07.08.2008, 07:46
Tiger schrieb:@NightwatchÄhm nein?
Gewiss, "nicht schuldig" ist nicht gleich "unschuldig", aber die US-Justiz geht zunächst von einer Schuld des Angeklagten aus. Dieser bzw. seine Verteidigung muss dann das Gegenteil beweisen. Ist es da nicht bereits eine Auszeichnung, ein "nicht schuldig" erreicht zu haben?
Auch in Guantanamo wird keiner verurteilt wenn die Beweise nicht ausreichen.
Er ist im juristischen Sinne unschuldig.
Tiger schrieb:Würde mal sagen, du denkst (zu) amerikanisch.Wie soll ich denn sonst denken? Das ist eine Sache zwischen den Vereinigten Staaten und dem internationalen Terrorismus.
Ich muss mich in die Lage der USA versetzen wenn ich mir ein Urteil bilden will.
Tiger schrieb:Es stellt sich die Frage, ob auch nicht schuldige Personen automatisch Terroristen und Feinde Amerikas (= der USA) sind.Ja, diue Frage stellt sich.
Aber man kann mit Sicherheit sagen, das diese Personengruppe in Guantanamo existiert.
Ob das jetzt auf jeden einzelnen zutrifft ändert am Gesamtargument auch nichts.
Tiger schrieb:Aber ist ein Feind der USA auch automatisch ein Terrorist?Nein, das habe ich auch nicht geschrieben.
Aber es ist auch normal (zumindest war es im zweiten Weltkrieg noch normal) den Feind des eigenen Landes wegzusperren. Für die Dauer der Kampfhandlungen.
Ich sage dabei nicht das man jeden Moslem internieren müsste oder so.
Ich meine aber das man mal den gesunden Menschenverstand einschalten, die Fälle in Guantanamo abseits aller Justizerei begutachten und dann entscheiden sollte wenn man rauslassen kann und wen nicht.
Es ist Krieg. In Guantanamo sitzt der Feind. In freizulassen wäre Wahnsinn.
Tiger schrieb:Zudem: Wenn man die Idee weiterspinnt, kann man auch in den USA genug Gruppen ganz wegsperren.Wir spinnen die Idee aber nicht weiter. Und es geht auch nicht um Indianer, Afroamerikaner, ethnische Gruppen oder sonstwas.
Das geht meilenweit an diesem Fall vorbei.
Es geht in letzter Konsequenz um eine Anzahl hochgratig gefährlicher Leute die wenn freigelassen den Kampf sofort wieder aufnehmen.
Diese freizulassen bedeutet auf dem Altar des Rechtsstaates Menschenleben zu opfern.
Ich kann das nicht.
Ich bestreite dabei nicht das die ganze Situation von A bis Z ziemlich verworrene Schei*e ist.
Die ganze Gesetzeslage ist löchrig wie ein Schweizer Käse und zusätzlich nocht hochgradig kompliziert.
Ich hoffe und bete allerdings das man nie wieder jemanden aus Guantanamo freilässt und der dann ein paar Monate später in Afghanistan als Selbstmordattentäter endet.
Das ist nämlich schon geschehen.
Das Leben der eigenen Truppen geht vor.
Tiger schrieb:Das man Gefangene im Krieg einfach behält, und nicht so einfach wieder freilässt, ist übrigens das Erbe der alten Sklavenhaltergesellschaften.Was für ein Erbe das ist ist mir vollkommen wurscht. Hier zählt gesunder Menschenverstand.
Das ist für Kombatanten durch das Völkerrecht festgezurrt, völkerrechtlich absolut einwandfrei. Das Problem bei den Guantanamo-Häftlingen ist ja in erster Linie das sie keine Kombatanten sind.
Tiger schrieb:Völker, die keine Sklaverei kannten, ließen ihre Gefangenen entweder sofort wieder frei oder massakrierten sie. Bei letzterem Punkt gäbe es heute bloss Probleme mit dem Kriegsrecht.Das wage ich dann doch zu bezweifeln.
Ich sehe nicht das die große Sklavennation Deutschland im zweiten Weltkrieg jeden Kriegsgefangenen die Kugel gegeben hat.