noch schreiben konnten und von Zeit zur Zeit von Hungersnöten heimgesucht wurden ein um Welten besseres Leben ermöglicht wurde. Wer diese Entwicklung verneint der ist nicht objektiv.
Probleme der SU begannen als man in Verbesserung der Lebensqualität der Menschen keine WEITERE Entwicklung mehr bieten konnte, vorallem wegen Impotenz der kommunistischen Partei selbst. Als Warschaupakt gegründet wurde war dies bereits der Fall, mit jedem Jahrzehnt wurde es schlimmer.
Das ist der Grund für den Zerfall des Warschaupaktes und der SU, zerschlagen wurde das Land durch hohe kommunistische Funktionäre selbst......
Kosmos schrieb:es gibt Meinungen wonach Stalin einen neutrallen Status für Deutschland wollte, etwa wie Finnland oder Österreich. Auch ohne NATO haben sich nicht schlecht entwickelt diese Länder, oder nicht?
Ja, aber ich glaube nicht, dass Deutschland nach dem 2. Weltkrieges von den anderen europäischen Mächten unbehelligt gelassen worden wäre. Spätestens der Kalte Krieg hätte entweder die Westmächte oder die UdSSR dazu motiviert, ein neutrales Mitteleuropa zu besetzen.

Zitat:amerikanische Importe waren etwa selbslose Hilfe der USA für die Befreiung der Welt oder wie?
Nochmal, wirtschaftliche Stärke Deutschlands oder etwa auch Japans war und ist grundsätzlich gegeben.
Ohne das die Amerikaner ihren für damalige Verhältnisse riesigen Markt für die Europäer und Japaner geöffnet hätte, wäre die Erholung nie so schnell voran geschritten. Abgesehen davon, dass die Franzosen und Engländer und auch einige amerikanische Politiker eine Demontage der deutschen Industrie in Erwägung gezogen hätten, womit die wirtschaftliche Stärke dahin wäre.

Zitat:
Zitat:Die Russen waren bei der Unabhängigkeit der Balkanstaaten vom Osmanischen Reich hilfreich. Danach hatten sie einfach Pech mit Revolutionen und Regierungen.
äh, für was hilfreich?
Die Russen unterstützten die Bildung neuer Staaten auf dem Territorium des ehemaligen Osmanischen Reiches.
Das war jetzt nicht negativ gemeint meinerseits.
Zitat:Ja, aber ich glaube nicht, dass Deutschland nach dem 2. Weltkrieges von den anderen europäischen Mächten unbehelligt gelassen worden wäre. Spätestens der Kalte Krieg hätte entweder die Westmächte oder die UdSSR dazu motiviert, ein neutrales Mitteleuropa zu besetzen.
wenn ein neutrales Deutschland erstmal entstanden wäre, auf welche Weise auch immer, hätte keine Seite im Kalten Krieg es riskiert das Land zu besetzen denn dies wäre für die andere nicht hinnehmbar, Konflikt vorprogrammiert.
Zitat:Ohne das die Amerikaner ihren für damalige Verhältnisse riesigen Markt für die Europäer und Japaner geöffnet hätte, wäre die Erholung nie so schnell voran geschritten. Abgesehen davon, dass die Franzosen und Engländer und auch einige amerikanische Politiker eine Demontage der deutschen Industrie in Erwägung gezogen hätten, womit die wirtschaftliche Stärke dahin wäre.
Es gab viele Politiker die verschiedenes forderten, USA hätten den Teufel getan und solche Länder wie Japan oder Deutschland wirtschaftlich blockiert denn damit hätten sie zu aller erst eigenen Wirtschaftsraum geschwächt und Sowjet Union ernorm geholfen. Hätte die Erholung einige Jahre länger gebraucht ist geschichtlich gesehen irrelevant.
Ich weise ja auf Österreich und Finnland hin, diese Länder waren offiziel neutral aber wirtschaftlich keineswegs von USA abgeschnitten und waren sogar militärisch eher gegen Sowjet Union ausgerichtet.

Teilung Deutschlands ist eine Folge der Forderungen der USA aber vorallem wie du andeutest Frankreichs und Englands nach militärischen Präsenz in und unmittelbaren Kontrolle über Deutschland, Sowjet Union konnte das nicht hinnehmen.

Folgen dieser Entwicklung die zur Teilung führte waren wirtschaftlich gesehen eher negativ, dafür zahlen wir ja bekanntlich immer noch.
Tiger schrieb:
Zitat: Die USA haben bis 1940 mit der Sowjetunion kooperiert. Zudem wären ohne sie die Nazis - sie meinst du wohl primär mit "faschistische Regime", auch wenn Nationalsozialismus und Faschismus wenig miteinander zu tun haben - in Deutschland wohl nicht an die Macht gelangt, oder zumindest nicht so stark geworden.
Das US-Kapital - Ford, Bush, u.a. - haben die Nazis massiv unterstützt.
Entschuldige, aber das stimmt schlicht nicht. Nach Ende des Ersten Weltkrieges waren es die USA unter Wilson, die einen gemäßigteren Kurs gegenüber den besiegten Ländern fahren wollten, einen, der die Lage in Europa eher ent- als verschärfen sollte, und die auch z. B. die Idee eines Völkerbundes als „Weltforum“ anregten. Aber sie scheiterten an den Revanche- und Sicherheitsgedanken von Franzosen (vor allem), Italienern und teils auch den recht naiven Briten unter Lloyd George. Dass sich dann in Versailles der harte Kurs durchsetzte, was wiederum die revanchistischen Kräfte in Deutschland stärkte, die später teils maßgebend auch die Nationalsozialisten förderten, war ein Ergebnis der Politik der europäischen Mächte, aber nicht der Amerikaner. Im Gegenteil, die USA zogen sich später (1918 – 1920) wieder aus der europäischen Politik zurück und widmeten sich selbst („isolation“), was sie dann später (ab Mitte der 20er Jahre) zunächst gegenüber den sich anbahnenden extremistischen Entwicklungen in Europa auch recht zahnlos erscheinen ließ. Erst unter Roosevelt begann man allmählich, sich aus der Isolation heraus in die Position eines Gegners von Hitler zu bewegen. Und zum Glück für Europa, verfielen die USA nach 1945 nicht – so wie 1918 – in eine isolationistische Haltung, sondern blieben beständig in Europa und halfen, einen (auch militärischen) Block gegen den Stalinismus bzw. die Sowjetunion zu errichten. Ohne die US-Präsenz in Europa nach 1945 hätte sich die europäische Geschichte, vor allem auch die deutsche, anders entwickelt und wir würden heute nicht so dastehen, wie wir es tun.

Die Behauptung, dass die USA die Nazis massiv unterstützt hätten, ist insofern eine völlige Falschbehauptung, die bar jeder historischen Grundlage ist. Da spielt es auch keine Rolle, dass Ford ein Antisemit war, solche gibt es ja bekanntlich (leider) in jeder Gesellschaft.
Zitat: Die deutsche Wirtschaft war vom 2.Weltkrieg kaum getroffen worden und ging mit einem bemerkenswert guten industriellen Grundstock in die Nachkriegsjahre. So war nur etwa 10% der kriegswichtigen Kugellagerindustrie überhaupt getroffen worden, und auch davon war nur ein Zehntel nicht wiederherstellbar, und im Ruhrgebiet standen noch alle Zechentürme.
Die deutsche Wirtschaft konnte so relativ rasch wieder den Stand von 1938 erreichen.
@Off Topic

Nein, stimmt auch nicht. Erst nach der Währungsreform 1948 und dem Ende der Demontage 1949/50 begann sich in Deutschland allmählich und langsam wieder so was wie ein Arbeits- und Wirtschaftsleben überhaupt zu entwickeln (der erste Schub begann zu Beginn der 50er Jahre während des „Korea-Booms“). Davor herrschten drei, vier Jahre lang Not, Hunger, Schwarzmarkt, „Enttrümmerung“ und Demontage. Abgesehen davon fehlten a) Arbeiter (durch Tod im Krieg oder Kriegsgefangenschaft), b) wichtige Industriegebiete (z. B. die neben dem Ruhrgebiet wichtigsten Industriekomplexe, die aber in der SBZ lagen) und c) standen viele Industriegebiete (z. B. im Saarland) unter alliierter Kontrolle und „arbeiteten“ nicht für Deutschland.

Und woher deine Zahlen zur Kugellagerindustrie (10%?) bzw. zur allgemeinen Lage der deutschen Industrie stammen, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Bei Kriegsende waren lt. meinen Büchern ca. 85% der Öl- und 70% der Kugellagerindustrie und ca. 50% aller Fabriken im Ruhrgebiet zerstört (sagt sogar Galland in seinen Aufzeichnungen). Hierbei spielt es keine Rolle, ob es Krupp in Essen, die Kugellagerwerke in Schweinfurt, Opel in Rüsselsheim oder die Hydrierwerke in Merseburg, Leuna oder Böhlen waren.

Dabei fielen noch nicht einmal, wie du geschrieben hast, die Zerstörungen der Verkehrswege voll ins Gewicht; dieser Sachverhalt behinderte zwar die deutschen Operationen z. B. gegen die Normandie-Front, aber im Hinterland Deutschlands waren Bahnhöfe oder Schienenwege oftmals am Tage nach einem Angriff wieder benutzbar. Nur ganz wenige Knotenpunkte fielen tatsächlich für Tage oder gar Wochen aus. Was entscheidend war für die deutsche „Beweglichkeit“, war die Zerschlagung der deutschen Treibstoffindustrie zwischen Mai und September 1944. Weil ohne Sprit fliegt kein Jäger und fährt kein noch so starker Panzer.

Außerdem zeichnete sich, infolge der alliierten Luftoffensive gegen die deutsche Industrie, ab 1944 ein deutlicher Trend ab, dass man rüstungswichtige Betriebe – unter Einsatz von Zwangsarbeitern, von denen viele starben – unter Tage verlegte/verlegen wollte. Wäre die Industrie von Luftangriffen wenig betroffen gewesen, so hätte man diesen aufwendigen Schritt sicher nicht getan.

Off-Topic-Ende.

Kosmos schrieb:
Zitat: es gibt Meinungen wonach Stalin einen neutrallen Status für Deutschland wollte
Es gibt (sogar) RUSSISCHE Quellen, die die sogenannte/n Stalin-Note/n von 1952 als taktisches Manöver enttarnen.
Zitat: oh so schlimm die Dinge in Ungarn, Prager Frühling oder Ungarn auch waren, war amerikanische Unterstützung der Contras etwa weniger blutig?
Oder gar Vietnam?
Es geht ja nicht darum, dass ein Sachverhalt weniger blutig war als ein anderer. Es geht m. M. n. eher darum, warum ein Sachverhalt zustande kam. Insofern die Frage/n: Haben die Amerikaner denn eingegriffen, weil ein Land seine Freiheit jenseits des westlichen Blocksystems suchte (so wie es die Sowjets taten, wenn ein Staat seinen eigenen Weg jenseits des Ostblocks gehen wollte)? Oder haben sie, vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts, nicht eher deswegen eingegriffen, weil kommunistische, von Moskau oder Peking aus gesteuerte Untergrundgruppen Staaten unterwandert und destabilisiert haben?
Zitat: Zaristisches Russland war um kein bisshen schlechter als seine europäische Gegenparts seinerzeit.
Doch. Es hatte als einziges Land noch die Leibeigenschaft.
Zitat: Kommunistisches System war zu anfang keineswegs ein russisches System oder etwa "böses" System sondern eine neues gesellschaftliches Modell das eben in vielen Ländern große Unterstützung hatte...
Nenne mir doch mal ein Land, in welchem ein kommunistisches (bzw. bolschewistisches, stalinistisches, etc.) System an die Macht kam, ohne das es vorher sich mit Gewalt den Weg ebnen musste. Du wirst keines finden.
Zitat: Auch Demokratien, auch USA gingen über Berge von Leichen der anderen wenn sie glaubten dass es ihren nationallen Interessen entspricht, USA sind immer noch nicht gerade zimperlich...
Okay, das sind nun die üblichen verunglimpfenden Behauptungen. Aber auch hier: Du wirst keine westliche Demokratie finden, die über ähnlich große Leichenberge wie kommunistische Systeme oder die Sowjetunion oder China gegangen sind.

Schneemann.
Zitat:Es geht ja nicht darum, dass ein Sachverhalt weniger blutig war als ein anderer. Es geht m. M. n. eher darum, warum ein Sachverhalt zustande kam. Insofern die Frage/n: Haben die Amerikaner denn eingegriffen, weil ein Land seine Freiheit jenseits des westlichen Blocksystems suchte (so wie es die Sowjets taten, wenn ein Staat seinen eigenen Weg jenseits des Ostblocks gehen wollte)? Oder haben sie, vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts, nicht eher deswegen eingegriffen, weil kommunistische, von Moskau oder Peking aus gesteuerte Untergrundgruppen Staaten unterwandert und destabilisiert haben?
äh, vielleicht haben die Kommunisten zu Zeiten des Ost-West-Konflikts vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts eingegriffen, wegen Unterwanderung und Destabilisierung durch USA geführte Untergrundbewegungen?
Beeinflußung von Dritten gab es ständig, USAm genau wie SU, haben in innere Angelegenheiten eines Landes eingegriefen wenn diese Auseinandersetzungen es nicht zu ihren Gunsten ausgingen.
Zitat:Doch. Es hatte als einziges Land noch die Leibeigenschaft.
und deswegen war Russland schlecht und die anderen gut oder wie?
Leibeigenschaft war zu diem Zeitpunkt eng an wirtschaftliches System verknüpft, Beendigung der Leibeigenschaft ohne eine umfassende Landreform mit Eineignungen hätte zu Heeren an Bauern ohne Land geführt. Zaristisches Russland war lange Zeit außer Stande dieses Problem zu bewältigen, etwa England und englisches Sicherheitssystem waren dafür stark genug, man konnte die Menschen auf die Straße setzen und damit unter anderem Arbeitsheere für beginnende Industrierevolution gewinnen......
Zitat:Nenne mir doch mal ein Land, in welchem ein kommunistisches (bzw. bolschewistisches, stalinistisches, etc.) System an die Macht kam, ohne das es vorher sich mit Gewalt den Weg ebnen musste. Du wirst keines finden.
Kommunismus beinhaltet Konflikt in der Gesellschaft, ich habe ja nie was von Konfliktlosigkeit gesagt.
Andererseits entstanden ebenfalls die bürgerlichen Regierungsformen in der Regel ebenfalls durch einen Konflikt. Amerikanische, englische, französische Revolutionen, keine Beispiele für Gewaltlosigkeit.
Zitat:Okay, das sind nun die üblichen verunglimpfenden Behauptungen. Aber auch hier: Du wirst keine westliche Demokratie finden, die über ähnlich große Leichenberge wie kommunistische Systeme oder die Sowjetunion oder China gegangen sind.
welche übliche verunglimpfenden Behauptungen?
Irak, Afganistan, permanente militärische Drohungen gegen "Achse des Bösen", das ist heute, das sind reale Mittel der Politik dir bekannten Landes.

Ich verteidige ja nicht kommunistische Systeme, ich erachte sie insgesamt als ein Übel aber deswegen sehen ich noch lange keinen Grund Propaganda aus Kalten Krieg und Äpfel mit Birnen Vergleiche anspruchslos zu akzeptieren.
@Ingenieur
Zitat:Abgesehen davon, dass die Franzosen und Engländer und auch einige amerikanische Politiker eine Demontage der deutschen Industrie in Erwägung gezogen hätten, womit die wirtschaftliche Stärk

Die USA haben eine teilweise Demontage der deutschen Industrie als JCS 1067 durchgeführt - quasi eine Art "Morgenthau Plan light".
Morgenthau kommentierte auch prompt die Unterzeichnung von JCS 1067 durch Truman mit der Bemerkung, er hoffe das niemand es als den Morgenthau Plan erkennen könne.
Wie der ursprüngliche Morgenthau-Plan zielte JCS 1067 nicht nur auf die Demontage der deutschen Industrie, sondern auch auf die Minderung des Lebensstandards ab. So war etwa unter JCS 1067 die Produktion von Öl und Handelsschiffen verboten, die US-amerikanischen Besatzungstruppen hatten abgesehen vom Agrarsektor keine Unterstützung bei der wirtschaftlichen Entwicklung zu leisten.
JCS 1067 bildete bis zum Juli 1947 die Basis für die US-Besatzungspolitik in Deutschland.
Wäre die US-Besatzungspolitik in Deutschland nach Juli 1947 weiter auf dieser Basis fortgeführt worden, hätte es angesichts der verbreiteten Unterernährung eine Hungerkatastrophe ähnlich dem Holodomor gegeben.
revan wird zum Holodomor sicher mehr wissen.
Hier das Dokument JCS 1067 als PDF:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://usa.usembassy.de/etexts/ga3-450426.pdf">http://usa.usembassy.de/etexts/ga3-450426.pdf</a><!-- m -->


@Kosmos
Zitat:wenn ein neutrales Deutschland erstmal entstanden wäre, auf welche Weise auch immer, hätte keine Seite im Kalten Krieg es riskiert das Land zu besetzen

Volle Zustimmung! Der diplomatische Schaden wäre auch z.B. für eine Sowjetunion einfach zu groß gewesen.
Zudem hätte ein neutrales Deutschland eine Pufferzone zwischen beiden Blöcken gebildet und somit die Gefahr eines 3.Weltkriegs erheblich verringert.


@Schneemann
Zitat:Die Behauptung, dass die USA die Nazis massiv unterstützt hätten, ist insofern eine völlige Falschbehauptung, die bar jeder historischen Grundlage ist.

Du musst meine Beitrage genauer lesen. Ich hatte geschrieben, das die Nazis vom US-Kapital massiv unterstützt worden seien.
Von der US-Regierung war keine Rede.
Im Gegenteil, 1934 planten sogar Teile des US-Kapitals um die du Ponts, Roosevelt zu stürzen und in den USA ein antisemitisches rechtsextremes Regime zu installieren. Eine von den du Ponts finanzierte paramilitärische Truppe sollte dazu auf Washington DC marschieren.


Zitat:Da spielt es auch keine Rolle, dass Ford ein Antisemit war, solche gibt es ja bekanntlich (leider) in jeder Gesellschaft.
Rate mal, wer aus Fords antisemitischer Hetzschrift abgeschrieben hat!
Es gibt Stimmen die behaupten, das Mein Kampf in weiten Teilen ein Plagiat sei.
Fords Verlag war international tätig.
Daneben hatten auch die Eugeniker in den USA erheblichen Einfluss auf den Nationalsozialismus.


Zitat:Und woher deine Zahlen zur Kugellagerindustrie (10%?) bzw. zur allgemeinen Lage der deutschen Industrie stammen, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
War das Lexikon der populären Irrtümer, wenn ich mich recht entsinne.
Stehen viele interessante Sachen drin.


Zitat:Oder haben sie, vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts, nicht eher deswegen eingegriffen, weil kommunistische, von Moskau oder Peking aus gesteuerte Untergrundgruppen Staaten unterwandert und destabilisiert haben?
Die Unterstützung von Untergrundgruppen durch die Sowjetunion und die VR China wird häufig überbewertet.
Auf Kuba und in Nicaragua waren es etwa bürgerlich-nationalistische Gruppen, die gegen die Diktatur in ihren jeweiligen Staaten aufbegehrten und von den USA für "kommunistisch" erklärt wurden.
Zu Guatemala unterhielt die Sowjetunion noch nicht mal diplomatische Beziehungen, man hielt es für so gut wie bedeutungslos.
Zudem waren viele Staaten schon vorher instabil.


Zitat:Doch. Es hatte als einziges Land noch die Leibeigenschaft.
Viele Bundesstaaten der USA haben bis zum Ende des Sezessionskrieges an der Sklaverei festgehalten.
Mexiko hatte dagegen schon in den 1840ern die Sklaverei abgeschafft.
Auf Kuba bestand die Sklaverei bis 1880, in Brasilien sogar bis 1888 und besteht dort schon wieder - oder immer noch?
In Korea hielt sich die Sklaverei sogar bis zur Annektion durch Japan.
Tiger schrieb:Volle Zustimmung! Der diplomatische Schaden wäre auch z.B. für eine Sowjetunion einfach zu groß gewesen.
Zudem hätte ein neutrales Deutschland eine Pufferzone zwischen beiden Blöcken gebildet und somit die Gefahr eines 3.Weltkriegs erheblich verringert.

@Tiger, schon mahl was von Finnlandisierung gehört ? Nein, lerne mal Geschichte und mach dich mal über die Natur der Sowjetunion in klaren Ziel war der Welt Kommunismus Stalin überfiel während der 30er Jahre massiv anderen Länder um sie sich einzuverleiben. Moldawien, Litauen, Estland, Georgien, Finnland und Polen wurden direkt überfahlen zum Zwecke der Eroberung und egal wo Sowjet seine Fuß setzte wurde das Land annektiert bzw. zum Satelliten gemacht. Das zerbombte geschwächte und Wehrlose Deutschland das auch noch halb von Sowjet besetzt war währe früher oder später Finnlandisiert oder Militärisch erobert worden und die verängstigten West Europäer hätten sich hinter ihren Grenzen verkrochen angesichts Zehntausender Russischer panzer als für Deutschland den Erbfeind zu kämpfen die USA hätten auch Eindämmungspolitik geübt als für ei neutrales Land zu sterben. Mach dir keine Illusion hätte die USA das Feld geräumt währe Deutschland noch bevor der erste Winter vorbeigezogen währe ein Kommunistisches Armuts Loch gewesen.
@revan
Zitat:schon mahl was von Finnlandisierung gehört ?
Allerdings.
Damit hielt sich Finnland eine sowjetische Militärpräsenz vom Hals.
Der "gegenseitige Beistand" wäre nur dann aktuell geworden, wenn die Sowjetunion über finnisches Gebiet oder Finnland selbst angegriffen worden wäre.
Auf finnischer Seite hat man übrigens auf den Vorwurf des vorauseilenden Gehorsams gegenüber der Sowjetunion ziemlich sauer reagiert.


Zitat:Nein, lerne mal Geschichte
revan, du enttäuscht mich.
Du müsstest doch schon längst gemerkt haben das ich mich in Geschichte sehr gut auskenne - oder liest du meine Beiträge nicht?
Übrigens hatte ich in der Schule in Geschichte fast immer "sehr gut".


Zitat:mach dich mal über die Natur der Sowjetunion in klaren
Stell dir mal vor - das habe ich schon längst gemacht.
Wenn dir meine Schlussfolgerungen nicht gefallen ist das dein Problem.


Zitat:Ziel war der Welt Kommunismus
LOL!
Schon Lenin erarbeitete eine These der friedlichen Koexistenz zwischen Kapitalismus und Kommunismus.
Zwar hielt Trotzki an der These der Weltrevolution fest, aber dies nur mit Hinblick auf die wirtschaftliche Lage von Sowjetrussland, das er als ein "rückständiges Bauernland" bezeichnete.
Für Mao Tse-tung und Konsorten war die kommunistische Weltrevolution nur ein willkommenes Propagandamittel, um bei anderen Staaten um Einfluss zu buhlen und um - wie nationalistisch! - gegen die einstigen Kolonialmächte, die ja auch China ausgebeutet hatten, Position zu beziehen.
Zu den Revolutionen in den Staaten der Dritten Welt lassen wir mal Sebastian Haffner zu Wort kommen:
"So unwahrscheinlich es klingen mag, der wahre Theoretiker der Weltrevolution, die heute im Gange ist, ist nicht Marx, nicht Lenin. Es ist Niekisch."
Niekisch war aber ein geistiger Erbe der deutschen Novemberrevolution von 1918 und der Münchner Räterepublik, wie auch des deutschen Nationalismus und des Preußentums.
Ohne Ernst Niekisch hätte es wohl keine Dekolonialisierung gegeben - die vielleicht ein später Sieg der deutschen Revolutionäre von 1918 über die Siegermächte von Versailles darstellt.
Die deutschen Kommunisten lehnte Niekisch übrigens als zu moskauhörig ab, so wie er auch den Nationalsozialismus und später die DDR ablehnte.


Zitat:Stalin überfiel während der 30er Jahre massiv anderen Länder um sie sich einzuverleiben. Moldawien, Litauen, Estland, Georgien, Finnland und Polen wurden direkt überfahlen zum Zwecke der Eroberung
Stalin war mehr durch einen imperialistischen Nationalismus motiviert.
Ist dir aufgefallen das alle Staaten, die du hier aufgezählt hast, vor dem 2.Weltkrieg zum Zarenreich gehörten? Warum hat er nicht z.B. die Türkei angegriffen?
Krönender Abschluss von Stalins russischem Imperalismus war übrigens die Annektion von Königsberg, seit jeher das Fernziel der Expansion des imperialistischen Zarenreiches nach Westen.
Dabei hat er übrigens gegen seine Forderung nach einem Verzicht auf Eroberungen verstossen.


Zitat:und egal wo Sowjet seine Fuß setzte wurde das Land annektiert bzw. zum Satelliten gemacht.
...wobei vorher die meisten dieser Staaten vom Dritten Reich besetzt oder mit ihm verbündet oder es sonstwie beim Unternehmen Barbarossa, das die Sowjetunion 25 Millionen Menschenleben kostete, unterstützt hatten.
Zitat:Der "gegenseitige Beistand" wäre nur dann aktuell geworden, wenn die Sowjetunion über finnisches Gebiet oder Finnland selbst angegriffen worden wäre.
Auf finnischer Seite hat man übrigens auf den Vorwurf des vorauseilenden Gehorsams gegenüber der Sowjetunion ziemlich sauer reagiert.
schau doch wie er aktuelle Politik wahrnimmt, für ihn ist jeder der nicht mit SU oder heute Russland verfeindet ein russischer oder sowjetischer Vasale, oder russischern Nationalist, Kommunist usw...........
Es gibt nur schwarz und weiß und böses Russland ist eine genauso unumstößliche Naturkonstante wie die Lichtgeschwindigkeit.
............
Zitat:Ist dir aufgefallen das alle Staaten, die du hier aufgezählt hast, vor dem 2.Weltkrieg zum Zarenreich gehörten? Warum hat er nicht z.B. die Türkei angegriffen?
und nach Zerfall des Zarenreichs entstandene Grenzen sind oftmalls nicht durch Vereinbarungen unter allen beteiligten Parteien entstanden sondern durch das Recht des Stärkeren...........
Aber solange es nicht "Russland" ist dass die Grenzen auf diese Weise diktiert ist es ligitim, sobald Russland sowas macht ist es durch nichts provozierte Aggresion...
*HUST HUST*

*Auf den Threadtitel verweis*

*Laut auf den Tisch hauen*

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Ich denke, die Diskussion ist jetzt endgültig vom Thema abgekommen. Über die "Errungenschaften" Russlands kann man in den dafür geeigneten Threads strefflich streiten, hier sollte man doch beim Thema USA bleiben.
Tiger schrieb…
Zitat: Viele Bundesstaaten der USA haben bis zum Ende des Sezessionskrieges an der Sklaverei festgehalten.
Mexiko hatte dagegen schon in den 1840ern die Sklaverei abgeschafft.
Auf Kuba bestand die Sklaverei bis 1880, in Brasilien sogar bis 1888 und besteht dort schon wieder - oder immer noch?
In Korea hielt sich die Sklaverei sogar bis zur Annektion durch Japan.
Ja, und? Kosmos verglich ja in seiner Ausführung gezielt europäische Staaten der genannten Zeit mit Russland. Deine Bsp. stimmen alle, sie haben nur einen Haken: Keines der Länder liegt in Europa.
Zitat: Im Gegenteil, 1934 planten sogar Teile des US-Kapitals um die du Ponts, Roosevelt zu stürzen und in den USA ein antisemitisches rechtsextremes Regime zu installieren. Eine von den du Ponts finanzierte paramilitärische Truppe sollte dazu auf Washington DC marschieren.
Ziemlich halbgarer Vgl.; ein solcher Plan von einigen Industriellen hätte nie funktioniert. Ein Marsch auf Washington (so wie Mussolini z. B. es auf Rom tat), selbst im übertragenen Sinn, wäre undenkbar in den USA gewesen. Ein faschistisches Regime hätte sich in den USA niemals behaupten können, dazu waren weder die gesellschaftlichen noch die politischen noch die geschichtlichen Vorgaben prädestiniert. Und solche Arten von Spinnereien gab es in dieser Zeit des Extremismus leider zuhauf, wobei sie in manchen Ländern, ohne demokratische Vorentwicklung wie die Vereinigten Staaten, auf fruchtbaren Boden fielen. Nur darf man sie nicht überbewerten, es sei denn, man möchte dies gezielt tun, weil man ein Argument gegen die pro-amerikanische Sicht braucht.

Kosmos schrieb:
Zitat: äh, vielleicht haben die Kommunisten zu Zeiten des Ost-West-Konflikts vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts eingegriffen, wegen Unterwanderung und Destabilisierung durch USA geführte Untergrundbewegungen?
Beeinflußung von Dritten gab es ständig, USAm genau wie SU, haben in innere Angelegenheiten eines Landes eingegriefen wenn diese Auseinandersetzungen es nicht zu ihren Gunsten ausgingen. [...]

Irak, Afganistan, permanente militärische Drohungen gegen "Achse des Bösen", das ist heute, das sind reale Mittel der Politik dir bekannten Landes.
Das sind aber alles Länder, die selbst eine gewisse oder direkte militärische Drohkulisse zuvor aufgebaut und teils entfaltet haben oder sie zumindest angekündigt haben, d. h. sie wurden nicht ohne Grund ins Zentrum der Aufmerksamkeit und auch eines militärischen Vorgehens seitens des Westens/der USA gerückt. Ohne Bin Laden würde man heute in Afghanistan z. B. sicher keine US- oder NATO-Soldaten finden. Und die „Achse des Bösen“, auch wenn ich den Begriff aufgrund gesellschaftlicher und religiöser Unterschiede für nicht ganz logisch halte, war/ist eine Kette von Staaten, unfreien, stalinistischen bis theokratisch-diktatorischen, die teils mit Atomtests und Kriegsdrohungen, wie Nordkorea, oder Raketen- und einem vermutlichen Atomprogramm in Kombination mit Kriegs- und Vernichtungsdrohungen gegen andere Staaten (wie es der Iran tut), die Welt in Atem hält, ja direkt oder indirekt bedroht. Mir wäre nicht bekannt, dass z. B. vom Prager Frühling, der Forderung nach Reformen (Ungarn 1956) oder von den Protesten im Baltikum 1991 eine derartige Bedrohung für den Weltfrieden ausgegangen wäre, so das eine militärische Aktion notwendig gewesen wäre. Und selbst das Südossetien-Abenteuer von 2008 war keine Bedrohung für den Weltfrieden, allenfalls ein Regionalkonflikt, der aber aufgrund der russischen Reaktion fast zu einer wurde.

Genau genommen bevorzuge ich, um auf deinen „Achsen“-Hinweis zurückzukommen, den 2005 von Condoleezza Rice geprägten Ausspruch von den outposts of tyranny. Ich denke, damit kann man die „Problemstaaten“ (um es mal höflich zu umschreiben) dieses Planeten besser zusammenfassen als mit der „Achse des Bösen“.

Ferner: Der Unterschied in der NATO ist zudem, dass nicht jedes Land blind dem stärksten Land (USA) hinterher laufen muss, es gibt insofern innerhalb der NATO das Recht auf Streit und Meinungsunterschiede, so wie etwa beim Doppelbeschluss, der Wiedervereinigung, dem griechisch-türkischen Konflikt, zuletzt auch 2003 beim Irak-Krieg, wo Frankreich und Deutschland sich mit ihrer ablehnenden Haltung ziemlich unbeliebt in Washington machten (zumindest offiziell). Innerhalb des Warschauer Paktes wurden die Mitglieder hingegen geradezu dazu gezwungen, gegen ein anderes Land innerhalb des eigenen Paktsystems vorzugehen, wenn dieses einen unliebsamen Kurs anstrebte. Sowohl in der Tschechoslowakei als auch in Ungarn kamen WP-Truppen nicht nur aus der SU zum Einsatz und in den 80er Jahren, als in Polen es zu brodeln anfing, diente sich sogar die DDR-Führung in Moskau an, „mit eigenen Truppen zu helfen“ (wobei man sich denken kann, was dies heißt). Es wäre undenkbar gewesen, dass NATO-Truppen unter US-Führung z. B. 1966/67 in Frankreich einfallen, nur um das Land am Austritt aus dem Bündnis zu hindern.

Insofern sind östliche und westliche „Interventionsstile“ nicht miteinander zu vergleichen.

Schneemann.
Zitat:Das sind aber alles Länder, die selbst eine gewisse oder direkte militärische Drohkulisse zuvor aufgebaut und teils entfaltet haben oder sie zumindest angekündigt haben, d. h. sie wurden nicht ohne Grund ins Zentrum der Aufmerksamkeit und auch eines militärischen Vorgehens seitens des Westens/der USA gerückt.

Im Grunde baut jeder Staat eine militärische, wirtschaftliche und diplomatische Drohkulisse um sich herum auf. Wichtig ist dabei, dass diese von Freunden und Feinden wahrgenommen wird. Soviel zur Selbstentfaltung einer Drohkulisse. Mindestens so interessant ist aber, die Drohkulisse die durch andere aufgebauscht wird. Es lässt sich damit prinzipiell jedes Land dieser Erde mit einer geeigneten Kampagne als eine ernste Bedrohung verkaufen. Wenn dies geschieht, hat man es in der Regel mit einem hohen Konfliktpotential zu tun. Aber keinesfalls unbedingt mit einem gefährlichen Gegner.
Äußerungen von Militärs, Geheimdienstlern und Politikern dienen bei Krisen und Kriegsvorbereitungen nicht dazu den Bürger zu "informieren", sondern zu suggerieren. Mal ist man selbst stark, mal der Gegner stark. Je nachdem, wie man es braucht. Das machen im Prinzip alle Länder und Systeme so.

In den USA arbeiten zehntausende Menschen hauptberuflich im Lohn der Regierung und mit gewaltigen Budgets ausgestattet genau daran, dem Volk diese Dinge des politischen Fahrplans entsprechend zu suggerieren. Dazu kann/muss auch gehören einen Feind aufzubauen, wenn man einen braucht. Nicht anders, wie in China oder Russland. Allerdings deutlich professioneller und auch subtiler.

So liegt es in der Macht von Medien- und Marketingexperten und Redenschreiber einen offensichtlich bankrotten und handlungsunfähigen Irak als akute Bedrohung der zivilisierten und freiheitlichen Welt zu verkaufen. Das war sicher kein einfacher Job...

Wer die Amerikaner Geld kostet, war schon immer Diktator und eine Gefahr für die freie Welt. Zum Glück verfügten nicht alle dieser teuren "Diktatoren"/"Sozialisten"/"Kommunisten"/..., über er so gute Personenschützer, wie Saddam. Somit war Krieg nicht immer nötig, wie etwa in Iran '53, Guatemala '54, Panama '55. Es reichten ein paar Medienkampagnen daheim, ein paar Dolla für Kontaktleute im Lande und ein paar auf tragische Weise verunglückte Zeugen.

Da störte es auch nicht, dass man lange Zeit einen gewissen Herrn Noriega stützte, der seinerseits ein Militärdiktator war, der mit beiden Beinen im Drogensumpf des Medellinkartells steckte und Contra-Rebellen mit Waffen und Ausbildung belieferte. Internationale Drogenkartelle und "Terroristen" sind scheinbar also genau so lange keine ernste Bedrohung für die freie Welt solange sie noch gegen Linke kämpfen.

Unter dem selben Motto muss man wohl das amerikanische Engagement in Afghanistan und Pakistan werten, als die Sojwets noch ein Interesse daran zeigten, Afghanistan zu einem sozialistischen Musterstaat zu machen.

Erinnert sich noch jemand an James Bond - Der Hauch des Todes mit Timothy Dalton? Wie 007 in Karl May Manier in Afghanistan den von den Russen gefangenen Anführer der Mujaheddin befreit und anschließend mit diesem und seinen reitenden ehrenhaft dargestellten Horden einen Überfall/Anschlag auf eine große Lieferung Opium durchführt, die von korrupten Elementen des KGB organisiert wurde? :lol:

Egal ob auf der vermeintlich ernsthafteren oder der subtileren Ebene. Für die Verbreitung dieser Eindrücke braucht es schlichtweg geeignete Sender und Empfänger und bestenfalls auch ein anschauliches Ereignis an dem sich polarisieren lässt. Sei es eine Boston Tea Party, Reichstagsbrand, Golf von Tonkin, USS Maine, Pearl Harbour oder 9/11.

Zitat:Ohne Bin Laden würde man heute in Afghanistan z. B. sicher keine US- oder NATO-Soldaten finden.

Ob Osama Bin Laden ohne die Hilfe von CIA und ISI auch nur einen Fuß in Afghanistan bekommen hätte, ist ebenso fraglich. Zunächst einmal unterhält die Familie Bin Laden sehr enge wirtschaftliche Beziehungen zu den höchsten amerikanischen Neocon-Kreisen.
Als Osama längst gesuchter Terrorist war, wurde er in einer amerikanischen Klinik von Experten behandelt. Offenbar gut. Gefangen und ein Foltergefängnis gesteckt wurde er nicht! Die Sudanesen hatten ihn mal an der Angel und wollten ihn an die USA ausliefern. Die wollten ihn nicht. Auch die Taliban wollten ihn und seine Schergen nach 9/11 an die USA ausliefern. Die USA wollten ihn nicht, ihren angeblich größten Feind. Lieber wollten sie diesem Phantom herjagen. Zudem trauten sie auch den Taliban nichts zu und wollten lieber in Amerika ausgebildete Expertise dort einsetzen, Karzai (Unocal).

Es scheint also nicht ernsthaft das Ziel gewesen zu sein, Osama zu fangen oder die Al Kaida aus Afghanistan zu vertreiben. Das hätte man weit billiger haben können.

Das Krieg stattfinden kann, der Geld kostet und gewisse Wirtschaftszweige enorm ankurbelt ist dabei ein weit interessanterer Aspekt als ein paar tausend tote Afghanen und Amerikaner. So gesehen war es auch sicherlich ganz praktisch, dass die Welt glaubte, Osama würde sich in A.stan aufhalten und Al Kaida und die Taliban seien eine homogene Masse, wenn die amerikanischen Flugzeuge ihre Bomardements dort beginnen.

Am 27.2.2001, also über ein halbes Jahr vor 9/11 sagt der amerikanische Präsident:

Zitat:"Our nation also needs a clear strategy to confront the threats of the 21st century -- threats that are more widespread and less certain. They range from terrorists who threaten with bombs to tyrants in rogue nations intent upon developing weapons of mass destruction. To protect our own people, our allies and friends, we must develop and we must deploy effective missile defenses. "

Am 01.05.2001:

Zitat:'Today's world requires a new policy, a broad strategy of active nonproliferation, counterproliferation and defenses. We must work together with other like-minded nations to deny weapons of terror from those seeking to acquire them. We must work with allies and friends who wish to join with us to defend against the harm they can inflict. And together we must deter anyone who would contemplate their use."

25.05.2001:
Zitat:Today, nearly one-third of our naval forces are forward-deployed overseas. The USS Constellation carrier battle group and its 10,000 sailors are plying the waters of the Persian Gulf, enforcing the no-fly zone over southern Iraq."

"Another 3,800 sailors and Marines stand guard nearby with the Boxer amphibious ready group, deterring and mischief Saddam might contemplate."

12.06.2001:
Zitat:"Those new threats are terrorism, based upon the capacity of some countries to develop weapons of mass destruction, and therefore, hold the United States and our friends hostage."


17 July 2001:
Zitat:"I've spoken very clearly to the President [Putin] that it's time for new leadership to develop a new strategic framework for peace. The threats that the ABM Treaty addressed no longer exists; no longer exists. There are new threats, new forms of terror: cyberterrorism, fundamentalist extremists, extremism that certainly threatens us, threatens Israel, who is our strong ally and friend, threatens Russia. We've got to deal with it. The threat in Europe at sometime, perhaps. We must deal with that issue. And one way to do that is coordinate security arrangements, is to talk about how to -- as to how to deal with the new threats, but also is to be able to have the capacity to rid the world of blackmail, terrorist blackmail"

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mtholyoke.edu/acad/intrel/bush/iraqjust.htm">http://www.mtholyoke.edu/acad/intrel/bush/iraqjust.htm</a><!-- m -->

BOOOM....6 Wochen später fliegen zwei Flugzeuge ins WTC und ein weiteres ins Pentagon. Wie der amerikanische Geheimdienst schnell heraus bekommt, wurde der Anschlag von Osama bin Laden in einer Hohle in den Bergen Afghanistan organisiert und anschließend, wer könnte die PPT-Show von Außenminister Powell nur vergessen, will man auch die lange vermissten Chemiewaffen des Irak gefunden haben.
Der Amerikaner, ja die gesamte Welt, ist nun auf Kurs gebracht worden, den neuen Feind zu erkennen und Rache zu nehmen... -> "mission acomplished".
Shahab3 schrieb:...

Am 27.2.2001, also über ein halbes Jahr vor 9/11 sagt der amerikanische Präsident:

Zitat:"Our nation also needs a clear strategy to confront the threats of the 21st century -- threats that are more widespread and less certain. They range from terrorists who threaten with bombs to tyrants in rogue nations intent upon developing weapons of mass destruction. To protect our own people, our allies and friends, we must develop and we must deploy effective missile defenses. "
...
(usw usf)
Das zeigt erst mal lediglich, dass GWB ausnahmsweise mal den richtigen Riecher hatte, was das nächste Thema sein wird. Das Thema wurde von Hollywood auch schon behandelt, Ausnahmezustand mit Bruce Willis als machthungriger US-General und Denzel Washingtion als verfassungstreuer FBI-Agent. Es war jetzt also kein ganz neues Thema, nachdem es in den 90ern auch schon einige Terroranschläge gab.