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(01.03.2025, 23:45)Kongo Erich schrieb: [ -> ]eine Meldung, die aus "alternativen Fakten" bzw. einer maximalen Realitätsferne begründet ist.
Die Meldung ist so alternativ und realitätsfern wie die bemühte Ipsos Umfrage es auch ist.
Eine Zusammenstellung der Werte findet sich wie gewohnt bei https://www.realclearpolling.com/polls/a...val-rating
ich zitiere mal die für bemühte Objektivität bekannte NZZ - Paywall
(eine vollständige Kopie des Artikels gibt es hier)
Zitat:Die Amerikaner machen sich angesichts der angekündigten Importzölle des Präsidenten Sorgen über Preissteigerungen auf breiter Front. Doch dieser scheint sein wichtigstes Wahlversprechen zu vergessen.
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Vier Wochen nach seinem Amtsantritt gibt nurmehr ein Drittel der Amerikaner Trump bei Umfragen gute Noten für seine Leistung in der Wirtschaftspolitik. Dabei entschied Trump die Präsidentschaft für sich, weil die Amerikaner glaubten, unter ihm würde es keine Inflation geben. Joe Biden und Kamala Harris hatten das Thema unterschätzt.

Statt den Preisanstieg unter Kontrolle zu bringen, ignoriert Trump offenbar die Inflation und verschlimmert die Probleme noch. Mit ständig wechselnden Ankündigungen zu Zöllen verunsichert der Präsident Wirtschaft und Verbraucher. Nun droht er den Chinesen mit einer Verdoppelung dieser Zuschläge auf 20 Prozent. Zudem sollen am Dienstag auf Kanada und Mexiko Zölle von 25 Prozent zukommen. Ähnliches steht anscheinend den Europäern bevor.

Vor allem die Landwirtschaft leidet derzeit unter der neuen Administration. Allein die von Elon Musk angeschobene Schliessung der Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (USAID) raubt Landwirten einen wichtigen und zuverlässigen Abnehmer. Entlassungen bei Gesundheitsbehörden machen die Bekämpfung der Vogelgrippe noch schwieriger. Dazu kommen die Ausschaffungen von Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung, ohne deren Arbeitsleistung die Landwirtschaft zusammenbrechen würde.
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«In Rhode Island haben 40 Prozent der Makler im letzten Jahr kein einziges Haus verkauft.» Dazu kommen hohe Hypothekarzinsen aufgrund der durch Trumps Zoll-Theater geschürten Inflationserwartungen. Dies könne schnell auch auf Baumaterialen durchschlagen, die seit 2020 um über 40 Prozent teurer geworden sind. Den Handwerkern hingegen gehen die Aufträge aus, was wiederum Folgen für den Absatz neuer Pick-ups hat.

Konsum dürfte zurückgehen
«Und weil die meisten Leute nicht wirklich verstehen, wie die Wirtschaft funktioniert, kippt die Stimmung», sagt Powell. «Menschen sehen plötzlich von überallher Fragezeichen und Probleme auf sich zukommen.» Besonders betroffen von der Preisexplosion im Immobilienmarkt seien junge Erstkäufer, betont Powell: «Und das verunsichert nicht nur diese Generation, sondern Eltern, Angehörige und Bekannte.»

Vielen Familien geht bereits schlicht das Geld aus. Seit 2020 sind Haushaltsschulden um 4 auf 18 Billionen Dollar gestiegen. Davon haben die Verpflichtungen auf Kreditkarten im letzten Jahr um über 7 Prozent auf 1,2 Billionen Dollar zugelegt. Die Konsumkreditzinsen sind auf fast 29 Prozent gestiegen, im November lagen sie noch bei knapp 23 Prozent.

Bei Konsum- und Autokrediten steigt zudem der Anteil derjenigen, die mit dem Zahlen 90 Tage oder mehr im Rückstand sind. Kein Wunder also, dass der Detailhandelsriese Walmart jüngst nur schwache Umsatzaussichten für die nächsten Quartale in Aussicht stellt.
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#3225
"Um dir in einen Punkt zuzustimmen: Ich halte seine Zollpolitik für eine politisch schlechte Idee. Er sollte sich darauf konzentrieren Wachstum zu entfesseln und für eine Verbesserung des Lebensstandards seiner ärmeren Wählerschichten sorgen bevor er dieses Eisen anfasst."
(Gestern, 01:17)Nightwatch schrieb: [ -> ]#3225
"Um dir in einen Punkt zuzustimmen: Ich halte seine Zollpolitik für eine politisch schlechte Idee. Er sollte sich darauf konzentrieren Wachstum zu entfesseln und für eine Verbesserung des Lebensstandards seiner ärmeren Wählerschichten sorgen bevor er dieses Eisen anfasst."
Die Diskussion dreht sich im Kreis - ich bleibe bei meinem Standpunkt in #3.224 vom 15.02.2025, 11:37:
Wirtschaftswachstum kommt von Nachfrage
Nachfrage verlangt günstige Preise
Zollschranken (China: Schuhe ... Kanada: Bauhoiz ...) und Massenausweisungen (Bauarbeiter, Hauspersonal, Landwirtschaft und andere sektorale Branchen mit Billigarbeitern) verteuern die Ware für die Verbraucher und führen zu weniger Nachfrage und damit zur Rezession.
(Gestern, 11:58)Kongo Erich schrieb: [ -> ]Die Diskussion dreht sich im Kreis - ich bleibe bei meinem Standpunkt in #3.224 vom 15.02.2025, 11:37:
Wirtschaftswachstum kommt von Nachfrage
Nachfrage verlangt günstige Preise
Zollschranken (China: Schuhe ... Kanada: Bauhoiz ...) und Massenausweisungen (Bauarbeiter, Hauspersonal, Landwirtschaft und andere sektorale Branchen mit Billigarbeitern) verteuern die Ware für die Verbraucher und führen zu weniger Nachfrage und damit zur Rezession.

Nachfrage verlangt erst einmal dass man genug Geld in der Tasche hat, dafür werden die Steuersenkungen sorgen die jetzt angeschoben werden.
(Gestern, 12:19)lime schrieb: [ -> ]Nachfrage verlangt erst einmal dass man genug Geld in der Tasche hat, dafür werden die Steuersenkungen sorgen die jetzt angeschoben werden.
Und die Steuersenkungen fallen in der breite der Gesellschaft so hoch aus, dass sie sowohl die von Kongo Erich genannten Effekte, als auch die steigende Arbeitslosigkeit kompensieren können?

Oder könnte es auch sein, dass die sich nur positiv auswirken bei denjenigen, die von der Inflation weniger betroffen sind aufgrund des geringeren Anteils ihres Einkommens, den sie für ihren Lebensunterhalt benötigen? Die mehr Steuern zahlen als Lebensmittel?
(Gestern, 14:46)Broensen schrieb: [ -> ]Und die Steuersenkungen fallen in der breite der Gesellschaft so hoch aus, dass sie sowohl die von Kongo Erich genannten Effekte, als auch die steigende Arbeitslosigkeit kompensieren können?

Oder könnte es auch sein, dass die sich nur positiv auswirken bei denjenigen, die von der Inflation weniger betroffen sind aufgrund des geringeren Anteils ihres Einkommens, den sie für ihren Lebensunterhalt benötigen? Die mehr Steuern zahlen als Lebensmittel?

Genaueres zu den Steuerplänen findet man zum Beispiel hier. Da ist schon einiges dabei was auch in die Breite wirkt. Auch die Unternehmenssteuersenkungen werden zu großen Teilen an die Konsumenten weitergegeben werden und den (Negativ)Effekt der Zölle summa summarum vielleicht sogar nicht nur ausgleichen sondern übersteigen.

https://www.roedl.de/themen/us-wahlen-do...ueberblick

Ein angenommener Anstieg der Arbeitslosigkeit passt irgendwie nicht dazu dass durch stetige Abschiebungen Jobs in verschiedensten Bereichen nicht mehr besetzt werden können, wie Kongo Erich es hier immer wieder behauptet. Da wird sich der Arbeitsmarkt anpassen, es werden zumindest Jobs im Mindestlohnbereich für US-Bürger entstehen und vermutlich wird auch die Gelegenheit für die ärmsten US-Bürger größer werden im Rahmen der Schwarzarbeit diese Jobs auszufüllen in denen die Bezahlung des Mindestlohnes noch illusorisch ist. Was im Endeffekt ein Mehr in der Tasche für die ärmsten Schichten mit US-Staatsbürgerschaft bedeuten wird.
(Gestern, 14:58)lime schrieb: [ -> ]Auch die Unternehmenssteuersenkungen werden zu großen Teilen an die Konsumenten weitergegeben werden und den (Negativ)Effekt der Zölle summa summarum vielleicht sogar nicht nur ausgleichen sondern übersteigen.
Natürlich. Weil Unternehmen ja immer zugunsten der Kunden handeln.
Zitat:Ein angenommener Anstieg der Arbeitslosigkeit passt irgendwie nicht dazu dass durch stetige Abschiebungen Jobs in verschiedensten Bereichen nicht mehr besetzt werden können, wie Kongo Erich es hier immer wieder behauptet. Da wird sich der Arbeitsmarkt anpassen, es werden zumindest Jobs im Mindestlohnbereich für US-Bürger entstehen und vermutlich wird auch die Gelegenheit für die ärmsten US-Bürger größer werden im Rahmen der Schwarzarbeit diese Jobs auszufüllen in denen die Bezahlung des Mindestlohnes noch illusorisch ist. Was im Endeffekt ein Mehr in der Tasche für die ärmsten Schichten mit US-Staatsbürgerschaft bedeuten wird.
Die Jobs, die wegfallen, sind gut bezahlte in staatlichen Einrichtungen und Behörden, sowie in der von den Zöllen betroffenen Industrie.

Diejenigen Arbeitsplätze, die freiwerden, sind die der illegalen Einwanderer, also wie du selbst schreibst, solche die noch nicht einmal Mindestlohnniveau haben. Da entstehen nicht mehr Jobs, also ergibt sich daraus auch keine erhöhte Binnennachfrage. Es werden lediglich diejenigen US-Amerikaner bevorzugt bei der Arbeitssuche, die bisher nicht mit den illegalen Einwanderer konkurrieren konnten. Das hatte aber meistens einen Grund.

Um es mal polemisch auszudrücken: Die niederen Tätigkeiten werden dann zukünftig von den weißen, unmotivierten Versagern ausgeführt, die sich bisher nicht gegen die fleißigen Illegalen etablieren konnten. Ob die dann nun in der Gesamtbetrachtung mehr ihres Einkommens in die amerikanische Legalwirtschaft investieren werden als die illegalen Einwandererfamilien zuvor, lassen wir mal dahingestellt sein.

Und nicht zu vergessen: Die Qualität der dort geleisteten Arbeit wird dadurch sinken, was wiederum den Arbeitgebern wirtschaftlich schadet. Daraus könnte man natürlich jetzt auch wieder ableiten, dass es mehr Arbeitsplätze geben wird, nur halt eben allein aufgrund der geringeren Leistung der verfügbaren Arbeitnehmer. Das verursacht also Mehrkosten, wodurch wieder die Preise steigen. Oder die Jobs fallen halt weg, weil sie nicht mehr wirtschaftlich besetzt werden können.


Für mich klingt nichts davon nach einer Verbesserung für die Breite der US-Bevölkerung, aber ich bin ja auch ein links-grün-versiffter Europäer.